Schriften des Instituts für Binnenfischerei e. V. Potsdam - Sacrow ...

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Angewandte Forschung
Während beider Untersuchungsperioden wurde eine sehr stabile Betriebsweise der Biofilter
ohne nennenswerte Über- bzw. Unterschreitung der Grenzwerte der betrachteten Wasserparameter
festgestellt. Auf eine pH-Stabilisierung durch den Einsatz alkalischer Chemikalien
konnte bisher verzichtet werden. Eine weitere Steigerung des Futtereinsatzes dürfte aber einen
zusätzlichen Alkalinitätseintrag erforderlich machen.
Der Sauerstoffeintrag durch den HP-Förderer und ergänzende Sauerstoffbegasungsgeräte
führten zu einer ausreichenden Sauerstoffversorgung des Fischbestandes und des Biofilters.
Die begrenzte CO2-Entgasungswirkung und die Erzeugung unterschwelliger Stickstoffüberspannungen
durch die HP-Förderer können durch schwimmende O2-Niederdruckbegaser zumindest
zum Teil kompensiert werden.
Untersuchungen eines HP-Förderers ergaben bei einem Luft/Wasser-Verhältnis von 1,6 - 2,0
eine O2-Konzentrationsaufstockung um ca. 2 mg/l, eine spezifische O2-Eintragsleistung von
2,9 - 3,5 kW*h/kg O2 und eine spezifische Wasserförderleistung von 135 - 177 m³/h/kW.
3.3.13 Forschungen zur Entwicklung der Potenziale für eine nachhaltige Aquakultur
und Fischerei in Sachsen-Anhalt 2011
Zuwendungsgeber: MUL Sachsen-Anhalt: Dr. F. Rümmler, Dr. U. Brämick, Dr. W.-C. Lewin,
Laufzeit: 2011 - 2012
Zielsetzung:
Die Binnenfischerei des Bundeslandes Sachsen-Anhalt umfasst eine diversifizierte Erwerbsfischerei
mit dem Schwerpunkt der Forellenerzeugung in Durchflussanlagen, eine nahezu flächendeckend
vertretende Angelfischerei und ein stetig zunehmendes Potenzial an Braunkohletagebauseen.
In den vergangenen Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Fischerei stark verändert.
Das betrifft vor allem die von der Umsetzung der Maßnahmen der EU-WRRL zunehmend
betroffenen Forellenanlagen. Hierbei stehen die Erarbeitung und Praxiseinführung von
Verfahren mit einer höheren Wassernutzungsintensität und eine verbesserte Reinigungswasseraufbereitung
auf der Tagesordnung.
Im Rahmen des Transfers wissenschaftlich-technischer Erkenntnisse in die Praxis bestand die
Aufgabe, fachliche Beratungen von Behörden und Verbänden vorzunehmen sowie Stellungnahmen
und Kurzgutachten zu aktuellen Problemen zu erarbeiten.
Material und Methoden:
Zur Bewertung und Praxiseinführung von Verfahren mit einer höheren Wassernutzungsintensität,
einschließlich teilgeschlossener Kreislaufanlagen, wurden Grundlagen erarbeitet und
verschiedene Untersuchungen vorgenommen.
Zur Analyse potenzieller Veränderungen der Fischfauna im Drömling, insbesondere bei Niedrigwassersituationen,
wurden entsprechende Befischungen durchgeführt.
Ergebnisse:
Es wurde die verfahrenstechnische Charakterisierung der einzelnen Anlagentypen mit unterschiedlichen
Wassernutzungsintensitäten vorgenommen und diese quantitativ dargestellt. Am
HP-Förderer einer teilgeschlossenen Kreislaufanlage, als das die Energiekosten bestimmendes
Anlagenteil, wurden weitere Messungen durchgeführt.
Die konkrete Anlagengestaltung der Forellenrinnenanlage Thießen wurde analysiert und dargestellt.
Weiterhin wurde mit der Wassermengenerfassung und der Beprobung des Zulauf-