Winderosion in Schleswig-Holstein - Lehrstuhl für Physische ...
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Bild 15: <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> auf e<strong>in</strong>er frischen Grünlandumbruchfläche (Foto: M. BACH)<br />
42<br />
3.4 Wirkungen von Oberflächenrauigkeit<br />
und Feldlänge auf die Bodenverwehung<br />
Oberflächenrauigkeit<br />
Die Erhöhung der Oberflächenrauigkeit wirkt<br />
der Auswehung entgegen. E<strong>in</strong>e raue Bodenoberfläche<br />
verr<strong>in</strong>gert die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
direkt am Boden und <strong>in</strong> der oberflächennahen<br />
Luftströmung. Hierdurch werden sowohl die<br />
Ablösung bzw. die Ablösungsrate der Bodenpartikel<br />
als auch die Transportkapazität des<br />
W<strong>in</strong>des herabgesetzt. Das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es<br />
entsprechenden Mikroreliefs durch Pflugfurchen,<br />
Saatreihen, Stoppelreihen oder Dämme,<br />
wie z. B. beim Kartoffelanbau, begrenzt<br />
die Transportreichweiten der auf sandigen Böden<br />
kriechend oder durch Saltation bewegten<br />
Partikel (Bilder 16 bis 18). Gleichzeitig bremsen<br />
diese Oberflächen den so genannten Law<strong>in</strong>eneffekt<br />
(vgl. Kap. 2.2) und schützen die<br />
Bodenteilchen im Lee der Mikroh<strong>in</strong>dernisse<br />
vor direktem W<strong>in</strong>dangriff. Der erosionsm<strong>in</strong>dernde<br />
Effekt dieser Oberflächenstrukturen<br />
kommt allerd<strong>in</strong>gs erst dann voll zum Tragen,<br />
wenn sie quer zur vorherrschenden erosiven<br />
W<strong>in</strong>drichtung ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Die Schaffung<br />
e<strong>in</strong>er rauen Oberfläche und die Wahl der geeigneten<br />
Bearbeitungsrichtung bilden wichtige<br />
Bauste<strong>in</strong>e im Maßnahmenverbund zur W<strong>in</strong>d -<br />
erosionsbekämpfung. Aerodynamisch glatte<br />
Oberflächen, z. B. durch Walzen (s. Bild 19)<br />
des unbedeckten Bodens, s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt zu<br />
vermeiden.<br />
Feldlänge<br />
Die Feldlänge <strong>in</strong> W<strong>in</strong>drichtung ist e<strong>in</strong>e Regelgröße<br />
<strong>für</strong> die Intensität der Bodenverwehung<br />
und <strong>für</strong> die Transportkapazität des auf die Bodenoberfläche<br />
e<strong>in</strong>wirkenden W<strong>in</strong>des. Als<br />
Maß <strong>für</strong> die Wirkstrecke zwischen dem Verwehungsbeg<strong>in</strong>n<br />
und dem Erreichen des<br />
Gleichgewichtssedimenttransportes dient die<br />
tolerierbare Feldlänge (NLÖ 2003). Sie ist von<br />
der Erodierbarkeit des Bodens (vgl. Tabelle 7)<br />
und der Bodenbedeckung abhängig. Die tolerierbare<br />
Feldlänge nimmt mit abnehmender<br />
Bodenerodierbarkeit ebenso zu wie mit steigender<br />
Schutzwirkung der jeweiligen Feldfrüchte<br />
bzw. Fruchtfolgen (vgl. Tabelle 10 und<br />
Tabelle 11). E<strong>in</strong>e grobe Abschätzung der tolerierbaren<br />
Feldlängen, die jedoch noch weiterer<br />
Überprüfung bedarf (NLÖ 2003), gestattet<br />
Tabelle 13.