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Download - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein

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6 ÄRZTE<br />

ZWÖLF JAHRE HAUSÄRZTLICHER<br />

QUALITÄTSZIRKEL LÜBECK<br />

Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme: Was wurde erreicht?<br />

Was bringt diese Arbeit im Praxisalltag? Sollten wir etwas anders machen?<br />

PROF. H. C. DR. JENS-MARTIN<br />

TRÄDER, ARZT FÜR<br />

ALLGEMEINMEDIZIN, LÜBECK<br />

Häufigkeit:<br />

Wir treffen uns mit einer Gruppe<br />

von 14 Teilnehmern einmal im Monat<br />

für zwei Stunden. Die Termine<br />

liegen im Prinzip für ein ganzes Jahr im Voraus fest – das hat<br />

den Vorteil der Verlässlichkeit und der guten Planbarkeit für<br />

die Mitglieder.<br />

Teilnehmer:<br />

Von den Teilnehmern sind elf Allgemeinärzte und hausärztlich<br />

tätige Internisten, dazu ein Laborarzt, ein Pneumologe<br />

und ein Gastroenterologe am Zirkel beteiligt. Drei der<br />

Teilnehmer sind Frauen, elf Männer. Ein großer Teil ist seit<br />

Anbeginn im Zirkel, einige sind später hinzugekommen. Das<br />

ursprüngliche Ziel, in einer Art „Schneeballsystem“ den Zirkel<br />

jedes Jahr zu teilen, um so immer mehr Ärztinnen und<br />

Ärzte in Qualitätszirkel einzubinden, haben wir verlassen<br />

müssen, da wir uns nicht so recht voneinander trennen mochten.<br />

Diese Tatsache hat sich aber auch als Vorteil erwiesen,<br />

da man für die Zirkelarbeit – ähnlich wie bei einer Balintgruppe<br />

– eine Menge Vertrauen und persönliche Kenntnis<br />

der verschiedenen Persönlichkeiten braucht.<br />

Themenwahl:<br />

Von den Teilnehmern werden diverse Themenvorschläge<br />

eingebracht. Als Thema wird dasjenige gewählt, das die größte<br />

Zustimmung bei den Teilnehmern erfährt. Ein Thema, das<br />

ein „Veto“ auch nur eines Zirkelmitgliedes erhält, scheidet<br />

aus. Manchmal hat sich ergeben, dass wir ein Thema um einige<br />

Zeit zurückgestellt haben, weil wir uns noch nicht „reif“<br />

dafür fanden. Diese „Reifezeit“ hat einigen Themen offensichtlich<br />

gut getan.<br />

Bearbeitungsdauer:<br />

Wir bearbeiten jeweils ein Thema über einen längeren Zeitraum<br />

– beim ersten Thema waren es noch zwei Jahre, jetzt<br />

haben wir einen Zyklus von circa einem Jahr pro Thema. Die<br />

Dauer beim ersten Thema war wahrscheinlich durch notwendige<br />

gruppendynamische Prozesse und Lernprozesse<br />

des Moderators bei der Leitung von Gruppen bedingt. Diese<br />

Prozesse haben sich aber positiv auf die weitere Arbeit ausgewirkt.<br />

Der Jahresrhythmus scheint mir für die gängigen<br />

Themen ein Minimum zu sein.<br />

Exkurse:<br />

Bei jedem Thema ergeben sich Unterthemen ("Exkurse"),<br />

die spontan aufkommen und nach Möglichkeit auch so spontan<br />

in die Zirkelarbeit integriert werden sollten. Diese Exkurse<br />

sind sehr interessant und werden normalerweise die Zirkelarbeit<br />

befruchten. Damit die Themenbearbeitung zeitlich<br />

nicht allzu stark beeinflusst wird, sollte der Moderator mit<br />

Augenmaß diese Exkurse auf ihre Zirkelverträglichkeit prüfen<br />

und notfalls einen für alle Seiten gangbaren Weg zum Abschluss<br />

finden. Wenn sich herausstellt, dass ein Exkursthema<br />

viele Zirkelteilnehmer stark interessiert, kann man sogar eine<br />

eigene Zirkelsitzung unter dieses Thema stellen. Exkurse sind<br />

also erwünscht. Diese zusätzlichen Facetten eines gewählten<br />

Themas bereichern die Abende – vor allem wohl dadurch,<br />

dass diese Exkurse spontan entstehen. Ein Exkurs, der nicht<br />

alle interessiert, wird sich nicht fortentwickeln, andere, die<br />

auf große spontane Resonanz stoßen, werden sehr fruchtbar.<br />

Es zeigt sich hier eine Art von Darwinismus ("evolutionäre<br />

Qualitätsauswahl"), wenn man so will ...<br />

Methodik:<br />

Die Themen werden durch Fallvorstellungen (Karteikarte),<br />

Dokumentation der eigenen Vorgehensweisen im Praxisalltag<br />

sowie durch die Einladung von externen Experten aufgelockert.<br />

Videosequenzen aus der Sprechstunde haben wir<br />

noch nicht benutzt – es ist auch ein Problem des Aufwandes,<br />

der ohne Hilfe von Außenstehenden (wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

o. ä.) nicht einfach zu lösen sein wird.<br />

Dokumentation:<br />

Sehr oft haben wir jeweils vor und nach der Zirkelarbeit<br />

eine Dokumentation unseres Praxisalltags bezüglich des gewählten<br />

Themas durchgeführt. Andere Zirkelthemen haben<br />

wir mit dem Versuch der Entwicklung einer Leitlinie abgeschlossen,<br />

wiederum andere haben als „Elaborat“ einen „Lauf-<br />

Nordlicht SONDERHEFT qualitätszirkel | 2005

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