THE RACE eBook 27 - oora
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Die Frucht des Geistes<br />
Im Folgenden wollen wir uns die Frucht<br />
des Geistes, deren verschiedene Formen in<br />
Galater 5, 22-23 aufgelistet sind, genauer<br />
anschauen. Die Frucht des Geistes bildet<br />
einen grundlegenden Katalog an Charaktereigenschaften,<br />
die Gott in unserem Leben<br />
immer mehr sehen möchte.<br />
Liebe Das höchste Ziel geistlicher Leiterschaft<br />
ist die Liebe. Alles, was wir nicht<br />
aus der Liebe heraus tun, hat letztlich vor<br />
Gott keinen Wert und nützt weder uns<br />
noch den Menschen, die wir leiten, etwas<br />
(siehe 1. Korinther 13, 1-3). Das Wort,<br />
das hier im griechischen Urtext verwendet<br />
wird, ist ›Agape‹ und meint eine selbstlose<br />
Hingabe an den anderen. Genauer wird<br />
die Bedeutung der Liebe in 1. Korinther<br />
13, 4-8 erklärt: »Die Liebe ist langmütig,<br />
die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe<br />
tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie<br />
benimmt sich nicht unanständig, sie sucht<br />
nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern,<br />
sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht<br />
über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut<br />
sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie<br />
glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.<br />
Die Liebe vergeht niemals …« Wenn wir<br />
Leiterschaft aus dieser Liebe heraus leben,<br />
können wir eigentlich nichts mehr falsch<br />
machen. Deshalb ist die Liebe auch die<br />
grundlegendste und wichtigste Charaktereigenschaft<br />
eines guten Leiters.<br />
Zu einem großen Teil – neben dem persönlichen<br />
Vorbild – findet geistliche Leiterschaft<br />
in der Lehre und im Ermutigen<br />
und Ermahnen statt. Hier können wir<br />
Menschen göttliche Richtungsweisung<br />
geben und sie positiv beeinflussen. In diesem<br />
Zusammenhang macht Paulus die<br />
Bedeutung der Liebe in 1. Timotheus 1,<br />
5 noch einmal deutlich: »Das Endziel der<br />
Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen<br />
und gutem Gewissen und ungeheucheltem<br />
Glauben«.<br />
Freude Bei dieser Frucht des Geistes<br />
handelt es sich um eine bleibende Freude,<br />
die nicht abhängig ist von Umständen<br />
oder Situationen. Sie mündet aus einem<br />
starken Bewusstsein und einer unerschüt-<br />
terlichen Überzeugung, dass Jesus die<br />
Herrschaft hat und uns alle Dinge zum<br />
Besten dienen müssen (siehe Römer 8,<br />
28). Es ist eine Freude, die sogar im Leid<br />
bestehen bleibt, wie es auch bei Jesus war,<br />
»der um der vor ihm liegenden Freude willen<br />
die Schande nicht achtete und das Kreuz<br />
erduldete …« (Hebräer 12, 2).<br />
Friede Friede ist eine tiefe Gelassenheit<br />
und Ruhe, die auch unter schwierigsten<br />
Bedingungen bestehen bleibt. Dieser<br />
Friede, den nur Gott geben kann, übersteigt<br />
alle menschliche Vernunft und hat<br />
die Kraft, unsere Herzen und Gedanken<br />
zu bewahren, wie es Paulus deutlich<br />
macht: »Seid um nichts besorgt, sondern in<br />
allem sollen durch Gebet und Flehen mit<br />
Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden;<br />
und der Friede Gottes, der allen<br />
Verstand übersteigt, wird eure Herzen und<br />
eure Gedanken bewahren in Christus Jesus«<br />
(Philipper 4, 7). Diese Worte von Paulus<br />
zeigen uns einen Weg, wie wir im Frieden<br />
Gottes wachsen können. Eines der wichtigsten<br />
Prinzipien, die ich gelernt habe<br />
um im Frieden Gottes zu leben, ist, meine<br />
Sorgen auf ihn zu werfen (siehe 1. Petrus<br />
5, 6-7). Ich praktiziere dies immer wieder,<br />
indem ich einfach mit Gott spazieren<br />
gehe. Dies scheint ebenso der Herr ganz<br />
besonders zu mögen, da er wohl auch mit<br />
Adam ›in der Kühle des Tages‹ durch den<br />
Garten Eden ging und Zeit mit ihm verbrachte.<br />
Wenn ich also mit dem Herrn<br />
spazieren gehe, werfe ich einfach alle Sorgen,<br />
Ängste, Nöte und Anliegen auf ihn,<br />
gebe ihm alles ab und suche Geborgenheit<br />
in seiner Nähe. Dies ist eine sehr effektive<br />
Möglichkeit, um den Frieden Gottes zu<br />
empfangen; dieser ist so wichtig, da wir<br />
als Leiter regelrecht gelähmt werden und<br />
an Vorschubkraft verlieren, wenn wir Unruhe<br />
und Sorgen mit uns herumtragen.<br />
Zudem ruft uns der Verfasser des Hebräerbriefes<br />
auch dazu auf, dem Frieden mit<br />
allen nachzujagen (siehe Hebräer 12, 14).<br />
Wir können jedoch nur dann im Frieden<br />
mit anderen Menschen leben, wenn wir<br />
selbst den Frieden Gottes empfangen haben<br />
und er in unseren Herzen regiert.<br />
Geduld Unter Geduld verstehen wir unter<br />
anderem die Fähigkeit warten zu können<br />
und die Bereitschaft mit unerfüllten<br />
Wünschen und Sehnsüchten leben, bzw.<br />
sie zeitweilig zurückstellen zu können.<br />
Geduld kann jedoch auch bedeuten Provokationen<br />
zu ertragen ohne Rachegedanken<br />
zu hegen. Jemand ist auch dann<br />
geduldig, wenn er Schwierigkeiten, Unrecht<br />
und Leiden mit Gelassenheit und<br />
Standhaftigkeit erträgt.<br />
Jesus ähnlicher zu werden ist eine unserer höchsten<br />
Berufungen.<br />
QUERGEDACHT<br />
In der Leiterschaft ist es auch ganz besonders<br />
bedeutsam, dass die von uns geführten<br />
Menschen wissen müssen, dass sie Fehler<br />
machen dürfen. Gerade hier muss ein<br />
Leiter geduldig sein und daran denken,<br />
dass Menschen besonders gut durch Fehler<br />
lernen können. Auch Jesus gab seinen<br />
Jüngern die Freiheit zu versagen. Als er die<br />
Zwölf – oder ein anderes Mal die 70 – aussandte<br />
um zu predigen und Zeichen und<br />
Wunder zu tun, war es keine Frage, dass<br />
er es selbst viel besser gekonnt hätte. Selbst<br />
die größten Führungspersönlichkeiten, Erfinder<br />
oder Menschen, die die Geschichte<br />
positiv veränderten, haben irgendwann<br />
einmal dürftig angefangen. Wir brauchen<br />
also sowohl für uns selbst als auch für die,<br />
die wir leiten, viel Geduld.<br />
Freundlichkeit Unter Freundlichkeit<br />
können wir ein tätiges Wohlwollen und<br />
ein wertschätzendes, liebevolles Verhalten<br />
verstehen. In Psalm 90, 17 lesen wir: »Die<br />
Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei<br />
über uns und festige über uns das Werk unserer<br />
Hände!«. Aus diesem Vers geht hervor,<br />
dass die Freundlichkeit Gottes Erfolg für<br />
unser Tun bringt. Dies liegt nicht zuletzt<br />
daran, dass diese Freundlichkeit, die von<br />
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