Winderosion in Schleswig-Holstein - Lehrstuhl für Physische ...
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1.1 Verbreitung der B<strong>in</strong>nendünen <strong>in</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong><br />
Der Verbreitungsschwerpunkt der B<strong>in</strong>nendünen<br />
und der vergleichsweise ger<strong>in</strong>g mächtigen<br />
Flugsanddecken liegt <strong>in</strong> der schleswigholste<strong>in</strong>ischen<br />
Geest. Ihre größten Vorkommen<br />
f<strong>in</strong>den sich auf den Sanderflächen <strong>in</strong> der<br />
Lecker Geest, der <strong>Schleswig</strong>er Vorgeest und<br />
der Holste<strong>in</strong>er Vorgeest sowie auf der Altmoräne.<br />
Zudem folgen ausgedehnte B<strong>in</strong>nendünenareale<br />
den Niederungen der weichseleiszeitlichen<br />
Schmelzwasserabflusssysteme (z.<br />
B. Eider- und Störniederung) und den Rändern<br />
des Elbe-Urstromtales (MÜLLER 1999).<br />
Wegen des höheren Tongehaltes und der<br />
größeren Aggregatstabilität des M<strong>in</strong>eralbodens<br />
fehlen B<strong>in</strong>nendünen im Jungmoränengebiet.<br />
Gleiches gilt auch <strong>für</strong> die Marsch, abgesehen<br />
von kle<strong>in</strong>eren Dünenflächen, die auf<br />
Strandhaken und Strandwällen beispielsweise<br />
auf der Halb<strong>in</strong>sel Eiderstedt entwickelt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Bild 5: W<strong>in</strong>dkanter aus dem Raum Kropp – Tetenhusen (Foto: W. HASSENPFLUG)<br />
10<br />
1.2 Entstehung der B<strong>in</strong>nendünen<br />
Den Beg<strong>in</strong>n der Dünenbildung datieren MÜLLER<br />
(1999, 2000), KOSTER (2005) und MAUZ u.a.<br />
(2005) auf den Zeitraum Ältere Dryas (12.000 -<br />
11.800 Jahre vor heute). In diesem Abschnitt<br />
des Spätglazials herrschten optimale Bed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>für</strong> die Aufwehung mächtiger Flugsanddecken<br />
und die Entstehung ausgedehnter Dünenfelder.<br />
Unter e<strong>in</strong>em extrem trockenen und kalten<br />
Klima war auf den Schmelzwassersanden<br />
im Westen des Weichselgletschers e<strong>in</strong>e schüttere<br />
Pflanzendecke aus niedrigwüchsiger Tundrenvegetation<br />
ausgebildet, die der Bodenoberfläche<br />
nur unzureichenden Schutz vor der<br />
Auswehung (Deflation) bieten konnte.<br />
W<strong>in</strong>dkanter, die sich überall auf der Geest f<strong>in</strong>den<br />
lassen, geben H<strong>in</strong>weis darauf, wie heftig<br />
und andauernd hier mit Fe<strong>in</strong>material beladene<br />
W<strong>in</strong>de zum Ende der Eiszeit geweht haben<br />
müssen, um durch Schliffwirkung solche markanten<br />
Oberflächen auf Ste<strong>in</strong>en entstehen zu<br />
lassen (Bild 5).