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2 Theoretische Grundlagen - Institut für Kernphysik - Johannes ...

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4 Untersuchungen zur Strahlfleckgröße<br />

dass der Strahldurchmesser in transversaler Richtung jetzt 800 μm beträgt, also vier Mal<br />

größer ist als vorher. Die graue Kurve hat jetzt sehr große Ähnlichkeit mit dem reinen<br />

transversalen Profil vor der Ablenkung (lila) und der Einfluss des Cavity sind kaum noch<br />

zu erkennen.<br />

Bei bisherigen Messungen wurde mit einem ersten Doppelsolenoiden auf Position 15<br />

der Strahlführung fokussiert, dann mit einem weiteren Solenoidenpaar auf den Spalt bei<br />

Position 20 . Mit dieser Einstellung (siehe auch Abbildung 4.2) konnten keine kleineren<br />

Strahlflecke als solche mit einem minimalen Durchmesser von 200 μm FWHM erreicht<br />

werden. Das wirft die Frage auf, ob die vorhandenen elektronenoptischen Elemente,<br />

aufgrund von Abbildungsfehlern, kleinere Strahldurchmesser generell verbieten. Zudem<br />

erwähnt M. Weis in [40] Probleme, mit denen bei der Erzeugung eines kleineren Fokus<br />

gerechnet werden muss. Dazu gehören unter anderem das starke Ausleuchten des letzten<br />

Solenoidenpaares und Strahlverluste durch enge Aperturen.<br />

In diesem Kapitel soll ein neues Konzept zur Fokussierung vorgestellt werden, mit<br />

dem die meisten von M. Weis erwähnten Probleme umgangen werden könnten. Außerdem<br />

werden Simulationen zur minimalen, mit den eingebauten Elementen möglichen<br />

Strahlfleckgröße durchgeführt.<br />

4.1 Neue Fokussierung<br />

BEAMOPTIK 1 -Simulationen haben gezeigt, dass bei Fokussierung auf die Position bei<br />

Scanner 15 ein hochgradig divergenter Strahl im hinteren Teil der Strahlführung entsteht,<br />

der mit den Solenoiden 17 und 18 wieder fokussiert werden muss. Der neue Ansatz<br />

bestand nun darin, einen annähernd parallelen Strahl am Eingang dieses Doppelsolenoiden<br />

zu erzeugen, um den Strom und damit die Randfelder in den Magneten so klein<br />

wie möglich zu halten. Die Einstellung eines Strahls mit minimaler Divergenz erwies<br />

sich allerdings als äußerst schwierig, da es in der Strahlführung insgesamt nur drei<br />

Leuchtschirme gibt, mit denen eine Strahlfleckbeobachtung möglich ist. Experimente<br />

mit veschiedenen Einstellungen haben zu dem Ergebnis geführt, dass man einen weitestgehend<br />

parallelen Strahl vor Eintritt in den Doppelsolenioden erreichen kann, indem<br />

man alle elektronenoptischen Elemente (ausgenommen den α-Magneten) abschaltet<br />

und den Strahl ab der Kathode einfach driften lässt. Da der Strahl einen maximalen<br />

Durchmesser von 5 mm erreicht, führen die Aperturen der differentiellen Pumpstufen<br />

und des α-Magneten nicht zu nennenswerten Strahlverlusten. Der von BEAMOPTIK<br />

am Spalt errechnete Strahlfleck hat bei gegebener Ausgangsemittanz an der Kathode<br />

ca. 64 μm FWHM. Eine Halbierung der Emittanz führt zu einem Strahldurchmesser<br />

von 32 μm, eine Viertelung sogar zu knapp 16 μm. Dazu mussten allerdings die sog.<br />

Twiss-Parameter α, β, γ und ɛ angepasst werden deren graphische Darstellung sich in<br />

Abbildung 4.9 findet. In der Beschleunigerphysik werden sie benutzt, um die Bewegung<br />

der Teilchen im Phasenraum, einem sechsdimensionalen Raum der von Orts- und Impuls-<br />

1 BEAMOPTIK ist ein von K.H. Steffens entwickeltes Computerprogramm, mit dem man den Einfluss<br />

verschiedener elektromagnetischer Linsen auf die Einhüllende (= Envelope) eines Elektronenensembles<br />

simulieren kann.<br />

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