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Schriften des Instituts für Binnenfischerei e. V. Potsdam - Sacrow ...

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Angewandte Forschung<br />

verfügbaren Wassermengen <strong>für</strong> die Forellenbetriebe haben derartige Grundlagen einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Daneben sind Mitarbeiter <strong>des</strong> IfB in einer Vielzahl von regionalen, nationalen und internationalen<br />

Fachgremien und Arbeitsgruppen aktiv.<br />

Material und Methode:<br />

Die im Vorjahr begonnenen Arbeiten zur Ermittlung von Stoffwechsel- und Emissionsparametern<br />

bei der Erzeugung von Forellen in Durchflussanlagen wurden fortgeführt. In einer<br />

Rinne der Anlage Unterhammer wurden neben der kontinuierlichen Bestimmung der Wassermenge,<br />

<strong>des</strong> Sauerstoffhaushaltes sowie der CO2- und Ammoniumkonzentration zusätzlich<br />

mit Probenehmerautomaten die abgegebenen gelösten Pflanzennährstoffe sowie die organischen<br />

Substanzen erfasst. Auf diese Art und Weise ist mit Ausnahme der partikulären Substanz<br />

eine weitgehend komplexe Erfassung der wichtigsten Emissions- und Verbrauchsparameter<br />

bei gleichzeitiger Erfassung der biotechnologischen Parameter möglich. Insbesondere<br />

die neue quasikontinuierliche Ammoniummessung mit entsprechenden Automaten ermöglicht<br />

es, <strong>für</strong> die heutigen Futtermittel genauere Emissionswerte zu bestimmen. Diese Angaben<br />

werden vor allem <strong>für</strong> die Ermittlung der erforderlichen Wassermengen <strong>für</strong> den offenen<br />

Kreislauf benötigt.<br />

Ergebnisse:<br />

In Tab. 1 sind die Ergebnisse <strong>des</strong> Produktionsversuches in der Anlage Unterhammer<br />

zusammengefasst. Die mittlere Wassertemperatur betrug 11,4 °C. Die Messungen <strong>des</strong><br />

Sauerstoffverbrauches ergaben einen Mittelwert von 229 g O2/t*h. Die <strong>für</strong> die Auslegung von<br />

Sauerstoffeintragssystemen wichtigen Maximalwerte <strong>des</strong> Sauerstoffverbrauches lagen als<br />

stündliches Mittel bzw. als viertelstündliches Mittel 21 % bzw. 28 % über dem Mittelwert. Es<br />

sollte daher ein Sicherheitszuschlag von min<strong>des</strong>tens 30 % <strong>des</strong> Mittels zugrunde gelegt<br />

werden. Daneben wurde zu Beginn der Aufzucht über 12 Tage die CO2-Exkretion der Fische<br />

kontinuierlich erfasst. Das bestimmte Verhältnis zwischen CO2-Exkretion und<br />

Sauerstoffverbrauch betrug 0,93 (Median) und ist damit deutlich geringer als der allgemein<br />

zugrunde gelegte theoretische Wert von 1,39. Die CO2-Konzentration im Zulauf lag als<br />

Tagesmittel zwischen 8,1 und 14,4 mg/l, die Auslaufkonzentration zwischen 8,5 und<br />

15,7 mg/l. Die quasikontinuierliche Ammoniummessung ergab <strong>für</strong> einen 14-tägigen<br />

Messzeitraum eine mittlere Konzentrationsaufstockung um 0,16 mg/l. Der Wasserwechsel in<br />

der Rinne betrug 4,8 h -1 . Die gemessene spezifische gelöste NH4-Exkretion lag mit<br />

durchschnittlich 9,5 mg/kg*h unter den sich aus der Stickstoffbilanz ergebenden Werten.<br />

Weiterhin wurde die Projektierung <strong>für</strong> den Umbau einer Hälteranlage zu einer Forellenanlage<br />

mit moderner Verfahrensgestaltung fachlich begleitet.<br />

Neben fachlicher Beratung in regionalen und nationalen Gremien, wie z. B. zahlreichen wissenschaftlichen<br />

Beiräten und Fischereibeiräten, beteiligte sich das IfB im Jahr 2011 intensiv<br />

an der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zur Analyse und Entwicklung von<br />

Ansätzen zur Verbesserung der Bestandssituation <strong>des</strong> Europäischen Aals im Rahmen der<br />

ICES/EIFAAC Working Group on Eel. Dabei wurden Ergebnisse von Monitoring- und Besatzprogrammen<br />

sowie Bestandsmodellierungen in Brandenburger Gewässern und Ideen zu<br />

praktikablen Managementoptionen in die internationale Diskussion eingebracht und an der<br />

Erstellung <strong>des</strong> Reports 2011 der WG Eel (www.ices.com) mitgearbeitet.

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