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Handlungsbereich B: Qualität und Quantität - Claudia Hirsemann

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1. Allgemeine Definitionen<br />

1.1. Projektsteuerung<br />

<strong>Claudia</strong> <strong>Hirsemann</strong> <strong>und</strong> Antje Schattel<br />

„Projektsteuerung ist die neutrale <strong>und</strong> unabhängige Wahrnehmung delegierbarer Auftraggeberfunktionen [Leistungssteuerung,<br />

Kostensteuerung <strong>und</strong> Terminsteuerung sowie Entscheidungen herbeiführen] in technischer, wirtschaftlicher<br />

<strong>und</strong> rechtlicher Hinsicht im Sinne §31 HOAI“ (nach Kyrein, Rolf: Immobilien – Projektmanagement,<br />

Projektentwicklung <strong>und</strong> –steuerung. Rudolf Müller Verlag, 2. Auflage.) Demnach ist die Projektsteuerung eine Führungs-,<br />

Koordinations- <strong>und</strong> Kontrolltätigkeit im Rahmen eines Bauvorhabens oder eines anderen Projektes. Auch<br />

der <strong>Handlungsbereich</strong> <strong>Qualität</strong> <strong>und</strong> <strong>Quantität</strong> erfordert eine gezielte Steuerung der geplanten Leistungen.<br />

1.2. <strong>Qualität</strong><br />

Der Begriff „<strong>Qualität</strong>“ lässt sich auf das lateinische Wort „qualis“ für „wie beschaffen“ oder „qualitas“ für „Beschaffenheit<br />

eines Gegenstandes“ zurückführen. So wird <strong>Qualität</strong> in der umgangssprachlichen Bedeutung als „ … positiv<br />

bewertete Beschaffenheit“ verstanden. Laut DIN EN ISO 8402 ist <strong>Qualität</strong> die „Gesamtheit von Eigenschaften <strong>und</strong><br />

Merkmalen eines Produktes oder einer Dienstleistung, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung festgelegter oder<br />

vorausgesetzter Bedürfnisse bezieht“. Natürlich ist es wichtig, sicherzustellen, dass der Auftragnehmer <strong>und</strong> dessen<br />

Mitarbeiter diese Anforderungen genau kennen. Die Anforderungen ergeben sich im Allgemeinen aus dem jeweiligen<br />

Verwendungszweck. <strong>Qualität</strong> ist kein bestimmter messbarer Wert, sondern die Erfüllung verschiedener messbarer<br />

Anforderungen an das Produkt. <strong>Qualität</strong> kann demnach nicht durch Kontrolle erzielt werden, sondern sie<br />

muss produziert werden. <strong>Qualität</strong> heißt also das „richtige“ Erfüllen der Anforderungen des K<strong>und</strong>en – nicht mehr <strong>und</strong><br />

nicht weniger. Das bedeutet auch, dass eine zu gute <strong>Qualität</strong> vom Markt nicht honoriert wird, wohingegen zu niedrige<br />

<strong>Qualität</strong> im Allgemeinen zu erheblichen Mehrkosten führen. Wer auf Dauer erfolgreich sein will, muss die Erwartungen<br />

der K<strong>und</strong>en stets übertreffen.<br />

Die <strong>Qualität</strong> bildet einen wichtigen Projektparameter, der als Bestandteil der zu erbringenden Leistung anzusehen<br />

ist. Alle Produkteigenschaften <strong>und</strong> –merkmale, die die Eignung des Produktes für den Zweck betreffen, stellen im<br />

engeren Sinne <strong>Qualität</strong>smerkmale dar. Die Gesamtheit dieser Merkmale <strong>und</strong> Eigenschaften bilden die Gr<strong>und</strong>lage<br />

zur qualitativen Bewertung eines Produktes oder einer Dienstleistung. Zu diesen gehören z.B.:<br />

• Funktionserfüllung<br />

• Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

• Zuverlässigkeit<br />

• Instandhaltung<br />

• Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

Der Begriff „<strong>Qualität</strong>“ steht im weitesten Sinne für die Erbringung jeder Art von Leistung. Hierzu zählt ein Gebäude,<br />

ein Begrünungsvorhaben, eine Gr<strong>und</strong>stückssanierung oder eine Gleisanlage, aber auch Gebäudetechnik u. a. In<br />

welcher Form sich <strong>Qualität</strong> letztlich umgesetzt wird, wird vom jeweiligen K<strong>und</strong>en definiert. Im Regelfall richtet sich<br />

ein Unternehmen nach den <strong>Qualität</strong>smerkmalen, die sein K<strong>und</strong>e favorisiert. Selbstverständlich ist bei überz ogenen<br />

Vorstellungen einvernehmlich zwischen beiden ein angemessener Kompromiss auszuhandeln.<br />

1.3. Management<br />

Aus dem lateinischen Begriff „manus“ für “die Hand“ entwickelte sich der heute international verwendete Begriff<br />

„Management“. Unter Management wird im Allgemeinen die Leitung <strong>und</strong> Führung von Betrieben verstanden.<br />

Unter Management versteht man im Wesentlichen die Kombination der drei Funktionen Planen, Steuern <strong>und</strong> Kontrolle.<br />

Demnach bildet die Planung eines institutionellen Rahmens die Basis des Managements <strong>und</strong> ermöglicht es<br />

dem „Gesamtsystem“ Unternehmen handlungsfähig <strong>und</strong> somit überlebens- <strong>und</strong> entwicklungsfähig zu bleiben. Die<br />

Steuerung erfolgt durch das Bestimmen von Zielen, das Festlegen <strong>und</strong> Durchführen von Maßnahmen zum Erreichen<br />

dieser Ziele sowie letztlich die Kontrolle über deren Ausführung. Schließlich ist das Ergebnis der Kontrollen<br />

von Gestaltungs- <strong>und</strong> Lenkungsprozessen als Resultat der Prozesse des Lernens <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Veränderung von Wissen, Einstellung <strong>und</strong> Können im Unternehmen zu interpretieren.<br />

1.4. <strong>Qualität</strong>smanagement<br />

Unter dem Begriff <strong>Qualität</strong>smanagement wird „die Gesamtheit aller qualitätsbezogenen Tätigkeiten <strong>und</strong> Zielsetzungen“<br />

verstanden. Es umfasst somit alle Aspekte im Rahmen der Unternehmensführung einschließlich der gr<strong>und</strong>legenden<br />

Einstellungen, Zielsetzungen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Erreichung <strong>und</strong> Verbesserung der <strong>Qualität</strong>. Die bereits<br />

im Zusammenhang mit dem <strong>Qualität</strong>sbegriff zitierte DIN EN ISO 8402 definiert <strong>Qualität</strong>smanagement folgender-<br />

Projektsteuerung WS 2003/2004

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