Infrastrukturbericht economiesuisse
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Strasse<br />
Abbildung 8<br />
Die grössten Verkehrsströme<br />
werden in und zwischen den grossen<br />
Städten verzeichnet.<br />
Immer weniger Einnahmen aus<br />
dem Strassenverkehr fliessen in die<br />
Strasseninfrastruktur.<br />
22<br />
Verkehrsströme auf Schweizer Strassen<br />
Durchschnittliche Anzahl Fahrzeuge pro Tag, gemessen im Jahr 2010<br />
0<br />
10 000<br />
30 000<br />
50 000<br />
70 000<br />
90 000<br />
Quelle: Bundesamt für Strassen, 2011.<br />
Ein brennendes Thema ist und bleibt die Verkehrsfinanzierung, die heute komplex<br />
und intransparent geregelt ist. Die Mittel für Verkehrsausgaben (Schiene/ Strasse)<br />
des Staates werden zu einem Grossteil über zweckgebundene Einnahmen wie<br />
der Mineralölsteuer, der LSVA, der Autobahnvignette und dem Mehrwertsteuer-<br />
Promille generiert. Damit werden allein beim Bund rund 5,5 Milliarden Franken<br />
bereitgestellt. Auf Bundesebene wurden 2010 rund 8,2 Milliarden Franken für<br />
den Verkehr ausgegeben. 2 Der Rest – daher die im gleichen Rechnungsjahr nicht<br />
durch Einnahmen gedeckten Verkehrskosten – stammt aus allgemeinen Mitteln<br />
beziehungsweise wird über Schulden (inklusive Bevorschussungen) finanziert.<br />
Die konkrete Mittelverwendung gestaltet sich kompliziert. Auffallend ist dabei ein<br />
Transfer von fast zwei Milliarden Franken von Erträgen aus den Strassenabgaben<br />
zu den übrigen Verkehrsträgern. In dieser Summe nicht enthalten sind Erträge aus<br />
Strassenabgaben in der Höhe von 2,3 Milliarden Franken, die nicht der Verkehrsfinanzierung<br />
(Spezialfinanzierung Strassenverkehr), sondern dem allgemeinen<br />
Finanzhaushalt von Bund und Kantonen zugutekommen (die Hälfte der Mineralölsteuer,<br />
ein Drittel der LSVA sowie die Einnahmen aus der Automobilsteuer). Trotz<br />
des umfangreichen Transfers von Strassenmitteln auf Bundesebene konnten die<br />
Nationalstrassen bis anhin vollumfänglich und verursachergerecht durch Strassenabgaben<br />
finanziert werden. Der Anteil der tatsächlich zweckgebundenen Abgaben<br />
zugunsten der Strassen ist in den letzten Jahren gesunken. Gingen im Jahr<br />
2000 noch klar über 80 Prozent der Strassenmittel in die Strasseninfrastruktur<br />
und Schutzmassnahmen für Natur- und Umwelt, waren es 2010 rund 73 Prozent. 3<br />
Grund dafür ist insbesondere der Infrastrukturfonds, der auch Projekte im öffentlichen<br />
Verkehr vorsieht.<br />
2 Eidgenössische Finanzverwaltung, 2011.<br />
3 Eigene Berechnungen.