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Aufzeichungen von Marc Knuchel - 1

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Predigerstand. Es kann natürlich vorkommen, dass auf den Missionsfeldern die Missionare als<br />

Prediger fungieren. Die Brüder, die ihre ganze Zeit dem Werke widmen, dienen gewöhnlich im<br />

Reisedienst als Evangelisten oder Hirten und Lehrer des Wortes. Versammlungen <strong>von</strong> bis 100 Glieder<br />

haben gewöhnlich einige Älteste, die gemeinsam dem Werke vorstehen. In gewisser Hinsicht ist die<br />

Feier des Mahles der Höhepunkt der wöchentlichen Versammlungen, obwohl keine gesetzliche<br />

Festlegung besteht. In Brüderversammlungen darf irgend ein Bruder ein Lied angeben oder die<br />

Gemeinde im Gebet leiten oder eine Botschaft aus der Schrift ausrichten oder auch beim Brechen<br />

des Brotes mitdienen. Das allgemeine Priestertum aller Gläubigen wird sehr ernst genommen. Wenn<br />

ein Bruder aufsteht, um einen Dienst zu tun, wird allerdings erwartet, dass er zu diesem Dienst<br />

befähigt ist. Was vom Abendmahl gesagt ist, gilt auch für die Durchführung der Taufe, einer Trauung<br />

oder Beerdigung. Es wird erwartet, dass jeder Bruder seine Bibel lieb hat und kennt und im Stande<br />

ist, den Grund seiner Hoffnung anzugeben. Diese Freiheit im Dienen möchte die Türen offen lassen<br />

für jede Gabe, die in der Gemeinde vorhanden ist. Natürlich ist uns bewusst, dass diese Art der<br />

Versammlungen gewisse Probleme aufwirft und Missbräuche sich einschleichen können. Wo aber die<br />

Brüder offen und ehrlich sind, um eine konstruktive Selbstkritik zu üben, wird man gewiss darauf<br />

kommen, solche Missbräuche abzustellen. "<br />

Bruder Fritz Widmer hat dieses Glaubensgut mit grosser Hingabe bis zu seinem Lebensende in unsere<br />

Gemeinden hineingetragen.<br />

3<br />

Chaux-d'Abel<br />

Die Begegnungsstätte Chaux-d'Abel durfte in ähnlichem Sinn als Plattform dienen und Wegbereiter<br />

sein zur Entstehung des Versammlungsortes Wiedlisbach und der grossen Patmos-Gemeinde <strong>von</strong><br />

Pfarrer Louis Vogel an der Trittligasse in Zürich, Ernst <strong>Knuchel</strong>, der Gründer der Versammlung<br />

Wiedlisbach, kam in jungen Jahren in London zum Glauben und wurde in den Versammlungen der<br />

Offenen Brüder heimisch, In die Schweiz zurückgekehrt, suchte er den Kontakt zu Gleichgesinnten<br />

und fand ihn in der Pension Städeli. Die Brüder Jakob Städeli, Bisang und Georg Brinke gehörten zu<br />

den ersten Reichsgottesarbeitern, die im Turmsaal Wiedlisbach, der im Jahr 1922 eingeweiht wurde,<br />

am Wort dienten. Ähnlich erging es dem elsässischen katholischen Priester Louis Vogel. Durch<br />

intensives Studium der Bibel geriet er mit dem Dogma der katholischen Kirche in Konflikt. Von<br />

schwerer Gewissensnot geplagt, fand er schliesslich das Heil in Jesus Christus und legte in der Folge<br />

sein Amt nieder, Freunde machten ihn darauf aufmerksam, dass es im Schweizer Jura auf den<br />

Freibergen einen Ort gäbe, wo man die Bibel so ausleben würde, wie er es praktiziere, So kam der Ex-<br />

Priester im Jahr 1929 mit dem Wunsch nach Chauxd'Abel, um Gemeinschaft mit Gleichgesinnten zu<br />

finden, Ernst <strong>Knuchel</strong> nahm sich Louis Vogel in besonderer Weise an und stand ihm während den<br />

nächsten Jahren mit Rat und Tat zur Seite. Seine erste Predigt unter Evangelischen hielt er in der<br />

Christlichen Versammlung Wiedlisbach, Gott führte es auf wunderbare Weise, dass Pfarrer Louis<br />

Vogel in Zürich unter heilsuchenden Katholiken eine feine Arbeit beginnen konnte, Es entstand eine<br />

lebendige Gemeinde, die sich später wegen den betrüblichen Vorkommnissen in unserer Vereinigung<br />

dem Verband Freier Evangelischen Gemeinden anschloss, Pfarrer Vogel blieb zeitlebens mit der<br />

Versammlung Wiedlisbach eng verbunden und hielt Jahr für Jahr Evangelisationsvorträge im<br />

Turmsaal, die vielen zum Segen gereichten. Die gesegnete Evangelisations- und Lehrtätigkeit Städelis<br />

brachte es mit sich, dass Jakob Städeli sehr viel <strong>von</strong> zu Hause weg war. Familienangehörige klagten

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