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Jahresbericht zum Herunterladen - Erklärung von Bern

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intErnationalE FinanzbEziEhunGEn<br />

Widersprüche bei der Weltbank<br />

und der Exportrisikoversicherung<br />

christinE E b ErlEin<br />

In Südafrika baut der Energieversorger<br />

Eskom das viertgrösste Kohlekraftwerk<br />

der Welt mit einer Leistung <strong>von</strong> 4800 MW.<br />

Als 2009 das Geld ausging, wurde die<br />

Weltbank für einen Megakredit <strong>von</strong> 3,75<br />

Milliarden US-Dollar angefragt. Die EvB<br />

erfuhr <strong>von</strong> lokalen Gruppen, dass das Medupi-Kraftwerk<br />

nicht nur den CO2-Ausstoss<br />

<strong>von</strong> Südafrika um 7,3 Prozent steigern,<br />

sondern mit der Erschliessung <strong>von</strong><br />

40 neuen Kohlebergwerken auch grosse<br />

Umweltprobleme verursachen wird. Zwar<br />

brachte die EvB ihre Bedenken beim<br />

schweizerischen Exekutivdirektor in der<br />

Weltbank vor, doch dieser stufte den<br />

wirtschaftlichen Faktor als wichtiger ein.<br />

Nach der Genehmigung des Kredits im<br />

April 2010 schloss sich die EvB einer<br />

Koalition <strong>von</strong> Nichtregierungsorganisationen<br />

an, die gegen Weltbankinvestitionen<br />

im Bereich schädlicher fossiler Energieprojekte<br />

ist.<br />

Trotz Schweizer Ausstieg:<br />

In Ilisu wird gebaut<br />

Das Ilisu-Projekt sorgte auch im vergangenen<br />

Jahr für Schlagzeilen. Nach dem<br />

Ausstieg der schweizerischen, deutschen<br />

und österreichischen Exportversicherungen<br />

2009, bauen nun türkische Firmen mit<br />

lokalen Geldern den umstrittenen Staudamm<br />

am Tigris. Die EvB prangerte an,<br />

dass wieder Schweizer Firmen dabei sind<br />

und dass den Betroffenen im Dorf Ilisu<br />

ihr Land weggenommen wurde, ohne<br />

Ausblick 2011<br />

Die EvB wird 2011 die<br />

Klimafonds der Weltbank<br />

unter die Lupe nehmen, Eingaben<br />

zur Revision der Energiestrategie<br />

machen und weiterhin auf den Stopp<br />

destruktiver Projekte hinwirken.<br />

Bei der Exportrisikoversicherung<br />

werden wir weiter auf die Stärkung<br />

<strong>von</strong> Richtlinien im Bereich<br />

Umwelt- und Menschenrechtsstandards<br />

pochen.<br />

ihnen neue Einkommensmöglichkeiten<br />

und Ackerland zu verschaffen. Wir arbeiteten<br />

zudem die Lehren <strong>von</strong> Ilisu in Fachartikeln<br />

auf und präsentierten diese an<br />

internationalen Konferenzen in Den Haag<br />

und beim Treffen <strong>von</strong> Staudammbetroffenen<br />

in Mexiko.<br />

Bei der Reform der Schweizerischen<br />

Exportrisikoversicherung (SERV) ging es<br />

2010 um mehr Transparenz und die Einbeziehung<br />

der Menschenrechte. Diesbezüglich<br />

machte die EvB mit anderen NGO<br />

Eingaben <strong>zum</strong> Revisionstext <strong>von</strong> OECD-<br />

Vereinbarungen, die für die SERV massgebend<br />

sind. Konkrete Vorbehalte gegen<br />

eine SERV-Garantie äusserte die EvB bei<br />

Lieferungen der ABB zur Stromgewinnung<br />

für eine Aluminiumschmelze in Island.<br />

Der Bau wurde bereits begonnen,<br />

obwohl es nicht genügend geothermischen<br />

Strom für die Aluminiumproduktion<br />

gibt. Die Erschliessung neuer Geothermieprojekte<br />

ist nicht nur kostspielig,<br />

sondern auch mit hohen Umweltauswirkungen<br />

verbunden.<br />

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