Infrastrukturbericht economiesuisse
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Telekommunikation<br />
Besondere Aufmerksamkeit verdient<br />
der Ausbau des Glasfasernetzes.<br />
Der Bund soll sich als Swisscom-<br />
Hauptaktionär zurückziehen.<br />
52<br />
Die politischen Schwerpunkte der aktuellen Legislatur<br />
Der Telekommunikationsmarkt muss weiterhin mit grosser Aufmerksamkeit<br />
analysiert werden. Die Schweiz darf im internationalen Vergleich nicht weiter<br />
zurück fallen. Hierfür sind insbesondere die Ziele der von <strong>economiesuisse</strong> und<br />
ICTswitzerland publizierten Digitalen Agenda 2020 22 anzuvisieren. Im Bereich<br />
der Informations- und Telekommunikationstechnologien soll die Schweiz wieder<br />
zu den besten Ländern der Welt vorstossen. Fragen zu den regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen sind dabei genauso relevant wie jene zu den Marktentwicklungen.<br />
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch dem Ausbau der Glasfasernetze: Die<br />
Schweiz ist das einzige Land in Europa, in dem Glasfasernetze weitgehend auf<br />
Initiative der privaten Marktakteure entstehen. Im Sinne des Standorts Schweiz<br />
ist zu hoffen, dass die regulatorischen Herausforderungen, die solch ein Ausbau<br />
mit sich bringt, schnellstmöglich gemeistert werden. Insbesondere ist zu gewährleisten,<br />
dass überall dort, wo es im Bereich der Netze einen monopolistischen<br />
Bottleneck gibt, ein diskriminierungsfreier Netzzugang gewährleistet wird. Auch<br />
hinsichtlich der sich abzeichnenden technologischen Entwicklung der nächsten<br />
Mobilfunkgeneration LTE dürfen Investitionen in die neueste Netzgeneration nicht<br />
behindert werden.<br />
Die Forderungen der Schweizer Wirtschaft<br />
Liberalisierung<br />
Der Wettbewerb der Infrastrukturen und Dienste<br />
muss weiter gestärkt werden.<br />
Die Schweiz muss am bestehenden Infrastrukturwettbewerb zwischen den Netzen,<br />
am Technologiewettbewerb und am Wettbewerb zwischen den Diensten festhalten<br />
und die Regulierungen effizient gestalten. Von einer Ex-ante-Regulierung<br />
ist zurzeit abzusehen. Grundsätzlich hat sich bewährt, unternehmerische Freiheiten<br />
zu erhöhen und staatliche Regulierung zu reduzieren.<br />
Die Telekommunikationsmärkte sind nach der erfolgreichen Liberalisierung in<br />
funktionsfähige Märkte überführt worden. Dies belegt der stetig zunehmende<br />
Netzwettbewerb (Plattformwettbewerb). Die Sektorregulierung soll so bald wie<br />
möglich durch eine Wettbewerbsregulierung ersetzt werden. Zu einem solchen<br />
Systemwechsel gehört auch die grundsätzliche Klärung der übrigen offenen Fragen<br />
– vor allem die Privatisierung der Swisscom. Um die politische Einflussnahme<br />
im Telekommunikationsmarkt weiter zu reduzieren, ist der Rückzug des Bundes<br />
als Hauptaktionär der Swisscom anzustreben. So können auch die Zielkonflikte<br />
des Bundes als Regulator, Grundversorger und Aktionär gelöst werden.<br />
22 <strong>economiesuisse</strong>, 2011.