halensee - Evangelische Hochmeister-Kirchengemeinde

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Ü B E R D E N K I R C H T U R M H I N A U S
“Schulgesetz mit einschneidenden Folgen”
Fortsetzung von Seite 13
Teilnahme an den Ganztagsangeboten
freiwillig, bei der „gebundenen”
Ganztagsschule besteht Teilnahmepflicht.
Faktisch heißt das: Anwesenheit
an der Schule von 8 - 16 Uhr fünf
Tage die Woche.
Mit 30 Millionen Euro werden einige
Schulen sofort den Erfordernissen
angepasst, andere sollen später folgen.
Für uns als Gemeinde hat dieses
Gesetz einschneidende Folgen. Es ist
zur Zeit völlig ungewiss, was aus den
Nachmittagsangeboten der freien Träger
von Kinder- und Jugendeinrichtungen
wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
wird es in absehbarer Zeit keinen
Hort in evangelischen Kindertagesstätten
mehr geben. Wir hoffen
zur Zeit auf eine großzügige Übergangsregelung.
Die Gemeinde ist gezwungen, in
Einzelverhandlungen mit den Schulen
vor Ort, Möglichkeiten der Zusammenarbeit
auszuloten. Der Verband
der Träger evangelischer Kindertageseinrichtungen
bemüht sich um eine
Rahmenvereinbarung. Gegenwärtig
sieht es jedoch so aus, als ob selbst für
den Fall, dass es zu verbindlichen
Vereinbarungen mit Schulen käme,
die Schule das alleinige Sagen hätte.
Wir verlieren also als Gemeinde für
sehr viele Kinder die Möglichkeit,
gemeindliche Angebote am Nachmittag
zu machen. Die Eltern werden in
ihrer Wahlmöglichkeit zwischen freien
Trägern und staatlichen Angeboten
stark beschränkt. In vielen Fällen dürfte
die Wohnortnähe ja ein wichtiges
Kriterium für die Schulauswahl sein.
Der Staat entledigt sich für ein halbes
Jahr seiner Verpflichtung, einen Kitaplatz
zu garantieren. Klassische Vorschularbeit
im Alter von 5 - 6 Jahren
findet nicht mehr statt.
Durch die Verlagerung der politischen
Verantwortlichkeit von der
Jugendverwaltung zur Schulverwaltung
werden die Mitwirkungsrechte
der freien Träger außer Kraft gesetzt.
Der Staat zieht die Erziehung ab 5,5
im wesentlichen an sich.
Die praktische Umsetzung wird erweisen,
ob das alles so funktioniert.
In Zeiten knapper Kassen ist es mir
Palmsonntag
Sonntag, 4. April, 9:30 Uhr, Hochmeisterkirche
Kantatengottesdienst
Dietrich Buxtehude "Membra Jesu Nostri" Ad Cor (An das Herz, 4. Teil des Zyklus) u.a.
Kammerorchester, Solisten. Leitung: Günter Brick
Karfreitag
9. April, 9:30 Uhr, Hochmeisterkirche
Kantatengottesdienst
Dietrich Buxtehude "Membra Jesu Nostri" Ad manus, Ad pectus, Ad faciem
(An die Hände, An die Brust, An das Angesicht, 5.-7. Teil des Zyklus)
Mitglieder der Berliner Kantorei, Kammerorchester
Alexandra Stolzenburg, Sopran; Christian Ohly, Baß. Leitung: Günter Brick
Ostersonntag
11. April, 9:30 Uhr, Hochmeisterkirche
Kantatengottesdienst
J. S. Bach: Kantate 31: "Der Himmel lacht, die Erde jubilieret"
Berliner Motettenchor, Solisten. Leitung: Günter Brick
unverständlich, warum die bewährten
Angebote freier Träger, auch der evangelischen
Kirche, derart ausgehebelt
werden. Mir scheint, das Pisa - Label
wird benutzt, um Einsparmaßnahmen
im Bildungsbereich zu verschleiern.
Der Staat möchte ausgerechnet in
einer schwierigen finanziellen Situation
noch mehr alleine machen. Das
Prinzip, staatliche Leistungen an andere
abzugeben, wird weiter ausgehöhlt.
Die Gemeinde, die evangelische
Kirche, verliert viele Möglichkeiten,
Angebote für Kinder zwischen 6 und
10 Jahren zu machen. Es ist nicht überall,
wo „Pisa” draufsteht auch nur
„Pisa” drin. Der schöne Aufkleber
verhüllt manch ganz andere politische
Absicht.
In Gesprächen mit Eltern und
Schulen werden wir uns bemühen,
Handlungsmöglichkeiten im Rahmen
des neuen Schulgesetzes zu entdecken.
Andreas Neumann