Vortrag - Bibliothek und Schule
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Diagramme verstehen (1)<br />
• Das Verstehen eines Diagramms verlangt nach<br />
Schnotz/Dutke (2004) im Anschluss an die visuelle<br />
Wahrnehmung die Konstruktion eines mentalen<br />
Modells (= Vorstellung im Gedächtnis) sowie eine<br />
konzeptgeleitete Analyse.<br />
• Das bedeutet, am mentalen Modell des Diagramms<br />
werden mithilfe von Vorkenntnissen Informationen<br />
abgelesen <strong>und</strong> in Propositionen überführt.<br />
• Hier liegt also ein Verstehensprozess vor, an dem<br />
gleichermaßen der Input durch das Diagramm <strong>und</strong><br />
das Vorwissen beteiligt sind (top-down <strong>und</strong> bottomup-Prozesse).<br />
© Becker-Mrotzek Düsseldorf 25. April 2006 25<br />
Diagramme verstehen (3)<br />
• Novizen oder Nicht-Fachleute verkennen oft den<br />
Informationsgehalt von Diagrammen, weil es ihnen<br />
nicht gelingt, an den mentalen Modellen die<br />
Informationen abzulesen.<br />
• So können schwache Leser am o.a. Beispiel eher den<br />
Wasserstand zu bestimmten Zeitpunkten bestimmen<br />
als die temporalen Schwankungen, i.e. die zeitliche<br />
Entwicklung erkennen.<br />
© Becker-Mrotzek Düsseldorf 25. April 2006 27<br />
Beispielaufgabe PISA 2000<br />
Diagramme verstehen (2)<br />
• Wahrnehmen: X- <strong>und</strong> Y-<br />
Achse als Koordinaten<br />
• Wellenlinie als<br />
kontinuierliche Linie<br />
erkennen<br />
• Verstehen: Wellenlinie<br />
als strukturelle,<br />
temporale Analogie<br />
• Die strukturelle Analogie besteht im Abtragen der Zeit<br />
als Linie entlang der X-Achse: Räumliche Schwanken<br />
der Linie entsprechen temporalen Änderungen in der<br />
Wirklichkeit.<br />
© Becker-Mrotzek Düsseldorf 25. April 2006 26<br />
Funktionen nicht-linearer Formen<br />
• Funktionen von Tabellen, Diagrammen <strong>und</strong><br />
Abbildungen sind<br />
• Motivieren <strong>und</strong> Stimulieren<br />
• Veranschaulichen<br />
• Räumlich orientieren<br />
• Informationen verdichten<br />
• Ihnen kommt auch eine wichtige Funktion bei der<br />
Rezeption vor, nämlich bei der Übertragung eines<br />
linearen Textes in eine nicht-lineare Form, etwa in<br />
Form eines Flussdiagramms, durch den Leser selber:<br />
© Becker-Mrotzek Düsseldorf 25. April 2006 28<br />
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