anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...
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258 M. Argeloo: Zentral- und Ostindonesien: das Zentrum endemischer Vogelarten der Erde<br />
durch die Vielzahl isolierter Regionen, wie sie die<br />
gemäßigten und montanen »Wald-Inseln« boten.<br />
In diesen Regionen fand adaptive Radiation statt,<br />
und sie wurden zu Zentren der Artenentstehung.<br />
In diesen montanen Isolaten mit ihrer klimatischen<br />
Zonierung, die Lebensraumvielfalt hervorbrachte,<br />
haben sich die einzelnen Vogelarten an die ihr<br />
entsprechenden Lebensbedingungen angepaßt.<br />
Solange die Lebensverhältnisse in den so separierten<br />
Gebieten stabil blieben, konnten sich neue<br />
Formen entwickeln.<br />
Die Vogelwelt Indonesiens gehört zu den außergewöhnlichsten<br />
dieser Erde. Von den meisten Arten<br />
haben wir bisher nur unzureichende Kenntnis<br />
über Verbreitung und Biologie. Durch anhaltende<br />
Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ist der<br />
Fortbestand der einmaligen Fauna und Flora Indonesiens<br />
gefährdet.<br />
BERGMANN, H.-H., S. KLAUS, F. MÜLLER, W. SCHER<br />
ZfNGER, J. E. SWENSON & J. WIESNER (unter Mitarbeit<br />
von H. ASCHENBRENNER) (1996):<br />
Die H ase I h ü h n er B 0 n a s a b o n asi<br />
a und B. se wer z 0 w i Ha sei h u h n<br />
und Chi nah ase I h u h n.<br />
Die Neue Brehm-Bücherei (Westarp Wissenschaften,<br />
Magdeburg) 77, 4., überarb. Aufl., 278<br />
S., 124 Abb., 20 Tab. u. 3 Farbtaf. ; Preis: 46 DM.<br />
Die Neubearbeitung dieses Ban<strong>des</strong> gehört zu den<br />
anspruchsvollsten in der Monographien-Reihe<br />
der Neuen Brehm-Bücherei. Alle farbigen und<br />
schwarzweißen Abbildung sind in guter Qualität<br />
reproduziert, was in dieser Reihe keine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Gegenüber der letzten Auflage<br />
von 1982 ist der Umfang mit der Einarbeitung<br />
neuer Erkenntnisse über das Haselhuhn, der Aufnahme<br />
eines 37seitigen Artkapitels über das<br />
Chinahaselhuhn und einer kurzen vergleichenden<br />
Betrachtung innerhalb der Gattung Bonasa, insbesondere<br />
mit dem nordamerikanischen Kragenhuhn<br />
B. umbellus , beträchtlich gewachsen. Nach<br />
bewährtem Muster ist die Bearbeitung <strong>des</strong> Haselhuhns<br />
gegliedert in die Abschnitte: Systematik<br />
ulld Verbreitung, Morphologie und Anatomie,<br />
Beobachtungs- und Nachweismethoden im Freiland,<br />
Verhalten, Brutbiologie, Jugendentwicklung,<br />
künstliche Aufzucht und Haltung in der Voliere,<br />
Ökologie, Tagesperiodik, Jahresperiodik, Mauser<br />
und schließlich Bejagung und wirtschaftliche<br />
Bedeutung. Etwa demselben Aufbau folgt das<br />
Kapitel über das Chinahaselhuhn. In der Ver-<br />
Literatur<br />
Schriftenschau<br />
ANDREW, P. (1992): The Birds of Indonesia, a checklist.<br />
- Kukila checklist No. I (Indonesian Ornithological<br />
Society), Jakarta.<br />
COATES, B. J., K. D.BISHOP & D. GARDNER (1997): A Giude<br />
to the Birds of Wallacea. - Alderley, Queensland.<br />
FRlTH, C. B. & B. M. BEEHLER (1998): The Birds ofParadise.<br />
- Oxford.<br />
JEPSON, P. & R. OUNSTED (ed.; 1997): Birding Indonesia.<br />
- Singapore.<br />
WALLACE, A. R. (1989): The malay Archipelago. - Oxford.<br />
(first published 1869, London).<br />
Anschrift <strong>des</strong> Verfassers:<br />
Dr. Marc ARGELOO<br />
Wereid Natuur Fonds (WWF)<br />
Boulevard 12, 3707 BM Zeist, The Netherlands<br />
gleichenden Betrachtung werden Unterschiede<br />
und Gemeinsamkeiten in Morphologie und Biologie<br />
der drei Bonasa-Arten gegeneinander abgewogen,<br />
wobei davon ausgegangen wird, B.<br />
sewersowi als ursprünglichste und B. umbellus<br />
als abgeleitetste Spezies in dieser Gattung anzusehen.<br />
Parasitophyletische Deduktionen scheinen<br />
in diesem Problemfeld vielleicht einmal Fingerzeige<br />
abgeben zu können. Das setzt allerdings<br />
voraus, das Artenspektrum bestimmter permantobligater<br />
Parasiten (wie Federlinge oder Federmilben)<br />
der Haselhühner annähernd vollständig<br />
erfaßt zu haben. Davon ist man aber, wie unter<br />
»Kr.ankheiten und Parasiten« gezeigt wird, noch<br />
weit entfernt. In der Zusammenstellung über die<br />
Federlinge <strong>des</strong> Haselhuhns werden nach Literaturberichten<br />
6 Arten genannt, wovon nur eine,<br />
Goniocotes megalocephalus, dauerhaft auf dem<br />
Haselhuhn lebt. Bei den anderen sind Zweifel an<br />
Authentizität und Bestimmung angebracht.<br />
Lagopoecus tetrastei Bechet, 1963 ist gar nicht<br />
erwähnt. Auf allen drei Bonasa-Arten dürften<br />
jeweils min<strong>des</strong>tens 4-5 wirts spezifische Federlingsformen<br />
zu erwarten sein, die sich in der Regel<br />
nur über Körperkontakt zwischen Wirtsindividuen<br />
ausbreiten. Aktives Aufsuchen <strong>des</strong> Wirtes,<br />
ähnlich wie es z. B. Zecken tun, ist für Phthiraptera<br />
nicht glaubwürdig belegt.<br />
Ein 14seitiges Literaturverzeichnis und ein<br />
kurzes Sachwortregister zeugen abschließend für<br />
eine gediegene Arbeit über die Haselhühner.<br />
E. MEY