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Malerei, Linolschnitte und Collagen<br />
Doris Bischoff experimentiert mit allen Stilmitteln / Aktuelle Ausstellung im Worpswe<strong>der</strong> casa medico<br />
Der Stier auf <strong>der</strong> Leinwand ist Sinnbild für Kraft und Stärke.<br />
Worpswede (kr). Das jüngste Bild steht<br />
noch auf <strong>der</strong> Staffelei. Es zeigt einen<br />
mächtigen Stier, <strong>der</strong> seine ganze Kraft<br />
in einen Sprung legt. Leuchtendes Rot<br />
vermischt sich mit erdigem Braun, die<br />
Linien sind gegenständlich, <strong>der</strong> Hintergrund<br />
schlicht, so dass die Aufmerksamkeit<br />
des Betrachters sich voll auf<br />
die Bildinhalte konzentrieren kann. Hier<br />
und da gibt es für die Künstlerin Doris<br />
Bischoff noch etwas mit dem Pinsel<br />
zu ergänzen. Dann tritt sie von ihrem<br />
großformatigen Werk zurück und<br />
begutachtet es selbstkritisch. Der Stier<br />
gehört zu einer Tierreihe, die von intensiver<br />
künstlerischer Aussage sind. Dar-<br />
in enthalten sind Arbeiten, die Schafe,<br />
Highlandrin<strong>der</strong>, Kühe, aber auch einen<br />
imposanten Hahn zeigen. In allen diesen<br />
Bil<strong>der</strong>n sind die Wesen und typischen<br />
Merkmale <strong>der</strong> Tiere hervorragend<br />
wie<strong>der</strong>gegeben, ohne dass die<br />
Malerin dafür romantische Darstellungsformen<br />
bedient. <strong>Die</strong> Verwendung<br />
von Eitempera in zahlreichen Bil<strong>der</strong>n<br />
unterstützt die Leuchtkraft <strong>der</strong> Farben,<br />
die an verschiedenen Stellen Motiv und<br />
Hintergrund miteinan<strong>der</strong> verschmelzen<br />
lassen.<br />
Hier und da taucht eine spezielle Spachteltechnik<br />
auf und die Verwendung von<br />
Marmormehl erzeugt eine Oberfläche,<br />
die Konturen weich erscheinen lässt.<br />
Blüten und Früchte in Stillleben taucht<br />
sie damit in Farben, die eine typische<br />
Handschrift aufzeigen. In Collagen arbeitet<br />
Doris Bischoff nach gleichem<br />
Prinzip, ergänzt die Bildinhalte jedoch<br />
mit hauchdünnem Seidenpapier, das<br />
sich wie ein feiner Schleier über das<br />
Motiv legt.<br />
<strong>Die</strong> mehrfarbigen Linolschnitte dagegen<br />
bestechen durch klare, abgegrenzte<br />
Formen. Menschengruppen<br />
in angedeuteter Figürlichkeit, einzelne<br />
Personen in Bewegung, Blütenzweige<br />
mit entferntem japanischen Bezug heben<br />
sich im Ausdruck deutlich von den<br />
Arbeiten <strong>der</strong> Malerei ab. Hier dominiert<br />
die Linienführung die Farbe und lenkt<br />
das Auge auf eine mo<strong>der</strong>ne Bildsprache.<br />
Doris Bischoff, Jahrgang 1954, kam als<br />
Autodidaktin zur Kunst. Aus Delmenhorst<br />
gebürtig, arbeitete sie bis 2007<br />
als Lehrerin in Bremen. Seit 1983 in<br />
Worpswede ansässig, wandte sie sich<br />
1996 <strong>der</strong> Kunst zu. <strong>Die</strong> wöchentliche<br />
Teilnahme an Malkursen bei Annette