Handlungsbereich B: Qualität und Quantität - Claudia Hirsemann

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Handlungsbereich B: Qualität und Quantität maßen: Das Qualitätsmanagement „umfasst alle Tätigkeiten der Gesamtführungsaufgabe, welche die Qualitätspolitik, Ziele und Verantwortungen festlegen sowie diese durch Mittel wie Qualitätsplanung, Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems verwirklichen.“ Es ist allgemein gültige Erkenntnis, dass Ziele, gleich welcher Art, nur erreicht werden können, wenn alle Maßnahmen geplant und systematisch vollzogen werden. Wenn sich dieses Handeln am Qualitätsziel ausrichtet, spricht man von Qualitätsmanagement. Die wichtigsten Regeln und Ziele des Qualitätsmanagements: • Identifikation der Kunden und deren Bedarf (Bedürfnisse) – Kundenorientierung • Übertragung der Kundenbedürfnisse in die Mitarbeitersprache • Entsprechende Einrichtung der Produktion • Ganzheitliche Organisation der Unternehmensprozesse • Vergleichmäßigung der Endprodukte (kein Ausschuss) • Verringerung der Anzahl von Korrekturen von Fehlern in der Produktion, und der Auftragsabwicklung • Verringerung des Aufwands an Arbeitskraft, Maschinenzeit und Rohmaterial • Erhöhung der betrieblichen Leistung bei geringerem finanziellen Aufwand 2. Entwicklung des Qualitätsmanagements 2.1. „Made In Germany“ Mit der Verpflichtung deutsche Waren mit dem Siegel „Made in Germany“ zu kennzeichnen, die im „Merchandise Marks Act“ des britischen Parlaments von 1887 verankert ist, sollte der Kunde vor den zum Teil billigen und qualitativ minderwertigen Produkten aus Deutschland „geschützt“ werden. Diese Maßnahme entstand angesichts der zunehmenden Handelsrivalität zwischen England und Deutschland. Die als Diskriminierung gedachte Maßnahme verfehlte jedoch ihr Ziel. Basierend auf zahlreichen in moderne Produkte umgesetzten Erfindungen gelang es Deutschland dieses Zeichen für lange Zeit in ein Gütesiegel umzuwandeln. Mit der Gründung der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft für statistische Qualitätskontrolle“ (ASQ) 1957, aus der 1972 die „Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V.“ (DGQ) entstand, begann die Institutionalisierung der Qualitätssicherung. 2.2. Beginn der Normung auf nationaler und internationaler Ebene ab den 50er Jahren Nicht nur nationale Normungsgremien befassten sich mit Qualitätsmanagementstandards, auch größere Unternehmen entwickelten zunehmend hauseigene Qualitätsforderungen an ihre Lieferanten. Die Terminologie der unterschiedlichen Darlegungsforderungen entwickelte sich jedoch immer weiter auseinander. Dies führte zu Verwirrungen großer Unternehmen und weltweit tätiger Exporteure. Die Qualität der Produkte von jeweils unterschiedlichen Kunden musste nach firmeninternen Standards überprüft werden, wodurch der reibungslose Produktionsablauf merklich gestört wurde. Es entwickelte sich der Wunsch nach international vergleichbaren Qualitätsstandards. Ein Ausschuss der International Organization for Standardization (ISO) legte 1985 die Entwürfe ISO 9001, ISO 9002 und ISO 9003 zur Stellungnahme vor. 1987 erschien die erste Fassung der branchen- und produktneutralen Normenreihe ISO 9000, die zur Unterstützung bei der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen dienen soll, indem sie die dazu erforderliche Vorgehensweise international normiert. Ab Mitte der 1980er entstanden Qualitätsmanagementsysteme auf der Basis eines umfassenden Qualitätsverständnisses („Total Quality Management“ TQM) und einer konsequenten Einbindung und Förderung sämtlicher Mitarbeiter auf allen Ebenen mit dem Ziel, eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung zu erreichen, die zunehmenden qualitätsbezogenen Kundenanforderungen zu erfüllen und damit eine langfristige Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. 2.3. Normenreihe ISO 9000 ff. 2.3.1. Anwendungsbereiche, Basiskonzepte und Terminologie Bei der Normenreihe ISO 9000 ff. handelt es sich um „Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/ Qualitätsmanagement-Darlegung“. Diese Regelungen sollen die Einführung und Aufrechterhaltung von Qualitätsmanagement-Systemen in einem breiten Bereich unterschiedlicher Wirtschaftssektoren unterstützen. Zu beachten ist, dass diese Normenreihe kein einheitlich anwendbares Qualitätsmanagement-System vorschlägt, sondern lediglich Anleitungen für den Aufbau und die Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems im Allgemeinen gibt und einheitliche Anforderungen an diese Systeme stellt. Professor Dr.-Ing. Ingomar Belz
2.3.2. Normenreihe ISO 9000 ff. im Überblick ISO 9000er-Familie im Überblick Norm Anwendung ISO 9000-1 Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung. Leitfaden zur Auswahl und Anwendung. ISO 9000-2 Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung. Allgemeiner Leitfaden für die Anwendung von ISO 9001 – 9003. Claudia Hirsemann und Antje Schattel ISO 9000-3 Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung. Leitfaden für die Anwendung von ISO 9001 auf die Entwicklung, Lieferung und Wartung von (Rechner-) Software. ISO 9000-4 Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung. Anleitung zum Management eines Zuverlässigkeitsprogramms. ISO 9001 QM-Systeme, Modell zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung in Design/Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung. ISO 9002 QM-Systeme, Modell zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung in Produktion, Montage und Wartung. ISO 9003 QM-Systeme, Modell zur Qualitätssicherung/ QM-Darlegung bei der Endprüfung. ISO 9004-1 Qualitätsmanagement und QM-Elemente – Leitfaden. ISO 9004-2 Qualitätsmanagement und QM-Elemente – Leitfaden für Dienstleistung. ISO 9004-3 Qualitätsmanagement und QM-Elemente – Leitfaden für Verfahrenstechnische Produkte. ISO 9004-4 Qualitätsmanagement und QM-Elemente – Leitfaden für Qualitätsverbesserung. ISO 10011-1 Leitfaden für das Audit von QM-Systemen – Auditdurchführung. ISO 10011-2 Leitfaden für das Audit von QM-Systemen – Qualifikationskriterien für Qualitätsauditoren. ISO 10011-3 Leitfaden für das Audit von QM-Systemen – Management von Auditprogrammen. ISO 10012-1 Forderung an die Darlegung des QM-Systems bzgl. Messung - Bestätigungssystem für Messmittel. ISO 8402 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung – Begriffe. (Abb. 01) Normenreihe ISO 9000 ff. Die Normen ISO 9001-9003 bilden die Kernelemente der Reihe und beschreiben die Forderungen an das Qualitätsmanagement-System selbst. Sie sind die eigentliche Grundlage der Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen. Die ISO 9004 besteht aus unterschiedlichen Leitfäden und ist lediglich als Hilfestellung gedacht. Projektsteuerung WS 2003/2004
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