Der gestiefelte Kater

Annaberg
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Geschichten
& Legenden
Das Theater außer Haus
Dass das Annaberger Theater in den Sommermonaten auf den Greifensteinen sein Lager aufschlägt,
ist ja bereits allseits bekannt. Doch übers Jahr verteilt gibt es auch immer wieder verschiedene
Vorstellungen außerhalb des Stammtheaters und auch viele Open-Air-Konzerte
stehen in der Sommerzeit auf dem Plan. Schauen Sie doch einfach in den aktuellen Spielplan
(Seite 4), ob das Theater auch in Ihrer Stadt Einzug hält!
Es regnet, es regnet…
Eine Freilichtbühne braucht immer noch einen Mitspieler mehr als ein normales Theater: Das
Wetter. Doch wie bei großen Filmdiven zeigt sich auch das Wetter oft von seiner launischen
Seite – dabei könnte es doch so schön sein… Der Crew auf den Greifensteinen sind diese Kapriolen
nur allzu gut bekannt. Die Theaterexperten lassen sich nicht abschrecken und sind für alle
Eventualitäten gerüstet. Die Devise heißt: Bei Sonnenschein kann ja jeder Theater spielen –
und wie sagt ein altes Sprichwort: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“.
So werden Regencapes verkauft, und die Schauspieler geben sich besonderes viel Mühe und
legen gern noch ein paar extra Gags und Scherze oben drauf. Wenn es allerdings blitzt und
donnert, in Strömen gießt und ein grollendes Gewitter im Anmarsch ist, muss die Vorstellung
leider abgesagt werden – zu groß ist die Gefahr, dass sich Schauspieler während der Aufführung
auf der rutschigen Bühne verletzen und die Technik durch zu viel Wasser oder Blitzschlag
ausfällt.
Eine kleine Anekdote zum Thema Regen: Es war im Sommer 1993, zur Premiere „Im Weißen
Rößl“: Um 11.00 Uhr sollte die Generalprobe stattfinden, nachmittags um 15 Uhr sollte dann
die Vorstellung beginnen, doch oh Schreck – um elf Uhr hieß es auf der Naturtheaterbühne:
„Land unter!“ Der ganze Zuschauertrakt stand unter Wasser, die Aufführung würde wohl nicht
mehr zu schaffen sein. Doch der Regen ließ schließlich nach, die Techniker suchten alle verfügbaren
Pumpen zusammen und pünktlich um 15 Uhr war das meiste Wasser abgepumpt,
sodass die Premiere, wenn auch auf noch leicht matschigem Grund, stattfinden konnte. So
viel Einsatz wurde vom Publikum natürlich mit einem besonders kräftigen Applaus belohnt.
Die markante
Felskulisse der
Naturbühne
lädt auch zum
Klettern ein.
Ferien im Theater
Ferienzeit bedeutet Hochsaison für alle Mitarbeiter des Theaters. Vor allem in den Sommerferien
sind die Aufführungen auf den Greifensteinen ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze
Familie. Doch wann machen eigentlich die Schauspieler, Regisseure, Bühnentechniker, Kulissenbauer
und Maskenbildner einmal Urlaub? Das geht natürlich nur außerhalb der Saison,
denn auch zu Weihnachten und zu Ostern heißt es im Annaberger Theater: „Vorhang auf, die
Vorstellung beginnt!“
Klettern auf den Greifensteinen
Die markanten Felsformationen locken Kletterbegeisterte und Bergsteiger aus ganz Deutschland
in das Gebiet rund um die Greifensteine. Die drei Felsen, die zur Naturtheaterbühne gehören,
dürfen auch zum Klettern benutzt werden. Allerdings müssen eine Stunde vor den Proben
und den Aufführungen die Kletterer die Naturbühnen-Felsen räumen – es wäre doch etwas
zu viel, wenn mehrere Bergsteiger am Seil hingen und unter ihnen ein Theaterstück aufgeführt
würde. Doch in einige Aufführungen wurden extra Kletterpartien eingebaut. So stiegen
„Winnetou“ und der böse Zauberer aus dem „Gestiefelten Kater“ auf den hohen Felsen, um
sich von dort oben besonders wirkungsvoll dem Publikum zu präsentieren. Gar nicht zu schaffen,
so einfach auf einen Felsen zu klettern? Nun ja, es gibt da einen kleinen Schleichweg, der
nicht ganz so gefährlich ist…
Dresdner Studenten dirigieren die Erzgebirgische Philharmonie Aue
Studenten der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden haben jedes Jahr die
Gelegenheit, bei einem Dirigentenseminar ihr Können unter Beweis zu stellen. Als Teil ihrer
Ausbildung bereiten sie gemeinsam mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue ein Konzert
vor – so haben die Studenten die Möglichkeit, mit einem professionellen Orchester ihr Wissen
in der Praxis anzuwenden: eine große Herausforderung für alle Teilnehmer! Die Proben schließen
mit einem großen Sinfoniekonzert ab, bei dem die Dirigenten ihre Feuertaufe vor dem
Publikum bestehen. Das diesjährige Abschlusskonzert findet am 18. Juli in Annaberg statt.
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