Magisterarbeit - 4-yu

zur ZNE) und „Sicherheitsbereich“. Da Entwicklungsförderung immer auf
der Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung basieren muß, ist es
notwendig, dem Kind nicht nur Angebote zu machen, die ein
Entwicklungsrisiko und damit Anregungen beinhalten, sondern auch
Angebote, in denen sich das Kind in jedem Fall erfolgreich erlebt. Die
Bedeutung dieser Angebote wird meist unterschätzt. Noch immer gehen
viele ErzieherInnen davon aus, dass Entwicklungsförderung ständig neue
Angebote erfordert. Die Beobachtungen von Kindern zeigen jedoch, dass
Kinder von sich aus Anregungen suchen, wenn sie sich auf ihrer
Entwicklungsstufe sicher fühlen und somit ihre Selbstbildung vorantreiben,
wenn Erwachsene das zulassen.
Ein adäquates Sprachmodell sollte demnach Kindern die Möglichkeit
geben, sich als sprachlich erfolgreich zu erleben. Es sollte anregen, neue
Entwicklungsbereiche zu betreten und es sollte überfordernde
Verhaltensweisen vermeiden. Gerade von Pädagogen werden Hilfen
eingefordert, um Kriterien für die Adäquatheit des Sprachmodells zu
finden. Sie wollen ein Vorbild geben, dass sich auf individuelle
Kompetenzen einlässt und Gruppenzusammenhänge nutzt.
Wie sich Spracherwerb und die Begriffsbildung in einem langjährigen
Prozess vollziehen, beschreibt Ulrich Steinmüller am 3-Stufen-Modell der
Begriffsbildung nach Wygotski.
Steinmüllers Argument für den muttersprachlichen Unterricht basiert auf
den gleichberechtigten Unterricht von Muttersprache und Deutsch. Er
verweist auf die GEW Berlin, die diese Förderung an den Berliner Senat
richtete, ausländischen Kindern das Recht auf ihre eigene Muttersprache
nicht zu verweigern; für die Kinder wird eine bilinguale Erziehung verlangt,
bei der die Muttersprache gleichberechtigt neben der deutschen Sprache
stehen soll.
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