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Borgweg 15 A - 22303 Hamburg - LKV NRW eV

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Aktuell in der diskussion<br />

Die höchste genetische Ähnlichkeit wurde bisher zum Shamonda-Virus aus<br />

dieser Gruppe festgestellt.“ Die genannten Namen klingen recht exotisch. Und<br />

tatsächlich: Seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts kursieren in<br />

Ostasien, insbesondere Japan, Afrika und Australien nach einer Stadt in Japan<br />

benannte Akabane-Viren, die ein ganz ähnliches Krankheitsbild bei verschiedenen<br />

Wiederkäuern erzeugen. Als Überträger wurden verschiedene Stechmückenarten<br />

ermittelt. Antikörper konnten nicht nur bei Hauswiederkäuern, sondern auch bei<br />

Wildwiederkäuern und anderen Tieren wie Pferden und Kamelen gefunden werden.<br />

Glücklicherweise ist der Mensch nicht betroffen, obwohl die in Frage kommenden<br />

Stechmücken auch vor diesem nicht Halt machen. Aufgrund der Bekanntheit der<br />

Akabane-Viren liegen in den genannten Regionen schon seit längerem entsprechende<br />

Antikörpertests und Impfstoffe vor.<br />

Bei Viren sind auch in den verschiedenen Ordnungen „Familien“ und als deren<br />

Untergruppe das „Genus“ (Gattung) bekannt. Das „Schmallenberg-Virus“ gehört<br />

also zum Genus Orthobunyavirus in der Familie der Bunyaviridae. Die Verwandtschaft<br />

zum Akabane-Virus legt den Schluss nahe, dass sich „unser“ Virus genauso<br />

verhält und mit den gleichen Methoden nachgewiesen werden kann. Aber hier ist<br />

es ähnlich wie in menschlichen Familien: Nicht alle Mitglieder haben die gleichen<br />

-guten oder schlechten- Eigenschaften. So lässt sich das „Schmallenberg-Virus“<br />

nicht mit den bekannten Testsystemen nachweisen. Das bedeutet, dass für die<br />

Massendiagnostik erst eigene Tests zu entwickeln sind. Solche für Großserien<br />

taugliche Antikörpertests werden für April/Mai 2012 erwartet. Erst wenn diese zur<br />

Verfügung stehen, ist die wirkliche Verbreitung des Erregers festzustellen. Rückblickend<br />

soll versucht werden, durch noch verfügbare ältere Seren aus verschiedenen<br />

Regionen die Ausbreitungsdynamik nachzuzeichnen.<br />

Rückgang der Milchleistung bei einer Infektion mit dem „Schmallenberg-Virus“, Milchleistungsprofil Melkroboter<br />

Quelle: Dr. Holsteg, Rindergesundheitsdienst der LWK <strong>NRW</strong><br />

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