“Globalisierung - Gefahr oder Chance für den ... - Procter & Gamble

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12 9. Mit dem Versuch, den Strukturwandel aufzuhalten, wird Kapital verdrängt und der Neuaufbau von Arbeitsplätzen erschwert. Das deutsche Modell der Dauersubvention ganzer Sektoren erfordert Einbußen bei den Arbeitnehmern. Die international tätigen Unternehmen werden die Kosten einer solchen Politik nicht übernehmen. In Deutschland hat sich das Problem, die Kosten von Subventionen zu tragen, durch die außergewöhnlichen Subventionen in Ostdeutschland um ein Vielfaches verschärft. Letztlich müssen die immobilen Faktoren, also insbesondere die Arbeitskräfte diese Kosten tragen. Wenn die Gewerkschaften nicht bereit sind, entsprechend geringere Löhne zu vereinbaren, werden die Arbeitnehmer die Kosten in Form von Arbeitslosigkeit tragen. Rainer Hank in der FAZ vom 6.4.1996: ”Wer heute nicht zur Veränderung fähig ist, spielt morgen gar nicht mehr mit.” Die Arbeitnehmer in der ganzen Welt und die internationalen Investoren werden sich nicht darauf einstellen, daß in Deutschland sogenannte soziale Errungenschaften konserviert werden sollen. Die gleichen Wirkungen treten in anderen Ländern auf: Es wird schwerer, einzelne Sektoren durch nationale Subventionen vom Strukturwandel auszunehmen, weil die Kosten nicht mehr so einfach anderen Sektoren aufgebürdet werden können. 10. Zu den Bedingungen des global mobilen Kapitals gehört auch, daß sich die Kapitalbildung nicht überall auf dem gleichen Niveau und mit dem gleichen Tempo vollzieht. Wegen der hohen Einkommen wird in den westlichen Industrieländern nach wie vor in großem Umfang Kapital gebildet, aber die Gewichte verschieben sich. Die Sparquoten sind sehr unterschiedlich: - USA 2 % - Deutschland 12 %
13 - Japan 16 % - Tigerstaaten und ASEAN-Länder über 21 % Wegen der hohen Sparquoten und der hohen Wachstumsraten verschiebt sich das Zentrum der Kapitalbildung in den ostasiatischen Raum. Asiatische Investoren gewinnen zunehmend Einfluß auf multinationale Unternehmen. Das heißt auch: In nationalen Entscheidungsrunden (z.B. Kanzlerrunden) sitzen potentielle Investoren häufig gar nicht am Tisch. III. Vor- und Nachteile der Globalisierung 11. Die Diskussion über die ökonomische Globalisierung schärft auch den Blick für globale Probleme des Umweltschutzes, des Energieverbrauchs, der Belastung der Wasserressourcen und um Folgen der raschen Zunahme der Weltbevölkerung. In diesen Fragen kann es nur einen Fortschritt durch Kooperation, durch Zusammenarbeit in internationalen Organisationen geben. Der Wanderungsdruck hat stark zugenommen. Um die Wanderungsströme zu beeinflussen, werden die Industrienationen nicht auf eine Einwanderungspolitik verzichten können. 12. Die Befürchtung in manchen westlichen Industrieländern, die Löhne würden durch eine globale Öffnung der Märkte auf das Niveau der Billiglohnländer sinken
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