Handlungsbereich B: Qualität und Quantität - Claudia Hirsemann

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Handlungsbereich B: Qualität und Quantität 4.2.5. Qualitätssicherung auf der Baustelle Die Qualitätssicherung auf der Baustelle ist gekennzeichnet durch die Durchsetzung der fehlerfreien Arbeit, Realisierung von anspruchsvollen Leistungsparametern und einer langen Lebensdauer der Bauwerke. Sich während der Baudurchführung ergebende Projektabweichungen bedürfen der Zustimmung des Projektleiters und einer gesonderten Qualitätskontrolle. Die Qualität hat unmittelbaren Einfluss auf die Effektivität der Baustelle. Aktive Einflussnahme auf die Qualitätssicherung am eigenen Arbeitsplatz kann während der gesamten Bauzeit genommen werden durch: • Überprüfung der Voraussetzung für qualitätsgerechtes Arbeiten vor Aufnahme der Arbeit • Kontrolle von Vorleistungen auf fehlerhafte Ausführung als Voraussetzung für die eigene fehlerfreie Arbeit • Kontrolle der eigenen Arbeitsleistung auf fehlerfreie Ausführung vor Weitergabe an nachfolgende Gewerke • Konsequentes Aufzeigen von Qualitätsverstößen und Mängeln im Arbeitsablauf in der Produktionsorganisation und Technologie und Veranlassung der schnellstmöglichen Beseitigung • Einflussnahme auf die strikte Einhaltung aller gesetzlichen und betrieblichen Bestimmungen, Weisungen und Standards bezüglich der Qualitätssicherung • Einflussnahme auf Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz Zu den Pflichten des Bauleiters gehört es, alle Hinweise und Kontrollergebnisse der Arbeiter gründlich auszuwerten und Maßnahmen zur ständigen Sicherung und Entwicklung der Qualität auf der Baustelle festzulegen. Jeder Leiter auf der Baustelle trägt für die Sicherung und Entwicklung der Qualität im jeweiligen Leistungsbereich eine hohe Verantwortung. Entstehender Ausschuss sowie Nacharbeiten und Garantieleistungen verursachen unnötige Kosten (siehe 7.3. Erfassung und Abrechnung der ANG-Kosten). 4.2.6. Raumbuch Das Raumbuch bedarf besonderer Aufmerksamkeit und ist bei komplexen Projekten ein Muss. Nur ein vollständiges, komplexes, anwenderfreudiges Raumbuch hat einen Sinn. Es muss erstellt, fortgeschrieben und nach der Übernahme des Gebäudes vom Nutzer weitergeführt werden. Unabhängig davon, wer das Raumbuch erstellt und fortschreibt (ob Architekt oder Projektsteuerer), im Sinne der HOAI §15 Absatz 2 handelt es sich um eine besondere Leistung, die eine zusätzliche Beauftragung und Honorierung mit sich bringt. Als Bestandteil der Grundlagenermittlung und Vorplanung ist das Zusammenstellen des Raumprogramms (Flächenbedarf und Funktionalität sowie Abmaße, Flächenbeläge, Türen, Fenster, Sonderausstattungen) wichtig. Das Raumbuch wird als ein Katalog aller Einzelräume definiert, der die Massen (Flächen, Stückzahlen etc.) und alle Ausführungsdetails, wie Ausbaumaterialien und Qualitäten sowie Installationsdetails beinhaltet. Diese Datenbank ist enorm wichtig für die Detailplanung des Objektes und für die Kostenkalkulation. Darüber hinaus werden die Informationen des Raumbuches als Basis für die Beauftragung der Ausbauarbeiten der Gewerke und die Bestellung von Materialien benötigt. Das Raumbuch ist das ideale Werkzeug eines Bauträgers, um mit seinen Bauherren die Ausstattung des zu bauenden Objektes abzusprechen. Das Raumbuch bietet folgende Vorteile: • Mengen- und Massenermittlung sowie Bestimmung des umbauten Raumes • Erstellung Leistungsverzeichnis auf Basis der ermittelten Werte • Darstellung aller beauftragten Leistungen • Darstellung aller abgerechneten Leistungen • Kostenverfolgung Raumweise möglich 4.2.7. Bautagebuch Die mit der Bauleitung eines Bauwerks beauftragte Person (Architekt, Ingenieur, Polier …) ist zur sachgemäßen Führung eines Bautagebuches verpflichtet. Hierbei hat der Bauleiter wahrheitsgemäße Eintragungen über die täglichen Bauabläufe zu erfassen, damit auch nach Fertigstellung des Gebäudes exakte Angaben über die einzelnen Abläufe auf der Baustelle möglich sind. Der notwendige Inhalt der schriftlichen Aufzeichnungen eines Bautagebuchs ist bei allen genehmigungspflichtigen Bauvorhaben gemäß DIN 1045, Abschnitt 4 vorgeschrieben. Oftmals ist das Bautagebuch ein bedeutungsvolles Beweismittel bei der Klärung von Abrechnungsfragen und Streitigkeiten zwischen Bauherren und Unternehmen. Es kann der Stand der Leistungen und Fehlleistungen deutlich nachgewiesen werden. Zweck eines Bautagebuchs ist die genaue Dokumentation des Bauablaufs. Jede Besprechung und jede Baustellenbegehung sollte mit Anlass des Besuchs, Datum, Ort und den anwesenden Firmen sowie die Anzahl der Mitarbeiter, der Bautenstand und äußere Bedingungen der Baustelle (z.B. Temperaturen, Feuchtigkeit o. ä.) schriftlich festgehalten werden. Nachfolgend eine Auflistung der Eintragungen in das Bautagebuch: • Wetter sowie Höchst- und Tiefstand der Temperaturen arbeitstäglich • Beginn und Ende der Arbeitsschicht täglich • Leistung der Arbeitnehmer, Anzahl beschäftigter Poliere und Facharbeiter usw. • Geleistete Stundenlohnarbeiten Professor Dr.-Ing. Ingomar Belz
Claudia Hirsemann und Antje Schattel • Zugang, Einsatz, Abgang, Dauer von Ausfällen und dessen Ursache von Großgeräten • Eingang von Bauteilen, Materialien und Stoffen sowie den Lieferanten • Angaben über die Beschaffenheit des Baugrundes • Beginn und Ende einzelner Bauarbeiten und Bauabschnitte • Grund und Dauer von Unterbrechungen und Verzögerungen • Außergewöhnliche Ereignisse, wie Unfälle, Rutschungen Baueinstellung usw. • Abweichungen von genehmigten Bauzeichnungen mit Begründung und Genehmigung der Änderung • Vermerke über Aufmaße • Eingang von Ausführungszeichnungen, Änderungs- und Berichtigungsblättern • Aushändigung/Weiterleitung von Plänen an Arbeitnehmer • Hinweise auf Anordnungen der Bauüberwachung und auf wichtige Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber • Wichtige mündliche Weisungen (VOB) • Besuche und Baustellenbegehung von Bauherrn und Firmenvertretern � Eintragung wichtiger Ereignisse von Bevollmächtigten unterzeichnen/gegenzeichnen lassen 4.3. Qualitätsplanung Die Qualitätsplanung umfasst die Auswahl, Klassifizierung und Gewichtung der Qualitätsmerkmale sowie die schrittweise Konkretisierung aller Einzelanforderungen an die Beschaffenheit der Leistung des Produktes mit dem Ziel, die Realisierungsmaßnahmen möglichst genau zu spezifizieren. Folgende sind wichtige Qualitätsmerkmale: • Funktionserfüllung • Benutzungsfreundlichkeit • Zuverlässigkeit • Wartungsfreundlichkeit 4.4. Qualitätssteuerung/-lenkung Qualitätslenkung sind vorbeugende, überwachende und korrigierende Tätigkeiten bei der Realisierung eines Projektes mit dem Ziel, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Die Qualitätslenkung befasst sich mit den organisatorischen Festlegungen für das Erreichen der festgelegten Produktqualität 4.4.1. Ausführungsplanung Unter diesem Begriff verbirgt sich eine Vielfalt von Entwicklungsbestimmungen, z.B. für: • Prozessorganisation • Entwicklungsorganisation und Zuständigkeiten • Qualitätssicherungsplan (Abb. 11) • Inspektionen (Reviews) • Qualitäts-Audits • Fehlermeldungswesen und Fehlerbehebung • Qualitätsberichterstellung • Werkzeuge und Entwicklungsmethoden etc. Für die Ausführungsplanung sind abhängig von der Größe und dem Umfang des Projektes ausführliche Richtlinienwerke nötig. Häufig existieren meist Rahmenrichtlinien für die Qualitätssicherung, die durch spezifische Richtlinien für die einzelnen Projekte zu detaillieren und ergänzen sind (siehe 4.2.3 Qualitätsmanagement-Handbuch und 4.2.4 Qualitätssicherungs-Plan sowie 4.6.1 Qualitätsmanagement-Plan). 4.4.2. Ausführungsüberwachung Für die Qualitätsprüfung ist eine Überwachung nach folgenden Schwerpunkten vorzunehmen: • Sind die qualitätssichernden Maßnahmen durchgeführt worden? Eine zunächst statische Betrachtung. • Sind bei der Durchführung der Qualitätssicherungs-Maßnahmen Probleme entstanden, die noch eine Leistungsentscheidung erfordern? • Haben sich in der Durchführung der qualitätssichernden Maßnahmen Schwächen gezeigt, die für die Zukunft beseitigt werden sollen? Z.B. bestimmte Stellen wurden nicht zu den Inspektionen geladen, die Vorbereitung der Inspektionsteilnehmer lässt zu wünschen übrig, etc. Projektsteuerung WS 2003/2004
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Seite 9 und 10: Totale Qualitätssicherung ist nich
Seite 13: (Abb. 11) Matrix eines Produkt-Qual
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Seite 19 und 20: Phase 2 Qualitätssicherung Systemb
Seite 21 und 22: 7. Qualitätskosten 7.1. Gegenseiti
Seite 25 und 26: 10. Literaturverzeichnis Claudia Hi
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