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Jahresbericht zum Herunterladen - Erklärung von Bern

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landwirtschaFt, biodivErsität und GEistiGEs EiGEntuM<br />

Biodiversität braucht<br />

Gerechtigkeit<br />

François MEiEnbErG<br />

Im Jahr der biologischen Vielfalt stand das<br />

Thema auch bei der EvB ganz oben auf der<br />

Agenda. Unser Fokus war die Frage, wer<br />

<strong>von</strong> der Nutzung der genetischen Ressourcen<br />

und des traditionellen Wissens profitiert.<br />

Erfolge im Kampf gegen Biopiraterie<br />

Bereits im Januar wurde ein Einspruch der<br />

EvB gegen ein Pelargonium-Patent gutgeheissen.<br />

Darauf zog die deutsche Firma<br />

Schwabe auch alle anderen Patente, gegen<br />

die wir Einspruch erhoben hatten, zurück.<br />

Zudem zeigten wir auf, wie Nestlé die kosmetische<br />

Anwendung <strong>von</strong> Rooibos patentierte<br />

– im Widerspruch zur südafrikanischen<br />

Gesetzgebung und den Regeln der<br />

Biodiversitätskonvention. Das Beispiel illustriert,<br />

wie wichtig ein verbindliches<br />

Abkommen gegen Biopiraterie ist. Die EvB<br />

war denn auch bei den Verhandlungen<br />

des Nagoya-Protokolls an vorderster Front<br />

mit dabei. Zu Beginn des Jahres in den<br />

vorbereitenden Arbeitsgruppen, im Oktober<br />

als Teil der Schweizer Delegation an<br />

der Vertragsparteienkonferenz der Konvention<br />

in Nagoya. Das verabschiedete<br />

Protokoll ist wohl eine Verbesserung –<br />

lässt aber noch viele Fragen offen. Entscheidend<br />

ist nun, wie das Protokoll auf<br />

nationaler Ebene konkret umgesetzt wird.<br />

Im Rahmen der Koalition «No-patentson-seeds»<br />

haben wir über 100 000 Unterschriften<br />

gegen Patente auf Leben gesammelt<br />

und dem Europäischen Patentamt<br />

übergeben. Eine <strong>von</strong> uns mitorganisierte<br />

Tagung <strong>zum</strong> Thema stiess auf reges Interesse<br />

(wer sie verpasst hat: ein Bericht zur Tagung<br />

findet sich auf unserer Website). Eine<br />

andere <strong>von</strong> der EvB gegründete Organisation<br />

bekam im Oktober, als erste Organisation<br />

der Zivilgesellschaft überhaupt,<br />

den Beobachterstatus beim Internationalen<br />

Verband <strong>zum</strong> Schutz <strong>von</strong> Pflanzenzüchtungen<br />

zugesprochen – künftig können wir<br />

uns also noch besser für die Bauernrechte<br />

und die Biodiversität einsetzen.<br />

Paraquat und Tomaten<br />

Im Juni klärten wir Konsumierende darüber<br />

auf, dass die in Supermärkten erhältliche<br />

Toscanella-Tomate eine Syngenta-<br />

Marke ist – eine Marke jener Firma,<br />

die durch den Verkauf <strong>von</strong> Paraquat für<br />

unzählige Pestizidopfer verantwortlich<br />

ist. Viele Konsumentinnen und Mitglieder<br />

waren über diesen neu beleuchteten<br />

Zusammenhang entsetzt.<br />

Ausblick 2011<br />

Die EvB wird 2011 vermehrt die<br />

Biodiversität in der Landwirtschaft<br />

in den Mittelpunkt stellen<br />

– aber auch Paraquat, Patente<br />

und den Sortenschutz. Wir<br />

werden dabei hauptsächlich auf<br />

die Verletzung elementarer<br />

Menschenrechte aufmerksam<br />

machen.<br />

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