Infrastrukturbericht economiesuisse
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Die aktuell schwierige Lage<br />
darf nicht durch Zusatzabgaben<br />
verschärft werden.<br />
Der Streit mit Deutschland muss<br />
gelöst werden.<br />
Die Terrorismusbekämpfung<br />
muss mit öffentlichen<br />
Mitteln finanziert werden.<br />
Die Forderungen der Schweizer Wirtschaft<br />
Liberalisierung<br />
Die Schweizer Luftfahrt braucht gleiche Bedingungen<br />
wie die internationale Konkurrenz.<br />
Die Schweizer Luftfahrt muss über günstige Rahmenbedingungen verfügen, die<br />
es erlauben, im hochkompetitiven internationalen Umfeld zu bestehen und die<br />
Anbindung der Schweiz an europäische und interkontinentale Wirtschaftszentren<br />
sicherzustellen. Dies gilt insbesondere für Kapazitäten, Gebühren und Abgaben<br />
sowie Betriebszeiten. Es ist zentral, dass die Fluggesellschaften und Flughäfen<br />
aus einer internationalen Perspektive gleiche Wettbewerbsbedingungen wie ihre<br />
Konkurrenten vorfinden und der Schweizer Markt nicht aus regionalpolitischen<br />
Überlegungen oder im Alleingang verzerrt wird. Denn Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
eines liberalisierten Luftfahrtmarktes stehen und fallen mit der Marktordnung<br />
und klaren Zuständigkeiten. Die unter anderem durch die Frankenstärke<br />
verursachte schwierige Lage des Luftfahrtstandorts Schweiz darf nicht noch<br />
mittels Zusatzbelastungen (Gebühren und Abgaben oder durch eine Erhöhung der<br />
Regulierungsdichte) zusätzlich erschwert werden.<br />
Die für die Schweizer Wirtschaft sehr bedeutenden Landesflughäfen Genf und<br />
Zürich bewegen sich in den Tagesspitzenzeiten schon heute an ihren Kapazitätsgrenzen.<br />
Die nachfragegerechte Entwicklung der Landesflughäfen muss auch in<br />
Zukunft möglich bleiben. Für die Luftfracht sind unter anderem eine ausreichende<br />
Anzahl Interkontinentalflüge, moderne und ausbaufähige Luftfrachtinfrastrukturen<br />
an den Landesflughäfen mit direkter Anbindung an die Strassen und Schienen<br />
sowie Betriebszeiten und Sicherheitsbestimmungen entscheidend.<br />
Die Leistungen der Flugsicherung müssen möglichst kostengünstig und unter<br />
möglichst geringer Belastung der Flugindustrie erfolgen. Mit Deutschland, Italien<br />
und Österreich muss eine angemessene Abgeltung der erbrachten Flugsicherungstätigkeiten<br />
im Ausland – nach dem Vorbild der Regelung mit Frankreich<br />
– durch Skyguide angestrebt werden. Ebenfalls ist der Fluglärmstreit zwischen<br />
der Schweiz und Deutschland zu lösen.<br />
Finanzierung<br />
Es braucht private und verursachergerechte<br />
Lösungen.<br />
Die Finanzierung der Flugsicherung und der Flughäfen soll aus dem Luftfahrtsektor<br />
heraus erfolgen. Hingegen müssen die Terrorismusbekämpfung und die<br />
Leistungen im hoheitlichen Sicherheitsbereich mit Geldern der öffentlichen Hand<br />
finanziert werden.<br />
Flugsicherung und Flughäfen müssen effizient betrieben werden, damit die Kosten<br />
für den Sektor gesamthaft tragbar ausfallen. Abgaben sind minimal zu halten und<br />
müssen möglichst vollumfänglich in den Sektor zurückfliessen. Privatwirtschaftlich<br />
organisierte Flughäfen müssen jedoch auch in Zukunft in der Lage sein, in eine<br />
qualitativ hochwertige Infrastruktur investieren zu können. Dazu braucht es auch<br />
die Freiheit, am Kapitalmarkt Mittel beschaffen zu können.<br />
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