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Kommunale Sommergespräche 2011 - Kommunalnet

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PArLAmeNTSBeScHLUSS zur sozialrechtlichen<br />

Absicherung für Bürgermeister/innen<br />

In der Plenarsitzung<br />

des Nationalrates<br />

wurde das so genannte<br />

„Bürgermeister-Paket“<br />

mehrheitlich beschlossen,<br />

das für die sozialrechtliche<br />

Absicherung<br />

der Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister von<br />

höchster Bedeutung<br />

ist. Seit vielen Jahren<br />

kämpfen der Österreichische<br />

gemeindebund<br />

und seine Landesverbände<br />

sehr intensiv für<br />

die bessere sozialrechtliche<br />

Absicherung, der<br />

nunmehrige Beschluss<br />

ist ein wichtiger erfolg.<br />

die neuen regelungen<br />

werden auch in zukunft<br />

nicht alle Sorgen nehmen,<br />

sind aber wichtige Bestandteile,<br />

um künftig das<br />

Amt des Bürgermeisters<br />

wieder attraktiver zu machen.<br />

viele kolleginnen<br />

und kollegen aus den gemeinden<br />

haben uns in den<br />

letzten Jahren kontaktiert<br />

und ihr diesbezügliches<br />

Leid geschildert. In einer<br />

gemeinsamen kraft-<br />

TOTEngEDEnkEn<br />

Am 23. Juni <strong>2011</strong> starb im 85. Lebensjahr der Altbürgermeister von Faistenau, Walter Ainz. Der Ehrenringträger<br />

der Gemeinde Faistenau war von 1959 bis 1994 Mitglied der Gemeindevertretung, davon 1969 bis 1981 Bürger-<br />

meister. Nach seinem Ausscheiden aus der Gemeindevertretung hat er sich noch lange Jahre als Senioren-<br />

beauftragter der Gemeinde um die Belange der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger gekümmert.<br />

Am 10. Juli <strong>2011</strong> ist der Altbürgermeister der Gemeinde Hallwang, Alexander Wörndl, im 90. Lebensjahr verstorben.<br />

Alexander Wörndl war von 1972 bis 1986 Bürgermeister der Gemeinde Hallwang und hat sich um den Ausbau der Infrastruktur<br />

größte Verdienste erworben. In seiner Amtszeit wurde mit der Errichtung des Ortskanals begonnen, der Beitritt<br />

zum Trinkwasserverband Plainfeld umgesetzt und somit die Wasserversorgung gesichert, das Gewerbegebiet Mayrwies<br />

entwickelt und der Kindergarten Hallwang gebaut. Sein größtes Werk war die Errichtung des Gemeindezentrums mit Räumlichkeiten<br />

für die Gemeindeverwaltung, die Bücherei und die Musikkapelle sowie für die Freiwillige Feuerwehr. Darüber<br />

hinaus war Alexander Wörndl ein Bürgermeister, der für die Sorgen und Anliegen der gesamten Bevölkerung ein offenes<br />

Ohr hatte. Die Gemeinde Hallwang hat ihn für seine Verdienste 1982 mit dem Ehrenring und 1986 mit der Verleihung der<br />

höchsten Auszeichnung, nämlich Ehrenbürger, geehrt.<br />

6 Die Salzburger Gemeinde 3 | 11<br />

anstrengung und mit massiver<br />

Unterstützung der<br />

im Parlament vertretenen<br />

Bürgermeister ist es nun<br />

zu dieser reform gekommen.<br />

Die nun beschlossenen Änderungen<br />

lauten wie folgt:<br />

1. Erstattungsbeiträge:<br />

Den Ländern wird die Möglichkeit<br />

eröffnet, Regelun-<br />

gen zur Verbesserung der<br />

Überweisung des Anrechnungsbetrages<br />

zu schaffen.<br />

Darunter fallen auch die<br />

Erstattungsbeiträge der Gemeinden<br />

für Gemeindemandatare.<br />

Die für die Mandatar/<br />

innen bezugsauszahlenden<br />

Stellen sollen künftig die<br />

Pensionsbeiträge der Mandatar/innen<br />

zuzüglich des<br />

Dienstgeberanteils monatlich,<br />

halbjährlich bzw. jährlich<br />

an die zuständige Pensionsversicherung<br />

überweisen<br />

können. Nach Ablauf des<br />

Kalenderjahres (statt nach<br />

Ende der politischen Funktion)<br />

können die Mandatar/<br />

innen so wie jede/r andere<br />

Versicherte die Erstattung<br />

der Beiträge beantragen,<br />

soweit diese Beiträge auf<br />

Bezügen über der Höchstbeitragsgrundlage<br />

beruhen.<br />

Diese Regelung tritt mit 1.<br />

Jänner 2012 in Kraft.<br />

2. Arbeitslosen-<br />

versicherung:<br />

Wenn eine politische Aufwandsentschädigung<br />

den<br />

Ausgleichszulagen-Richtsatz<br />

zuzüglich der Sozialversicherungsbeiträge<br />

(statt<br />

bisher: Geringfügigkeitsgrenze)<br />

nicht überschreitet,<br />

gebührt Arbeitslosengeld.<br />

Die Rahmenfrist im Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />

wird um die Dauer der politischen<br />

Funktion verlängert.<br />

Anspruch auf Arbeits-<br />

losengeld aus dem Zivilberuf<br />

besteht nach Ende der<br />

politischen Funktion. Diese<br />

Regelung tritt schon rückwirkend<br />

mit 1. Juli <strong>2011</strong> in Kraft.<br />

3. Ruhensbestimmungen:<br />

Eine Frühpension wegen<br />

langer Versicherungsdauer<br />

oder eine Invaliditäts-Pension<br />

soll ungekürzt neben<br />

einem politischen Bezug zustehen,<br />

wenn dieser 3.998<br />

Euro pro Monat (49% des<br />

Ausgangsbetrages des<br />

Bezügebegrenzungs-BVG)<br />

nicht überschreitet, weil dieser<br />

Bezug künftig nicht mehr<br />

als Erwerbseinkommen gewertet<br />

wird. Mit einem Änderungsantrag<br />

wurden auch<br />

ÖBB-Pensionisten in diese<br />

Regelung mit einbezogen.<br />

Diese Regelung tritt schon<br />

rückwirkend mit 1. Juli <strong>2011</strong><br />

in Kraft. Wir glauben, dass<br />

damit ein großer Schritt zur<br />

besseren sozialen Absicherung<br />

von Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeistern<br />

gemacht wurde. Sowohl für<br />

die Betroffenen, als auch<br />

für künftige Generationen<br />

von Kommunalpolitiker/<br />

innen ist eine faire Absicherung<br />

bzw. die Beseitigung<br />

von sozialrechtlichen Nachteilen<br />

essentiell. Wir bedanken<br />

uns ausdrücklich bei den<br />

handelnden Personen auf<br />

Bundesebene, die sich unseren<br />

Anliegen gegenüber<br />

offen gezeigt haben und denen<br />

es ebenso wichtig ist<br />

wie uns, dass die Arbeit von<br />

Kommunalpolitiker/innen<br />

nicht nur mit Worten, sondern<br />

auch mit Taten wertgeschätzt<br />

wird.

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