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Renate Bleyer/Gunter Bleyer
Mobilität auf dem Prüfstand
Modell eines integrierten Projektunterrichts für die Jahrgangsstufen 9 und 10 1
„Mit 17 melde ich mich in der Fahrschule an, dann habe ich mit
18 meinen Führerschein“.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 stehen
an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Der Führerschein ist
für sie das Zertifikat dafür, nun erwachsen zu sein, gleichsam
ein Initiationsritus in unserer Welt der grenzenlosen Mobilität.
Das Wissen um die Folgen des Autoverkehrs für die natürliche
Umwelt und das Leben der Menschen und die Frage der eigenen
Verantwortung wird verdrängt, die Verkehrsmittelwahl
folgt nicht der Rationalität. Zu selbstverständlich wachsen alle
in die Motorisierung hinein.
Welche Möglichkeiten hat die Schule, bei den Jugendlichen ein
rationales, verantwortungsbewusstes Verhalten bei der
Verkehrsmittelwahl zu fördern, zur „Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung in der Mobilität“ im Sinne der Agenda 21 beizutragen?
Dies kann nur durch einen Unterricht geschehen, der an den
Erfahrungen der Jugendlichen ansetzt, Einstellungen und Verhaltensweisen
thematisiert und mit ihnen diskutiert. Im hier
vorgestellten Projekt werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie
durch forschendes Lernen konkrete, alternative Handlungsmöglichkeiten
eröffnet werden können. 2
Information und Fachwissen über die Probleme des heutigen
Verkehrs und seiner Folgen sind notwendige Grundlagen, die
im Fachunterricht zur Vorbereitung des Projektes erarbeitet
werden.
Im Mittelpunkt der darauf folgenden Projektwoche steht die
Erforschung von Motiven und Einstellungen bei der Verkehrsmittelwahl.
Die verschiedenen Verkehrsmittel, insbesondere
das Auto und der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV),
werden miteinander verglichen, ausgehend von „typischen“
Sichtweisen der Verkehrsteilnehmer.
Der Beitrag von Hern Gunter Bleyer ist entnommen aus:
Thomas Sievers (Hrsg.) u.a., Fachprojekte für die
Sekundarstufe I. 34 Beispiele erprobter fächerübergreifender
Projekte. Braunschweig 2003.
Wir danken dem Westermann Schulbuchverlag für die
freundliche Genehmigung zum Abdruck des Beitrages.
Welches Verkehrsmittel ist bequemer?
Mit welchen Verkehrsmitteln erreicht man am
besten seine Ziele in der Stadt?
Wer ist schneller am Ziel?
Welches Verkehrsmittel ist am billigsten?
Wie wird die Verkehrsmittelwahl beeinflusst?
Die Forschungsvorhaben sollen nicht zu umfangreich und
möglichst auf den Stadtteil oder Wohnort bezogen werden.
Einstellungen und Meinungen von verschiedenen Verkehrs-
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