Vorsicht: Werte! - GEW
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Peter Maffays Bildungsinitiative versteht sich nicht nur als Netzwerk. Im<br />
vergangenen Jahr organisierte der Musiker einen Songwettbewerb: Die<br />
Schüler sollten zu einer vorgegebenen Melodie Lieder über Achtung und<br />
Anerkennung schreiben.<br />
Respekt!<br />
Initiative „Alle Achtung“ will <strong>Werte</strong> vermitteln<br />
Respekt als Markenzeichen – im<br />
Februar vergangenen Jahres<br />
gründete der Musiker Peter<br />
Maffay die Bildungsinitiative<br />
„Alle Achtung“. Auf einer Internetplattform<br />
stellen vor allem<br />
Schulen ihre Projekte vor.<br />
Zum Beispiel die Grundschule<br />
an der Alfonsstraße<br />
in München.<br />
Lehrkräfte und Schüler<br />
legen dort besonderen<br />
Wert auf gegenseitigen<br />
Respekt. So gibt es etwa einmal im<br />
Monat Schülerkonferenzen, in denen<br />
die Kinder ihre Wünsche ans<br />
Kollegium richten und außerdem<br />
ein Motto des Monats ausgeben<br />
können. Zudem haben sich alle am<br />
Schulbetrieb Beteiligten auf einen<br />
Katalog verbindlicher sozialer Regeln<br />
geeinigt.<br />
Ihre Ideen für das problemlose<br />
und respektvolle Miteinander haben<br />
die Münchner Grundschüler<br />
und ihre Pädagogen auf der Internetseite<br />
der Bildungsinitiative „Alle<br />
Achtung“ veröffentlicht.<br />
Unter www.alle-achtung.net findet<br />
man inzwischen eine „Landkarte<br />
der Anerkennung“. Auf dieser<br />
stellen derzeit knapp 50 Schulen,<br />
Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen<br />
Projekte vor,<br />
mit denen sie für mehr Achtung<br />
im täglichen Umgang sorgen wollen:<br />
Im bayerischen Neunburg<br />
gibt es beispielsweise die Initiative<br />
„Faustlos“, in Hövelhof (Nordrhein-Westfalen)<br />
haben sich Kinder<br />
zu einer integrativen Theatergruppe<br />
zusammengeschlossen<br />
und im sächsischen Torgau kann<br />
man eine Ausstellung zur „Welt<br />
der <strong>Werte</strong>” besuchen.<br />
Bei der Gründung der Initiative,<br />
die zur Peter-Maffay-Stiftung<br />
gehört und unter anderem von der<br />
bayerischen Landesregierung gefördert<br />
wird, sagte der Musiker:<br />
„Der Ton macht die Musik – es ist<br />
kein Zufall, dass diese Aussage<br />
eine doppelte Bedeutung hat.“<br />
Christoph Potting vom Projektbüro<br />
der Initiative kann das nur unterstreichen.<br />
„Wir müssen uns fragen,<br />
was alle Beteiligten in Bildungseinrichtungen<br />
für die gegenseitige<br />
Achtung und Anerkennung tun<br />
können.”<br />
Und dann erzählt er von Schulen,<br />
die ein „interkulturelles Tollhaus“<br />
waren, bis man Projekte ins Leben<br />
rief, die das Miteinander verbessern<br />
sollten. Mit Erfolg.<br />
Die Internetseite der Maffay-Initiative<br />
soll Achtungserfolge sichtbar<br />
machen. So können Bildungseinrichtungen<br />
die „Landkarte der<br />
Anerkennung“ nutzen, sich die<br />
Konzepte von anderen Schulen<br />
oder Kindergärten ansehen – und<br />
bei Interesse mit diesen Kontakt<br />
aufnehmen. Eine Qualitätskontrolle<br />
gibt es nicht. Wer sein Projekt<br />
für gut hält, darf es vorstellen.<br />
Doch nicht nur als Netzwerk versteht<br />
sich die Initiative. So gab es<br />
im vergangenen Jahr einen Songwettbewerb.<br />
Zu einer vorgegebenen<br />
Melodie sollten die Kinder<br />
ein Lied über Achtung und Anerkennung<br />
schreiben. Entstanden<br />
sind 136 Stücke über Achtsamkeit,<br />
Rücksichtnahme, Mobbing,<br />
Freundschaft, Streit und Versöhnung.<br />
Das Lob für die jungen<br />
Musiker kam von höchster Stelle:<br />
„Alle Achtung – was für eine Leistung“,<br />
sagte Peter Maffay.<br />
Georg Leppert, Redakteur der<br />
„Frankfurter Rundschau“<br />
Foto: Alle Achtung<br />
2/2009 Erziehung und Wissenschaft 17