Tennenbacher Urkundenbuch, Bd. I - Cistopedia.org
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elinquerentur, vel in ipsos ecclesiasticas censuras promulgare, aut decimas extorquere praesumserint, monitione praemissa, publice,<br />
candelis accensis, excommunicationis sententiam percellerent, villas autem in quibus bona praedictorum fratrum detinerentur,<br />
quamdiu ibi essent, interdicti sententiae supponerent. Datum Laterani, 8. kalendas maii, pontificatus sui anno 8. [187] Viso<br />
mandato apostolico, Ludovicus a Lucellensium bonis devastandis paulisper quievit, et saepius relapsus, tandem Henrici, Basiliensis<br />
episcopi, ita (sollicitudine correptus) 101 Restitution proposée. Dans le ms. blanc avec plusieurs points. est ut deinceps eos non amplius lascessiverit. [188] Anno<br />
1223, Richardus, Ludovico longe dispar, comes Montis Beligardi, cum filiis suis Theoderico, Amedeo et Richardo, ad manus<br />
Bertholdi abbatis, qui suus erat ex sorore nepos, ecclesiae Lucellensi, et fratribus ibidem Deo et Beati Mariae servientibus, liberali<br />
donnatione, tradidit locum Dalete et Tayllecourt, cum hominibus, terris, pratis, pascuis, sylvis et omnibus aliis pertinentiis, laude et<br />
assensu Girardi, Bisuntini archiepicopi. Cuius donnatonis instrumentum, praelibati comitis sigillo roboratum, in <strong>org</strong>inali in archivo<br />
Lucellensi hodie adhuc asservatur. Nullum tamen amplius ius in locis dictis nobis competit. Credibile est ea vi, cum haeresis Montis<br />
Belligardi comitatum invasit, erepta fuisse. Richardus comes mortuus est 17 junii, atque in Lucellensi monasterio sepultus. Has<br />
igitur terras, et quas alias comparavit, primis annis, Bertholdus, in Larg, Friderstorf, et domum in Mülhausen, quibus ut, cum<br />
domo Altkirchii, quam Conradus praedecessor exstruxerat, et cum bonis in Lumschwiler eiusdem opera monasterio donatis, pacifice,<br />
cum reliquis monasterii possessionibus, frueretur, in Romanae Sedis tutelam constituit, et praetactas omnes in suis praedecessorum<br />
litteris libertates et exemptiones saecularium exactionum, a regibus et principibus, vel aliis Christi fidelibus, indultas confirmavit, et<br />
insuper statuit ut, cum commune terrae interdictum fuerit, liceat nihilominus nobis, in monasterio nostro, exclusis excommunicatis et<br />
interdictis, divina officia celebrare. Literas Laterani per manum magistri Guidonis, D. papae notarii, 7. idus maii datas,<br />
subsignavit ipsemet pontifex, cum undecim cardinalibus, inter quos S. Conradus, episcopus Portuensis, frater germanus Bertholdi, ad<br />
cuius preces hoc privilegium obtentum, pontificatus sui 8, Christi vero 1224.<br />
Übersetzung:<br />
Berthold, der achte Abt von Lützel, [186] Berthold, Sohn des älteren Egon, des Grafen von Urach, genannt<br />
mit dem Bart, von der Tochter Bertholds, des letzten Zähringergrafen geboren, deutscher Bruder des Abtes<br />
Konrad, zunächst von Weiler (Villers/Brabant) , dann Zisterzienser, darauf Bischof von Porto und S.R.E. (Sanctae<br />
Romanae Ecclesiae) (Sancta Rufina Ecclesie) Kardinal, Blutsverwandter des Kaisers Friedrichs II. und Friedrichs, des<br />
Grafen von Pfirt, Schwager und daher Graf von Pfirt genannt war in der Jugend Mönch (Professe) im Kloster<br />
Lützel des heiligen Zisterzienserordens, so sehr hat er sich unter ihm lobenswert verhalten, daß er nach dem Tod<br />
Konrads dort als achter Abt eingesetzt wurde. Im Jahr 1222, als Heinrich, der Sohn Friedrichs II., beim<br />
Nürnberger Reichstag ? auf Wunsch seines Vaters, des Kaisers, zum Römischen König gemacht wurde und in<br />
Aachen gekrönt wurde, wurden große Schäden angerichtet in Teilen des Elsaß und im Sundgau vom Straßburger<br />
Bischof, der gegen den König rebellierte. Der Führer seines Heeres war Albert, Graf von Habsburg, später<br />
Landgraf im Elsaß, der häufig mit Gewalt in die Besitzungen Lützels einfiel und viel Beute machte. Auf Seiten<br />
Heinrichs war Ludwig, Graf von Pfirt, ein kriegerischer und mutiger Mann, der, weil er Berthold, seinem Onkel,<br />
nicht wohlgesonnen war wegen des Streites, der zwischen seinem Vater und dem Abt wegen des Erbes, das<br />
Berthold nach dem Testament gehörte, einschritt, die Lützeler Länder entvölkerte, alle möglichen Sachen<br />
wegführte, sodaß er dem Berthold durch seine Bewaffneten soviel Schaden antat, daß dieser im ersten Jahr seiner<br />
Regierung als Abt gezwungen war, mit seinem Konvent nach Altkirch zu fliehen und dort einige Jahre zu<br />
bleiben. Daher begann die Zahl (der Mönche) wegen der Schäden mehr und mehr zu schwinden, da mehrere<br />
anderswohin Gewanderte nicht mehr zurückkehrten. Die Sache brachte er inzwischen vor Papst Honorius, der<br />
(dies) sehr verärgert und ernst dem Erzbischof von Besançon und seinen Suffranganen (untergeordneten<br />
Bischöfen) schrieb und verlangte, daß sie jene, die Besitzungen, Sachen oder Häuser der v<strong>org</strong>enannten Brüder<br />
ungebührlicher Weise weggenommen hatten oder unrechterweise das zurückhielten, was ihnen testamentarisch<br />
hinterlassen worden war, entweder in ihren kirchlichen Sittenentscheidungen veröffentlichen oder, wenn sie<br />
versuchen würden, Zehntzahlungen zu erzwingen, nach vorangehender Ermahnung öffentlich, mit<br />
angezündeten Kerzen, mit dem Urteil der Exkommunikation belegen sollten, die Dörfer aber, in welchen Güter<br />
der genannten Brüder zurückgehalten würden, solange sie dort seien, dem Interdikt unterliegen sollten.<br />
Gegeben Lateran, an den 8. Kalenden des Mai, im 8. Jahr seines Pontifikats<br />
[187] Nachdem er das päpstliche Mandat gesehen, hatte ließ Ludwig eine Weile davon ab, und nach öfteren<br />
Rückfällen wurde er von Heinrich, dem Bischof von Basel, aus S<strong>org</strong>e angeklagt, daß er sie ab jetzt nicht mehr<br />
belästigen solle. [188] Im Jahre 1223 übergab Richard, der Graf von Montbeliard, – völlig anders als Ludwig –<br />
mit seinen Söhnen Theoderich (Dietrich), Amedeus, und Richard den? Ort Delle und Tayllecourt mit Hörigen,<br />
Ländereien, Wiesen, Weiden, Wäldern und aller Zugehörde in die Hände des Abtes Berthold, der über seine<br />
Schwester sein Neffe war, der Kirche von Lützel und den Brüdern, die dort Gott und der Seligen (Jungfrau)<br />
Maria dienen, zu freiem Eigen mit Lob und Zustimmung Gerards, des Erzbischofs von Besançon. Die Urkunde<br />
dieser Schenkung, mit dem Siegel des v<strong>org</strong>enannten Grafen bekräftigt, wird bis heute im Original im Archiv von<br />
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