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Seit 1. September - RAD im Pott

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6<br />

dritten Reihe entsteht, viel größer als der<br />

kleine Nutzen den der einzelne Autofahrer<br />

in einem Zeitvorsprung von wenigen<br />

Sekunden hat.<br />

In Tempo 30 Zonen ist das Radfahren auf der<br />

Fahrbahn schon seit vielen Jahren erlaubt<br />

und vorhandene bauliche Radwege sind nicht<br />

mehr benutzungspflichtig. Hat sich diese Regelung<br />

aus Ihrer Sicht bewährt?<br />

Ja, diese Regelung hat sich absolut bewährt.<br />

Radfahrer können sich in 30er Zonen<br />

sicher und ungehindert bewegen.<br />

Leider meinen <strong>im</strong>mer noch einige Autofahrer,<br />

sie könnten sich in den schmalen<br />

Straßen der 30er Zonen an Radfahrern<br />

vorbeidrücken. Da muss man ganz klar<br />

sagen: sind nicht mindestens 1,50 m seitlicher<br />

Sicherheitsabstand möglich, darf<br />

nicht überholt werden!<br />

Die Kontroverse dreht sich also um innerstädtische<br />

Radwege außerhalb von Tempo 30<br />

Zonen. Viele Radfahrer haben sich daran ge-<br />

Michael Wilch<br />

Dipl-Ing. an der Uni Duisburg-Essen, Mitglied des ADFC<br />

Bottrop, Mitglied <strong>im</strong> ADFC Fachausschuss Verkehr<br />

Titelthema Neue STVO<br />

Foto: Michael Kleine-Möllhoff<br />

wöhnt, sie zu nutzen, weil sie sich direkt neben<br />

den Autos auf der Fahrbahn unsicher fühlen.<br />

Radwege erscheinen ihnen sicherer. Ist<br />

diese subjektive Einschätzung richtig? Was<br />

sagen die Unfallstatistiken? Was sind typische<br />

Situationen, in denen schwere Unfälle<br />

passieren?<br />

Nein, wie eben schon mal anklang sind<br />

Radwege nicht sicherer als die Fahrbahn,<br />

ganz <strong>im</strong> Gegenteil. Im Zusammenhang<br />

mit Radwegen gibt es einige typische<br />

Mechanismen, die <strong>im</strong>mer wieder zu Unfällen<br />

führen. Sehr bekannt dürfte inzwischen<br />

der Rechtsabbiegerunfall sein,<br />

dass also ein Auto, das in dieselbe Richtung<br />

fährt wie der Radfahrer, nach rechts<br />

abbiegen will. In einer solchen Situation<br />

rechnet niemand mit Fahrzeugen, die<br />

rechts von einem Rechtsabbieger, der<br />

ja schon auf der äußersten rechten Spur<br />

fährt, geradeaus fahren. Genau das tun<br />

aber Radfahrer auf Radwegen: sie fahren<br />

rechts von Rechtsabbiegern geradeaus<br />

weiter. Dabei werden sie regelmäßig<br />

übersehen.<br />

Ein ähnliches Problem gibt es aber auch<br />

an Einmündungen. Dort wird häufig<br />

nicht vor dem Radweg gehalten sondern<br />

direkt durchgefahren bis zur Sichtlinie an<br />

der Fahrbahn. Auch das kann zu Unfällen<br />

führen. Nicht zuletzt muss man auch sehen,<br />

dass Radwege häufig direkt an Parkstreifen<br />

vorbei geführt werden. Wenn<br />

dort jemand unvorsichtig eine Tür öffnet<br />

hat der Radfahrer keine Chance auszuweichen.<br />

Über hundert Jahre war es selbstverständlich,<br />

dass man auf der Fahrbahn<br />

Rad gefahren ist. Erst mit der Dominanz<br />

des Autos wurde der Radverkehr <strong>im</strong>mer<br />

mehr von der Fahrbahn verbannt. Man<br />

hat zum Ausgleich baulich getrennte

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