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Jahresbericht 1999 - Senckenberg Deutsches Entomologisches ...

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Aufgaben des Deutschen Entomologischen Instituts<br />

Das Deutsche Entomologische Institut in Eberswalde ist das einzige speziell der Entomologie<br />

gewidmete Forschungs- und Informationszentrum in Deutschland. Während der über 110 Jahre<br />

seines Bestehens hat es als Stätte biosystematischer Forschung und Dokumentation internationale<br />

Geltung erlangt. Es besitzt mit rund 3 Millionen Exemplaren eine der größten Insektensammlungen<br />

Deutschlands. Seine Fachbibliothek mit dem Sigel B15 gehört vor allem mit den<br />

historischen Buchbeständen zu den umfangreichsten und wertvollsten entomologischen<br />

Büchersammlungen in Europa. Beide bilden die Grundlage eines weltweiten wissenschaftlichen<br />

Austausches, der insbesondere im Rahmen der Forschungen zur Erfassung, Systematisierung<br />

und Erhaltung der biologischen Diversität eine hohe aktuelle Bedeutung erlangt hat. Das DEI<br />

ist Teil des globalen Kooperationssystems, das sich die Umsetzung der Convention on Biological<br />

Diversity (CBD, Rio de Janeiro 1992) in Verbindung mit den Programmen Global Change<br />

und Human Dimension zur Aufgabe gemacht hat. Kern der Öffentlichkeitsarbeit ist eine<br />

Ausstellung, in der unter anderem ständig lebende Insekten gezeigt werden, in diesem Jahr<br />

waren es insgesamt 59 Arten.<br />

Das DEI kann nur ausgewählte Teile des expandierenden Gesamtgebiets der Entomologie selbst<br />

bearbeiten. Demgemäß ist die Kooperation und Einbindung in überregionale Programme von<br />

besonderer Bedeutung. Mehrere Faktoren geben für die Arbeitsweise eine Richtung vor:<br />

– die Anwesenheit ausgewiesenen Fachpersonals: spezialisierte Systematiker<br />

– die Sammlungen: die bearbeiteten Themen sollten sammlungsbezogen sein, um den<br />

bestehenden Informationsschatz zu nutzen; ähnliches gilt für die Bücherei<br />

– die Kontinuität in der Forschung: es können Themen bearbeitet werden, die z.B. an den<br />

Universitäten durch zeitliche Fristen praktisch ausgeschlossen sind.<br />

Die Aufgaben des DEI ergeben sich aus den weltweiten Anforderungen der Wissenschaft und<br />

Praxis nach entomologischen Fachbeiträgen, insbesondere für die mittlerweile zum Begriff<br />

gewordene Biodiversitätsforschung. Grundlagenerkenntnisse und davon abgeleitete praktische<br />

Maßnahmen sind in ihrer globalen Bedeutung nicht geringer geworden, sondern haben - gerade<br />

durch eine zögerliche Umsetzung - eine hohe Dringlichkeit erlangt. Es wird allgemein eingeschätzt,<br />

daß die Entomologie eine von wenigen Wachstumsbranchen in der Biologie ist. Ganz<br />

besonders gilt das für die systematische Entomologie.<br />

Das DEI gehört zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Biologische Systematik<br />

(GfBS) und der Direktorenkonferenz naturwissenschaftlicher Forschungssammlungen<br />

Deutschlands (DNFS). Beide Neugründungen sind Ausdruck notwendiger nationaler Entwicklungen<br />

zur Erforschung und Erhaltung biologischer Ressourcen. International ist man deutlich<br />

ein Stück weiter, und alle Signale, seien sie von der CBD (Darwin Declaration), der OECD<br />

(Global Biological Information Facility) oder der National Science Foundation der USA<br />

(Biological Research Collections Program), sind eindeutig auf die Förderung der Biodiversitätsforschung<br />

gerichtet. Ziel aller dieser Aktivitäten ist die Erzeugung eines signifikanten<br />

Anschubs in der biosystematischen Forschung durch internationale Vernetzung, Kooperation<br />

und Arbeitsteilung, weil anders die Fülle der biologischen Vielfalt nicht zu erfassen, geschweige<br />

denn zu schützen und nachhaltig zu nutzen ist.

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