anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...

202 Anz. Ver. Thüring. Ornithol. 3 (1999)
senkt Kopf; öffnet Schnabel; läßt Gras vor B
fallen; A pickt zweimal in Gras, B fixiert Gras,
senkt Kopf, pickt zweimal in Gras; verfolgt per
Blickkontakt A; A geht zum Maschendraht (s.
0.), B folgt; beide Vögel picken dreimal in Gras;
rupfen Gras (s. o.), transportieren . .. « usw. , usw.
So wird das Lesen selbst für denjenigen, der sich
für verschiedene Formen des Spielverhaltens interessiert,
qualvoll. Erleichtert wird es auch nicht
durch einen Stil, der den Eindruck vermittelt,
daß überflüssige Fremdworte manche Schwachstellen
überdecken sollen. So erfährt der Leser
RICHARZ, K. & M. HORMANN (Hrsg.; 1997): Vögel
und Freileitungen.
Sonderheft zu Bd. 9 Vogel und Umwelt, Zeitschrift
für Vogelkunde und Naturschutz in Hessen; zahlr.
z. T. farb. Abb., 304 S.
Die 26 Beiträge des Heftes machen die Vielschichtigkeit
der Problematik sowohl im Hinblick auf
methodische als auch umsetzungsorientierte Dinge
deutlich. Dabei wird vor allem die Situation in
Deutschland dargestellt. Besonders wertvoll für
den technisch weniger versierten Leser sind die
Abschnitte über Trassierungsgesichtspunkte bei
der Planung von Hochspannungsfreileitungen
(R. GIRSCH) und über die Fauna in elektromagnetischen
Feldern des Alltags (l SILNY). Auch Vor-
BLUME, D. & J. TIEFENBACH (1997): D ie B u n ts
p e c h te Ga t tun g P i e 0 i d e s.
Die Neue Brehm-Bücherei (Westarp Wissenschaften,
Magdeburg) 315, 152 S., 92 Abb., 8
Tab., 2 Farbtaf. ; Preis 39,90 DM.
Aus der weitverbreiteten Gruppe der Buntspech-
. te, die man in der Gattung Picoides zusammenfassen
kann, heute oft nach wie vor aus gutem
Grunde bis auf P. tridactylus und P. arcticus in
Dendrocopos beläßt, sind vor allem nach den
langjährigen Erfahrungen des hessischen Specht­
Spezialisten Dieter BLUME sechs europäische
Arten einheitlich in der Gliederung abgehandelt:
Buntspecht, Blutspecht, Mittelspecht, Weißrük-
auf den Seiten 156, 157, 158 (2 x), 160 (4 x) und
161 (3 x), daß der Falklandkarakara »krallenbewehrte
Phalangen« besitzt (Welche Überraschung
für den Ornithologen!), auf S. 105 gibt es
»gesexte« Tiere. Für welchen Leserkreis soll dies
bestimmt sein? Diese Frage muß sich auch der
Verlag gefallen lassen, der sich mit dem vorliegenden
Band keinen guten Dienst erwiesen hat.
Dem Ornithologen ist vom Kauf des auch nicht
gerade preiswerten Heftes abzuraten.
H. GRIMM
schläge zur Entschärfung bestehender Freileitungen
kommen nicht zu kurz. Viele Fotos, Tabellen
und Diagramme unterstützen eindrucksvoll die
im Text getroffenen Aussagen. Pauschalverurteilungen,
die niemanden helfen, sind den Beiträgen
fremd. Deutlich sind die Bemühungen zu
spüren, um in konstruktiver Zusammenarbeit mit
den Energieunternehmen an der Lösung der Probleme
zu arbeiten.
Jeder, der sich aktuell und tiefgründig mit dem
Thema »Vögel und Freileitungen« beschäftigen
will, kommt an diesem Band, welcher gleichzeitig
ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit verschiedener
Fachbereiche ist, nicht vorbei.
E. SCHMIDT (Rastenberg)
kenspecht, Kleinspecht und Dreizehenspecht.
Man erhält einen nützlichen Überblick über Morphologie,
Verbreitung, Systematik, Lebensraum
und Biologie (insbesondere Verhalten) dieser Arten
geboten. Bei den biometrischen Daten vermißt
Rez., auf welchem konkretem Fundus (u. a.
Anzahl und Geschlecht) sie sich gründen. Die
abschließenden Kapitel behandeln »Buntspechte
in Waldökologie und Naturschutz« und Methoden
der Spechtforschung. Ein für die sechs Arten
knapp erscheinendes Literaturverzeichnis und
das Sachwortregister beschließen die nunmehr
in 4. überarbeiteter Auflage erschienene Arbeit.
E. MEY