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Download - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein

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8 ÄRZTE<br />

QUALITÄTSARBEIT TROTZ<br />

BÜROKRATISCHER HÜRDEN<br />

In der Dynamik des Qualitätsmanagements ist der QZ der entscheidende Antrieb,<br />

so die Erfahrung in <strong>Schleswig</strong> an der Schlei.<br />

Erfolge nur<br />

durch<br />

effektive<br />

Prävention<br />

DR. CARSTEN PETERSEN,<br />

ARZT FÜR INNERE MEDIZIN, DIABETOLOGE,<br />

SCHLESWIG<br />

Recht unspektakulär feierte der Qualitätszirkel<br />

und diabetologische Arbeitskreis<br />

„Diabetologie rund um die Schlei“ im zurückliegenden<br />

Sommer sein achtjähriges Bestehen.<br />

Gegründet wurde dieser Arbeitskreis im Juni<br />

1996 von acht allgemeinärztlichen und internistischen<br />

Kolleginnen und Kollegen aus dem KV-<br />

Bezirk <strong>Schleswig</strong>-Flensburg und unmittelbar angrenzenden<br />

Regionen. Da „D SL 0 2“, so das KVoffizielle<br />

Kürzel des Qualitätszirkels, zu sehr an<br />

einen Kaninchenzüchter-Verein erinnert und die<br />

Zusammensetzung der Teilnehmerschaft die Regions-<br />

und Kreisgrenzen überschreitet, avancierte<br />

die Tochter der Ostsee zur Namensgeberin des<br />

Qualitätszirkels.<br />

Tradition<br />

In den acht Jahren seines Bestehens blickt der<br />

QZ auf knapp 50 Arbeitskreissitzungen in zwei- bis<br />

viermonatigen Abständen und eine Vielzahl vom<br />

QZ mitinitiierter Fortbildungs-Veranstaltungen<br />

und Workshops auf dem Gebiet der Diabetologie<br />

zurück. Qualitätsfördernde Maßnahmen haben<br />

in der Diabetologie national und international<br />

bereits eine lange Tradition. Angesichts einer<br />

weltweit stetig steigenden Diabetes-Morbidität<br />

mit den Folgen hoher Gesundheitskosten und<br />

schweren individuellen Leidens, hatte bereits<br />

1989 die Internationale Diabetes Federation (IDF)<br />

und die WHO in der „St.-Vincent-Declaration“<br />

klare und strikte Qualitätsforderungen gestellt,<br />

um die Situation der Diabetiker weltweit zu verbessern.<br />

Die St.-Vincent-Declaration hat die<br />

Funktion eines gesundheitspolitischen Ziels, sie<br />

wurde als Dokument EUR/RC41/10 von 50 regionalen<br />

und nationalen Gesundheitsministern<br />

in Europa unterzeichnet.<br />

Zielforderungen<br />

Die Zielforderungen der St.-Vincent-Deklaration<br />

zur Verbesserung der Ergebnisqualität sind<br />

nach wie vor aktuell:<br />

1. Schwangerschaftsverlauf (pregnancy outcome)<br />

von Diabetikerinnen wie bei Nicht-Diabetikerinnen.<br />

2. Reduktion Diabetes-bedingter Erblindungen<br />

um 33 Prozent.<br />

3. Reduktion des Eintretens Diabetes-bedingten<br />

terminalen Nierenversagens um 33 Prozent.<br />

4. Reduktion von Major-Amputationen bei Menschen<br />

mit Diabetes um 50 Prozent.<br />

5. Reduktion der KHK-Morbidität und -Mortalität<br />

bei Diabetikern.<br />

Diese Ziele der Tertiärprävention, sprich: Verminderung<br />

von Erblindungen, Nierenversagen<br />

und Amputation, können nur auf einer effektiveren<br />

Sekundärprävention basieren. Das erfordert<br />

eine breite Verbesserung der Versorgung von<br />

Patienten mit Diabetes mellitus auf der Basis von<br />

Patientenschulung, Stoffwechseloptimierung, regelmäßigen<br />

Screenings auf diabetische Sekundärerkrankungen<br />

und dem rechtzeitigen Einleiten<br />

therapeutischer Interventionen (Blutdrucksenkung,<br />

Laserkoagulation etc.). Angesichts der<br />

weltweit stetig steigenden Prävalenz des Diabetes<br />

- die IDF prognostiziert für das Jahr 2025 333<br />

Millionen Menschen mit Diabetes - erscheint der<br />

reparative Ansatz in der Diabetesbehandlung allein<br />

zum Scheitern verurteilt. Die Anstrengungen<br />

zur Diabetes-Prävention müssen dringend<br />

verstärkt werden und bereits im Kindesalter beginnen!<br />

Austausch<br />

Acht Jahre Qualitätszirkel „Diabetologie rund<br />

um die Schlei“ stehen für einen intensiven interkollegialen<br />

Austausch über diabetologische Fragestellungen<br />

und Probleme. Dass sich diese Form<br />

der Fortbildung durch besondere Effektivität aus-<br />

Nordlicht SONDERHEFT qualitätszirkel | 2005

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