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Zeven – königliche Raststation<br />
Zwei Monarchinnen nahmen Quartier in <strong>der</strong> Stadt am Walde / Geschichtsvortrag mit Professor Gerd Biegel<br />
weckt Neugierde<br />
Königin Christina machte auf einer Reise im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
Rast in Zeven. Wie ihr <strong>der</strong> Aufenthalt gefiel,<br />
ist nicht überliefert.<br />
Zeven (kr). Nach dem ersten Weltkrieg<br />
war es in Deutschland vorbei mit <strong>der</strong><br />
Monarchie. Dennoch haben gekrönte<br />
Häupter nichts von ihrer Faszination<br />
verloren. Geschichten um sie und ihr<br />
Leben interessieren die Menschen bis<br />
heute. Weil die schwedische Königin<br />
Christina (1626-1689) auf einer ihrer<br />
zahlreichen Reisen Station im ehemaligen<br />
Zevener Gästehaus des Klosters<br />
Quartier genommen hatte, wurde die<br />
heutige städtische Galerie und Ort für<br />
kulturelle Veranstaltungen nach ihr benannt.<br />
Schließlich war Zeven mit seinem<br />
Kloster lange Zeit im Besitz <strong>der</strong><br />
schwedischen Krone. Eine kleine Bronzestatue<br />
erinnerte an die außergewöhnliche<br />
Persönlichkeit. <strong>Die</strong> Tochter<br />
und Thronfolgerin des schwedischen<br />
Königs Gustav II. Adolf trug 1648 entscheidend<br />
dazu bei, dass <strong>der</strong> 30-jähri-<br />
Luisa Maria Gonzaga, Königin von Polen, die ebenfalls<br />
den alten Handelsweg durch Zeven im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
nutzte, soll mit dem Quartier unzufrieden gewesen<br />
sein.<br />
ge Krieg durch den Westfälischen Frieden<br />
beendet wurde.<br />
Auch 323 Jahre nach ihrem Tod ist das<br />
Interesse <strong>der</strong> Nachwelt an ihr und ihrem<br />
facettenreichen Leben existent. Immerhin<br />
machte sie nach ihrer Thronbesteigung<br />
den Stockholmer Hof zu einem<br />
Zentrum von Kultur und Wissenschaft.<br />
Auf dem Höhepunkt ihrer politischen<br />
Macht dankte sie ab, verzichtete 1654<br />
zugunsten ihres Vetters, des Pfalzgrafen<br />
von Zweibrücken, auf die Krone und<br />
verließ Schweden. Christina ließ sich<br />
in Rom als „Königin ohne Land” nie<strong>der</strong><br />
und trat zum katholischen Glauben<br />
über. Ihr Versuch, nach dem Tode ihres<br />
Vetters 1660 die Regentschaft wie<strong>der</strong>zuerlangen,<br />
scheiterte. Sie starb 1689<br />
in Rom als päpstliche Pensionsempfängerin.<br />
<strong>Die</strong> schwedische Königin war allerdings<br />
nicht die einzige Monarchin,<br />
die auf ihren Reisen in Zeven, einem<br />
Verkehrsknotenpunkt im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
Station gemacht hat.<br />
Der Braunschweiger Historiker Professor<br />
Gerd Biegel, in unserer Region bekannt<br />
durch seine Zevener Geschichtsvorträge,<br />
fand heraus, dass auch eine<br />
Königin von Polen im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
ihre Pferde dort ausspannen ließ. Er re-