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“Globalisierung - Gefahr oder Chance für den ... - Procter & Gamble

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Christa Müller<br />

18<br />

Die deutsch-deutsche Währungsunion löste im Inland einen Wirtschaftsboom aus.<br />

Obwohl die westdeutschen Unternehmen ihre Kapazitäten bis an die äußersten<br />

Grenzen auslasteten und ihre Exporte weitgehend nach Ostdeutschland<br />

umleiteten, konnte die vorhan<strong>den</strong>e Nachfrage nur durch zusätzliche Importe,<br />

hauptsächlich aus Westeuropa, befriedigt wer<strong>den</strong>. Der positive Saldo in der<br />

westdeutschen Handelsbilanz, 1989 auf einem Höchststand von 135 Mrd. DM,<br />

schrumpfte 1991 auf 22 Mrd. DM zusammen und erholte sich in <strong>den</strong> Folgejahren<br />

nur langsam. Den durch die fortschreitende internationale Arbeitsteilung<br />

hervorgerufenen Strukturwandel mußte die deutsche Wirtschaft nach Abflauen<br />

des einheitsbedingten Aufschwungs in kürzerer Zeit als die Konkurrenzländer<br />

bewältigen. Sie befan<strong>den</strong> sich schon Anfang der neunziger Jahre in einer<br />

Rezession, die die Unternehmen veranlaßte, zu rationalisieren und die Kosten zu<br />

senken, um im internationalen Wettbewerb standhalten zu können.<br />

Der einheitsbedingte Einbruch in der Handelsbilanz und das ebenso<br />

einheitsbedingte Defizit in der deutschen Leistungsbilanz riefen eine<br />

Standortdebatte hervor, wie wir sie schon aus <strong>den</strong> siebziger und achtziger Jahren<br />

kennen. Sie findet übrigens immer dann statt, wenn die deutsche Währung<br />

gerade stark aufgewertet wurde, was ja eher als Indiz <strong>für</strong> die Leistungsfähigkeit<br />

einer Wirtschaft gewertet wer<strong>den</strong> muß. Dieses Mal wurde sie mit der<br />

zunehmen<strong>den</strong> Globalisierung der Wirtschaft begründet. Die Produktion in<br />

Deutschland sei zu teuer, weshalb es zu Verlagerungen ins Ausland käme. Nur<br />

durch eine Senkung der Arbeitskosten, mehr Flexibilität und <strong>den</strong> Abbau der<br />

Bürokratie könne man die Attraktivität des Standorts Deutschland<br />

wiederherstellen.

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