Birsfelden/Beider Basel fing Equipe Valais noch ab - Schweizer ...
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Fernschach<br />
Positionelles Gambit gegen «Aljechin-Chatard»<br />
Die spannendste Partie aus dem<br />
kürzlich beendeten 20. Final der<br />
<strong>Schweizer</strong> Fernschachmeisterschaft<br />
ist die Begegnung zwischen<br />
dem neuen <strong>Schweizer</strong><br />
Fernschachmeister Albi Gmür<br />
und dem als Favorit gestarteten<br />
Fernschach-Grossmeister Matthias<br />
Rüfenacht.<br />
Die Eröffnungsphase dieser<br />
Partie ist zu einem Test eines<br />
neuen positionellen Gambits geworden.<br />
Es handelt sich um eine<br />
Erwiderung auf den «Aljechin-<br />
Chatard-Angriff» in der Französischen<br />
Verteidigung. Dass<br />
Schwarz in der Französischen<br />
Verteidigung überhaupt Gambit<br />
spielt, ist schon sehr überraschend<br />
und äusserst selten.<br />
Mit dem 9. Zug von Weiss<br />
verlassen die beiden Spieler bekanntes<br />
Terrain. Weiss gelingt<br />
es in der Folge nicht, irgendwelche<br />
Angriffschancen zu erhalten.<br />
Und im Mittelspiel überzeugt der<br />
<strong>Schweizer</strong> Fernschachmeister<br />
mit einem strategisch fundierten<br />
Spiel – beruhend auf einem Qualitätsopfer<br />
im Tausch gegen eine<br />
starke Bauernwalze auf der Damenseite.<br />
Für die «SSZ» kommentiert Albi<br />
Gmür diese Partie:<br />
Matthias Rüfenacht –<br />
Albi Gmür<br />
Französisch (C13)<br />
20. SFSM-Final 2006-2007<br />
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Hc3 Hf6 4.<br />
Ig5 Ie7 5. e5 Hfd7 6. h4!?<br />
Gegen Französisch wählt Matthias<br />
Rüfenacht eine Gambiteröffnung,<br />
deren Erprobung einem<br />
heutzutage unbekannten Pariser<br />
Schachspieler namens Eugène<br />
Chatard zugeschrieben wird. Berühmt<br />
geworden ist diese Variante<br />
in Meisterkreisen <strong>ab</strong>er erst, nachdem<br />
der junge Aljechin sie in<br />
einer Partie gegen den <strong>Schweizer</strong><br />
Hans Fahrni in Mannheim 1914<br />
mit Erfolg anwandte. Die Ablehnung<br />
des Gambits gilt gegenüber<br />
der Annahme 6. … Ixg5 heute<br />
als solider.<br />
6. … 0-0 7. Kg4. An dieser Stelle<br />
besitzt Weiss andere Fortsetzungen<br />
(wie 7. Kh5 oder 7. Id3<br />
c5 8. Hh3 g6 9. f4 cxd4 10. He2<br />
Ka5+ 11. Lf1 f6 12. Ih6 Jf7<br />
13. h5 gxh5 7. Hxd4 mit Kompensation).<br />
7. … f6!? Diese neue Idee<br />
stammt von GM Ulibin. Anlässlich<br />
eines Gesprächs mit ihm am<br />
Bieler Schachfestival 2007 hat er<br />
mir erzählt, dass er diese Variante<br />
mit seinem Grossmeisterkollegen<br />
Gleizerow entwickelt h<strong>ab</strong>e.<br />
Der überraschende Punkt d<strong>ab</strong>ei<br />
ist, dass Weiss den Zentralbauern<br />
auf e6 mit Tempo schlagen kann.<br />
Doch langfristig erhält Schwarz<br />
mit seiner Entwicklung genügend<br />
Gegenspiel.<br />
Bekannter ist die Verteidigung<br />
mit f7-f5, z.B. 7. … f5 8. Ixe7<br />
(oder 8. Kg3 c5 9. Ih6 Jf7 10.<br />
Hxd5 cxd4 11. Hxe7+ Kxe7<br />
12. 0-0-0 Hc6 13. Hf3 Kc5 14.<br />
Hg5 Kxe5 15. Kxe5 Hdxe5<br />
16. Hxf7 Lxf7 17. Id2 Hg4<br />
18. Ie1 e5 19. c3 dxc3 20. bxc3<br />
Ie6 21. Ie2 Hf6 22. Lb2 Jc8<br />
Anmeldungen…<br />
…sowohl für nationale als auch<br />
für internationale Turniere richten<br />
sie bitte ausschliesslich an<br />
SFSV-Turnierleiter René Freydl,<br />
Weiherholz 4, 8560 Märstetten<br />
Station. E-Mail-Kontakt: rené.<br />
freydl@freydl.ch. Die angebotenen<br />
Turniere sind auf der<br />
Homepage der SFSV (www.<br />
fernschach.ch) ersichtlich. Bitte<br />
teilen Sie dem Turnierleiter<br />
bei Anmeldungen jeweils mit,<br />
ob Sie das entsprechende Turnier<br />
per Post, E-Mail oder auf<br />
dem ICCF-Webserver spielen<br />
möchten.<br />
mit späterem Remis in Barrientos<br />
Chavarriaga-Moskalenko, Badalona<br />
2005) 8. … Kxe7 9. Kg5<br />
Kb4 10. 0-0-0 c5 11. Ke7 Kb6<br />
12. Ha4 Kc6 13. Hxc5 Hxc5<br />
14. Kxc5 Kxc5 15. dxc5 Hd7<br />
16. Hf3 Hxc5 17. Ld2 Id7<br />
18. Hd4 Jac8 19. f3 a6 20. b3<br />
Lf7 21. Id3 Le7 22. Jdf1 und<br />
Schwarz hat sich erfolgreich verteidigt<br />
(später 0:1) in Arizmendi<br />
Martinez-Gleizerow, Linares<br />
2003.<br />
8. Id3 Nach eingehender Prüfung<br />
verzichtet Weiss auf die<br />
Annahme. Möglich ist folgender<br />
Verlauf: 8. Kxe6+ Lh8 9.<br />
exf6 Hxf6 10. Ke2 Ib4 11.<br />
Hf3 (oder 11. 0-0-0 Ixc3 12.<br />
bxc3 Kd6) 11. … Ig4 12. Kd3<br />
Ixf3 13. gxf3 Je8+ 14. Ie2<br />
c5 und Schwarz hat Kompensation<br />
(Variante gemäss M. Rüfenacht).<br />
8. …Jf7 9. Hf3. Meines Wissens<br />
eine Neuerung und somit<br />
die Stammpartie dieser Variante.<br />
Die Feuerprobe bestand die Idee<br />
7. … f6!? in der Turnierpartie<br />
Papa-Ulibin, Genf 2004. Dort<br />
ging es weiter mit 9. Hxd5 exd5<br />
10. e6 Ib4+ 11. Id2 Ixd2+<br />
12. Lxd2 Je7 13. exd7 Hxd7<br />
14. Kh5 Hf8 15. Hf3 Kd6 16.<br />
Jae1 Ie6 17. Je3 Jae8 18.<br />
Jhe1 c6 19. c3 If7 20. Kg4 h5<br />
21. Kg3 Kxg3 22. fxg3 Jxe3<br />
23. Jxe3 Jxe3 und die Partie<br />
endete Remis.