Potsdam 2010 - Gartenstadt Drewitz
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Schiffbauergasse – Ein Hauch von Metropole<br />
96<br />
Ein Ort der Widersprüche<br />
und Spannungen: Die Schiffbauergasse<br />
mit dem Neubau des<br />
Hans-Otto-Theaters<br />
Die Schiffbauergasse ist ein Ort der<br />
Widersprüche, der Spannungen erzeugt<br />
und Fortschritt ermöglicht. An dem Ort,<br />
der heute eine Vision des gegenwärtigen<br />
<strong>Potsdam</strong>s verkörpert, liegen die<br />
Ursprünge der Stadt. Es liegt auch heute<br />
noch etwas Originäres in diesem Areal –<br />
verfallene Speicher, ausgetretene Wege,<br />
matschige Fahrspuren, vom Verfall<br />
bedrohte Mauern. Baukräne stehen<br />
für Aufbau, Leuchtschilder weisen den<br />
Weg zum Hightechstandort und der<br />
Zukunft des Autodesigns, während hinter<br />
den von Graffiti beschmierten Wänden<br />
und maroden Gebäuden künstlerische<br />
Ideen und Gedanken reifen.<br />
Die freien Kulturträger, die das Areal für<br />
sich entdeckten und beleben, sind der<br />
ursprüngliche Motor der Entwicklung in<br />
der Schiffbauergasse. Im Sommer 1991<br />
waren erste Vertreter der <strong>Potsdam</strong>er<br />
Kunst- und Kulturszene in das Gelände<br />
vorgestoßen. Bis zu diesem Zeitpunkt war<br />
das Areal jahrhundertelang industriellmilitärisch<br />
genutzt und spielte im öffentlichen<br />
Bewusstsein keine Rolle. Einzelne<br />
Gebäude wurden besetzt und nach<br />
anfänglichem Zweifeln unterstützte die<br />
Stadt die Initiativen. Heute finden in der<br />
Schiffbauergasse einige der wichtigsten<br />
Kulturveranstaltungen statt. Ob die<br />
fabrik <strong>Potsdam</strong> mit den <strong>Potsdam</strong>er<br />
Tanztagen, die Vorstellungen der Jugend-<br />
sparte des Hans-Otto-Theaters oder<br />
Konzertevents des Waschhauses –<br />
mit der Schiffbauergasse werden bereits<br />
heute gelungene, innovative und qualitativ<br />
ansprechende Produktionen verbunden.<br />
Zudem stellt sie den wichtigsten Investi-<br />
tionsstandort dar. Das Besondere:<br />
Die Kulturszene ebnete den Weg, erkannte<br />
die großartigen Möglichkeiten, die<br />
sich direkt im Brachland am Ufer des<br />
Tiefen Sees boten. Die Stadt folgte<br />
diesen Gedanken und sorgte für weitere<br />
Chancen. Die Wirtschaft trat in die<br />
bereits festgetretenen Pfade und gesellte<br />
sich in die unmittelbare Nachbarschaft<br />
der ehemaligen Besetzer. Vielleicht<br />
werden sich in einigen Jahren bislang<br />
unvorstellbare Konstellationen ergeben,<br />
wenn der Theaterbau des Landes und der<br />
Stadt eingeweiht wurde, wenn neben dem<br />
VW-Design-Center und dem Softwarekonzern<br />
Oracle weitere Investoren und<br />
Unternehmen angelockt werden<br />
konnten. Die <strong>Potsdam</strong>er setzen große<br />
Hoffnungen in den neuen Standort, der<br />
einen Hauch von Metropole vermittelt.