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Leica, Nikon und Olympus
Dieter Töppers Kamerasammlung ist wie eine Zeitreise / Antike Stücke sind aus Zelluloid
Eine alte Angulon aus Holz ist das Prunkstück unter
den Kameras
Kirchtimke (kr). „Eine Kamera ist mehr
als ein Gegenstand, mit dem man Fotos
machen kann. Eine Kamera hat eine
Seele. Deshalb darf man sie auch nicht
wegwerfen. Wenn man sie gut behandelt,
sich auf ihre Mechanik einlässt
und sich Zeit nimmt, macht sie auch
gute Bilder. So ist das zumindest mit
den analogen Modellen. Bei den kleinen,
modernen Digitalkameras, die
nicht mehr eingestellt werden müssen,
ist das anders. Da braucht man ja kaum
noch hinsehen, wenn man fotografiert.
Es geht alles automatisch“, sagt Dieter
Töpper.
Wenn man vor seinen Vitrinen steht, in
denen seine Kamerasammlung aufgehoben
ist, gerät man leicht ins Staunen.
Mehr als 100 Exemplare stehen
säuberlich aufgereiht nebeneinander.
Minolta, Nikon, Canon, Kodak sind gebräuchliche
Marken. Agfa war vor der
Digitalisierung eine gängige Familienkamera,
mit der junge Väter Kindergeburtstage
fotografierten. Mehrere
Polaroid Kameras gibt es zu sehen.
Jene Apparate waren in den 70er Jahren
als Sofortbildkameras sehr beliebt,
verschwanden dann aber doch schnell
wieder vom Markt, weil die Bilder sehr
lichtempfindlich waren. Traveller und
Weltbild sind wenig bekannte Exponate
und bei Porst erinnert man sich
an eine Foto-Ladenkette, die es heute
auch nicht mehr gibt. Eine Vogtländer
ist dabei. Sie galt in früheren Zeiten
als Kamera für Könner. Ebenso eine
Zeiss Ikon, mit aufsteckbarer Einweglampe
als Blitz.
„Ich erinnere mich noch gut an diese
Apparate. Nach jedem Blitz war eine
Lampe verbraucht und man musste
eine neue installieren. Das war aufwendig
und zeitraubend. Dennoch konnten
Räume für damalige Ansprüche ei-
In Vitrinen sorgsam verwahrt, sind die Schätze von
Dieter Töpper etwas für Kenner
nigermaßen gut damit ausgeleuchtet
werden“, so Dieter Töpper.
Antik wird es mit einer Boy aus Zelluloid.
Die quadratische schwarze Box
ist an die 50 Jahre alt, unversehrt und
wie Dieter Töpper sagt, immer noch
gebrauchsfähig. „Ich denke, dass alle
noch funktionieren. Es gibt nur kein
passendes Filmmaterial mehr und
selbst entwickeln, wer kann das heute
noch. Heute lassen sich endlos viele
Bilder auf einer einzigen Speicherkarte
platzieren und was unbrauchbar ist,
wird entweder mit Fotoshop am Computer
bearbeitet, oder gelöscht.“
Ein skurriles Stück ist eine hölzerne Angulon,
eine Plattenkamera ohne Altersangabe.
Fotografen steckten sie früher
auf ein Stativ, warfen sich einen
schwarzen Umhang um und bannten
so Menschen und Motive auf die Platte.
Das dauerte eine Weile und währenddessen
durfte sich niemand bewegen.
Menschen, die auf alten Fotografien
zu sehen sind, haben diese stocksteife
Haltung, weil sie den Anweisungen des
Fotografen folgten. Die Angulon bekam
Dieter Töpper, wie viele andere Exponate
auch, geschenkt. Eine Witwe aus
Wilstedt löste den Nachlass ihres verstorbenen
Mannes auf und hatte für
das gute Stück keine Verwendung. Nun
bildet sie das Prunkstück in Dieter Töppers
Sammlung.
Boxen, Spring-Kameras, Klapp-Kameras,
Spiegelreflex-Kameras, es gibt
kaum eine Variante die es bei ihm nicht
gibt und ab und zu kommt auch ein