Winderosion in Schleswig-Holstein - Lehrstuhl für Physische ...
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W<strong>in</strong>dkanter -<br />
die bodennahe<br />
Sandverwehung<br />
hat Ste<strong>in</strong>e durch<br />
Schliffwirkung geformt.<br />
(Zeichnung:<br />
D. Frank)<br />
6<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
die <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> hat vor allem während der<br />
vegetationslosen Periode der Nacheiszeit regional<br />
e<strong>in</strong>e enorme Rolle gespielt und unsere<br />
heutige Landschaft entscheidend mitgeprägt.<br />
Wissenschaftliche Bodenaufnahmen und Sondierungen<br />
bestätigen Umlagerungsprozesse<br />
von Bodenmaterial <strong>für</strong> viele Gebiete <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s.<br />
Moorböden und gute Ackerstandorte<br />
wurden von Flugsand überlagert,<br />
Senken, Täler, Hügel und Erhebungen erhielten<br />
neue Formen. W<strong>in</strong>dkanter geben H<strong>in</strong>weise,<br />
wie heftig und andauernd sandige W<strong>in</strong>de<br />
geherrscht haben müssen.<br />
Die <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> ist jedoch ke<strong>in</strong> ausschließliches<br />
Phänomen der Vergangenheit. Wenn bestimmte<br />
Wetterlagen mit vegetationslosen<br />
Phasen der landwirtschaftlichen Bodennutzung<br />
zusammen fallen, f<strong>in</strong>det auch heute e<strong>in</strong><br />
erheblicher Bodenabtrag statt.<br />
Warum fliegt Boden? Was s<strong>in</strong>d die Ursachen<br />
von Bodenverwehungen? Fragen, die <strong>in</strong> dieser<br />
Broschüre ebenso behandelt werden, wie die<br />
Auswirkungen der <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> auf Bodenstruktur,<br />
-stabilität und Bodeneigenschaften.<br />
Kulturpflanzenbestand und Saaten können<br />
durch die Erosion geschädigt werden und - da<br />
Bodenverwehungen nicht an Feld- und Eigentumsgrenzen<br />
Halt machen - s<strong>in</strong>d auch Schäden<br />
durch Ablagerung von Bodenmaterial an<br />
Straßen, <strong>in</strong> Gräben oder <strong>in</strong> technischen Anlagen<br />
möglich.<br />
Aktiver W<strong>in</strong>d- und Erosionsschutz s<strong>in</strong>d nicht<br />
neu <strong>für</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>. Dauerhafte W<strong>in</strong>dschutzpflanzungen<br />
haben e<strong>in</strong>e lange Tradition,<br />
die zum Erhalt der typisch schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />
Knicklandschaft geführt hat. Fruchtarten<br />
und -folgen, Bodenbedeckungen, Oberflächenrauigkeit<br />
und Feldlängen s<strong>in</strong>d Faktoren, die <strong>für</strong><br />
e<strong>in</strong>en Schutz gegen <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> genutzt werden<br />
können.<br />
In dieser Broschüre s<strong>in</strong>d Kenntnisse und Erfahrungen<br />
über <strong>W<strong>in</strong>derosion</strong> und W<strong>in</strong>dschutz<br />
<strong>für</strong> das Land <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> zusammengetragen.<br />
E<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftswerk des Geographischen<br />
Instituts der Universität Kiel und<br />
des Geologischen Landesdienstes <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holste<strong>in</strong>, das e<strong>in</strong>en Grundstock <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Bodennutzung und den vorsorgenden<br />
Bodenschutz darstellt.<br />
Sab<strong>in</strong>e Rosenbaum<br />
Leiter<strong>in</strong> der Abteilung Geologie und Boden<br />
- Staatlich Geologischer Landesdienst -<br />
im Landesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft, Umwelt<br />
und ländliche Räume des Landes <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holste<strong>in</strong>