Vorsicht: Werte! - GEW
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Foto: Ulf Rödde<br />
TARIF- UND BESOLDUNGSRUNDE<br />
Protestaktion<br />
während der Tarifverhandlungen<br />
in<br />
Potsdam: Vertreter<br />
der Berufsfeuerwehr<br />
aus<br />
allen 16 Bundesländern<br />
machten<br />
ihrem Unmut über<br />
die Blockadehaltung<br />
der Arbeitgeber<br />
Luft, die auch<br />
während der<br />
zweiten Verhandlungsrunde<br />
kein<br />
Angebot vorlegten.<br />
Die Beamtinnen<br />
und Beamten<br />
demonstrierten<br />
damit ihre Solidarität<br />
mit den Angestellten<br />
des öffentlichenDienstes<br />
auf Landesebene,<br />
die jetzt<br />
gefordert sind,<br />
mit den Gewerkschaften<br />
den<br />
Druck für die Umsetzung<br />
der Acht-<br />
Prozent-Tarifforderung,mindestens<br />
jedoch 200<br />
Euro Gehaltszuwachs,<br />
zu erhöhen.<br />
20 Erziehung und Wissenschaft 2/2009<br />
Arbeitgeber bleiben stur<br />
Stillstand nach zwei Verhandlungsrunden im öffentlichen Dienst der Länder<br />
Gewerkschaften und Arbeitgebervertreter<br />
der Länder haben sich im<br />
Januar in zwei Tarif-Verhandlungsrunden<br />
gegenübergesessen. Das<br />
einzige greifbare Ergebnis: Die<br />
Gewerkschaften haben deutlich<br />
gespürt, dass sich ohne den massiven<br />
Druck der Beschäftigten nichts<br />
bewegen wird. Ein Angebot haben<br />
die Arbeitgeber bisher nicht vorgelegt.<br />
Schon in der ersten Verhandlungsrunde<br />
am 19. Januar<br />
zeichnete sich ab:<br />
Die Arbeitgeber mauern<br />
sich argumentativ ein.<br />
Schlechte Zeiten, kein<br />
Geld, keine Notwendigkeit, sich zu bewegen.<br />
Lehrermangel? Einkommensverluste?<br />
Ungleiche Bezahlung im öffentlichen<br />
Dienst? Alles nie gehört...<br />
In der zweiten Verhandlungsrunde am<br />
26. Januar konfrontierten die Gewerkschaften<br />
die Verhandlungsführer der Ar-<br />
beitgeber mit einigen unangenehmen<br />
Wahrheiten. Einen besonderen Stellenwert<br />
hatten dabei die „Lehrerfragen“,<br />
etwa der real existierende, sich künftig<br />
dramatisch verschärfende Lehrermangel.<br />
Dieser Entwicklung, so die Argumentation<br />
der <strong>GEW</strong>, müsse aktiv gegengesteuert<br />
werden, etwa indem man die<br />
Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte verbessert.<br />
Fast die Hälfte der Beschäftigten<br />
der Länder arbeitet im Bildungsbereich,<br />
davon die meisten im Schuldienst.<br />
Länder: kein Lehrermangel<br />
Doch die Arbeitgeber machen beide<br />
Augen zu: Sie sehen in den Ländern<br />
kein Problem mit der Lehrerversorgung.<br />
Es gebe lediglich Einzelfälle, die man<br />
mit den Instrumenten des Tarifvertrages<br />
der Länder (TV-L) lösen könne. Deshalb<br />
sei es auch nicht notwendig,<br />
flächendeckende Regelungen zur Verbesserung<br />
der Lage zu vereinbaren.<br />
Zulagenregelungen in Baden-Württemberg<br />
von bis zu 800 Euro pro Monat,<br />
um junge Lehrkräfte ins Ländle zu<br />
locken, aggressive Abwerbekampagnen<br />
in Hessen, nicht besetzte Stellen in Niedersachsen,<br />
Unterricht, den Studierende<br />
und Pensionäre geben – all das kein<br />
Problem, meint der Verhandlungsführer<br />
der Arbeitgeber, Niedersachsens Finanzminister<br />
Hartmut Möllring (CDU).<br />
Nicht nach Markt zahlen<br />
Obwohl sich die Länder im wirklichen<br />
Leben inzwischen mit Versprechungen<br />
für Bewerber überbieten – Zulagen,<br />
höhere Stufenzuordnung, sofortige Verbeamtung<br />
sind längst an der Tagesordnung<br />
–, haben die Arbeitgeber den Vorschlag<br />
der <strong>GEW</strong>, das Referendariat als<br />
Berufserfahrung für die Einstufung der<br />
Lehrkräfte in der Entgeltgruppe zu<br />
berücksichtigen, strikt abgelehnt. Dabei<br />
hat die <strong>GEW</strong> beste Argumente für ihre<br />
Forderung: Referendare werden schon<br />
lange auf den Lehrer-Stellenplan angerechnet,<br />
sie halten eigenverantwortlich<br />
Unterricht, geben Noten, sind Klassenleiter,<br />
nehmen Abiturprüfungen ab.<br />
Um eine gute Begründung ihrer Blocka-