anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...
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204 A. Püwert: Der Flußregenpfeifer Charadrius duhius im Landkreis Sonneberg<br />
blieb. Zum Brutverlust führte jeweils einmal ein<br />
Baufahrzeug, Beunruhigung durch Angler und ein<br />
Turmfalke Fa lco tinnunculus sowie zweimal eine<br />
Überschwemmung. Nur in vier von 8 Brutgebieten<br />
wurden Junge flügge.<br />
Nest: In 10 Nestern wurden Vollgelege gefunden.<br />
In deren Nestumgebung befanden sich meist<br />
1-3 weitere Nistmulden, die gar nicht oder nur unvollständig<br />
»ausgebaut« waren. Die Gelege befanden<br />
sich stets im Randbereich der Freiflächen.<br />
Tab. 1. Brutplätze und Anzahl der Brutpaare <strong>des</strong> Flußregenpfeifers Charadrius duhius im Landkreis Sonneberg<br />
1995 -1998 (vgl. Abb. 1).<br />
Alle Nistmulden mit Gelegen wiesen einen Durchmesser<br />
von 10 cm auf, waren 2 cm tief und vollständig<br />
mit kleinen Steinchen und Halmen ausgelegt,<br />
in einem Fall zusätzlich mit zwei etwa 1<br />
mm großen Styroporflocken. Alle Nester waren<br />
an großen Steinen angelegt, die den Flußregenpfeifern<br />
als Orientierungsmarke dienen (GLUTZ<br />
v. BLOTZHEIM & BAUER 1984). Die Nestumgebung<br />
(ca. 3 m im Radius) war steinig und immer fast<br />
vegetationslos. In zwei aufeinander folgenden<br />
Jahren befanden sich die Nester auf reinem Sandboden<br />
(Abb. 3) in einer noch im Abbau befindlichen<br />
Sandgrube, und zwar auf einem alten Weg<br />
und an der Kante einer Abbruchwand, obwohl<br />
sich dort für die Nestanlage geeignete Kiesflächen<br />
anboten.<br />
Eier und Gelege: 10 Gelege enthielten je vier Eier,<br />
ein zweites Nachgelege nur drei. Die vermessenen<br />
Eier (n = 31) maßen im Durchschnitt 3 x 2,3 cm.<br />
Frischgelegte Eier waren blaugrün getönt, die anderen<br />
bräunlich. Die Fleckung war von Ei zu Ei<br />
recht unterschiedlich. Gelegentlich fanden sich<br />
die Eier unregelmäßig (also nicht alle mit spitzem<br />
Pol zur Nestmitte weisend) im Nest angeordnet.<br />
Tab. 2. Brutbiologische Daten vom Flußregenpfeifer Charadrius duhius aus dem Jahre 1998 vom Herrnberg bei<br />
Neuhaus a. Rwg. (820 m ü. NN) ( = A) und vom Gewerbegebiet Sonneberg-Hänbach (360 m ü. NN) ( = B).<br />
Legeabstand: Während bei Sonneberg-Hönbach<br />
(360 m ü. NN) jeden Tag ein Ei gelegt wurde,<br />
geschah dies bei Neuhaus a. Rwg. (820 m ü.<br />
NN) jeden zweiten Tag; jedoch folgte das vierte<br />
schon einen Tag nach dem dritten (Tab. 2). Die<br />
Vollgelege fanden sich im ersteren Gebiet zwischen<br />
dem 3. und 14. Mai (n = 3), im letzteren<br />
zwischen dem 25. April und 24. Mai, im Mittel<br />
am 8. Mai (n = 11).<br />
Brutperiode: In zwei Gebieten, die sich in ihrer<br />
Lage über NN um 460 m unterscheiden, wurden<br />
die in Tab. 2 vorgestellten Daten ermittelt. Der<br />
Beginn der Eiablage auf dem Herrnberg bei Neuhaus<br />
a. Rwg. lag zwischen dem 21. April und 19.<br />
Mai, im Mittel am 4. Mai (1987-1998; n = 11),<br />
in der Unteren Motsch bei Sonneberg-Hönbach<br />
zwischen dem 30. April und 10. Mai (1996-1998;<br />
n = 3). Die Brutdauer betrug in beiden Gebieten<br />
1998 24 Tage. Jungvögel beringte J. MICHEL bei<br />
Neuhaus a. Rwg. zwischen 29. Mai und 7. Juli<br />
(1987-1998; n = 7). Bei Sonneberg-Hönbach<br />
wurden sie zwischen 2. und 31. Mai (1996-1998;<br />
n = 3) bemerkt.