dorfziitig November 2005
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m druck ag – einer alten Tradition verpflichtet<br />
Zwei «Schwarzkünstler», René Cassis (Polygraf) und Marco Lütschg<br />
(Drucktechnologe), wurden nach erfolgreichem Lehrabschluss in Gutenbergs-Gilde<br />
aufgenommen.<br />
Die Aufnahme in die Gutenberg-Gilde verlangt traditionsgemäss mit einer «Gautschete»<br />
im Dorfbrunnen, nach einer genau festgelegten Zeremonie abzulaufen.<br />
Geplant wurde dies anlässlich des Betriebsausfluges. Ahnungslos reisten die beiden<br />
«Täuflinge» mit nach Lützelflüh. Hier wurden die Teilnehmer durch eine Gotthelf-Kennerin<br />
über das Wirken von «Jeremias Gotthelf» umfassend orientiert.<br />
Anschliessend war eine «Rösslifahrt» via Waldhaus-Flüelenstalden zum Haflingerzentrum<br />
Trachselwald im Programm. Nach dem Mittagessen im Bauernhofrestaurant<br />
wurde eine «Emmentaler Olympiade» in Szene gesetzt. Der letzte Posten,<br />
an dem sich inzwischen auch viele Zuschauer eingefunden hatten, war sozusagen<br />
als Höhepunkt die «Gautschete» eingeplant.<br />
In Frack und Zylinder amtete Bruno Monticelli seines Amtes und verlas die<br />
Gautschbriefe. Das Ritual verlangt, dass sich die Jünger der Gutenberg-Zunft,<br />
sich auf Weisung des «Schwammhalters» auf einen nassen Schwamm setzen,<br />
dann mit einem Kübel Wasser völlig übergossen werden, ehe sie die beiden<br />
«Packhalter» mit Schwung in einen grossen Zuber warfen. Pudelnass nach vollbrachtem<br />
Gautschbade, mussten sich zuerst René und dann auch Marco den<br />
zweiten Teil des Gautschbriefes<br />
anhören, bevor ihnen dann das<br />
Dokument mit einem kräftigen<br />
Händedruck überreicht wurde.<br />
Im Gautschbrief wird unter Verweis<br />
auf das von Kaiser Friedrich<br />
dem III. verliehene Recht bestätigt,<br />
jetzt als echte Schwarzkünstler<br />
aufgenommen zu sein.<br />
Wir gratulieren recht herzlich und<br />
wünschen den zwei neuen Gildemitgliedern<br />
viel Erfolg in ihrem<br />
schönen Beruf.<br />
Albert Bachmann<br />
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