Vorstudie zur Evaluation von Maßnahmen zur Förderung der ... - Infas
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<strong>Vorstudie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Maßnahmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> Teilhabe am Arbeitsleben 46<br />
Schrö<strong>der</strong>/Knerr/Wagner: Endbericht<br />
lungsfachkräfte <strong>von</strong> Werkstätten für behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) ist. Für diesen<br />
Zweck wurde <strong>der</strong> aktuelle Erwerbsstatus bei ehemaligen Kunden, die fünf Jahre zuvor<br />
<strong>von</strong> einem IFD o<strong>der</strong> einer WfbM in eine Erwerbstätigkeit vermittelt worden waren, mittels<br />
einer Face-to-Face-Erhebung untersucht. Die Studie konzentriert sich ausschließlich<br />
auf Personen mit Lernschwierigkeiten, die in Arbeit vermittelt wurden. Die Stichprobe<br />
stammt aus den vermittelten Fällen in sechs Regionen, in denen Ende <strong>der</strong> neunziger<br />
Jahre Begleitforschungen zu den ersten Integrationsfachdiensten durchgeführt<br />
wurden. Insgesamt umfasste das Sample 251 Personen, die <strong>von</strong> diesen Diensten o<strong>der</strong><br />
<strong>von</strong> Werkstätten für behin<strong>der</strong>te Menschen in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />
vermittelt wurden. Doose arbeitet die Unterschiede zwischen<br />
aktuell Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen heraus. Im Mittelpunkt steht die Frage,<br />
wie nachhaltig die Integration in Arbeit ist und unterscheidet zwischen Zielgruppen, die<br />
noch in Arbeit sind, <strong>von</strong> jenen, die (wie<strong>der</strong>) in eine Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />
gewechselt sind, arbeitslos sind o<strong>der</strong> außerhalb des Erwerbslebens stehen. Der Autor<br />
kontrolliert dabei auch, ob <strong>der</strong> Integrationsfachdienst bei <strong>der</strong> Vermittlung in die Beschäftigung<br />
beteiligt war. Fünf Jahre nach <strong>der</strong> ersten Vermittlung sind Personen mit<br />
Lernschwierigkeiten zu rund 65 Prozent in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung,<br />
rund elf Prozent arbeiten in einer WfbM und rund neun Prozent sind arbeitslos<br />
(a.a.O.: 252). Gestützt auf die Ergebnisse eines Hazard-Raten-Modells gelangt<br />
<strong>der</strong> Autor zu <strong>der</strong> Schlussfolgerung, dass die Mitwirkung des Integrationsdienstes an<br />
<strong>der</strong> Vermittlung einen deutlichen Effekt auf die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Beschäftigung hat<br />
(a.a.O.: 260).<br />
Die Studie ist für Zwecke <strong>der</strong> Qualitätssicherung sicherlich ein Gewinn. Durch die<br />
Nachhaltigkeitsbetrachtung lassen sich Aufschlüsse über beson<strong>der</strong>e Zielgruppen gewinnen.<br />
Unter wirkungsanalytischen Gesichtspunkten ist allerdings kritisch anzumerken,<br />
dass sich die Studie auf in Arbeit vermittelte Personen konzentriert. Die nicht vermittelten<br />
Kunden werden nicht weiterverfolgt. Außerdem fehlt für die Bewertung <strong>der</strong><br />
Nettowirkung eine Kontrollgruppe <strong>von</strong> Personen, die nicht vom IFD betreut bzw. durch<br />
die Agentur für Arbeit vermittelt wurde. Kritisch zu bewerten ist auch die Stichprobenbildung.<br />
Die Studie setzt auf einem Sample aus <strong>der</strong> Versuchsphase <strong>der</strong> Dienste auf.<br />
Die Rahmenbedingungen und auch die Umsetzungsbedingungen variierten seinerzeit<br />
in Abhängigkeit <strong>von</strong> dem Träger in den Regionen. Ungeklärt sind auch mögliche Selektivitätseffekte,<br />
die auf fehlen<strong>der</strong> Adresspflege über einen Zeitraum <strong>von</strong> fünf Jahren beruhen.<br />
Unklar bleibt auch, welche unterschiedlichen Wirkungen durch Integrationsfachdienste<br />
und durch Vermittlungsdienste <strong>der</strong> Werkstätten für behin<strong>der</strong>te Menschen erbracht<br />
werden. Die Ergebnisse müssen als deskriptive Verbleibsziffern eingeordnet<br />
werden, die keinen Aufschluss über die Wirkung des IFD geben. Über die Leistungen<br />
des Integrationsfachdienstes seit seiner flächendeckenden Einführung 2001 unter dem<br />
Rechtsrahmen des SGB IX und über die Beauftragung des Dienstes nach dem SGB III<br />
kann die Studie wenig beitragen.<br />
Eine weitere Studie <strong>von</strong> Doose (2004) fußt im Wesentlichen auf einer Befragung <strong>von</strong><br />
Integrationsbegleitern über die Nachhaltigkeit ihrer Vermittlungsarbeit. Die <strong>von</strong> den<br />
Beratern benannten Muster für erfolgreiche Vermittlungsprozesse werden allerdings