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Vorstudie zur Evaluation von Maßnahmen zur Förderung der ... - Infas

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<strong>Vorstudie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Maßnahmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> Teilhabe am Arbeitsleben 48<br />

Schrö<strong>der</strong>/Knerr/Wagner: Endbericht<br />

3 Ausrichtung <strong>der</strong> geplanten <strong>Evaluation</strong> (Forschungsfragestellungen)<br />

Die skizzierte Literatur- und Projektrecherche folgte eng <strong>der</strong> Intention <strong>der</strong> Leistungsbeschreibung<br />

und ist auf die Wirkung und Effizienz <strong>der</strong> gesetzlichen Instrumente ausgerichtet.<br />

Die vorgestellten Ergebnisse <strong>der</strong> Recherche zeigen, dass sich das Feld <strong>der</strong><br />

beruflichen Rehabilitation durch vielfältige „weiße Flecken“ in <strong>der</strong> empirischen Erkenntnislage<br />

auszeichnet. An<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> allgemeinen Arbeitsmarktforschung und <strong>der</strong><br />

medizinischen Reha-Forschung, die beide in den vergangenen Jahren eine Vielzahl<br />

<strong>von</strong> Studien mit experimentellem o<strong>der</strong> quasi-experimentellem Design vorgelegt haben,<br />

ist dieses methodische Vorgehen in <strong>der</strong> beruflichen Reha-Forschung weitgehend<br />

fremd. Die Sichtung <strong>der</strong> vorliegenden Beiträge hat den Eindruck verdichtet, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

die für die Datenlage und den Methodenstand <strong>der</strong> neunziger Jahren sehr<br />

treffenden methodischen Vorbehalte insbeson<strong>der</strong>e <strong>von</strong> Plath, Blaschke und an<strong>der</strong>en<br />

(1992, 1997) heute noch als Begründung herhalten müssen, obwohl sich gerade in den<br />

letzten Jahren die Methoden und Daten <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong>sforschung gravierend verbessert<br />

haben.<br />

Das Defizit <strong>der</strong> empirischen <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> Teilhabeleistungen beginnt bereits bei <strong>der</strong><br />

Beschreibung und Analyse <strong>von</strong> Rehabilitationsverläufen. Es mangelt an fundamentalen<br />

Erkenntnissen über Zugangsprozesse und -selektivitäten, Verläufe <strong>der</strong> anerkannten<br />

Rehabilitanden, den Einsatz <strong>von</strong> Leistungen <strong>zur</strong> Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) und<br />

den Verbleib <strong>von</strong> Abgängern aus diesen Leistungen. Eine Langzeitstudie, die den Prozess<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Anerkennung einer Behin<strong>der</strong>ung bis <strong>zur</strong> Einglie<strong>der</strong>ung nachzeichnet, gibt<br />

es ebenso wenig wie Wirkungs- und Effizienzanalysen, die Aufschluss über die Nettowirkung<br />

und die Kosten-Nutzen-Relation <strong>der</strong> Leistungen bzw. Leistungsketten geben.<br />

Wir empfehlen, durch eine Basisstudie die empirischen Grundlagen für die Beschreibung<br />

und Analyse dieses Prozesses zu legen. Idealerweise empfiehlt sich eine Kohortenstudie,<br />

die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Feststellung einer Behin<strong>der</strong>ung bis zum Abschluss des Reha-<br />

Prozesses begleitet wird.<br />

Ergänzt werden sollte eine solche Longitudinalstudie durch Implementationsanalysen<br />

im Feld. Sie nehmen die Umsetzung <strong>von</strong> Reha-Leistungen bei den Leistungsträgern<br />

(Agenturen für Arbeit, SGB II-Einrichtungen) und den Leistungserbringern in den Fokus.<br />

Die Wirkung und Effizienz <strong>von</strong> Instrumenten hängt oftmals mit Rahmenbedingungen<br />

<strong>der</strong> Umsetzung zusammen und ist nur zum Teil den <strong>Maßnahmen</strong> unmittelbar zuzuschreiben.<br />

Deswegen empfehlen wir, die Forschungsfragestellung entsprechend<br />

weit zu fassen und die <strong>Evaluation</strong> nicht nur auf den Wirkungsaspekt abzustellen.<br />

Nach durchgeführten Recherchen zeichnen sich drei inhaltliche Schwerpunktsetzungen<br />

ab, die das BMAS auch in seiner Ausschreibung anklingen lässt. Der wichtigste<br />

Forschungsbedarf besteht u.E. bei den Qualifizierungsmaßnahmen <strong>der</strong> Erst- und Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung,<br />

den Arbeitgeberleistungen (Ausbildungszuschüssen, Einglie<strong>der</strong>ungszuschüssen)<br />

und den Vermittlungsleistungen des Integrationsfachdienstes. Im<br />

Folgenden sind mögliche Forschungsfragen zum Reha-Prozess im Allgemeinen und<br />

den drei Instrumenten Qualifizierung, Arbeitgeberleistungen und Integrationsfachdienst<br />

im Beson<strong>der</strong>en nie<strong>der</strong>gelegt.

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