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Validierung eines Fragebogens zur Erfassung von Empathie ...

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Einleitung<br />

Nachdem die verschiedenen Konstrukte definiert wurden, soll nun auf deren Zusammenhänge<br />

eingegangen werden.<br />

1.1 <strong>Empathie</strong> und Prosozialität<br />

„Die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, wird neben anderen Variablen (z. B. prosoziale<br />

Ziele, Normen, Werte, Eindeutigkeit der Notlage, Ausmaß der Hilfsbedürftigkeit)<br />

als wichtige Determinante für die Entstehung prosozialen Verhaltens angesehen“<br />

(Meindl, 1998, S. 18). Zusammenfassende Studien zeigen zudem, dass <strong>Empathie</strong> und<br />

prosoziales Verhalten positiv miteinander korreliert sind (Davis, 1980; Eisenberg &<br />

Fabes, 1991).<br />

Mit diesem Zusammenhang befasste sich auch Friedlmeier (1993); er entwickelte<br />

dabei ein Prozessmodell für prosoziales Verhalten, das vier Schritte umfasst:<br />

1. Wahrnehmung der Situation oder Lage des anderen: Voraussetzung für eine<br />

spontane Betroffenheitsreaktion ist die Wahrnehmung der Notlage <strong>eines</strong> anderen.<br />

2. Nachfolgende emotionale Reaktion: Man spricht <strong>von</strong> „<strong>Empathie</strong>“, wenn die Betroffenheitsreaktion<br />

nicht als unangenehm erlebt und dadurch die emotionale Lage des<br />

anderen nachvollzogen wird. Im Gegensatz dazu steht die „Distress-Abwendung“, bei<br />

der die Erregung als nicht angenehm empfunden wird und die Person der Situation zu<br />

entkommen versucht.<br />

3. Entstehung einer prosozialen Motivation: Eine altruistische Motivation kommt<br />

eher durch eine empathische Reaktion zustande, während eine Distress-Reaktion eher<br />

zu einer egoistischen Motivation bei der Hilfehandlung führt.<br />

4. Die Umsetzung der Motivation in eine Handlung: Wird die Fähigkeit zu helfen<br />

als gering erachtet, so kommt es trotz einer anfänglich empathischen Reaktion zu einer<br />

„Distress-Zuwendung“, das heißt zu Unruhe und Anspannung. Ist die Möglichkeit der<br />

Situation zu entkommen, groß und sind Kosten der Hilfe hoch, so wird eine Person, die<br />

Distress empfindet, im Gegensatz zu einer empathischen Person, eher versuchen, dieser<br />

Situation zu entkommen.

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