Seit 1. September - RAD im Pott

14 Touristik
Das blaue Band
der Sympathie
Radfahren auf
Napoleons Spuren
War es grün oder war es blau,
das Band des Werbeslogans und
überhaupt: welche Bank war das
noch mal gewesen? Diese Frage
beschäftigte mich auf der Radtour
von Neuss nach Straelen
und zurück. Jedenfalls ist der
Nordkanalradweg so gut ausgeschildert,
dass man dauernd
mit diesen türkis-blauen Stelen
und auch mit dem türkis-blauen
Band auf dem Radweg zu
tun hat. Und dann ist da noch
das orange-weiße Routenlogo,
das an manchen Stellen in
der Erde steckt.
Es zeigt: Hier war einst das
Bett des Nordkanals. Hier
hatte Anfang des 19. Jahrhunderts
Napoleon (im Frühjahr
1807 wurden die Baumaßnahmen
begonnen) die
Ausschachtung einer besseren
verkehrsmäßigen Verbindung
zwischen dem
Seehafen Antwerpen und
dem Rhein in Auftrag gegeben,
vor allem aber um
den holländischen Zoll zu
Nordkanalradweg bei Grefrath
umgehen. Ein alter Handelsweg zwischen
Neuss, Venlo und Antwerpen war
dort schon im Mittelalter. Der Kanal sollte
1812 fertig sein. Als aber 1810 das Königreich
Holland an Frankreich fiel, wurden
die Gelder für die Vollendung des
Riesenprojekts abgezogen. Heute (200
Jahre später) wird dieses nicht vollendete
Werk auf andere Weise zu
neuem Leben erweckt und touristisch
vermarktet. Landmarkenmäßig
ist die Markierung: an vielen
Punkten der ca. 100 km langen
Radstrecke befinden sich Informationstafeln,
die dem interessierten
Radler Details zu dem jeweiligen
Abschnitt der Strecke aufzeigen.
Kastanienallee zwischen Neuss und Kaarst
An dem Freitag im August, als wir
in Neuss am Rhein losfuhren, war es
schwül und heiß. Umso begeisterter
waren wir über den ersten Teil der
Strecke zwischen Neuss und Kaarst,
der auf schnurgeraden breiten Waldwegen
entlangführt. In diesem Teil ist
der Kanal noch zu sehen, ein wertvolles
Feuchtbiotop zwischen der Regio-Bahnstrecke
und der Kastanienallee.
Hinter Kaarst führt der Radweg leider
über einige Kilometer an einer verkehrsreichen
Hauptstraße entlang. Der