THE RACE eBook 27 - oora

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

62 GEMEINDE-LOS HISTORY MAKER REVISITED EINE BESTANDSAUFNAHME ZEHN JAHRE DANACH KONZEPT + INTERVIEWS: DANIEL KNAUFT THE RACE 01/ 07 ANGELA 25 Berlin dauernd getrennt lebend selbständig als Musicaldarstellerin »Ich versuche nicht mehr durch übertriebene Moral und forcierte Gespräche etwas übers Knie zu brechen. Ich bemühe mich einfach ›zu sein‹, entspannt und so wie ich bin.« Wie lebst du eigentlich deinen Glauben? Wie sollte die perfekte Gemeinde für dich aussehen? Nachgefragt bei drei jungen Erwachsenen, die ihr Leben so ganz unterschiedlich gestalten und doch den gleichen Jesus kennen – zehn Jahre nachdem sie aus vollen Kehlen in die Hymne »History Maker« von Delirious? eingestimmt haben. Und... so gemeindemäßig? Am ehesten in Freundschaften. Woran denkst Du am liebsten, wenn Du morgens aufstehst? ›Am liebsten‹ und ›morgens‹ sind Wörter, die bei mir nicht in einem Satz genannt werden können. Das Einzige, was ich denke, ist: Schnell Kaffee - bald wird‘s besser. Hast Du so etwas wie ein Lieblingszitat? »Wenn andere glauben, man ist am Ende, dann sollte man erst richtig anfangen.« (Konrad Adenauer) Was Du in Deinem Leben verfolgst bzw. erreichen willst: 1. konstante Verbesserung beruflicher Fähigkeiten 2. irgendwann: Beruf und Familie unter einen Hut bekommen 3. zufrieden zu sein und mein Leben mit Jesus zu leben »wie es mich führt«, ohne ständig ein großes Ziel haben zu müssen 4. Erweckung, insbesondere in meiner Generation 5. Gemeinde entstauben, d. h. dahingehend zu verändern, dass ich mich wohl fühle und es nicht unangenehm ist Freunde mitzubringen Haben sich diese Ziele in den letzten zehn Jahren verändert? Punkt 4 meiner letzten Antwort hat sich so sehr verändert, dass man ihn fast als ›ersatzlos gestrichen‹ betrachten könnte. Natürlich wünsche ich mir immer noch, dass meine Freunde Jesus kennen lernen. Aber ich versuche nicht mehr durch übertriebene Moral und forcierte Gespräche etwas übers Knie zu brechen. Ich bemühe mich einfach ›zu sein‹, entspannt und so wie ich bin. Dass ich ›irgendwie anders‹ bin, fällt immer noch früh genug auf, wenn Leute mich näher kennen lernen. Punkt 5 habe ich leider aufgegeben, da ich ein zu ergebnisorientierter Mensch bin, um auf Dauer in etwas Energie und Kreativität hineinzustecken, was mir so schwer zu bewegen scheint. Hast Du in den letzten zehn Jahren eine ernste Krise oder herbe Rückschläge erfahren? Mir ist es schwer gefallen, den Weg ins ›normale Leben‹ zu finden. Als Teenie wollte ich immer so sehr ein ›Historymaker‹ werden und für Jesus alles Mögliche machen. Aber als ich dann als junge Erwachsene mit meiner Ausbildung fertig war, musste ich feststellen, dass sich vieles in der Realität meines täglichen Lebens nicht umsetzen ließ. Wie hast Du dabei empfunden und was hast Du darin gelernt? Da ich über so lange Zeit Predigten geglaubt habe, Gebetsaufrufen etc. gefolgt bin und alles mit großer Radikalität und vielen Emotionen sehr ernst genommen habe, habe ich mich dann lange verarscht und mit meinen Problemen allein gelassen gefühlt. Gelernt habe ich eine Menge. Ich bin dadurch in meinem Glauben erwachsen geworden. Ich weiß jetzt ganz genau, was ich glaube, vor allem, warum ich was glaube, und habe auch die Gelassenheit, manche Fragen einfach unbeantwortet im Raum zu lassen. In der Zwischenzeit kann mir niemand mehr so leicht ein X für ein U verkaufen und ich denke, dass es vielleicht dieser
Prozess sein könnte, den der Hebräerbriefschreiber meint, wenn er sagt, dass es gut ist, wenn das Herz fest wird, damit wir nicht mehr von jedem Wind der Lehre hin- und hergerissen werden. Die perfekte Form, Gemeinde zu leben: Auf keinen Fall morgens! Ehrliche Freundschaften, entspannte Meetings, kein engstirniges Schwarz-Weiß-Denken Und... so gemeindemäßig? Lebendig, persönlich, tiefgehend, eine ausgewogene Mischung im Lobpreis, mit Predigt und weiterem Raum, Gott in Vielfalt zu begegnen (Jesustreff Stuttgart) Woran denkst Du zuerst, wenn Du morgens aufstehst? Verschieden. Ich versuche dankbar in den neuen, von Gott geschenkten Tag zu starten. Hast Du so etwas wie ein Lebensmotto bzw. einen Lieblingsbibelvers? Ich habe einen Lieblingsvers, den ich ganz persönlich in meinem Alltag leben will – der also mein Lebensmotto geworden ist. Die Liebe, sichtbar in und durch Jesus, soll in meinem Leben sichtbar werden. Johannes 13, 34-35: »Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.« Was Du in Deinem Leben verfolgst bzw. erreichen willst: • Meine Beziehungen ›gut‹ zu leben (zu Gott, in der Ehe, in Freundschaften und Familie). • Den Auftrag, den Gott für mein Leben hat, annehmen und leben. • Es soll etwas Tragendes und Bleibendes entstehen: eine Heimat für Menschen, die in ihrem Leben in Not gekommen sind (groß träumen: eine Gemeinde mit Wohnmöglichkeiten, verschiedenen Gottesdiensten, Sportplätzen, dienend für die Stadt etc.). • Eine eigene Familie ›bauen‹. • Ich will dazu beitragen, dass der VfB Stuttgart Deutscher Meister und Champions League Sieger wird (z. B. als Seelsorger). und logische, am Bibelkontext orientierte, Theologie. Was Du schon immer einmal loswerden wolltest: Spontan fällt mir jetzt nichts Weltbewegendes ein, außer vielleicht, dass ich immer noch sehr gerne Delirious? höre. August 30th ist inzwischen mein Lieblingslied geworden. Haben sich diese Ziele in den letzten zehn Jahren verändert? Jawohl, die Ziele haben sich Stück für Stück verändert, bzw. wurden durch Gott verändert. Noch vor zehn Jahren wollte ich Fußballprofi, -Trainer oder Manager werden, meine große Leidenschaft damals. Gott hat mir gezeigt, dass er einen anderen Auftrag für mein Leben hat. Die Leidenschaft für Fußball, Sport und Musik sehe ich als Geschenk an, das ich jetzt in der Beziehung zu anderen Menschen nutzen und einsetzen kann. Hast Du in den letzten zehn Jahren eine ernste Krise oder herbe Rückschläge erfahren? Eine große Krise hat mit mir selbst zu tun. Heute würde ich sagen, ich durfte entdecken, wie tief die Abgründe in mir selbst sind. Martin Luther hat das die ›Höllenfahrt der Selbsterkenntnis‹ genannt. Weitere Krisen gab es immer wieder durch Erlebnisse in engen Beziehungen oder durch Beobachtungen in Gemeinden. Zu erleben, wie sich Christen gegenseitig verletzen, von Liebe nicht viel zu sehen war, das hat mich immer wieder bedrückt. Wie hast Du dabei empfunden und was hast Du darin gelernt? Die ›Selbsterkenntnis-Krise‹ war eine sehr schwere Zeit. Ich fühlte mich schlecht, als Christ ein Versager, musste lernen mich selbst so anzunehmen wie ich bin. Es hat mich wesentlich verändert, ich durfte erkennen, wie tief die Gnade Gottes reicht. Das hat in mir einiges verändert, eine große Liebe und Barmherzigkeit zu meinem Nächsten bewirkt. Es fällt mir immer noch sehr schwer zu erleben, wie Beziehungen und Gemeinden an zwi- ALEKO 28 Herrenberg verheiratet seit 2003 Jugendreferent und Diakon GEMEINDE-LOS »Heute würde ich sagen, ich durfte entdecken, wie tief die Abgründe in mir selbst sind. Martin Luther hat das die ›Höllenfahrt der Selbsterkenntnis‹ genannt.« THE RACE - ONLINE . DE 63
Seite 1 und 2: THE RACE QUALIFIZIEREN. INSPIRIEREN
Seite 3 und 4: 42 PRALINEN, ERFOLG UND ANDERE SÜS
Seite 5 und 6: Karriere als Popstar oder nur bei d
Seite 7 und 8: jemand machen. Sie ist dann mit ein
Seite 9 und 10: Die Frucht des Geistes Im Folgenden
Seite 11 und 12: unter Druck bringen lassen oder von
Seite 13: uns das Fallen zerstören würde. T
Seite 17 und 18: Jahren wollte ich einfach nur ein
Seite 19: THE RACE QUALIFIZIEREN. INSPIRIEREN

THE RACE eBook 27 - oora

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?