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anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...

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238 Anz. Ver. Thüring. Ornithol. 3 (1999)<br />

STEFFENS, R., D. SAEMANN & K. GRÖßLER (Hrsg.)<br />

unter Mitwirkung von G. ERDMANN, H. HOLUPIREK,<br />

P. HUMMITZSCH, S. RAu & in Zusammenarbeit mit<br />

zahlreichen Ornithologen (1998): Die V 0 g el -<br />

w e I t S ach sen s.<br />

Gustav Fischer Verlag, Jena Stuttgart Lübeck Ulm,<br />

530 S., 70 Tab., 30 Verbreitungskarten, 61 Diagramme;<br />

Hardcover, farb.; Format: 17,5 x 24,5 cm.<br />

Preis 88 DM.<br />

Nach einem langen und (wie einführend geschildert)<br />

mitunter sehr beschwerlichem Weg ist<br />

das Ziel erreicht: über Sachsens Vogel welt liegt<br />

eine moderne, auf der HEYDERschen Bearbeitung<br />

von 1952 bzw. 1962 aufbauende Darstellung vor.<br />

Angesichts der überwundenen Hürden und der<br />

Veränderungen im Gefolge der politischen Wende<br />

in Ostdeutschland nimmt es nicht wunder, daß<br />

die dargebotene Materialbearbeitung mit dem Jahr<br />

1989 ihren zeitlichen Schnitt erhielt. An vielen SteIlen<br />

sind aber dennoch Angaben aus den 1990er<br />

Jahren zu finden. Im wesentlichen Aufbau folgt<br />

das lang konzipierte Werk seinen Quasivorgängern<br />

aus Mecklenburg (1977), Brandenburg (1983)<br />

und Thüringen (1986) und macht in dieser bis auf<br />

Sachsen-Anhalt fast komplett gewordenen Reihe<br />

ostdeutscher Avifaunen einen ausgezeichneten<br />

Eindruck. Eine enorme Datenfülle ist in dem dikken<br />

Band gelungen komprimiert. Die Artkapitel<br />

sind bei den Brutvögeln in die Abschnitte Lebensraum,<br />

Bestand, Brutbiologie und Wanderungen<br />

gegliedert. Für die meisten Artbearbeitungen<br />

zeichnen zwei bis vier Autoren verantwortlich.<br />

Vorangestellt ist diesem Hauptteil eine ausführliche<br />

Abhandlung über die in Perioden geteilte<br />

traditionsreiche avifaunistische Forschung in<br />

Sachsen (mit Wiederabdruck der HEYDERschen<br />

Ausführungen). Der Abriß endet mit den 'letzten<br />

30 Jahren', der »DDR-Ära«, etwas inkonsequent,<br />

denn man hätte bei den im Buch nicht sparsamen<br />

Bezügen auf die 1990er Jahre auch in ein paar<br />

Sätzen Mitteilung über die neuen Organisationsstrukturen<br />

avifaunistischer Betätigung in Sachsen<br />

erwarten dürfen, insbesondere dem Wiederaufleben<br />

<strong>des</strong> <strong>Verein</strong>s Sächsischer Ornithologen.<br />

Schriftenschau<br />

367 Vogelarten werden behandelt. Der Waldrapp<br />

hat keine Erwähnung gefunden (s. Anzeiger<br />

3, S. 160). Von 191 Arten ist Brutvorkommen in<br />

Sachsen sicher erwiesen, wovon 151 zu den ±<br />

regelmäßigen Brutvögeln zählen. Sehr anregend<br />

für vertiefende Studien ist der Abschnitt »Landschaftsveränderungen<br />

und Brutvogelbesiedlung«,<br />

wozu auch die vorangehenden Ausführungen,<br />

z. B. über Veränderungen in der Vertikalverbreitung<br />

mancher Arten, passen. Bei den Anfang<br />

Mai 1517 bei Leipzig scharenweise erschienenen<br />

Bienenfressern (S. 53) handelte es sich<br />

tatsächlich um Rosenstare (s. Anzeiger 3, S. 137).<br />

Eine zusammenfassende Darstellung haben<br />

ebenso erfahren »Sachsen als Durchzugs-, Rastund<br />

Überwinterungsgebiet« wie »Naturschutz<br />

und Jagd aus ornithologischer Sicht« , letztere<br />

mit einer Roten Liste (von 1991). Welchen Wert<br />

Siedlungsdichte-Untersuchungen für die Charakterisierung<br />

der Brutvogelfauna haben, zeigt die<br />

43seitige Übersicht über mehr als 160 in Sachsen<br />

derartiger durchgeführter Erfassungen.<br />

Das Literaturverzeichnis nimmt faktisch alle<br />

schon von HEYDER, CREUTZ & SCHLEGEL und<br />

HUMMITZSCH zitierten Quellen nach Jahreszahlen<br />

geordnet auf und ist damit auf 4199 Titel angewachsen.<br />

Dazu gehören aber zusätzlich mehrere<br />

hundert in alphabetischer Reihenfolge der Autoren<br />

geordnete Literaturzitate zur Sachsenavifauna.<br />

»Die Vogelwelt Sachsens« dürfte nicht nur der<br />

räumlichen Nachbarschaft wegen einen inspirierenden<br />

Einfluß auf die thüringische Avifaunistik<br />

ausüben, sondern auch aufgrund der Tatsache, daß<br />

das Datenmaterial aus den Altkreisen Schmölln<br />

und Altenburg, seit 1991 wieder zu Thüringen gehörig<br />

und besonders letzteres ein jahrzehntelang<br />

intensiv von Ornithologen kontrolliertes gewässerreiches<br />

Gebiet, in der Auswertung aufgegangen<br />

ist. Das Werk, eine wohl aufbereitete und<br />

kommentierte Faktensammlung über die Vogelwelt,<br />

ist wärmstens zu empfehlen.<br />

E. MEY

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