Magisterarbeit - 4-yu
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zurückzuführen, dass die Söhne nach dem Ableben des Vaters<br />
Familienoberhaupt werden und hohe Verantwortung tragen müssen.<br />
Die Jungen können also nicht in den Tag hineinleben, sie werden wie die<br />
Mädchen rollenspezifisch erzogen. Von den Jungen wird viel gefordert:<br />
Sie müssen den Koran studieren, müssen fleißig und strebsam sein und in<br />
der Schule gute Leistungen erbringen.<br />
Den Mädchen geht es nicht anders: sie sollen sittsam sein und auf ihre<br />
Rolle der Hausverweserin vorbereitet werden. Die Ablehnung des<br />
„modernen Mädchens“ ist aber mittlerweile deutlich sichtbar: neben den<br />
wenigen religiös orientierten Mädchen dominiert die Gruppe der<br />
Modernen, der Chiquen, der Aufgeklärten und der Fordenden.<br />
Schließlich wissen die Kinder, dass sie in Deutschland künftig leben<br />
werden. Von 100% befragter türkischer Jugendlichen, die zu ihrem<br />
künftigen Lebensort befragt wurden 3 , bestimmten mit 41,7% die BRD und<br />
nur 8,3% die Türkei; 6,5% bevorzugten ein anderes Land und über 43,5%<br />
wussten es nicht.<br />
Man kann den Sozialisationsprozeß der Kinder von Migranten (2.<br />
Generation) in drei Sozialisationsstufen gliedern:<br />
1. die primäre Sozialisation im Elternhause<br />
2. die sekundäre Sozialisation im Kindergarten und der Schule<br />
3. die tertiäre Sozialisation in Peergroups.<br />
Dies alles zeigt deutlich die Situationenmomente auf, in den sich die<br />
Kinder von Migranten befinden. Sie such einerseits den Kontakt außerhalb<br />
der Familie, um Erfahrungen und Bestätigungen zu sammeln, müssen<br />
aber ihr Verhalten anderseits gegenüber der Familie rechtfertigen und<br />
behaupten.<br />
Auf diesem Weg einer Identitätsfindung entstehen Probleme wie<br />
Loyalitätskonflikte und Ambivalenzgefühle den Eltern gegenüber; denn<br />
viele Eltern betrachten das Verhalten ihrer Kinder als einen Verrat<br />
3 eine Umfrage in West-Berlin<br />
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