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Infrastrukturbericht economiesuisse

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Studie weist Machbarkeit<br />

am Beispiel des Gotthard-<br />

strassentunnels nach.<br />

Während sich PPP-Projekte potenziell für verschiedenste Infrastrukturprojekte<br />

eignen, sind sie gerade im Strassenverkehr eine besonders ernst zu nehmende<br />

Alternative. Es bestünde hierbei die Möglichkeit für den privaten Partner bei bestimmten<br />

Infrastrukturen, wie etwa Tunnel (beispielsweise beim Gotthard oder<br />

der Seeüberquerung in Genf) oder Brücken, Einnahmen durch Mauterlöse zu generieren.<br />

Damit wäre auch eine verursachergerechte Finanzierung gegeben.<br />

Dass ein solches Modell in der Praxis funktionieren kann, hat <strong>economiesuisse</strong> im<br />

Rahmen eine Machbarkeitsstudie für ein PPP-Modell am Gotthard nachgewiesen.<br />

7 Diese zeigt auf, wie eine private Gesellschaft unter den heutigen Rahmenbedingungen<br />

einen zweiten Gotthardstrassentunnel bauen und anschliessend die<br />

bestehende Röhre sanieren könnte. Danach würden beide Tunnels während 50<br />

Jahren je einspurig betrieben und unterhalten und gingen dann kostenlos an den<br />

Staat über. Zur Finanzierung müsste die Betriebsgesellschaft eine Maut erheben.<br />

Jeder Autofahrer müsste durchschnittlich etwa 21 Franken pro Durchfahrt durch<br />

den Gotthard bezahlen. Für Vielfahrer gäbe es die Möglichkeit eines Rabattmodells.<br />

Beim Schwerverkehr hätte die öffentliche Hand eine Schattenmaut von 81<br />

bis 123 Franken pro LKW-Durchfahrt an den Tunnelbetreiber zu bezahlen. Denn<br />

das Landverkehrsabkommen mit der EU legt die maximalen Kosten einer Transitfahrt<br />

durch die Schweiz fest und verhindert so eine direkte LKW-Maut. Unter dem<br />

Strich resultiert aber für den Bund mit diesem Modell sogar ein rein finanzieller<br />

Vorteil von zirka 150 Millionen Franken, da kein Geld für die Sanierung des Tunnels<br />

ausgegeben werden muss.<br />

In der Vergangenheit haben sich PPP-Modelle bereits bewährt, beispielsweise<br />

bei der Swissporarena in Luzern oder beim Fernstrassenbau in Deutschland. Die<br />

zwei Fernstrassenprojekte, die als PPP schon fertiggestellt wurden, waren beide<br />

bereits vor dem eigentlich festgelegten Datum in Betrieb. Es ist daher kaum verwunderlich,<br />

dass in Deutschland zehn weitere solcher PPP-Projekte in Planung<br />

sind (zwei davon im Bau). 8<br />

7 B,S,S., 2012.<br />

8 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 2011.<br />

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