Erläuterungsbericht - Willkommen in der Gemeinde Nordwalde
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Erläuterungsbericht - Willkommen in der Gemeinde Nordwalde
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Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Wolters Partner<br />
A r c h i t e k t e n B D A · S t a d t p l a n e r<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
– Entwurf –<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Bearbeitet im<br />
Auftrag <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wolters Partner<br />
A r c hi t e k t e n B D A • S t ad t p l an e r<br />
Friedrich Wolters<br />
Leonore Wolters-Krebs<br />
Michael Ahn<br />
Projektleitung:<br />
Tanja Horst<br />
Daruper Straße 15 • 48653 Coesfeld<br />
Telefon 02541 9408 0<br />
Telefax 02541 6088<br />
e-mail: <strong>in</strong>fo@wolterspartner.de<br />
Internet: www.wolterspartner.de<br />
Coesfeld, im Juni 2005<br />
Stand:<br />
Entwurf für die Beteiligung gemäß § 3 Abs. 2<br />
BauGB a.F.
Wolters Partner 3<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
1 Vorwort 6 Inhaltsverzeichnis<br />
2 Flächennutzungsplanung 7<br />
3 Planungsgrundlagen 12<br />
4 Ziele <strong>der</strong> Landes- und Regionalplanung 12<br />
4.1.1 Fachplanungen 14<br />
5 Grundlagen zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 15<br />
5.1 Historische Entwicklung <strong>Nordwalde</strong>s 18<br />
5.2 Bevölkerungsentwicklung und -struktur 20<br />
5.2.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur 20<br />
5.2.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur 26<br />
5.3 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 31<br />
5.3.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 31<br />
5.3.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf 34<br />
5.3.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven nach<br />
bisherigem Flächennutzungsplan 35<br />
5.4 Wirtschaftsentwicklung und -struktur 36<br />
5.4.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur 36<br />
5.4.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf 38<br />
5.4.3 Gewerbeflächenreserven 39<br />
6 Grundsätzliche Ziele <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 40<br />
7 Erläuterungen zu den Darstellungen im<br />
Flächennutzungsplan 43<br />
7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 43<br />
7.1.1 Wohnbauflächen 43<br />
7.1.2 Gemischte Bauflächen 52<br />
7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 54<br />
7.2 Gewerbliche Bauflächen 58<br />
7.2.1 Gewerbliche Bauflächen 58<br />
7.2.2 Flächenbilanz 63<br />
7.3 Son<strong>der</strong>bauflächen 65<br />
7.3.1 Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete (§ 11 BauNVO) 65<br />
7.4 Flächen für den Geme<strong>in</strong>bedarf 66
7.4.1 Öffentliche Verwaltung 66<br />
7.4.2 Schulen 66<br />
7.4.3 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und<br />
E<strong>in</strong>richtungen 67<br />
7.4.4 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 68<br />
7.4.5 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 69<br />
7.4.6 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 69<br />
7.5 Verkehrsflächen 70<br />
7.5.1 Straßenverkehr 70<br />
7.5.2 Radverkehr/Wan<strong>der</strong>wege 71<br />
7.5.3 Ruhen<strong>der</strong> Verkehr 71<br />
7.5.4 Schienenverkehr/ÖPNV 72<br />
7.6 Flächen für die Ver- und Entsorgung 72<br />
7.6.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, W<strong>in</strong>dkraftanlagen 72<br />
7.6.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung 75<br />
7.7 Grünflächen 77<br />
7.7.1 Öffentliche Parkanlagen 77<br />
7.7.2 Friedhöfe 78<br />
7.7.3 Sportflächen 78<br />
7.7.4 Spielplätze 80<br />
7.7.5 Dauerkle<strong>in</strong>gärten 80<br />
7.7.6 Schützenplatz 81<br />
7.8 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den<br />
Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses 82<br />
7.9 Flächen für Landwirtschaft und Wald 84<br />
7.10 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur<br />
Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft 85<br />
7.11 Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonstigen<br />
Nutzungsregelungen 86<br />
7.11.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz und<br />
Landschaftsgesetz NW 86<br />
7.11.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete 87<br />
7.11.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz 88<br />
7.11.4 Richtfunktrassen 89<br />
7.12 Kennzeichnung von Flächen 90<br />
7.12.1 Altlasten, altlastverdächtige Flächen und schädliche<br />
Wolters Partner 4<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Bodenverän<strong>der</strong>ungen 90<br />
8 Anhang 91<br />
8.1 Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und<br />
Wohn(bau)flächenbedarfs 91<br />
8.2 Abschätzung des künftigen Gewerbeflächenbedarfs 96<br />
8.3 Übersicht über die wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen durch die<br />
Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf) 101<br />
Wolters Partner 5<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
1 Vorwort<br />
Geme<strong>in</strong>deentwicklung ist <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> sozialen, kulturellen, wirt-<br />
schaftlichen sowie städtebaulichen Entwicklung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de. Ge-<br />
me<strong>in</strong>deentwicklungsplanung fasst die Planungsaufgaben mit dem Ziel<br />
<strong>der</strong> bestmöglichen Entwicklung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de zusammen.<br />
E<strong>in</strong> Flächennutzungsplan ist das zentrale Instrument <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deent-<br />
wicklung. Er wird nicht nur deshalb aufgestellt, weil es e<strong>in</strong> formales Er-<br />
for<strong>der</strong>nis durch das Baugesetzbuch gibt, son<strong>der</strong>n vielmehr bietet er die<br />
Möglichkeit, die zukünftigen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de durch<br />
Erfassung aller raumwirksamen Faktoren zu steuern. Als vorbereiten<strong>der</strong><br />
Bauleitplan ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage für<br />
die städtebauliche Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den nächsten fünfzehn<br />
Jahren und damit das Handlungsprogramm für Politik und Verwaltung.<br />
Der <strong>der</strong>zeit wirksame Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
ist <strong>in</strong> die Jahre gekommen. Er wurde im Jahr 1980 öffentlich bekanntge-<br />
macht und <strong>in</strong> den darauf folgenden Jahren 17 Mal geän<strong>der</strong>t (Stand Juli<br />
2002). Die Grundlagendaten und Entwicklungsziele, die dem Flächen-<br />
nutzungsplan zugrunde liegen, bedürfen nach 24 Jahren e<strong>in</strong>er Gesamtü-<br />
berarbeitung, um e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich schlüssiges und den aktuellen Rahmenbe-<br />
d<strong>in</strong>gungen angepasstes Leitbild <strong>der</strong> künftigen Flächenentwicklung zu er-<br />
halten. Dieser Flächennutzungsplan <strong>in</strong>tegriert <strong>in</strong>formelle Planungen zur<br />
Geme<strong>in</strong>deentwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre.<br />
Zwischen 1988 und 1991 e<strong>in</strong> städtebaulicher Rahmenplan für den<br />
Ortskern <strong>Nordwalde</strong>s und die angrenzenden Bereiche erarbeitet worden.<br />
Dieser Rahmenplan diente als Entwicklungs-, Gestaltungs- und Investi-<br />
tionsgrundlage für die Innenentwicklung und ist <strong>in</strong> vielen Aussagen be-<br />
reits Realität geworden.<br />
Im Rahmen des Lokalen Agenda-Prozesses <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis<br />
2001 mit dem Programm e<strong>in</strong>er nachhaltigen Ortsentwicklungsplanung<br />
begonnen worden, welches als Handlungs- Planungs- und Umsetzungs-<br />
konzept sowie als Vorarbeit zur Flächennutzungsplan-Neuaufstellung<br />
diente. Die Ortsentwicklungsplanung hat grundlegende Entwicklungs-<br />
richtungen bereits angedacht und wird mit <strong>der</strong> Neuaufstellung des Flä-<br />
chennutzungsplanes weitergeführt bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en formellen Rahmen ge-<br />
bracht.<br />
Wolters Partner 6<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Geme<strong>in</strong>deentwicklung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Rahmenplan für den Ortskern<br />
Nachhaltiger Ortsentwick-<br />
lungsplan
2 Flächennutzungsplanung<br />
Der Flächennutzungsplan ist <strong>der</strong> „vorbereitende Bauleitplan“ <strong>der</strong> Ge-<br />
me<strong>in</strong>de und wird durch die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> eigener Verantwortung aufge-<br />
stellt.<br />
Inhalte und Aufstellungsverfahren des Flächennutzungsplanes s<strong>in</strong>d im<br />
Baugesetzbuch (BauGB) geregelt. Danach soll <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />
„e<strong>in</strong>e nachhaltige städtebauliche Entwicklung und e<strong>in</strong>e dem Wohl <strong>der</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>heit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung gewährlei-<br />
sten und dazu beitragen, e<strong>in</strong>e menschenwürdige Umwelt zu sichern und<br />
die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln“ (§ 1<br />
Abs. 5 BauGB a. F.). Aus diesem Grund ist für das ganze Geme<strong>in</strong>dege-<br />
biet „die sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung erge-<br />
bende Art <strong>der</strong> Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den Grundzügen darzustellen“ (§ 5 Abs. 1 BauGB a. F.).<br />
Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d hierbei verpflichtet, die auftretenden unterschied-<br />
lichen öffentlichen und privaten Belange gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und untere<strong>in</strong>an-<br />
<strong>der</strong> gerecht abzuwägen.<br />
Im Flächennutzungsplan werden Nutzungsgrenzen nicht parzellen-<br />
scharf dargestellt. Sie werden erst im Bebauungsplan („verb<strong>in</strong>dlicher<br />
Bauleitplan“) genau def<strong>in</strong>iert und weiter entwickelt. Der Flächennut-<br />
zungsplan ist somit vorbereitende Grundlage für die spätere Aufstellung<br />
von Bebauungsplänen.<br />
Der Flächennutzungsplan hat folgende B<strong>in</strong>dungswirkungen:<br />
� Er ist e<strong>in</strong> so genanntes „Verwaltungsprogramm“ als Willensbekun-<br />
dung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, womit sich die Geme<strong>in</strong>de selbst b<strong>in</strong>det. Künftige<br />
Bebauungspläne s<strong>in</strong>d aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln (§<br />
8 Abs. 2 Satz 1 BauGB a. F.).<br />
� Für die am Verfahren beteiligten Behörden und Fachplanungsträger –<br />
sogenannte Träger öffentlicher Belange – ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />
verb<strong>in</strong>dlich. Sie haben ihre Planungen dem Flächennutzungsplan anzu-<br />
passen, sofern sie diesem Plan während des Aufstellungsverfahrens<br />
nicht wi<strong>der</strong>sprochen haben (§ 7 BauGB a. F.).<br />
� Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan lediglich behördenverb<strong>in</strong>dlich ist und vom<br />
Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de nicht als Satzung beschlossen, son<strong>der</strong>n als verwal-<br />
tungs<strong>in</strong>ternes Planwerk festgestellt wird, kann <strong>der</strong> Bürger unmittelbar<br />
Wolters Partner 7<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Inhalt<br />
Abwägung<br />
B<strong>in</strong>dungswirkungen
aus dem Flächennutzungsplan we<strong>der</strong> Rechtsansprüche, wie etwa auf<br />
Baugenehmigung für e<strong>in</strong> bestimmtes Grundstück, noch Entschädi-<br />
gungsansprüche, z.B. aus e<strong>in</strong>er dargestellten Umwidmung von Bauflä-<br />
chen zu Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen, herleiten. E<strong>in</strong>e unmittelbare Betroffen-<br />
heit für den Bürger ergibt sich lediglich bei Genehmigungen von Vor-<br />
haben im „Außenbereich“ gemäß § 35 Abs. 3 BauGB a. F., d.h. außer-<br />
halb <strong>der</strong> im Zusammenhang bebauter Ortsteile, weil hier Vorhaben, die<br />
den Darstellungen des Flächennutzungsplanes wi<strong>der</strong>sprechen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Regel nicht genehmigungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />
Das im Jahr 2004 novellierte Baugesetzbuch sieht jetzt explizit im § 5<br />
Abs. 1 Satz 3 BauGB vor, dass <strong>der</strong> Flächennutzungsplan spätestens nach<br />
15 Jahren nach se<strong>in</strong>er erstmaligen o<strong>der</strong> erneuten Aufstellung überprüft<br />
werden soll. Während <strong>der</strong> Geltungsdauer ist <strong>der</strong> Plan <strong>in</strong>haltlich fortzu-<br />
schreiben. Zeithorizont des Flächennutzungsplanes <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Nord-<br />
walde ist das Jahr 2020, d.h. alle die dem Plan zugrunde liegenden Be-<br />
darfsprognosen beziehen sich auf diesen Zeitrahmen. Er ist grundsätzlich<br />
nicht als Realisierungszeitraum zu verstehen.<br />
Der Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes umfasst das gesamte<br />
Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong>.<br />
Der Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> setzt sich aus fol-<br />
genden Bauste<strong>in</strong>en zusammen:<br />
� Planzeichnung im Maßstab 1:10.000<br />
� Bericht zur Erläuterung <strong>der</strong> Planzeichnung.<br />
Weil <strong>der</strong> Flächennutzungsplan für das gesamte Geme<strong>in</strong>degebiet aufge-<br />
stellt werden muss, wird er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel im Maßstab 1:10.000 bzw.<br />
1:15.000 benutzt (Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 1:10.000). Dieses gibt H<strong>in</strong>weis<br />
auf die Aussagetiefe des Planwerkes. Grundsätzlich trifft <strong>der</strong> Flächennut-<br />
zungsplan ke<strong>in</strong>e parzellenscharfen, d.h. unmittelbar grundstücksbezoge-<br />
ne Aussagen, da er e<strong>in</strong> strategischer Leitplan ist.<br />
Die Planzeichnung enthält „Darstellungen“, „Kennzeichnungen“ und<br />
„nachrichtliche Übernahmen“ bzw. „Vermerke“:<br />
Die Darstellungsmöglichkeiten im Flächennutzungsplan ergeben sich<br />
aus § 5 Abs. 2 BauGB a. F.. Die wesentlichste Darstellung betrifft die Ab-<br />
grenzung von Bau- und Freiflächen, also die eigentliche Flächennutzung.<br />
Wolters Partner 8<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Geltungsdauer und –bereich<br />
Bauste<strong>in</strong>e<br />
Darstellungen
Der Darstellungskatalog des § 5 Abs. 2 BauGB a. F. ist nicht abschlie-<br />
ßend, so dass darüber h<strong>in</strong>aus weitere Darstellungen getroffen werden<br />
können, soweit sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung konkretisie-<br />
ren lassen.<br />
Gemäß § 5 Abs. 3 Nr. 1 BauGB a. F. sollen Flächen, „bei <strong>der</strong>en Bebau-<br />
ung beson<strong>der</strong>e bauliche Vorkehrungen gegen äußere E<strong>in</strong>wirkungen o<strong>der</strong><br />
bei denen beson<strong>der</strong>e bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturge-<br />
walten erfor<strong>der</strong>lich“ s<strong>in</strong>d, gekennzeichnet werden.<br />
Ebenso sollen Flächen, unter den <strong>der</strong> Bergbau umgeht o<strong>der</strong> die für den<br />
Abbau von M<strong>in</strong>eralien bestimmt s<strong>in</strong>d, im Flächennutzungsplan gekenn-<br />
zeichnet werden (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BauGB a. F.). Weiter sollen Flächen<br />
gekennzeichnet werden, die für bauliche Nutzungen vorgesehen s<strong>in</strong>d<br />
und <strong>der</strong>en Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet<br />
s<strong>in</strong>d (§ 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB a. F.). Ebenfalls gekennzeichnet werden<br />
sollen Bauflächen, für die e<strong>in</strong>e zentrale Abwasserbeseitigung nicht vor-<br />
gesehen ist (§ 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB a. F.).<br />
Schließlich werden gemäß § 5 Abs. 4 BauGB a. F. festgesetzte Natur-<br />
und Landschaftsschutzgebiete, Tr<strong>in</strong>kwasserschutzzonen und an<strong>der</strong>e Pla-<br />
nungen bzw. Nutzungsregelungen, die nach an<strong>der</strong>en, fachgesetzlichen<br />
Vorschriften festgesetzt s<strong>in</strong>d, nachrichtlich übernommen; nach Landes-<br />
recht denkmalgeschützte Mehrheiten von baulichen Anlagen sollen e-<br />
benfalls nachrichtlich übernommen werden.<br />
Soweit diese Fachplanungen noch nicht verb<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d, werden sie im<br />
Flächennutzungsplan vorsorglich vermerkt.<br />
Gemäß § 5 Abs. 4 BauGB a. F. werden die Plandarstellungen <strong>in</strong> diesem<br />
Bericht erläutert.<br />
Das Verfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes wird durch<br />
das Baugesetzbuch e<strong>in</strong>deutig vorgeschrieben:<br />
Der Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat am 20.07.2004 die Neuaufstel-<br />
lung des Flächennutzungsplans beschlossen und am 20.07.2004 öffent-<br />
lich bekanntgemacht. Die Aufstellung des Flächennutzungsplanes erfolgt<br />
nach dem Baugesetzbuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong> Bekanntmachung vom<br />
27.08.1997.<br />
Wolters Partner 9<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Kennzeichnungen<br />
Nachrichtliche Übernahmen<br />
Vermerke<br />
Aufstellungsbeschluss
Gemäß § 20 Landesplanungsgesetz NW (LPlG NW) hat die Geme<strong>in</strong>de<br />
bei Aufstellung e<strong>in</strong>es Flächennutzungsplanes bei <strong>der</strong> Bezirksplanungsbe-<br />
hörde anzufragen, welche Ziele für den Planungsbereich bestehen. Die<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat die Bezirksregierung Münster mit Schreiben<br />
vom 22.04.2005 um die Bestätigung <strong>der</strong> Anpassung des Flächennut-<br />
zungsplanvorentwurfes mit den Zielen <strong>der</strong> Landesplanung gem. § 20<br />
Abs. 1 LPlG NW gebeten. Die Bezirksregierung Münster äußerte mit<br />
Schreiben vom 28.04.2005, dass gegen die errechneten Flächenbedarfe<br />
und gegen die beabsichtigten Darstellungen ke<strong>in</strong>e landesplanerischen<br />
Bedenken erhoben werden.<br />
Damit wird die Anpassung des Flächennutzungsplanvorentwurfes an<br />
die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Landesplanung gem. § 20 LPlG bestä-<br />
tigt.<br />
Am 15.02.2005 hat <strong>der</strong> Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umweltaus-<br />
schuss als Fachausschuss des Rates <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die früh-<br />
zeitige Unterrichtung <strong>der</strong> Bürger gem. § 3 Abs. 1 BauGB sowie die Be-<br />
teiligung <strong>der</strong> Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 1 BauGB auf<br />
Grundlage des vorgestellten Flächennutzungsplan-Vorentwurfes be-<br />
schlossen.<br />
Mit Schreiben vom 16.03.2005 hat die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die Trä-<br />
ger öffentlicher Belange um Stellungnahme bis zum 29.04.2005 gebe-<br />
ten. Die frühzeitige Bürger<strong>in</strong>formation fand am 26.04.2005 statt. Zur<br />
Unterstützung <strong>der</strong> frühzeitigen Bürgerbeteiligung wurde <strong>der</strong> Flächennut-<br />
zungsplan – Vorentwurf <strong>in</strong> das World-Wide-Web gestellt.<br />
Die e<strong>in</strong>gegangenen H<strong>in</strong>weise und Anregungen wurden systematisch<br />
aufbereitet und bewertet. Der Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umwelt-<br />
ausschuss als Fachausschuss des Rates <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Sitzung am 09.06.2005 über die e<strong>in</strong>gegangenen H<strong>in</strong>weise und<br />
Anregungen beschlossen. Danach erfolgte die entsprechende Überarbei-<br />
tung <strong>der</strong> vorläufigen Planfassung (Vorentwurf) zur endgültigen Planfas-<br />
sung (bis zur Genehmigung: Entwurf).<br />
Der Planentwurf ist nunmehr gem. § 3 Abs. 2 BauGB a. F. öffentlich<br />
auszulegen. Während <strong>der</strong> öffentlichen Auslegung (für die Dauer m<strong>in</strong>d.<br />
e<strong>in</strong>es Monats) haben die Bürger und die Träger öffentlicher Belange<br />
nochmals Gelegenheit, Anregungen zum Entwurf des Flächennutzungs-<br />
planes zu äußern. Nach <strong>der</strong> öffentlichen Auslegung erfolgt die formelle<br />
Wolters Partner 10<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Landesplanerischer Anfrage<br />
Frühzeitige Beteiligung<br />
Öffentliche Auslegung
Abwägung <strong>der</strong> während <strong>der</strong> Auslegungsfrist e<strong>in</strong>gegangenen Anregun-<br />
gen und H<strong>in</strong>weise. Über die Abwägung und daraus ggf. folgende Plan-<br />
än<strong>der</strong>ungen ist im Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zu beschließen.<br />
Schlussendlich wird <strong>der</strong> Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Bezirksregierung<br />
Münster zur Genehmigung vorgelegt.<br />
Wolters Partner 11<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Genehmigung
3 Planungsgrundlagen<br />
4 Ziele <strong>der</strong> Landes- und Regionalplanung<br />
Bei <strong>der</strong> Aufstellung e<strong>in</strong>es Flächennutzungsplans s<strong>in</strong>d neben den ge-<br />
me<strong>in</strong>dlichen Zielen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und<br />
Landesplanung zu beachten, an die <strong>der</strong> Flächennutzungsplan gemäß § 1<br />
Abs. 4 BauGB a. F. anzupassen ist. Die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung s<strong>in</strong>d im<br />
Raumordnungsgesetz (ROG) auf Bundesebene und auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
des Landesplanungsgesetzes (LPlG) im Landesentwicklungsprogramm<br />
für die räumliche Struktur des Landes und für unterschiedliche Sachbe-<br />
reiche formuliert.<br />
Die allgeme<strong>in</strong>en Ziele des Landesentwicklungsprogramms werden <strong>in</strong><br />
dem Landesentwicklungsplan Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (LEP) und auf <strong>der</strong><br />
Ebene des Regierungsbezirks im Gebietsentwicklungsplan (GEP) konkre-<br />
tisiert.<br />
Der im Juni 1995 bekannt gemachte Landesentwicklungsplan trifft für<br />
den Bereich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> folgende Aussagen und Darstel-<br />
lungen:<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird als Grundzentrum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet mit<br />
überwiegend ländlicher Struktur dargestellt. Das solitäre Verdichtungs-<br />
gebiet von Münster liegt <strong>in</strong> räumlicher Nähe zu <strong>Nordwalde</strong>. Weiter liegt<br />
die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> direkt an zwei Entwicklungsachsen:<br />
� an <strong>der</strong> überregionalen Achse „Münster-Nie<strong>der</strong>sachsen“ (Bundesstraße,<br />
Schienenstrecke, Wasserstraße) sowie<br />
� an <strong>der</strong> überregionalen Achse „Münster-Ste<strong>in</strong>furt-Gronau“ (Bundesstra-<br />
ße).<br />
Zwei weitere Achsen von europäischer Bedeutung bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
räumlicher Nähe zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>:<br />
� die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Trier-Köln-Dort-<br />
mund-Münster-Osnabrück“ (Bundesautobahn und Schienenstrecke)<br />
sowie<br />
� die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Enschede-Os-<br />
nabrück-Hannover“ (Bundesautobahn, Schienenstrecke, Wasserstra-<br />
ße).<br />
Wolters Partner 12<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Anpassungsgebot<br />
Landesentwicklungsplan
Damit verfügt <strong>Nordwalde</strong> über e<strong>in</strong>e relativ günstige Lage im Verkehrs-<br />
netz.<br />
Im Teil B stellt <strong>der</strong> Landesentwicklungsplan im südlichen Geme<strong>in</strong>dege-<br />
biet große Bereiche als Freiraum, im Norden vere<strong>in</strong>zelt Waldgebiete und<br />
an <strong>der</strong> östlichen Geme<strong>in</strong>degrenze Grundwasservorkommen dar.*<br />
Der für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> geltende Gebietsentwicklungsplan<br />
(GEP) für den Regierungsbezirk Münster aus dem Jahre 1999 stellt die<br />
Ortslage <strong>Nordwalde</strong> als Wohnsiedlungsbereich dar. Damit ist die künfti-<br />
ge Wohnsiedlungstätigkeit vorrangig auf diesen Siedlungsschwerpunkt<br />
auszurichten. Die im GEP nicht als Wohnsiedlungsbereiche gekennzeich-<br />
neten Bauernschaften (mit weniger als 2.000 E<strong>in</strong>wohner) könnten zur Si-<br />
cherung <strong>der</strong> städtebaulichen Ordnung und für e<strong>in</strong>e am Bedarf <strong>der</strong> orts-<br />
ansässigen Bevölkerung orientierten Entwicklung im Flächennutzungs-<br />
plan dargestellt werden.<br />
Als Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche stellt <strong>der</strong> GEP den Be-<br />
reich des Industriegebietes West, des Gewerbegebietes Sandstiege, des<br />
Gewerbegebietes Sandstiege-Wallgraben, des Gewerbegebietes Pickstie-<br />
ge sowie des Gewerbegebietes Denkerstiege dar.<br />
Für die Freiraumentwicklung übernimmt <strong>der</strong> GEP gemäß § 14 Abs. 2<br />
LPlG i.V.m. § 15 LG NW die Funktion e<strong>in</strong>es Landschaftsrahmenplans und<br />
macht daher Vorgaben für den Freiraumschutz und die Freiraumentwick-<br />
lung, die den Rahmen für den Landschaftsschutz und die Landschafts-<br />
entwicklung setzen. Die Umsetzung und Konkretisierung dieser Zielvor-<br />
gaben erfolgt im wesentlichen durch die Landschaftsplanung. Weite Tei-<br />
le des Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebietes s<strong>in</strong>d als Erholungsbereich im GEP<br />
dargestellt.<br />
Ebenfalls kennzeichnet <strong>der</strong> GEP Bereiche mit wichtigen Freiraumfunk-<br />
tionen wie die Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft bzw. die Bereiche<br />
für den Schutz <strong>der</strong> Natur: Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft s<strong>in</strong>d<br />
die Teile des Plangebietes, <strong>in</strong> denen die nachhaltige und ausgewogene<br />
Sicherung <strong>der</strong> gesamten natürlichen Leistungsfähigkeit sowie die Erhal-<br />
tung e<strong>in</strong>es bestimmten Landschaftscharakters und Nutzungsmusters im<br />
Vor<strong>der</strong>grund stehen sollen. Weite Teile des Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong>s<br />
s<strong>in</strong>d – bis auf den Siedlungsbereich – als Bereich für den Schutz <strong>der</strong><br />
Landschaft dargestellt. Sie erfassen großräumig die Teile des Freiraumes,<br />
Wolters Partner 13<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Gebietsentwicklungsplan<br />
* M<strong>in</strong>isterium für Umwelt,<br />
Raumordnung und Landwirtschaft<br />
des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen: Landesentwicklungsplan<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen, 1995
die unter Landschaftsschutz stehen o<strong>der</strong> vorrangig unter Landschaft-<br />
sschutz gestellt werden sollen.<br />
In den Bereichen für den Schutz <strong>der</strong> Natur ist die naturnahe o<strong>der</strong> durch<br />
Extensivnutzung bed<strong>in</strong>gte Ausprägung von Natur und Landschaft lang-<br />
fristig zu sichern und zu entwickeln. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Fachplanung (Landschaftsplanung). Die Bereiche für den Schutz <strong>der</strong><br />
Natur s<strong>in</strong>d entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Gesamtfläche o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren wesentlichen<br />
Teilen als Naturschutzgebiete festzusetzen.<br />
Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> ist im Nordosten <strong>der</strong> Bereich um L<strong>in</strong>-<br />
tels Brook bzw. Brennheide als Bereich für den Schutz <strong>der</strong> Natur darge-<br />
stellt.<br />
Weitere Darstellungen die <strong>der</strong> GEP für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong><br />
trifft, s<strong>in</strong>d Agrarbereiche, Waldbereiche, Bereiche zum Schutz <strong>der</strong> Ge-<br />
wässer, Straßen für den vorwiegend überregionalen und regionalen Ver-<br />
kehr, Schienenwege, Wasserstraßen, Standort für Wasserwerk und Klär-<br />
werk sowie W<strong>in</strong>deignungsbereiche.*<br />
Die W<strong>in</strong>deignungsbereiche auf Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>den<br />
sich zum e<strong>in</strong>en im Bereich Scheddebrock/Suttorf (ST 23) sowie im nördli-<br />
chen Bereich <strong>der</strong> Kreuzung B 54/ L 555 (ST 26).<br />
4.1.1 Fachplanungen<br />
Neben den Vorgaben <strong>der</strong> übergeordneten Landes- und Regionalpla-<br />
nung s<strong>in</strong>d Restriktionen zu berücksichtigen, die sich aus den Vorgaben<br />
von Fachplanungsträgern ergeben. Zur Vermeidung von Wie<strong>der</strong>holungen<br />
s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong> den folgenden Kapiteln nachzuvollziehen. Gemäß § 5 Abs.<br />
3 und 4 BauGB a. F. werden die flächennutzungsplanrelevanten Planun-<br />
gen <strong>der</strong> Fachplanungsträger im Flächennutzungsplan gekennzeichnet,<br />
zeichnerisch übernommen bzw. vermerkt.<br />
Wolters Partner 14<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Bezirksregierung Münster:<br />
Gebietsentwicklungsplan Regierungsbezirk<br />
Münster, Teilabschnitt<br />
Münster, 1999
5 Grundlagen zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> liegt ca. 17 km nordwestlich des Oberzen-<br />
trums Münster im nördlichen Teil des gleichnamigen Regierungsbezirks.<br />
Die dem Kreis Ste<strong>in</strong>furt angehörige Geme<strong>in</strong>de grenzt im Westen an die<br />
Geme<strong>in</strong>de Laer, im Nordwesten an die Stadt Ste<strong>in</strong>furt, im Norden an die<br />
Stadt Emsdetten, im Osten an die Stadt Greven und im Süden an die Ge-<br />
me<strong>in</strong>de Altenberge.<br />
Die nordwestlich bef<strong>in</strong>dliche Kreisstadt Ste<strong>in</strong>furt (Mittelzentrum) liegt<br />
ca. 12 km entfernt. Die Entfernung zur Deutsch-Nie<strong>der</strong>ländischen Grenze<br />
beträgt rund 30 km.<br />
Den e<strong>in</strong>deutigen Siedlungsschwerpunkt bildet die Ortslage Nordwal-<br />
des, <strong>in</strong> dem 85% <strong>der</strong> Bevölkerung wohnt. Die übrigen 15 % <strong>der</strong> Bevölke-<br />
rung verteilen sich auf die umliegenden Bauernschaften Feldbauerschaft,<br />
Scheddebrock, Suttorf, Westerrode sowie Kirchbauerschaft.<br />
Ortslage<br />
84%<br />
<strong>Nordwalde</strong> liegt <strong>in</strong>mitten <strong>der</strong> münsterländischen Parklandschaft mit ih-<br />
ren Waldgebieten, Wallhecken, Kle<strong>in</strong>gewässern, die die landwirtschaftli-<br />
chen Flächen strukturieren.<br />
E<strong>in</strong>wohner nach Ortsteilen <strong>in</strong> %*<br />
Der Anschluss <strong>Nordwalde</strong>s an das überörtliche Verkehrsnetz erfolgt ü-<br />
ber mehrere klassifizierte Straßen (L 555, L 592, L 559 und K 64). Hierü-<br />
ber s<strong>in</strong>d Anschlussmöglichkeiten an die BAB 1 (Anschluss Münster-Nord<br />
sowie Greven/<strong>Nordwalde</strong> (beide <strong>in</strong> ca. 10 km Entfernung)) gegeben. E<strong>in</strong>e<br />
weitere Anschlussmöglichkeit besteht zur B 54 <strong>in</strong> ca. 3 km Entfernung.<br />
Mit dem ca. 1 km westlich von <strong>der</strong> Ortsmitte entfernt liegendem Bahn-<br />
hof <strong>Nordwalde</strong> ist e<strong>in</strong> Anknüpfungspunkt zum Schienenpersonenverkehr<br />
auf <strong>der</strong> Strecke Enschede–Gronau–Münster gegeben.<br />
Feldbauerschaft<br />
3%<br />
Kirchbauerschaft<br />
2%<br />
Scheddebrock<br />
4%<br />
Suttorf<br />
4%<br />
Westerode<br />
3%<br />
Wolters Partner 15<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Lage<br />
Verkehrsnetz<br />
* http//www.nordwalde.de
Der <strong>in</strong>ternationale Verkehrsflughafen Münster-Osnabrück liegt ca. 15<br />
km nordöstlich von <strong>Nordwalde</strong>.<br />
Das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> umfasst e<strong>in</strong>e Fläche von <strong>in</strong>sgesamt<br />
51,27 km 2 . Von dieser Fläche werden 7,1% für Gebäude- und Betriebs-<br />
flächen genutzt. Zusammen mit den Verkehrs- und Erholungsflächen er-<br />
gibt dieses e<strong>in</strong>e Siedlungsfläche von rund 542 ha – mit 10,6% des Ge-<br />
me<strong>in</strong>degebietes e<strong>in</strong> vergleichsweise niedriger Anteil (zum Vergleich:<br />
NRW 21,7%).<br />
Der verbleibende hohe Freiflächenanteil von 89,4% (zum Vergleich:<br />
NRW 77,1%) beruht wesentlich auf dem mit 75,8% sehr umfangreichen<br />
Anteil an landwirtschaftlicher Fläche im Geme<strong>in</strong>degebiet, weniger auf<br />
dem Anteil an Wald beträgt von 12,8%.*<br />
Mit 1.738 EW/km 2 Siedlungsfläche im Jahr 2003 weist <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong>e<br />
unter dem Landesdurchschnitt liegende Siedlungsdichte auf (zum Ver-<br />
gleich: NRW 2.440 EW/km 2 ). Mit 184 EW/km 2 Gesamtfläche liegt die<br />
Dichte <strong>Nordwalde</strong>s weit unter dem Landesdurchschnitt (zum Vergleich:<br />
NRW 530 EW/km 2 ). Somit zählt <strong>Nordwalde</strong> zu den ländlicheren Zo-<br />
nen.***<br />
Katasterfläche nach Nutzungsarten am 31.12.2003 <strong>in</strong> %**<br />
Landwirtschaftsfläche<br />
76%<br />
Waldfläche<br />
13%<br />
Wasserfläche<br />
1%<br />
Flächen an<strong>der</strong>er<br />
Nutzung<br />
0%<br />
Gebäude- und<br />
Betriebsfläche<br />
7%<br />
Verkehrsfläche<br />
3%<br />
Erholungsfläche<br />
0%<br />
Wolters Partner 16<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Geme<strong>in</strong>degröße und Sied-<br />
lungsdichte<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
Naturräumlich lässt sich das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>in</strong> folgende Teilbereiche<br />
e<strong>in</strong>teilen*:<br />
� Der südwestliche Teil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de (Altenberger Rücken) zählt zur Na-<br />
turlandschaft des Kernmünsterlandes. Hier werden – wenn auch kaum<br />
merkbar – 80 m ü. NN erreicht. Als Bodenart ist Geschiebelehm mit<br />
Neigung zu Staunässe vorherrschend.<br />
� Der Nordosten (Emsdettener Sandplatte) gehört zum Ostmünsterland.<br />
Die ebene Höhenlage liegt um die 46 m ü. NN. Als Bodenart s<strong>in</strong>d Te-<br />
rrassensande mit teilweise hohen Grundwasserständen vorherrschend.<br />
� Das Zentrum (Suttorfer Platte) ist ebenfalls eben und liegt bei um die<br />
46 m ü. NN. Als Bodenart ist Geschiebelehm mit Neigung zu Staunässe<br />
vorhanden.<br />
Wolters Partner 17<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Naturräumliche Gegebenhei-<br />
ten<br />
* Landschaftsverband Westfalen-Lippe.<br />
Geographische<br />
Kommission für Westfalen:<br />
Städte und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
Westfalen. Band 1: Der Kreis<br />
Ste<strong>in</strong>furt, Münster, 1994
5.1 Historische Entwicklung <strong>Nordwalde</strong>s<br />
<strong>Nordwalde</strong> wurde erstmalig 1151 urkundlich erwähnt. E<strong>in</strong>e viel frühere<br />
Besiedlung des jetzigen Geme<strong>in</strong>degebietes beweisen jedoch vorge-<br />
schichtliche Funde. E<strong>in</strong>zelhöfe herrschten bei <strong>der</strong> Besiedlung vor: zu de-<br />
nen zählen die alten Herrensitze Bisp<strong>in</strong>ghof (Hof des Bischofs), Pröb-<br />
st<strong>in</strong>ghof (Hof des Domprobstes), Althaus und Herzhaus. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Ge-<br />
bäude s<strong>in</strong>d noch erhalten und dienen als Zeugen e<strong>in</strong>er traditionsreichen<br />
Geschichte.<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Pröbst<strong>in</strong>ghofes bef<strong>in</strong>den sich heute<br />
die katholische Pfarrkirche und <strong>der</strong> Ortskern. Am früheren Standort <strong>der</strong><br />
Hofgebäude liegt heute am Ende <strong>der</strong> Pröbst<strong>in</strong>gstraße das Franziskus-<br />
haus, e<strong>in</strong> Alters- und Erholungsheim für Ordensschwestern. Die katholi-<br />
sche Kirche, e<strong>in</strong>e gotische Hallenkirche, wurde um 1400 errichtet. Ihren<br />
kreuzförmigen Grundriss erhielt sie durch den Erweiterungsbau, <strong>der</strong><br />
1962-1965 vorgenommen wurde. Das Urkataster von 1828 zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Rundl<strong>in</strong>gsbebauung um den Kirchplatz und weitere Gebäude an <strong>der</strong><br />
Kirchstraße und <strong>der</strong> Lange Straße.<br />
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es e<strong>in</strong>e geschlossene Bebauung nur im<br />
heutigen Kernbereich rund um den Kirchplatz, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lange Straße und <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Bahnhofstraße. Nach Westen wurde die Bebauung durch die beiden<br />
Texilfabriken Fral<strong>in</strong>g und Wattendorff abgeschlossen.<br />
E<strong>in</strong>en ersten Entwicklungsschub erhielt <strong>Nordwalde</strong> durch die Ansied-<br />
lung von ca. 1.500 Vertriebenen. Hauptsächlich für diese wurden<br />
1948/1949 die Wohnsiedlungen Barkhof und Grotenkamp angelegt. Die<br />
weitere bauliche Entwicklung verlief e<strong>in</strong>mal parallel zur Emsdettener<br />
Straße, wo im Norden auch das Baugebiet Dömerstiege entstand. Zum<br />
an<strong>der</strong>en übersprang die Wohnbebauung die beiden Textilfabriken Fra-<br />
l<strong>in</strong>g und Wattendorff an <strong>der</strong> Bahnhofstraße und dehnte sich weiter <strong>in</strong><br />
Richtung Bahnhof aus, wobei hier auch kle<strong>in</strong>ere Gewerbegebiete e<strong>in</strong>ge-<br />
schlossen wurden.*<br />
<strong>Nordwalde</strong> hat se<strong>in</strong>e charakteristisch gebogene Form, die schon auf<br />
dem Urkataster erkennbar ist, bis heute, aber erheblich vergrößert, bei-<br />
behalten.<br />
In den Jahren 1973-1978 wurde <strong>der</strong> sehr eng bebaute Ortskern saniert,<br />
was dazu führte, dass <strong>Nordwalde</strong> se<strong>in</strong>en dörflichen Charakter und damit<br />
viel von se<strong>in</strong>er Identität verloren hat.<br />
Wolters Partner 18<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>: Kle<strong>in</strong>er<br />
Wegweiser für Nordwal<strong>der</strong><br />
Bürger und auswärtige<br />
Gäste, o.J.;<br />
http//www.lds.nrw.de
Wirtschaftlich war <strong>Nordwalde</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit bed<strong>in</strong>gt durch die<br />
Lage am Südrand des nordwestfälischen Textilbereiches von Textil<strong>in</strong>-<br />
dustrie geprägt. Die Baumwollsp<strong>in</strong>nerei <strong>der</strong> Fa. Wattendorf produziert<br />
heute noch am Standort <strong>Nordwalde</strong>. Jedoch hat die seit 1879 existieren-<br />
de Fa. Fral<strong>in</strong>g, die Heimtextilien aller Art herstellte, Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />
die Produktion e<strong>in</strong>gestellt. Das Gelände <strong>der</strong> Fa. Fral<strong>in</strong>g ist <strong>in</strong> den ver-<br />
gangenen Jahren e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Nutzung zugeführt worden. Hier haben<br />
sich E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfte angesiedelt. Der Standort konnte vorbildlich<br />
<strong>in</strong> die Ortskernentwicklung <strong>in</strong>tegriert werden.<br />
Wolters Partner 19<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
5.2 Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />
Für die Flächennutzungsplanung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong>e möglichst<br />
genaue Kenntnis <strong>der</strong> zukünftigen Bevölkerungsentwicklung sowie Be-<br />
völkerungsstruktur unerlässlich. So können aus den im Folgenden darge-<br />
stellten Daten sowie <strong>der</strong> Bevölkerungsprognose e<strong>in</strong>erseits Rückschlüsse<br />
auf zukünftige Bedarfe an <strong>in</strong>frastrukturellen Leistungen und E<strong>in</strong>richtun-<br />
gen wie beispielsweise K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Altenheimen gezogen werden,<br />
an<strong>der</strong>erseits dienen die Daten als Eckwerte für die E<strong>in</strong>schätzung des<br />
Bedarfs an Wohnflächen.<br />
Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und –struktur unterliegt e<strong>in</strong>er<br />
Vielzahl unterschiedlichen E<strong>in</strong>flüssen, die sich nicht vollständig und mit<br />
Sicherheit vorhersagen lassen. Die Zahlenwerte s<strong>in</strong>d daher nicht als ab-<br />
solute Zahlen, son<strong>der</strong>n als Entwicklungstendenzen und Trends zu <strong>in</strong>ter-<br />
pretieren. Dieses gilt umso stärker, je weiter sich <strong>der</strong> Prognosezeitraum<br />
<strong>in</strong> die Zukunft erstreckt.<br />
In gewissem Umfang kann die E<strong>in</strong>wohnerentwicklung von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>-<br />
de <strong>Nordwalde</strong> aber auch bee<strong>in</strong>flusst werden, <strong>in</strong>dem beispielsweise neue<br />
Bauflächen zu günstigen Konditionen bereitgestellt werden und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>s-<br />
gesamt ansprechendes Lebens- und Wohnumfeld geschaffen wird. Hier-<br />
zu gehören auch Arbeitsplätze, wenn auch nicht unbed<strong>in</strong>gt vor Ort, aber<br />
doch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region.<br />
5.2.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />
Die bisherige Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> ist durch e<strong>in</strong> na-<br />
hezu stetiges Wachstum gekennzeichnet. Seit 1999 s<strong>in</strong>kt die E<strong>in</strong>wohner-<br />
zahl leicht, aber im Jahr 2003 war e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anstieg erkennbar. In<br />
den vergangenen 13 Jahren hat sich die E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
um 9,4% erhöht, so dass gegenwärtig <strong>in</strong>sgesamt 9.421 E<strong>in</strong>wohner mit<br />
Hauptwohnsitz gemeldet s<strong>in</strong>d (2003).*<br />
Wolters Partner 20<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bevölkerungsanstieg um 9,4 %<br />
zwischen 1990 und 2003<br />
* http://www.lds.nrw.de
9600<br />
9400<br />
9200<br />
9000<br />
8800<br />
8600<br />
8400<br />
8200<br />
E<strong>in</strong>wohner mit Hauptwohnsitz <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
(jeweils am 31.12.)*<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> (0,71%) verzeichnete <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
(1987-2003) im Vergleich zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (durchschnittlich<br />
+0,96%/Jahr) e<strong>in</strong> weniger dynamischeres Wachstum, aber dennoch po-<br />
sitiver als im Regierungsbezirk Münster (durchschnittlich +0,59/Jahr)<br />
bzw. als im Land NRW (durchschnittlich +0,49%/Jahr).**<br />
Dieses stellt ke<strong>in</strong>e ungewöhnliche Entwicklung dar, denn grundsätzlich<br />
hatten <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen vor allem die kle<strong>in</strong>eren, ländlich gelege-<br />
nen Geme<strong>in</strong>den hohe Bevölkerungsgew<strong>in</strong>ne zu verzeichnen, während<br />
die E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den großen Städten und Ballungsräumen des<br />
Landes stagnierten und teilweise sogar rückläufig waren.<br />
120,0<br />
115,0<br />
110,0<br />
105,0<br />
100,0<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Bevölkerungsentwicklung <strong>Nordwalde</strong>s im regionalen Vergleich<br />
(1987=100) ***<br />
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003<br />
<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.Bez. NRW<br />
Wolters Partner 21<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bevölkerungsentwicklung dy-<br />
namischer als im Regierungs-<br />
bezirk und im Land<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda; Landesamt für Datenverarbeitung<br />
und Statistik<br />
NRW (LDS): Bevölkerung und<br />
Privathaushalte sowie Gebäude<br />
und Wohnungen. Ergebnisse<br />
für die Geme<strong>in</strong>deteile<br />
– Regierungsbezirk<br />
Münster, Düsseldorf, 1990;<br />
Landesamt für Datenverarbeitung<br />
und Statistik NRW<br />
(LDS): Bevölkerung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />
NRW
Zwei Faktoren haben zum Wachstum <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
beigetragen: Den ersten Faktor stellt die natürliche Bevölkerungsent-<br />
wicklung dar, also die Entwicklung von Geburten und Sterbefällen.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Geburten und Sterbefälle verlief zwischen 1990-<br />
2000 immer im positiven Bereich, seit dem Jahr 2000 überwiegt die Zahl<br />
<strong>der</strong> Sterbefälle die Geburtenzahlen.<br />
Innerhalb des Betrachtungszeitraums ist aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Be-<br />
völkerungsentwicklung e<strong>in</strong>e Bevölkerungszunahme von <strong>in</strong>sgesamt 165<br />
EW (durchschnittlich +12 EW/Jahr) zu verzeichnen.* Das die Entwick-<br />
lung <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> den vergangenen Jah-<br />
ren nahezu immer e<strong>in</strong>en positiven Saldo aufweisen konnte, ist auf den<br />
hohen Anteil an Familien zurückzuführen.<br />
Im Zeitraum 1999-2003 lag <strong>der</strong> Überschuss <strong>der</strong> Geburten (+) <strong>in</strong> Nord-<br />
walde bei +0,2. Im Vergleich zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (+1,7) lässt sich für<br />
<strong>Nordwalde</strong> damit aber auch e<strong>in</strong>e negativere Bilanz ablesen). Im Gegen-<br />
satz zum Regierungsbezirk Münster (Sterbeüberschuss von -0,1) sowie<br />
zum Land NRW (Sterbeüberschuss von -1,1) ist immerh<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong> Ge-<br />
burtenüberschuss und ke<strong>in</strong> Sterbeüberschuss zu verzeichnen (Maße<strong>in</strong>-<br />
heit: je 1000 EW/Jahr).**<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
Natürliche Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> ***<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Wolters Partner 22<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bevölkerungszunahme durch<br />
Geburtenüberschüsse von 12<br />
EW/Jahr<br />
Geburtenüberschuss von 0,2<br />
(1999-2003)<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
Den zweiten Faktor, <strong>der</strong> wesentlich zum Bevölkerungswachstum <strong>in</strong><br />
<strong>Nordwalde</strong> beigetragen hat, bilden die Zuzüge von Neubürgern.<br />
Innerhalb des Beobachtungszeitraums 1990-2003 hat die Bevölkerung<br />
aufgrund von Wan<strong>der</strong>ungsüberschüssen um 758 EW (durchschnittlich<br />
54 EW/Jahr) zugenommen.*<br />
Der Saldo hat sich über die vergangenen Jahre –bis auf die Jahre 2000<br />
und 2002 – im positiven Bereich gehalten.<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
-200<br />
-400<br />
-600<br />
Zu- und Fortzüge <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> **<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Im regionalen und landesweiten Vergleich lag <strong>der</strong> Überschuss <strong>der</strong> Zu-<br />
züge (+) für den Zeitraum 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> +3,6, im Kreis Ste<strong>in</strong>-<br />
furt +4,1, im Regierungsbezirk Münster +2,0 und im Land NRW +2,2<br />
(Maße<strong>in</strong>heit: je 1000 EW).*** Das verdeutlicht, dass die Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Nordwalde</strong> zwar nicht so deutlich wie <strong>der</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt, aber dennoch<br />
stärker als <strong>der</strong> Regierungsbezirk Münster <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit Zuwan-<br />
<strong>der</strong>ungen auf sich vere<strong>in</strong>en konnte und daher die Bevölkerungsentwick-<br />
lung – wie oben dargestellt – <strong>in</strong>sgesamt so dynamisch verlief.<br />
Durch die Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ent-<br />
stehen auch Verschiebungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersstruktur: Die stärksten Bewe-<br />
gungen gab es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 30- bis 50-jährigen. Diese Alters-<br />
gruppe, aus <strong>der</strong> im Regelfall die Bauherren von Wohnhäusern bzw. die<br />
Käufer von Wohnungen rekrutieren, zog <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit überpro-<br />
portional mehr zu als fort. Damit zeigt sich, dass <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> belieb-<br />
ter Wohnstandort für Familien ist. Auch bei den über 65-jährigen ziehen<br />
mehr <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> als fortziehen, so dass <strong>Nordwalde</strong> sche<strong>in</strong>bar<br />
auch als „Ruhestandswohnsitz“ gefragt ist. Dieses spricht vor allem<br />
Wolters Partner 23<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bevölkerungszunahme durch<br />
Wan<strong>der</strong>ungsüberschüsse von<br />
54 EW/Jahr<br />
Zuwan<strong>der</strong>ungsüberschuss von<br />
3,6 (1999-2003)<br />
Verschiebungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alters-<br />
struktur<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
auch für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs<br />
und wohnungsnahen Dienstleistungen.<br />
Die e<strong>in</strong>zigen Altersgruppen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> mehr fort- als zuziehen, s<strong>in</strong>d die<br />
jungen Altersgruppen <strong>der</strong> 18- bis 30- jährigen, die vermutlich aus Grün-<br />
den <strong>der</strong> Aus- bzw. Fortbildung die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> verlassen.<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
-10,0<br />
-20,0<br />
-30,0<br />
-40,0<br />
-50,0<br />
-60,0<br />
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Bevölkerungszunahme von<br />
8.612 EW (1990) auf 9.421 EW (2003) hauptsächlich auf Zuzugsüber-<br />
schüsse zurückzuführen ist (durchschnittlich 54 Zuzugsüberschüsse/Jahr<br />
gegenüber 12 Geburtenüberschüsse/Jahr.<br />
Der aktuelle Trend (1999-2003) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zeigt je-<br />
doch abnehmende Zuzugsüberschüsse (durchschnittlich nur noch 34 EW<br />
pro Jahr) sowie auch abnehmende Geburtenüberschüsse (durchschnitt-<br />
lich 2 EW pro Jahr).**<br />
Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Nationalität <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Nordwalde</strong> fällt auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Gesamtbevöl-<br />
kerung <strong>Nordwalde</strong>s im Jahr 2003 mit 4,6% vergleichsweise ger<strong>in</strong>g ist<br />
(Kreis Ste<strong>in</strong>furt: 5,7%; Regierungsbezirk Münster: 8,0%; NRW:<br />
10,9%).***<br />
Zu- und Fortzüge nach Alter<br />
im regionalen Vergleich im Jahr 2003 <strong>in</strong> %*<br />
unter 18 18–25 25–50 50–65 65 und mehr<br />
<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.bez. Münster NRW<br />
Bei Betrachtung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Altersstruktur ist zu erkennen, dass die<br />
Altersgruppe <strong>der</strong> 18- bis 45-jährigen – die „Elterngeneration“ <strong>der</strong> zu-<br />
Wolters Partner 24<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bevölkerungszunahme haupt-<br />
sächlich aufgrund von Zuzugs-<br />
überschüssen<br />
Trend: abnehmende Geburten-<br />
sowie Zuzugsüberschüsse<br />
Ger<strong>in</strong>ger Auslän<strong>der</strong>anteil von<br />
4,6%<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
künftigen Neugeborenen – noch gut besetzt ist. Es zeichnet sich aber<br />
bereits heute ab, dass die Rückgänge <strong>der</strong> Geburtsjahrgänge ab 1970<br />
(u.a. durch den Pillenknick) e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres „Geburtenecho“ u.a. mangels<br />
Masse nach sich ziehen wird.<br />
91<br />
81<br />
71<br />
61<br />
51<br />
41<br />
31<br />
21<br />
11<br />
1<br />
Altersstruktur <strong>Nordwalde</strong> 1987*<br />
-120 -90 -60 -30 0 30 60 90 120<br />
Damit wird verdeutlicht, dass auch <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>der</strong> Trend zur „Über-<br />
alterung“ <strong>der</strong> Bevölkerung zunehmend Thema se<strong>in</strong> wird. Es ist jedoch<br />
auch offenkundig, dass <strong>Nordwalde</strong> als Familienwohnsitz e<strong>in</strong>e durchaus<br />
„junge“ Geme<strong>in</strong>de ist und sich die Bevölkerungs-„Pyramide“ noch nicht<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bevölkerungs-„Urne“ verwandelt hat.<br />
Im regionalen und landesweiten Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppenverteilung<br />
für das Jahr 2003 zeigt sich für <strong>Nordwalde</strong> mit 23,4% e<strong>in</strong> noch hoher<br />
Besatz <strong>der</strong> „jungen“ Altersklassen (0-18 Jahre) (zum Vergleich: Kreis<br />
Ste<strong>in</strong>furt: 22,3%; Regierungsbezirk Münster: 20,4%; Land NRW: 19,1%).<br />
Die Elterngeneration ist im Vergleich mit 37,2% m<strong>in</strong>imal schwächer<br />
besetzt als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt (37,9%), im Regierungsbezirk Münster<br />
(37,7%) sowie gleich besetzt wie im Land NRW (37,2%).<br />
Bei den über 65-jährigen ist zu verzeichnen, dass diese Altersgruppe<br />
<strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> (15,9%) schwächer vertreten ist als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />
(16,4%), als im Regierungsbezirk Münster (17,4%) und als im Land NRW<br />
(18,2%).***<br />
„Elterngeneration“<br />
91<br />
81<br />
71<br />
61<br />
51<br />
41<br />
31<br />
21<br />
11<br />
1<br />
Altersstruktur <strong>Nordwalde</strong> 2003**<br />
„Elterngeneration“<br />
-120 -90 -60 -30 0 30 60 90 120<br />
Wolters Partner 25<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Trend: „Überalterung“ <strong>der</strong><br />
Bevölkerung<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
5.2.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />
Als Anhaltspunkt für die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Bevölkerung kön-<br />
nen nur die aufgezeigten E<strong>in</strong>zelfaktoren „natürliche Bevölkerungsent-<br />
wicklung“ und „Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen“, sowie für an<strong>der</strong>e Bezugse-<br />
benen (Land, Kreis) bereits erstellte Prognosen zu Hilfe gezogen werden.<br />
Die vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS) für<br />
den Kreis Ste<strong>in</strong>furt** auf Basis des Jahres 2002 erstellte E<strong>in</strong>wohner-<br />
prognose für das Jahr 2020 bietet e<strong>in</strong>en Anhaltswert, welche E<strong>in</strong>wohner-<br />
zahl für das Jahr 2020 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zu erwarten wäre,<br />
wenn Altersstruktur wie auch Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
und dem Kreis korrespondieren würden. Verliefe die Entwicklung, die für<br />
den Kreis Ste<strong>in</strong>furt erwartet wird, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> proportio-<br />
nal, so ließe sich für <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahl von rund 9.700 für<br />
das Jahr 2015 sowie von 10.350 EW für das Jahr 2020 erwarten. Das be-<br />
deutet, dass die erwartete E<strong>in</strong>wohnerzahl gegenüber heute um rund 930<br />
EW bis zum Jahr 2020 steigen wird.<br />
Da aber wie o.g. nur e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eare Ableitung erfolgt, besitzt das Er-<br />
gebnis e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Aussagekraft, denn es ist zu beachten, dass<br />
<strong>der</strong> Bevölkerungsanteil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> am Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />
lediglich 2,1% beträgt und ke<strong>in</strong>e spezifischen Gegebenheiten <strong>der</strong> Ge-<br />
me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> berücksichtigt s<strong>in</strong>d und damit Unsicherheiten auftre-<br />
ten können.<br />
Bevölkerung nach Altersgruppen<br />
im Vergleich im Jahr 2003 <strong>in</strong> % *<br />
unter 18 18-25 25–45 45–65 65 und mehr<br />
<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.bez. Münster NRW<br />
Wolters Partner 26<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
LDS-Prognose:<br />
9.700 EW für das Jahr 2015<br />
10.350 EW für das Jahr 2020<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** Landesamt für Datenverarbeitung<br />
und Statistik NRW<br />
(LDS): Vorausberechnung <strong>der</strong><br />
Bevölkerung <strong>in</strong> den kreisfreien<br />
Städten und Kreisen Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens<br />
2002-<br />
2020/2040; Düsseldorf, Mai<br />
2004
Da die bisherige Bevölkerungsentwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
schwächer als die des Kreises Ste<strong>in</strong>furt verlief, ist zu erwarten, dass <strong>der</strong><br />
Bevölkerungsanstieg künftig etwas niedriger liegt, als mit <strong>der</strong> LDS- Pro-<br />
gnose für den Kreis Ste<strong>in</strong>furt errechnet.<br />
Im <strong>der</strong>zeit gültigen Gebietsentwicklungsplan für den Regierungsbezirk<br />
Münster von 1999 hat die Bezirksplanungsbehörde e<strong>in</strong>e für die Kommu-<br />
nen differenzierte Bevölkerungsprognose auf Basis <strong>der</strong> Bestandszahlen<br />
von 1995 erstellt. Für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist e<strong>in</strong>e Bevölkerungsan-<br />
zahl von 9.900 EW im Jahr 2015 errechnet worden, was e<strong>in</strong>em Zuwachs<br />
von rund 800 EW gegenüber dem Basisjahr 1995 (9.071 EW) ent-<br />
spricht.* Diese Prognose war geprägt von den stärkeren Zuwächsen<br />
durch die Osterweiterungen und wurde heute deutlich nach unten korri-<br />
giert:<br />
Nach aktueller Auskunft <strong>der</strong> Bezirksregierung Münster wird von 9.780<br />
E<strong>in</strong>wohnern für das Jahr 2020 ausgegangen.**<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Flächennutzungsplan-Neuaufstellung ist es s<strong>in</strong>nvoll, ei-<br />
ne eigenständige auf <strong>Nordwalde</strong> bezogene Abschätzung <strong>der</strong> Bevölke-<br />
rung zu erstellen. Um den örtlichen Beson<strong>der</strong>heiten zu entsprechen, wird<br />
die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> quasi simuliert,<br />
wobei vor allem die Besetzung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Altersklassen und <strong>der</strong>en<br />
Wan<strong>der</strong>ungs- und Fortpflanzungsverhalten e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt. Die<br />
eigenständige, stärker auf die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> bezogene Prognose<br />
trifft dabei zu den E<strong>in</strong>zelfaktoren folgende Annahmen:<br />
Die Geburtenrate wird als stabil betrachtet und errechnet sich anhand<br />
folgen<strong>der</strong> Faktoren:<br />
� dem durchschnittlichen Anteil <strong>der</strong> Frauen im potentiellen Elternalter<br />
(18-45 Jahre) <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> für die Jahre 1999-2003 sowie<br />
� den durchschnittlichen Lebendgeborenen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>der</strong> Jahre<br />
1999-2003, aufgesplittet nach männlichen und weiblichen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
Die so errechnete Geburtenrate bezieht sich auf die Frauen im Elternal-<br />
ter für jedes Jahr bis 2020 und ergibt somit die Geburten geson<strong>der</strong>t für<br />
jedes Jahr.<br />
Für Geme<strong>in</strong>den unter 100.000 E<strong>in</strong>wohner wie <strong>Nordwalde</strong> macht es<br />
ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Sterbetafel zu ermitteln. Die Sterberate,<br />
die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur sehr langsam verän<strong>der</strong>t, wird durch e<strong>in</strong>en Ana-<br />
Wolters Partner 27<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
GEP-Prognose:<br />
9.900 EW für das Jahr 2015<br />
9.780 EW für das Jahr 2020<br />
Annahmen<br />
* Bezirksregierung Münster:<br />
Gebietsentwicklungsplan Regierungsbezirk<br />
Münster –<br />
Teilabschnitt Münsterland,<br />
Münster, 1999<br />
** Bezirksregierung Münster:<br />
Grunddaten <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
und Prognose<br />
für <strong>Nordwalde</strong>, Münster,<br />
11/2004
logieschluss durch die Anzahl <strong>der</strong> Sterbefälle je 1.000 EW <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
im Zeitraum 1999-2003 bestimmt. Diese nach Geschlecht getrennte Ster-<br />
berate wird bis zum Zielzeitraum 2020 beibehalten. Der prozentuale An-<br />
teil <strong>der</strong> gestorbenen Frauen bzw. Männer ist e<strong>in</strong> Durchschnittswert <strong>der</strong><br />
Jahre 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Zwar ist <strong>in</strong> den geburten-<br />
starken Jahrgängen (1950-1970) <strong>in</strong> Zukunft aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Al-<br />
terung mit vermehrten Sterbefällen zu rechnen; die nach wie vor stei-<br />
gende Lebenserwartung (1-1,4% pro Jahr) mittelt diese „Sterbespitze“<br />
jedoch etwas aus.<br />
Das Wan<strong>der</strong>ungsverhalten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Altersgruppen ist anhand von<br />
Durchschnittswerten <strong>der</strong> Jahre 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
nach Geschlecht getrennt ermittelt und auf die Prognose angewendet<br />
worden.<br />
Wegen <strong>der</strong> bedeutenden Rolle <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d im Rahmen<br />
<strong>der</strong> vom Büro Wolters Partner erstellten Prognose drei Varianten mit un-<br />
terschiedlichen Größenordnungen von Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen entwor-<br />
fen und aus diesen e<strong>in</strong>e plausible Prognose ausgewählt worden. Die Va-<br />
rianten s<strong>in</strong>d mit unterschiedlichen durchschnittlichen Wan<strong>der</strong>ungssalden<br />
errechnet, wobei diese sich auf die vergangene Entwicklung beziehen.<br />
Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong> Zielkonzept für die Geme<strong>in</strong>de Nordwal-<br />
de darstellt, ist e<strong>in</strong>e gleichermaßen zielkompatible wie umsetzbare Pro-<br />
gnose auszuwählen:<br />
Der Wan<strong>der</strong>ungssaldo <strong>der</strong> Varianten 1 und 2, welcher jeweils auf das<br />
durchschnittliche Saldo <strong>der</strong> letzten zehn bzw. fünf Jahre zurückgreift, ist<br />
jeweils geprägt von <strong>der</strong> äußerst dynamischen Entwicklung Anfang <strong>der</strong><br />
90er Jahre (Gesamtdeutsche Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung). Da sich e<strong>in</strong> abnehmen-<br />
<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo <strong>in</strong> den vergangenen Jahren gezeigt hat, können<br />
diese Wan<strong>der</strong>ungssalden daher nicht für die zukünftige Entwicklung gel-<br />
ten.<br />
Für die Berechnungen <strong>der</strong> künftigen Bedarfe wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
von <strong>in</strong>sgesamt 9.560 EW im Jahr 2020 gemäß <strong>der</strong> Variante 3 zugrunde-<br />
gelegt. Diese Variante geht von e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Wan<strong>der</strong>ungs-<br />
saldo von +16 EW aus und bezieht sich auf den durchschnittlichen Wan-<br />
<strong>der</strong>ungssaldo <strong>der</strong> vergangenen drei Jahre. Für die zukünftige Entwick-<br />
lung ist e<strong>in</strong> noch weiter abnehmen<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo auszuschließen,<br />
da es Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> se<strong>in</strong> muss, die E<strong>in</strong>wohner zu halten<br />
Wolters Partner 28<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Auswahl:<br />
Variante 3 mit 9.560 EW
zw. es weiterh<strong>in</strong> mehr Zu- als Fortzüge geben muss. Daher führt diese<br />
Variante ausgehend von 9.421 EW (2003) zu e<strong>in</strong>em Bevölkerungsgew<strong>in</strong>n<br />
von rund 140 EW.<br />
Wäre <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo ausgeglichen, würde die E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Entwicklung zurückgehen (9.280 E<strong>in</strong>wohner).<br />
Variante: Wan<strong>der</strong>ungssaldo:<br />
Variante 1<br />
Wolters Partner<br />
Variante 2<br />
Wolters Partner<br />
Variante 3<br />
Wolters Partner<br />
Variante „0“<br />
Wolters Partner<br />
Entspricht: Ergibt 2020:<br />
+44 EW ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />
1994-2003<br />
+ 34 ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />
1999-2003<br />
+16 EW ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />
2001-2003<br />
+ 0 EW Ausgeglichenem<br />
Wan<strong>der</strong>ungssaldo<br />
10.060 EW<br />
9.880 EW<br />
9.560 EW<br />
9.280 EW<br />
Wolters Partner 29<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Für die Planung z.B. <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur ist die Kenntnis des Al-<br />
tersaufbaus wichtig. Der Bedarf an K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplätzen und Schulen, an<br />
altengerechten Wohnungen und Pflegeplätzen ist von <strong>der</strong> altersmäßigen<br />
Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung im Geme<strong>in</strong>degebiet abhängig.<br />
Die Abbildung zur Altersstruktur für das Jahr 2020 verdeutlicht, dass<br />
die Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen – bed<strong>in</strong>gt durch die schwächer<br />
besetzte Elterngeneration – abnimmt, demgegenüber die Anzahl <strong>der</strong> Se-<br />
nioren zunimmt. Die Verschiebung des Altersschwerpunktes aus dem El-<br />
tern- und Erwerbstätigenalter <strong>in</strong> die Seniorengruppen hat u.a. auch mas-<br />
sive Auswirkungen auf die zukünftige Haushaltsgröße und damit auf den<br />
Wohnflächenbedarf.<br />
Wolters Partner 30<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
5.3 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur<br />
Die Frage, wieviel Wohn(bau)fläche <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> benötigt<br />
wird, ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für die Flächennutzungspla-<br />
nung. Im Folgenden wird dargestellt, wie sich <strong>der</strong> Wohnungsmarkt ent-<br />
wickelt hat und weiter entwickeln könnte und welche Faktoren die Ent-<br />
wicklungen entscheidend bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Gegenwärtig f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik e<strong>in</strong> Wandel auf den Woh-<br />
nungsmärkten statt. Während bis vor e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> vielen Städten<br />
und Regionen noch Mangel an Wohnraum zu beklagen war, hat sich die<br />
Lage für die meisten Regionen und Wohnungsteilmärkte wesentlich ent-<br />
spannt, und e<strong>in</strong> quantitativer Mangel an Wohnungen stellt eher die<br />
Ausnahmesituation dar.<br />
Wie <strong>in</strong> Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung bestehen auch im H<strong>in</strong>-<br />
blick auf die Wohnungsmärkte erhebliche regionale Unterschiede. Wäh-<br />
rend <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den peripher gelegenen Regionen <strong>der</strong> Neuen Bun-<br />
deslän<strong>der</strong> teilweise Wohnungsleerstand vorherrscht, reicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Ballungsräumen <strong>in</strong> Westdeutschland das Wohnungsangebot <strong>in</strong> be-<br />
stimmten Teilmärkten noch immer nicht aus, den Bedarf vollständig zu<br />
decken. Die ländlich geprägten Kreise im Münsterland gehörten bislang<br />
zu den Regionen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, die am deutlichsten an E<strong>in</strong>-<br />
wohnern h<strong>in</strong>zugewonnen haben. Traditionell werden hier vor allem E<strong>in</strong>-<br />
und Zweifamilienhäuser nachgefragt. In <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit ist<br />
<strong>in</strong> diesem Segment die Nachfrage jedoch leicht zurückgegangen, so dass<br />
für die künftige Entwicklung neben <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Verfügbarkeit von Bau-<br />
land zunehmend qualitative Gesichtspunkte an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen.<br />
Faktoren wie die Lage <strong>der</strong> Wohnung im Siedlungsgebiet, die Qualität des<br />
Wohnumfeldes, vor allem aber auch die Größe <strong>der</strong> Wohnfläche, die pro<br />
Person nachgefragt wird, haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit an Be-<br />
deutung h<strong>in</strong>zugewonnen.<br />
5.3.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur<br />
Zum 31.12.2003 wurden <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> 2.164 Wohngebäude sowie<br />
3.038 Wohnungen registriert (<strong>in</strong> diese Werte s<strong>in</strong>d alle Wohnungen – bis<br />
auf Wohnheime – e<strong>in</strong>bezogen, also auch die Freizeitwohnungen; jedoch<br />
Wolters Partner 31<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
s<strong>in</strong>d die „Nichtwohngebäude“ (z.B. Betriebswohnungen) bzw. die Woh-<br />
nungen <strong>in</strong> „Nichtwohngebäuden“ ausgenommen).<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Wohngebäude ist von 1990-2003 um 13%, die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Wohnungen um 17% stetig angestiegen.*<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
In <strong>der</strong> ländlich geprägten Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> überwiegt e<strong>in</strong>e offene<br />
Baustruktur. 72% aller Wohnungen bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhäuser<br />
sowie 24% aller Wohnungen <strong>in</strong> Zweifamilienhäusern.<br />
Bei dieser typischen Bauform hat sich e<strong>in</strong>e durchschnittliche Belegung<br />
von 1,4 Wohnungen je Wohngebäude für das Jahr 2003 manifestiert. Es<br />
zeichnete sich <strong>in</strong> den vergangenen Jahren aber auch ab, dass <strong>der</strong> Anteil<br />
an Zweifamilienhäuser gegenüber dem <strong>der</strong> E<strong>in</strong>familienhäusern zwischen<br />
leicht zugenommen hat.***<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Wohngebäude und<br />
Wohnungen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>**<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Wohngebäude Wohnungen<br />
Anteil <strong>der</strong> Wohnungen <strong>in</strong> Wohngebäuden <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>****<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Wohngebäude mit 1 Wohnung Wohngebäude mit 2 Wohnungen<br />
Wohnungen mit 3 und mehr Wohnungen<br />
Im regionalen Vergleich ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>familienhäuser <strong>in</strong> Nord-<br />
walde mit 72% höher als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt (69%), im Regierungsbezirk<br />
Wolters Partner 32<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Anstieg <strong>der</strong> Wohnungsanzahl<br />
um 17% (1990 – 2003)<br />
72% E<strong>in</strong>familienhäuser<br />
24% Zweifamilienhäuser<br />
1,4 Wohnungen pro Wohnge-<br />
bäude<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda<br />
**** ebenda
Münster (60%) und im Land NRW (rund 57%).<br />
Der Anteil an Zweifamilienhäuser ist <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> mit 24% gleich<br />
hoch wie im Kreis Ste<strong>in</strong>furt, aber höher als im Regierungsbezirk Münster<br />
(21%) und im Land NRW (21%). Damit ist <strong>der</strong> Anteil an Mehrfamilien-<br />
häuser mit 5% <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> vergleichsweise entsprechend ger<strong>in</strong>g (Kreis<br />
Ste<strong>in</strong>furt: 8%; Regierungsbezirk Münster: 18%; Land NRW: 22%).*<br />
Ebenfalls Aussagen zur Wohnstruktur gibt die Haushaltsgröße e<strong>in</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>de: Auf Geme<strong>in</strong>deebene s<strong>in</strong>d empirische Daten zur Anzahl und<br />
Größe <strong>der</strong> Haushalte zuletzt im Zuge <strong>der</strong> Volkszählung 1987 ermittelt<br />
worden.<br />
In <strong>Nordwalde</strong> lebten 1987 8.360 Personen <strong>in</strong> 2.545 Privathaushalten.<br />
Daraus ergibt sich e<strong>in</strong>e rechnerische Haushaltsgröße von durchschnittlich<br />
3,28 Pers./HH. Diese lag über dem nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Durchschnitt<br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Größenklasse unter 10.000 EW (2,70 Pers./HH).**<br />
Die Haushaltsgrößen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik haben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergan-<br />
genheit nahezu stetig verr<strong>in</strong>gert. Als Ursache für diesen Rückgang s<strong>in</strong>d<br />
vor allem geän<strong>der</strong>te Sozialstrukturen, Abnahme <strong>der</strong> Mehrgenerationen-<br />
haushalte, steigende Wohnansprüche, hohe Scheidungsraten, starke<br />
„Vers<strong>in</strong>gelung“ sowie die „Witwenhaushalte“ zu nennen. Mit dieser<br />
Entwicklung g<strong>in</strong>g allgeme<strong>in</strong> die stetige Zunahme <strong>der</strong> Wohnfläche pro<br />
Person e<strong>in</strong>her.<br />
Während 1987 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> jede Person auf durch-<br />
schnittlich 33,4 m 2 lebte, ist <strong>der</strong> Wohnflächenbedarf pro Kopf auf 35 m 2<br />
im Jahr 2003 gestiegen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr<br />
2003 betrug <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> rund 110 m 2 (Wohnheimwohnungen nicht<br />
e<strong>in</strong>gerechnet).***<br />
Wolters Partner 33<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Haushaltsgröße 1987:<br />
3,28 Pers./HH<br />
Wohnfläche/Pers. 2003: 35 m 2<br />
Wohnungsgröße 2003: 110 m 2<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** Landesamt für Datenverarbeitung<br />
und Statistik NRW<br />
(LDS): Bevölkerung und Privathaushalte<br />
sowie Gebäude<br />
und Wohnungen. Ausgewählte<br />
Ergebnisse für Geme<strong>in</strong>deteile<br />
– Regierungsbezirk<br />
Münster, Düsseldorf, 1990<br />
*** http://www.lds.nrw.de
5.3.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf<br />
Basierend auf den oben genannten Ausgangsdaten werden Annahmen<br />
zur zukünftigen Entwicklung dieser Parameter getroffen (vgl. Anhang).<br />
Für die im Jahr 2020 erwarteten 9.560 EW <strong>Nordwalde</strong>s werden bei e<strong>in</strong>er<br />
angenommenen durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,50 Pers./HH –<br />
<strong>in</strong>sgesamt ca. 3.820 Wohnungen benötigt, von denen rund 3.040 Woh-<br />
nungen bereits heute zur Verfügung stehen. Der Neubaubedarf beträgt<br />
folglich 780 Wohnungen. Unter <strong>der</strong> Annahme (aufgrund <strong>der</strong> s<strong>in</strong>kenden<br />
Haushaltsgröße) e<strong>in</strong>es nicht mehr steigenden Wohnflächenbedarfs pro<br />
Person werden pro Wohnung 95 m 2 Größe angesetzt, die um den Kon-<br />
struktionsfaktor 30% für Treppenhäuser, Mauern etc. multipliziert wer-<br />
den. Die Bebauungsdichte als Maß <strong>der</strong> baulichen Nutzung ist mit e<strong>in</strong>er<br />
GFZ von 0,5 angesetzt worden. Zusätzlich zum errechneten Bruttobau-<br />
landbedarf benötigt die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en Planungsspielraum, <strong>der</strong> mit ei-<br />
nem Aufschlag von 15% berücksichtigt wurde. Dieser soll <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
die Flexibilität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baulandpolitik ermöglichen und dabei sonstige Ab-<br />
hängigkeiten von Realisierungszeiten und Restriktionen berücksichtigen.<br />
Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand <strong>der</strong> beschriebenen<br />
Varianten ergibt sich für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> Wohnbauflächen-<br />
bedarf von 29 ha Bruttobauland.<br />
Wolters Partner 34<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
5.3.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven<br />
nach bisherigem Flächennutzungsplan<br />
E<strong>in</strong> Teil des zukünftigen Wohnbaulandbedarfes kann auf noch nicht<br />
bebauten Grundstücken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s gedeckt werden,<br />
denn grundsätzlich hat die Nutzung bereits erschlossener, <strong>in</strong>tegrierter<br />
Standorte Vorrang vor <strong>der</strong> Inanspruchnahme neuer Flächen im Freiraum.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d nach dem noch wirksamen Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Ge-<br />
me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 6,6 ha Wohnbauflächenreserven (Wohnbauflächen<br />
o<strong>der</strong> Gemischte Bauflächen) vorhanden. Davon bef<strong>in</strong>den sich<br />
� 4,8 ha <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es rechtskräftigen Bebauungsplan- Geltungsberei-<br />
ches gemäß § 30 BauGB. Bei diesen Reserveflächen wird davon ausge-<br />
gangen, dass e<strong>in</strong>e 100%-ige Bebauung im Planungszeitraum bis 2020<br />
zu realisieren se<strong>in</strong> muss (4,8 ha).<br />
� 0,4 ha <strong>in</strong> § 34 BauGB- Gebieten, die E<strong>in</strong>zelbaulücken s<strong>in</strong>d und im Sied-<br />
lungszusammenhang stehen. Hier ersche<strong>in</strong>t die Annahme e<strong>in</strong>er<br />
25%igen Inanspruchnahme im Planungszeitraum aufgrund <strong>der</strong> man-<br />
gelnden Verfügbarkeit als realistisch (0,1 ha).<br />
� 1,4 ha des wirksamen Flächennutzungsplans liegen am Siedlungsrand<br />
und s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit gemäß § 35 BauGB zu beurteilen. Hier wird von e<strong>in</strong>er<br />
100%igen Inanspruchnahme im Planungszeitraum ausgegangen (1,4<br />
ha) – soweit diese Flächen <strong>in</strong> den neuen Flächennutzungsplan mit<br />
übernommen werden.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d somit rund 6,3 ha verhandelbare Reserven vorhanden.<br />
Reserven gemäß<br />
§ 30 BauGB<br />
Wohnbauflächenreserven <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wolters Partner 35<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
(nach wirksamem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht)<br />
differenziert nach Planungsrecht/voraussichtlicher Mobilisierbarkeit<br />
Reserven gemäß<br />
§ 34 BauGB<br />
Flächen gemäß<br />
§ 35 BauGB<br />
Reserven<br />
<strong>in</strong>sgesamt<br />
(1+3+5)<br />
Verhandelbare<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
zu 100%<br />
mobilisierbar<br />
zu 25%<br />
mobilisierbar<br />
zu 100%<br />
mobilisierbar<br />
Reserven<br />
(2+4+6)<br />
4,80 ha 4,80 ha 0,40 ha 0,10 ha 1,40 ha 1,40 ha 6,60 ha 6,30 ha
5.4 Wirtschaftsentwicklung und -struktur<br />
5.4.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur<br />
Zum 31.12.2002 hatten <strong>in</strong>sgesamt 2.070 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte ihren Arbeitsplatz <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> gemeldet.*<br />
2100<br />
2000<br />
1900<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
Diese verteilen sich folgen<strong>der</strong>maßen auf die e<strong>in</strong>zelnen Wirtschaftsab-<br />
teilungen:<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftige <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
(Arbeitsort)**<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
Handel, Gastgewerbe,<br />
Verkehr<br />
Land-u.Forstwirtschaft;<br />
Fischerei u. Fischzucht<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach<br />
Wirtschaftsbereichen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>in</strong> %***<br />
1,6<br />
25,3<br />
35,9<br />
37,3<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />
Wolters Partner 36<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
2.070 sozialversicherungs-<br />
pflichtig Beschäftigte<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** ebenda<br />
*** ebenda
Den größten Anteil mit 37,3% hat <strong>der</strong> Wirtschaftszweig „Handel,<br />
Gastgewerbe, Verkehr“, gefolgt vom „Verarbeitenden Gewerbe“ mit<br />
35,9%.<br />
Für die Haupterwerbszweige fällt im regionalen Vergleich auf, dass <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich „Verar-<br />
beitendes Gewerbe“ im Gegensatz zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (40,7%) im Jahr<br />
2002 mit 35,9% deutlich ger<strong>in</strong>ger ist, aber gleich hoch ist wie im Regie-<br />
rungsbezirk Münster und höher liegt als im Land NRW (34,6%).<br />
Der Anteil im Bereich „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ ist deutlich hö-<br />
her als im landesweiten und regionalen Vergleich (<strong>Nordwalde</strong>: 37,3%;<br />
Kreis Ste<strong>in</strong>furt: 26,6%; Regierungsbezirk Münster: 22,7%; Land NRW:<br />
24,0%). Der Anteil im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und<br />
Fischzucht“ liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> aufgrund des landwirt-<br />
schaftlich geprägten Geme<strong>in</strong>degebietes mit 1,6% leicht höher als im<br />
Kreis Ste<strong>in</strong>furt (1,2%), als im Regierungsbezirk Münster (1,3%) sowie im<br />
Land NRW (0,8%).<br />
Im Bereich „Sonstige Dienstleistungen“ ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Beschäftig-<br />
ten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> (25,3%) deutlich ger<strong>in</strong>ger als im Kreis<br />
Ste<strong>in</strong>furt (31,5%), als im Regierungsbezirk Münster (40,1%) und als im<br />
Land NRW (40,6%).*<br />
Die durchschnittliche Flächenkennziffer (Betriebsfläche pro Beschäftig-<br />
ten) aller im Rahmen e<strong>in</strong>er Stichprobenerhebung** befragten Betriebe<br />
beträgt 417 m 2 Betriebsfläche/Beschäftigten. Die gewerbeflächenbean-<br />
spruchenden Betriebe haben e<strong>in</strong>e etwas höher gelegene Flächenkennzif-<br />
fer von 457 m 2 Betriebsfläche pro Beschäftigten.<br />
Zum Stichtag 2003 waren 3.227 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />
tigte am Wohnsitz <strong>Nordwalde</strong> gemeldet. 28% dieser Beschäftigten hat-<br />
ten im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> auch ihren Arbeitsplatz. Damit pen-<br />
delten 72% <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> wohnhaften sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz außerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes<br />
(Auspendler).<br />
Demgegenüber pendelten 1.162 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />
tigte (56%) <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt am Arbeitsort <strong>Nordwalde</strong> gemeldeten 2.070<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten e<strong>in</strong> (E<strong>in</strong>pendler). Damit ergibt<br />
Wolters Partner 37<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Verarbeitendes Gewerbe ge-<br />
r<strong>in</strong>ger als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />
Handel, Gastgewerbe, Verkehr<br />
deutlich höher als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regi-<br />
on und im Land<br />
Sonstige Dienstleistungen<br />
deutlich ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Region und im Land<br />
Durchschnittliche Flächen-<br />
kennziffer: 417 m 2<br />
* http://www.lds.nrw.de<br />
** Stichprobenerhebung zur<br />
Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>,<br />
<strong>Nordwalde</strong>, 05/2004
sich e<strong>in</strong>e negative Pendlerbilanz von 1.157 Beschäftigten.* Dieses unter-<br />
streicht die regionalen Arbeitsmarktverflechtungen.<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Arbeitslosen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> betrug 1993 216 Personen.<br />
Der Höchststand wurde 1997 mit 276 Personen erreicht. Im Jahr 2003<br />
lag die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen bei 215 Personen.**<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitslosenzahl <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>***<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
In <strong>Nordwalde</strong> lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2002 bei 6,6%,<br />
im Kreis Ste<strong>in</strong>furt h<strong>in</strong>gegen bei 9,7%. Die Arbeitslosenquote von De-<br />
zember 2003 betrug <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> 7,4%, im Kreis Ste<strong>in</strong>furt 10,1% und<br />
hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht.****<br />
5.4.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf<br />
Die Abschätzung des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs erfolgt ana-<br />
log zur vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW<br />
(ILS) Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre erstellten Berechnungsmethode „GIFPRO“. Die<br />
Methode wird seitens des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen für die Ermittlung<br />
des Gewerbeflächenbedarfes <strong>in</strong> den Regierungsbezirken verb<strong>in</strong>dlich ge-<br />
for<strong>der</strong>t, hat jedoch bei <strong>der</strong> Übertragung auf kle<strong>in</strong>ere E<strong>in</strong>heiten außerhalb<br />
<strong>der</strong> klassischen Ballungszentren erhebliche statistische Unsicherheiten.<br />
Um zu ermitteln, <strong>in</strong> welchem Umfang die wirtschaftliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Betriebe Flächen beanspruchen könnten, wird e<strong>in</strong>e Ver-<br />
knüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsfläche herge-<br />
stellt. Die e<strong>in</strong>zelnen Annahmen sowie Berechnungen s<strong>in</strong>d im Anhang des<br />
Wolters Partner 38<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
215 Arbeitslose (2003)<br />
Arbeitslosenquote:<br />
7,4% (12/2002)<br />
* http://www.lds.nrw.de,<br />
** ebenda<br />
*** ebenda<br />
**** Arbeitsagentur Rhe<strong>in</strong>e, Telefonische<br />
Auskunft vom<br />
01.10.2004
<strong>Erläuterungsbericht</strong>es aufgeführt.<br />
Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> vom ILS erarbeiteten Methodik ist e<strong>in</strong> gewerbli-<br />
cher<br />
� Neuansiedlungsbedarf von 3,1 ha,<br />
� Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf von 7,2 ha sowie<br />
� Stillegungen von 1,2 ha (die von den o.g. Bedarfen zu subtrahieren<br />
s<strong>in</strong>d)<br />
zu erwarten. Hier wurde mit e<strong>in</strong>er Flächenkennziffer von 400 m 2 /Be-<br />
schäftigten gerechnet (vgl. Anhang). Die durch die Landesregierung an-<br />
gesetzte Flächenkennziffer geht lediglich von 250 m 2 /Beschäftigten aus.<br />
Dies reduziert den Bedarf erheblich, ist jedoch angesichts <strong>der</strong> Strukturen<br />
im ländlichen Raum e<strong>in</strong>e unangemessene Annahme.<br />
E<strong>in</strong> zusätzlicher Planungsspielraum wird mit e<strong>in</strong>em Zuschlag von 15%<br />
angerechnet. In <strong>der</strong> Summe addieren sich e<strong>in</strong>zelne Bedarfe <strong>in</strong>klusive des<br />
Planungsspielraumes auf e<strong>in</strong>en Gewerbeflächenbedarf von <strong>in</strong>sgesamt<br />
10,5 ha für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>.<br />
5.4.3 Gewerbeflächenreserven<br />
In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> gibt es im <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennut-<br />
zungsplan <strong>in</strong>sgesamt jedoch noch rund 16,9 ha ungenutzte Gewerbeflä-<br />
chenreserven. Diese s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht alle als Planungsreserven ver-<br />
fügbar, da e<strong>in</strong> Teil betriebsgebunden (6,0 ha) ist. Damit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt<br />
10,9 ha als Planungsreserven vorhanden.<br />
Gewerbeflächenreserven <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wolters Partner 39<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
(nach wirksamem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht)<br />
1 2 3 4<br />
Ungenutzte, aber<br />
betriebsgebundene<br />
Flächen<br />
Ungenutzte,<br />
planerisch verfügbare<br />
Flächen<br />
Reserven <strong>in</strong>sgesamt<br />
(1+2)<br />
Verhandelbare Reserven<br />
6,00 ha 10,90 ha 16,90 ha 10,90 ha<br />
(2)
6 Grundsätzliche Ziele <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
E<strong>in</strong>e nachhaltige Flächennutzung be<strong>in</strong>haltet den sparsamen Umgang<br />
mit Grund und Boden. Der Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen sollte<br />
daher vorwiegend <strong>in</strong> zusammenhängend bebauten Bereichen durch die<br />
Schließung von Baulücken, Nachverdichtung o<strong>der</strong> Arrondierungen ge-<br />
deckt werden.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat im Rahmen des Lokale Agenda-<br />
Prozesses <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis 2001 mit dem Programm e<strong>in</strong>er nach-<br />
haltigen Ortsentwicklungsplanung begonnen. Hieran nahmen <strong>in</strong>teres-<br />
sierte Bürger und Interessenvertreter teil und diskutierten über unter-<br />
schiedliche Themenbereiche <strong>der</strong> Ortsentwicklungsplanung. Die flächen-<br />
nutzungsplanrelevanten Ergebnisse bzw. die angedachten grundlegen-<br />
den Entwicklungsrichtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Neuaufstellung des Flächennut-<br />
zungsplanes e<strong>in</strong>geflossen.<br />
Die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> hat die Funktion e<strong>in</strong>es Grundzentrums. Die<br />
Versorgung des Geme<strong>in</strong>degebietes soll durch E<strong>in</strong>richtungen im histori-<br />
schen Ortskern weiterh<strong>in</strong> gestärkt werden. Dieses wird durch die Dar-<br />
stellung von Gemischten Bauflächen sowie von Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen<br />
entlang <strong>der</strong> Bahnhofstraße unterstützt, denn dieser Bereich ist <strong>der</strong><br />
hauptsächliche Standort für Versorgungs-, Handels- und Dienstleistungs-<br />
e<strong>in</strong>richtungen.<br />
Weiter hat die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> auch die Funktion als Wohnort zu<br />
erfüllen. Die Identität <strong>Nordwalde</strong>s bestimmt sich durch die relativ kurzen<br />
Wege zum Ortskern bzw. zur umgebenden Landschaft. Dieses positive<br />
Kriterium soll bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deentwicklung weiterh<strong>in</strong> berücksichtigt<br />
werden. Daher s<strong>in</strong>d Arrondierungen an die Ortslage vorgesehen. Jedoch<br />
s<strong>in</strong>d hier unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Immissionen (Gewerbegebiete,<br />
landwirtschaftliche Betriebe), aus Gründen des Gewässer- und Hoch-<br />
wasserschutzes sowie aufgrund <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>in</strong> die Fläche Grenzen gesetzt.<br />
Um <strong>Nordwalde</strong> auch als Arbeitsstandort künftig attraktiv zu halten,<br />
s<strong>in</strong>d Gewerbeflächenangebote durch Erweiterungsflächen vorzusehen.<br />
Dazu soll hauptsächlich das bestehende „Industrie- und Gewerbegebiet<br />
Wolters Partner 40<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
West“ am Rande <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s auf <strong>der</strong> nördlichen Seite <strong>der</strong><br />
Bahnhofstraße erweitert werden.<br />
In <strong>der</strong> Gesamtschau ergibt sich für die Nutzungsstruktur <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
e<strong>in</strong>e kompakte und klare Glie<strong>der</strong>ung:<br />
Großräumig gesehen bef<strong>in</strong>det sich am südwestlichen Rand des Ge-<br />
me<strong>in</strong>degebietes die eigentliche Ortslage <strong>Nordwalde</strong>, die r<strong>in</strong>gförmig um-<br />
geben ist von den Bauernschaften Scheddebrock, Suttorf, Westerode,<br />
Kirchbauernschaft und Feldbauernschaft. Diese s<strong>in</strong>d geprägt von e<strong>in</strong>er<br />
landwirtschaftlichen Nutzung. Im nördlichen Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>det<br />
sich das Waldgebiet L<strong>in</strong>tels Brook bzw. Brennheide.<br />
In kle<strong>in</strong>räumiger Betrachtung lässt sich die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wie<br />
folgt aufteilen:<br />
Die Geme<strong>in</strong>deentwicklung hat sich bandartig entlang <strong>der</strong> Bahnhof-<br />
straße und Emsdettener Straße vollzogen, wobei <strong>der</strong> nördliche Bereich<br />
<strong>der</strong> Bahnhofstraße weniger <strong>in</strong>tensiv entwickelt wurde als <strong>der</strong> südliche.<br />
Charakteristisch ist <strong>der</strong> <strong>in</strong> den eigentlichen Ortskern h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragende<br />
Grünbereich nördlich des Pröbst<strong>in</strong>ghofes. Ziel ist es, diesen Übergang <strong>in</strong><br />
die Landschaft auch weiterh<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er baulichen Nutzung freizuhalten.<br />
Den eigentlichen Ortskern <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bildet <strong>der</strong> Bereich<br />
zwischen den historischen Höfen Pröbst<strong>in</strong>ghof und Bisp<strong>in</strong>ghof bzw. <strong>der</strong><br />
Abschnitt zwischen ehemaligem Fral<strong>in</strong>ggelände an <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />
bzw. ehemaligem Feuerwehrstandort an <strong>der</strong> Emsdettener Straße. Hier<br />
konzentrieren sich die Versorgungs- und Dienstleistungen, die auch wei-<br />
terh<strong>in</strong> gestärkt werden sollen.<br />
Am südlichen, nördlichen und westlichen Ortsrand bef<strong>in</strong>den sich die<br />
Gewerbestandorte. Ausnahme stellt <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit noch existierende<br />
Standort <strong>der</strong> Textilfabrik Wattendorf im Ortskern dar. Grundsätzliches<br />
Ziel ist es weiterh<strong>in</strong>, die Gewerbestandorte am Ortsrand zu konzentrie-<br />
ren, um Immissionskonflikte zu vermeiden.<br />
Die <strong>der</strong>zeitigen Sportanlagen bef<strong>in</strong>den sich an mehreren Standorten <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ortslage. Wichtiges Ziel ist u.a. aus Immissionsschutzgründen, diese<br />
vorhandenen Sportanlagen zu verlagern und an e<strong>in</strong>em konfliktfreien<br />
Standort zu konzentrieren. Daher soll im Norden <strong>der</strong> Ortslage e<strong>in</strong> neuer<br />
Sportstandort entwickelt werden.<br />
Wolters Partner 41<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Die Hauptverkehrsa<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage bilden die Bahnhofstraße, die<br />
Emsdettener Straße, die Grevener Straße sowie die Felix-Fral<strong>in</strong>g-<br />
Straße/Altenberger Straße. Der vorgesehene Bau <strong>der</strong> Umgehungsstraße<br />
wird zu e<strong>in</strong>er Entlastung des Verkehrs im Ortskern führen. Der Bahnhof<br />
<strong>Nordwalde</strong> bef<strong>in</strong>det sich außerhalb des Ortskerns am westlichen Rand<br />
<strong>der</strong> Ortslage zwischen dem Industrie- und Gewerbegebiet im Westen<br />
und <strong>der</strong> Wohnbebauung im Osten.<br />
Charakteristisch für die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d die west-ost-<br />
verlaufenden Fließgewässer. Die Durchgängigkeit und ökologische Wer-<br />
tigkeit <strong>der</strong> Fließgewässer ist an e<strong>in</strong>igen Stellen e<strong>in</strong>geschränkt. Aus Grün-<br />
den <strong>der</strong> Erholung, des Gewässer- und Hochwasserschutzes sollen die<br />
noch naturnah gehaltenen Fließgewässerabschnitte und <strong>der</strong>en Uferbe-<br />
reiche nicht weiter baulich e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />
Wolters Partner 42<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7 Erläuterungen zu den Darstellungen im Flächennut-<br />
zungsplan<br />
7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen<br />
7.1.1 Wohnbauflächen<br />
Die Wohnsiedlungsbereiche stellen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> bedeutendsten Größen für<br />
die Flächennutzungsplanung dar. Zum e<strong>in</strong>en erfor<strong>der</strong>n sie – neben den<br />
Gewerbeflächen – umfangreiche Flächenbereitstellungen, zum an<strong>der</strong>en<br />
s<strong>in</strong>d sie für Bürger und Auswärtige e<strong>in</strong> deutliches Zeichen <strong>der</strong> zukünftig<br />
verfolgten Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de. Für <strong>Nordwalde</strong> besitzt die Wohn-<br />
flächensituation e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung, da die zukünftige E<strong>in</strong>woh-<br />
nerzahl wesentlich durch Zuwan<strong>der</strong>ungen bestimmt wird. Die Zuwande-<br />
rungen können wie<strong>der</strong>um über e<strong>in</strong> Angebot an attraktiven Wohnflä-<br />
chenangebot und <strong>der</strong> Qualität des Wohnumfeldes gesteuert werden.<br />
Geeignete Standorte für den Wohnungsbau s<strong>in</strong>d aus siedlungsstruktu-<br />
rellen und städtebaulichen Gründen sowie aufgrund <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Freiraum- und Landschaftsschutzes auf die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> zu<br />
konzentrieren. Auch die übergeordnete Regionalplanung sieht e<strong>in</strong>e Kon-<br />
zentration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> vor. Zum an<strong>der</strong>en leitet sich dieses<br />
auch aus den Grundsätzen e<strong>in</strong>er nachhaltigen städtebaulichen Entwick-<br />
lung ab, die die Bauleitplanung gemäß § 1 Abs. 5 BauGB a.F. gewähr-<br />
leisten soll.<br />
Im Siedlungsschwerpunkt <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bündelt sich das<br />
Angebot öffentlicher und privater E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Versorgung, Bildung<br />
und Kultur, <strong>der</strong> sozialen und mediz<strong>in</strong>ischen Betreuung sowie des Sports<br />
und <strong>der</strong> Freizeitgestaltung. Durch die Zuordnung neuer Wohnbauflächen<br />
soll e<strong>in</strong>e gegenseitige Zuordnung <strong>der</strong> Dase<strong>in</strong>sgrundfunktionen mit <strong>der</strong><br />
Wohnnutzung gewährleistet werden.<br />
Die künftige bauliche Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> bewegt<br />
sich im Rahmen e<strong>in</strong>es Gesamtkonzeptes, das die Belange von Wohnen,<br />
Gewerbe, Versorgung, Geme<strong>in</strong>bedarf, Verkehr und Umwelt als Ganzes<br />
berücksichtigt. Ziel ist es, dass sich die neuen Wohnbereiche harmonisch<br />
Wolters Partner 43<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wohnentwicklungsflächen nur<br />
im Siedlungsschwerpunkt<br />
Kriterien für e<strong>in</strong>e bauliche<br />
Entwicklung
<strong>in</strong> das heutige Siedlungsgefüge e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Die Siedlungsentwicklung<br />
wird aber z.T. e<strong>in</strong>geschränkt (Bsp. Ortsumgehung im Süden <strong>der</strong> Ortsla-<br />
ge). Potentielle neue Wohnentwicklungsflächen wurden daraufh<strong>in</strong> über-<br />
prüft, ob sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kriterien<br />
� Lage im Siedlungszusammenhang<br />
� Anb<strong>in</strong>dung an das Hauptverkehrsnetz<br />
� Restriktionen (z.B. Emissionen, Gewässerauenschutz)<br />
� Konkurrierende Planungen<br />
� Verfügbarkeit<br />
für e<strong>in</strong>e Wohnnutzung geeignet s<strong>in</strong>d.<br />
Im folgenden werden die künftigen Wohnbauentwicklungsflächen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> erläutert. Hierbei werden sowohl die schon<br />
durch den <strong>der</strong>zeit noch wirksamen Flächennutzungsplan von 1980 dar-<br />
gestellten Wohnbauflächen, die bis heute nicht durch e<strong>in</strong>e Wohnbebau-<br />
ung <strong>in</strong> Anspruch genommen wurden, als auch die vorgeschlagenen<br />
Wohnbauentwicklungsflächen berücksichtigt.<br />
An dieser Stelle sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass für die Inanspruchnahme<br />
<strong>der</strong> Freiflächen durch e<strong>in</strong>e künftige Bebauung im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitpla-<br />
nung die Festlegung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>-<br />
lich ist. Zur Berücksichtigung <strong>der</strong> ökologischen Belange im S<strong>in</strong>ne des § 1<br />
a BauGB a. F. sowie § 18 ff. des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG)<br />
ist daher e<strong>in</strong>e Umwelterheblichkeitsprüfung (UEP)* für alle neu darge-<br />
stellten Bauflächen erstellt worden, die die natürlichen Gegebenheiten<br />
<strong>der</strong> Bauflächen untersucht, die E<strong>in</strong>griffs<strong>in</strong>tensität abschätzt und Maß-<br />
nahmen zum E<strong>in</strong>griffsausgleich vorschlägt. Zu den jeweiligen Entwick-<br />
lungsflächen wird im folgenden e<strong>in</strong>e kurze Zusammenfassung <strong>der</strong> öko-<br />
logischen Bewertung erfolgen.<br />
Im Anschluss an dieses Kapitel ist e<strong>in</strong>e Flächenbilanz zu den Wohn-<br />
bauflächen angeführt.<br />
Wolters Partner 44<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Wohnbaufläche „Westlich Hohlweg/Mühlenweg“ (7,2 ha)<br />
Westlich des Hohlweges und des Mühlenweges ist im Anschluss an die<br />
bestehende straßenbegleitende Wohnbebauung e<strong>in</strong>e Wohnarrondie-<br />
rungsfläche von 7,2 ha vorgesehen. Sie fügt sich an die bestehenden<br />
Siedlungsstrukturen an und ist daher für e<strong>in</strong>e Wohnentwicklung prädes-<br />
t<strong>in</strong>iert. Die Arrondierungsfläche grenzt im Osten an die Gartengrundstü-<br />
cke <strong>der</strong> straßenbegleitenden Wohnbebauung des Hohlweges bzw.<br />
Mühlenweges und im Westen mit ausreichendem Abstand an die natür-<br />
liche Grenze e<strong>in</strong>es Bachlaufes. Zwischen <strong>der</strong> südlich vorhandenen Wohn-<br />
siedlung und <strong>der</strong> Arrondierungsfläche ist e<strong>in</strong> breiter Grünstreifen vorge-<br />
sehen, <strong>der</strong> den Kirchlarbach <strong>in</strong>tegriert. Anknüpfungspunkte an das be-<br />
stehende Verkehrsnetz s<strong>in</strong>d die Wilhelmstraße und die Feldstraße im<br />
Osten, sowie die Bahnhofstraße im Süden.<br />
Die Wohnbaufläche grenzt an e<strong>in</strong>en im Westen bef<strong>in</strong>dlichen Fußball-<br />
platz. Die Fläche ist <strong>der</strong>zeit angepachtet worden. Da jedoch vorgesehen<br />
ist, e<strong>in</strong> Sportareal im Nordosten <strong>der</strong> Ortslage zu schaffen (s. a.<br />
Kap. 7.7.3), kann die Sportnutzung an dieser Stelle aufgegeben, verla-<br />
gert und Immissionskonflikte damit ausgeräumt werden.<br />
Zu den bestehenden Fließgewässern ist aus Gründen des Gewässerau-<br />
enschutzes und e<strong>in</strong>er Freiraumvernetzung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand<br />
e<strong>in</strong>zuhalten (s. a. Kap. 7.8). Die Wohnarrondierungsfläche wird im Flä-<br />
chennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Aus Sicht von Natur und Landschaft kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />
zugeführt werden, da überwiegend nachrangige bis mittlere Wertigkei-<br />
ten <strong>der</strong> Schutzgüter vorliegen. Zu achten ist auf e<strong>in</strong>e qualitativ hochwer-<br />
tige E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die westlich angrenzende freie Landschaft, hierfür<br />
sollte <strong>der</strong> bereits bestehende Gehölzstreifen im Westen genutzt und süd-<br />
lich des Wirtschaftswegs ergänzt werden. E<strong>in</strong> attraktiver Ortse<strong>in</strong>gangs-<br />
bereich kann zudem mit <strong>der</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Baumreihe an <strong>der</strong> Verlänge-<br />
rung Wilhelmstraße erzielt werden.<br />
Zudem ist darauf zu achten, dass mit <strong>der</strong> Bebauung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong><br />
Abstand zur südlich angrenzenden Restwaldparzelle e<strong>in</strong>gehalten wird.<br />
Als plangebietsnahe externe Ausgleichsfläche bietet sich e<strong>in</strong>e Aufwer-<br />
tung <strong>der</strong> Gewässerumfeldstrukturen am Langemeersbarch bzw. se<strong>in</strong>em<br />
Zulauf an. Hier s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Umwandlung von Acker <strong>in</strong> Grünland und die<br />
Entwicklung von Feuchtbereichen s<strong>in</strong>nvolle Maßnahmen.*<br />
Wolters Partner 45<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Wohnbaufläche „Westlich Feldstraße“ (0,7 ha)<br />
Westlich <strong>der</strong> Feldstraße ist im nördlichen Anschluss an die Wohnerwei-<br />
terungsfläche Hohlweg/Mühlenweg e<strong>in</strong>e Wohnarrondierungsfläche von<br />
e<strong>in</strong>er straßenbegleitenden Bautiefe vorgesehen. Der Bereich östlich <strong>der</strong><br />
Feldstraße ist bereits straßenbegleitend bebaut. Da <strong>der</strong> Bereich bereits<br />
erschlossen ist, bietet es sich an, diesen 0,7 ha großen Bereich auch als<br />
Wohnbaufläche darzustellen. Restriktionen s<strong>in</strong>d nicht vorhanden.<br />
Die bestehende Siedlung im Bereich <strong>der</strong> Feldstraße/Dömerstiege ist im<br />
wirksamen Flächennutzungsplan nicht als Wohnbaufläche dargestellt.<br />
Um den Anwohnern e<strong>in</strong>en gewissen Entwicklungsspielraum zu ermögli-<br />
chen und um zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen, dass es sich hier um e<strong>in</strong>e histo-<br />
risch gewachsene Siedlung mit e<strong>in</strong>igem Gewicht handelt, ist dieser Be-<br />
reich nun als Wohnbaufläche dargestellt worden. E<strong>in</strong>e weitere bauliche<br />
Ausdehnung dieses Bereiches Richtung Süden zum Langemeersbach<br />
wird aus städtebaulicher Sicht, aus ökologischen Gründen und von Sei-<br />
ten <strong>der</strong> Landesplanung (ke<strong>in</strong>e übermäßige Verdichtung) abgelehnt, so<br />
dass e<strong>in</strong>e über den Bestand h<strong>in</strong>ausgehende Darstellung von Wohnbau-<br />
fläche nicht erfolgt. Weiter ist es grundsätzlich Ziel, die unbebauten<br />
Fließgewässerbereiche von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten. Daher ist dieser<br />
Bereich bis zum Langemeersbach als Fläche für Maßnahmen zum Schutz,<br />
zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt<br />
(s. a. Kap. 7.10).<br />
Die <strong>der</strong>zeit als Grünland bewirtschaftete Fläche westlich <strong>der</strong> Feldstraße<br />
weist überwiegend e<strong>in</strong>e mittlere ökologische Wertigkeit auf, so dass<br />
e<strong>in</strong>er Bebauung aus Sicht von Natur und Landschaft zugestimmt werden<br />
kann. Um den ländlichen Charakter dieser Siedlung zu erhalten und ei-<br />
nen homogenen Übergang <strong>in</strong> den Freiraum zu erzielen, sollten bei e<strong>in</strong>er<br />
Inanspruchnahme die Obstbäume, die <strong>der</strong>zeit die Feldstraße säumen,<br />
möglichst erhalten bzw. durch Neuanpflanzungen ergänzt werden. Zu-<br />
sätzlich wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>grünung <strong>der</strong> neu entstehenden Bebauung <strong>in</strong> die<br />
westlich angrenzende Landschaft erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Auch für diese Fläche bietet es sich aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähe an,<br />
den erfor<strong>der</strong>lichen externen Ausgleich <strong>in</strong> das Umfeld des Langemeersba-<br />
ches zu realisieren.*<br />
Wolters Partner 46<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Wohnbaufläche „Östlich Sievertskamp“ (1,3 ha)<br />
Südlich <strong>der</strong> ehemals landwirtschaftlich genutzten Hofstelle „Klei-<br />
mann“ ist entlang <strong>der</strong> Straße „Sievertskamp“ beidseitig Wohnbauent-<br />
wicklungsfläche dargestellt. Die Wohnbaufläche westlich <strong>der</strong> Straße<br />
„Sievertskamp“ ist bereits rechtsverb<strong>in</strong>dlich überplant. Die Grundstücke<br />
s<strong>in</strong>d zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt noch nicht bebaut, aber bereits alle ver-<br />
kauft. Daher stellt die Fläche östlich <strong>der</strong> Straße „Sievertskamp“ mit e<strong>in</strong>er<br />
Größe von 1,3 ha die langfristige Wohnentwicklungsfläche dar. Die Er-<br />
schließung kann über die Straße „Sievertskamp“ erfolgen. Die Fläche ist<br />
nach Osten nicht weiter ausgedehnt worden, um e<strong>in</strong>en ausreichenden<br />
Abstand zum vorhandenen Wald e<strong>in</strong>zuhalten und dem städtebaulichen<br />
Ziel e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> den Ortskern here<strong>in</strong>ragenden Grünbereiches nördlich des<br />
Pröbst<strong>in</strong>ghofes nicht zu wi<strong>der</strong>sprechen.<br />
Aus Sicht von Natur und Landschaft kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />
zugeführt werden. Das im Norden gelegene Kulturdenkmal sollte dabei<br />
erhalten werden. E<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand zur östlich gelegenen Wald-<br />
fläche wird mit <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Darstellung e<strong>in</strong>gehalten, dennoch sollten<br />
im östlichen Randbereich E<strong>in</strong>grünungen erfolgen, um potentielle Bee<strong>in</strong>-<br />
trächtigungen des Waldes zu vermeiden. Als externer Ausgleichsflächen-<br />
suchraum bietet sich auch hier aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähe die Lange-<br />
meersbachnie<strong>der</strong>ung an.*<br />
Wohnbaufläche „Nördlich Dömerstiege“ (2,3 ha)<br />
Nördlich des Ortskernes ist im Anschluss an die bestehende Wohn-<br />
siedlung „Dömerstiege“ e<strong>in</strong>e Wohnarrondierungsfläche von 2,3 ha Grö-<br />
ße vorgesehen. Die Fläche grenzt im Süden an die Straße „Dömerstie-<br />
ge“, die <strong>in</strong> diesem Bereich bereits fast vollständig beidseitig bebaut ist.<br />
Im Westen und Osten f<strong>in</strong>det die Arrondierungsfläche ihre natürliche Be-<br />
grenzung durch e<strong>in</strong> jeweils vorhandenes Fließgewässer, zu denen e<strong>in</strong><br />
ausreichen<strong>der</strong> baulicher Abstand e<strong>in</strong>zuhalten ist (s. a. Kap. 7.8). Die<br />
nördliche Begrenzung wird durch den bereits bestehenden Siedlungs-<br />
rand im Osten vorgegeben. Die Erschließung <strong>der</strong> Wohnbauentwick-<br />
lungsfläche kann von Süden über die Straße „Dömerstiege“ erfolgen.<br />
In Richtung Norden ist e<strong>in</strong>e Wohnbauentwicklungsrichtung für die<br />
langfristige Zukunft vorgesehen, allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennutzungs-<br />
Wolters Partner 47<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
plan dargestellt, da e<strong>in</strong>e weitere Siedlungsentwicklung <strong>in</strong> die freie Land-<br />
schaft momentan nicht erfor<strong>der</strong>lich ist. Im Anhang zu diesem Bericht ist<br />
diese Wohnentwicklungsrichtung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Übersichtsplanes als Pfeil<br />
dargestellt (s. Anhang). E<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> diese Richtung wird nur<br />
dann <strong>in</strong> Anspruch genommen, wenn sich die Geme<strong>in</strong>deentwicklung im<br />
Geltungszeitraum des Flächennutzungsplanes extrem dynamisch dar-<br />
stellen sollte. Der Flächennutzungsplan stellt diese Fläche weiterh<strong>in</strong> als<br />
Landwirtschaftliche Nutzfläche dar. Um jedoch im Falle e<strong>in</strong>er dynami-<br />
schen Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> schnell mit e<strong>in</strong>er Flächen-<br />
nutzungsplan-Än<strong>der</strong>ung reagieren zu können, wird bereits jetzt gebeten,<br />
im Beteiligungsverfahren zu dieser Wohnentwicklungsrichtung Stellung<br />
zu nehmen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> bestehenden, als ökologisch nachrangig zu bewertenden<br />
Nutzungsverhältnisse (Ackerflächen) kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />
zugeführt werden. Erfor<strong>der</strong>lich wird aufgrund <strong>der</strong> Randlage e<strong>in</strong>e dichte<br />
E<strong>in</strong>grünung aus bodenständigen Gehölzen zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die angren-<br />
zende Landschaft. Bee<strong>in</strong>trächtigungen des westlich verlaufenden Ge-<br />
wässers s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en ausreichend breiten Pufferstreifen zu vermei-<br />
den. Innerhalb dieses Streifens ist e<strong>in</strong>e Anpflanzung zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des<br />
Baugebiets <strong>in</strong> westliche Richtung denkbar. Als externe Ausgleichsmaß-<br />
nahmen s<strong>in</strong>d sowohl Aufwertungsmaßnahmen an den Gewässern bzw.<br />
auf den Ackerflächen <strong>der</strong> nahen Umgebung denkbar, s<strong>in</strong>nvoll ist aber<br />
ebenso e<strong>in</strong>e räumlich weitere Verlagerung <strong>der</strong> Ausgleichsflächen <strong>in</strong> ei-<br />
nen Maßnahmenkomplex im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Öko-Pools.*<br />
Wohnbaufläche „Westlich Am Tümpel“ (5,7 ha)<br />
Im westlichen Anschluss an die bestehende Wohnsiedlung „Dö-<br />
merstiege“ ist e<strong>in</strong>e Wohnerweiterungsfläche von 5,7 ha vorgesehen. Die<br />
Fläche grenzt südlich an die Straße „Dömerstiege“, im Osten an die<br />
bestehende Wohnsiedlung „Dömerstiege“ und f<strong>in</strong>det im Westen e<strong>in</strong>e<br />
Begrenzung, die den von Bebauung freizuhaltenden <strong>in</strong> den Ortskern<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragenden Grünbereich berücksichtigt.<br />
Die Anb<strong>in</strong>dung an das vorhandene Erschließungsnetz kann über die<br />
Straße „Dömerstiege“ im Norden, über die Straße „Am Tümpel“ sowie<br />
über die „Amtmann-Daniel-Straße“ im Osten erfolgen.<br />
Wolters Partner 48<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Der Langemeersbach im Norden entlang <strong>der</strong> Straße „Dömerstiege“<br />
sowie im westlichen Bereich ist aus Gründen des Gewässer- und Hoch-<br />
wasserschutzes von e<strong>in</strong>er baulichen Nutzung freizuhalten.<br />
Das Plangebiet wird von e<strong>in</strong>em Wirtschaftsweg <strong>in</strong> zwei Teilbereiche<br />
getrennt. Den nördlichen Bereich dom<strong>in</strong>ieren weitläufige Ackerflächen,<br />
ergänzt von e<strong>in</strong>em zentral verlaufenden Gehölzstreifen und e<strong>in</strong>er jungen<br />
Obstwiese am Siedlungsrand. Im Gegensatz zum nördlichen Teilbereich<br />
dom<strong>in</strong>iert im Süden e<strong>in</strong>e Grünlandnutzung mit e<strong>in</strong>gestreuten Heckenzü-<br />
gen und E<strong>in</strong>zelbäumen. Die Schutzgüter weisen überwiegend e<strong>in</strong>e nach-<br />
rangige, teilweise jedoch auch hohe ökologische Wertigkeit auf. Insbe-<br />
son<strong>der</strong>e <strong>der</strong> südliche Teilbereich grenzt unmittelbar an e<strong>in</strong>en aus ökolo-<br />
gischer als auch landschaftsästhetischer Sicht wertvollen, von Waldflä-<br />
chen und Grünland unterschiedlicher Nutzungs<strong>in</strong>tensität geprägten<br />
Grünkeil, <strong>der</strong> bis <strong>in</strong> den besiedelten Bereich <strong>Nordwalde</strong>s h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragt. E<strong>in</strong>e<br />
bauliche Inanspruchnahme <strong>der</strong> Fläche ist daher nur unter Berücksichti-<br />
gung <strong>der</strong> landschaftlichen Qualität des Umfeld durchzuführen. E<strong>in</strong> mög-<br />
lichst fließen<strong>der</strong> Übergang <strong>der</strong> Bebauung <strong>in</strong> die Landschaft ist zu sichern,<br />
zu dem <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> zentralen Heckenzüge und <strong>der</strong> Kopfweidenreihe<br />
beiträgt und <strong>der</strong> durch weitere Gehölzpflanzungen <strong>in</strong> den Randbereichen<br />
als auch entlang des Wirtschaftswegs erzielt werden kann. Hiermit wird<br />
gleichzeitig e<strong>in</strong>e an diesem Ortsrand wichtige Durchgrünung und Auf-<br />
lockerung <strong>der</strong> zukünftigen Bebauung erzielt. Darüberh<strong>in</strong>aus ist mit <strong>der</strong><br />
neuen Bebauung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand zur südlich angrenzenden<br />
Waldfläche e<strong>in</strong>zuhalten. Da mit <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es Wohngebiets e<strong>in</strong><br />
landschaftlich wertvoller Bereich beansprucht wird, sollten plangebiet-<br />
sexterne Maßnahmen zielgerichtet e<strong>in</strong>e Aufwertung des nahen Land-<br />
schafts(bild)raums verfolgen. Hierzu gehören ergänzende Gehölzpflan-<br />
zungen, Maßnahmen im Bereich des Langemeersbachs und Ersatz des<br />
Grünlands durch Umwandlung von Ackerflächen.*<br />
Wohnbaufläche „Am Sportplatz“ (3,2 ha)<br />
Die bestehenden Sport- und Tennisplätze an <strong>der</strong> Straße „Wallgra-<br />
ben/Mühlenweg“ werden langfristig zugunsten e<strong>in</strong>er Wohnbauflächen-<br />
entwicklung bzw. e<strong>in</strong>er Gemischten Bauflächenentwicklung überplant.<br />
Aufgrund des Planungszieles, die bestehenden Sportanlagen an e<strong>in</strong>em<br />
Wolters Partner 49<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Standort zu konzentrieren (s. a. Kap. 7.7.3), steht dieser Bereich mittel-<br />
bis langfristig zur Disposition. Entlang <strong>der</strong> Straße „Mühlenweg“ ist da-<br />
her e<strong>in</strong>e 3,2 ha große Wohnbaufläche dargestellt. Diese überplant den<br />
südlichen Sportplatz sowie die bestehenden Tennisanlagen. Der südlich<br />
angrenzende, bislang gewerblich genutzte Bereich im Gewerbegebiet<br />
Sandstiege wird <strong>in</strong> Teilen <strong>in</strong> die Wohnbaufläche <strong>in</strong>tegriert, da die hier<br />
ansässige Gewerbefirma ihren Standort aufgegeben hat. Die möglichen<br />
Immissionskonflikte durch das angrenzende Gewerbegebiet Sandstiege<br />
bzw. den angrenzenden E<strong>in</strong>zelhandelsstandort s<strong>in</strong>d im Zuge <strong>der</strong> ver-<br />
b<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen. Im Flächennutzungsplan<br />
ist diese Wohnbaufläche daher umgrenzt als „Fläche für Nutzungsbe-<br />
schränkungen o<strong>der</strong> für Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Um-<br />
welte<strong>in</strong>wirkungen im S<strong>in</strong>ne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“. Da<br />
dieser Wohnentwicklungsbereich bereits durch die bisherige Sport- und<br />
Gewerbenutzung versiegelt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />
Wohnbaufläche „NBS“ (1,5 ha)<br />
Nördlich <strong>der</strong> Bahnhofstraße bef<strong>in</strong>det sich nahe des Ortskerns <strong>der</strong> Sitz<br />
<strong>der</strong> Fa. Wattendorff/Nordwal<strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei (NBS), die schon<br />
lange Zeit ihren Sitz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de hat. Die dynamische E<strong>in</strong>wohner-<br />
entwicklung <strong>der</strong> Vergangenheit führte dazu, dass die Wohnbebauung<br />
die Textilfabriken am ehemaligen Ortsrand übersprang und sich weiter<br />
Richtung Westen ausdehnte.<br />
Heute fügt sich die gewerbliche Nutzung dieses Gewerbestandortes<br />
nicht mehr <strong>in</strong> das von Wohnbebauung umgebene Umfeld e<strong>in</strong>. Daher ist<br />
es langfristiges Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, diesen Standort e<strong>in</strong>er Wohnbebauung<br />
zuzuführen bzw. den straßenbegleitenden Bereich als gemischte Nut-<br />
zungsstruktur zu entwickeln und dadurch ortskernnah Wohnraum zu<br />
schaffen. Aufgrund <strong>der</strong> Nähe zum Ortskern und den Versorgungse<strong>in</strong>rich-<br />
tungen wie auch zum nördlich angrenzenden Freiraum bietet sich <strong>der</strong><br />
Standort <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für altengerechtes Wohnen an, denn dieses ist<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige <strong>in</strong> absehbarer Zeit zur Verfügung stehende ortskernnahe<br />
Wohnentwicklungsbereich.<br />
Die Erschließung dieses Bereiches kann von <strong>der</strong> Bahnhofstraße erfol-<br />
Wolters Partner 50<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
gen. Im städtebaulichen Rahmenplan für den Ortskern aus dem Jahr<br />
1991 ist dieser Bereich ebenfalls als Wohnentwicklungsfläche vorge-<br />
schlagen worden, allerd<strong>in</strong>gs ist für den nördlichen Bereich dieser Fläche<br />
e<strong>in</strong>e öffentliche Grünfläche vorgesehen worden, um e<strong>in</strong>en attraktiven<br />
Übergang zum Freiraum zu entwickeln und den Uferbereich des Kirch-<br />
larbaches von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten. Die Dimension und Ausfor-<br />
mung e<strong>in</strong>er solchen öffentlichen Grünfläche mit e<strong>in</strong>er Nutzungskonzep-<br />
tion ist im Rahmen e<strong>in</strong>er detaillierten Gesamtplanung zu prüfen. Sie ist<br />
im Flächennutzungsplan lediglich als l<strong>in</strong>eares Verb<strong>in</strong>dungsband ange-<br />
deutet.<br />
Wohnbaufläche „Bisp<strong>in</strong>ghof“ (0,6 ha)<br />
Der ehemalige Bisp<strong>in</strong>ghof am östlichen Rand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />
ist e<strong>in</strong> von Gräften umgebener Hof. Hier bef<strong>in</strong>det sich die Kirche <strong>der</strong><br />
Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de. Der Inselbereich wie auch <strong>der</strong> südlich<br />
angrenzende Bereich an <strong>der</strong> Bisp<strong>in</strong>gallee bieten noch Entwicklungsspiel-<br />
raum. Bislang war dieser Bereich im wirksamen Flächennutzungsplan für<br />
e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>bedarfsnutzung vorgesehen. Diese Nutzungsform ersche<strong>in</strong>t<br />
heute nicht mehr nötig. Daher ist <strong>der</strong> –fast unbebaute- Bereich nunmehr<br />
als Wohnbaufläche dargestellt. Für den Bereich <strong>der</strong> Insellage des<br />
Bisp<strong>in</strong>ghofes ist im Jahr 2003 e<strong>in</strong> städtebaulicher Wettbewerb durchge-<br />
führt worden. Die Auslobung gab als Ziel vor, hier e<strong>in</strong>e Wohnbauent-<br />
wicklung vorzusehen.<br />
Wolters Partner 51<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.1.2 Gemischte Bauflächen<br />
Als Gemischte Bauflächen stellt <strong>der</strong> Flächennutzungsplan die städte-<br />
baulich s<strong>in</strong>nvollen Standorte für E<strong>in</strong>zelhandels- und Dienstleistungsbe-<br />
trieben, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> das Wohnen nicht störenden kle<strong>in</strong>gewerbli-<br />
chen Nutzungen dar. Mit <strong>der</strong> Ausweisung von gemischten Bauflächen<br />
soll das geregelte Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wohnfunktion mit Versorgungs-<br />
e<strong>in</strong>richtungen (E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe, Geschäfts-, Büro- und Verwal-<br />
tungsgebäude, Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen sowie Gaststätten) ermög-<br />
licht werden.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Differenzierung <strong>der</strong> gemischten Bauflächen, z.B. <strong>in</strong> Kern-<br />
o<strong>der</strong> Mischgebiete ist nicht erfolgt, da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan vorbe-<br />
reitenden Charakter hat und für die Bebauungsplanung noch deutliche<br />
Entwicklungsspielräume lassen soll. Zum an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d alle Bereiche <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bereits mit rechtswirksamen Bebauungsplänen<br />
überplant. Dadurch kann e<strong>in</strong>e städtebaulich unerwünschte Ansiedlung<br />
von großflächigem E<strong>in</strong>zelhandel kontrolliert werden. Gemischte Bauflä-<br />
chen mit Entwicklungspotential s<strong>in</strong>d an folgenden Stellen im Flächen-<br />
nutzungsplan dargestellt:<br />
Gemischte Baufläche „NBS“ (0,6 ha)<br />
Nördlich <strong>der</strong> Bahnhofstraße bef<strong>in</strong>det nahe des Ortskerns <strong>der</strong> Sitz <strong>der</strong><br />
Fa. Wattendorf /Nordwal<strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei (NBS). Die gewerbliche<br />
Nutzung fügt sich nicht mehr <strong>in</strong> das Umfeld e<strong>in</strong>. Daher ist es langfristi-<br />
ges Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, diesen Standort sowohl e<strong>in</strong>er Wohnbebauung<br />
zuzuführen als auch den straßenbegleitenden Bereich mit e<strong>in</strong>er gemisch-<br />
ten Nutzungsstruktur zu entwickeln. Die Bahnhofstraße ist – <strong>in</strong>sbesonde-<br />
re im Ortskernbereich – durch e<strong>in</strong>e gemischte Struktur gekennzeichnet.<br />
Daher ist auch dieser ortskernnahe Bereich straßenbegleitend als ge-<br />
mischte Baufläche dargestellt. Da dieser Bereich bereits durch die ge-<br />
werbliche Nutzung vorgeprägt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />
Wolters Partner 52<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Gemischte Baufläche „Am alten Sportplatz“ (1,9 ha)<br />
Die bestehenden Sport- und Tennisplätze an <strong>der</strong> Straße „Wallgra-<br />
ben/Mühlenweg“ werden langfristig zugunsten e<strong>in</strong>er Wohnbauflächen-<br />
bzw. Gemischten Bauflächenentwicklung überplant.<br />
Aufgrund des Planungszieles, die bestehenden Sportanlagen an e<strong>in</strong>em<br />
Standort zu konzentrieren (s. a. Kap. 7.7.3), steht entlang <strong>der</strong> Straße<br />
„Wallgraben“ daher e<strong>in</strong> großer Bereich für e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Nutzungsstruk-<br />
tur zur Disposition. Östlich <strong>der</strong> Straße „Wallgraben“ wird e<strong>in</strong>e 1,9 ha<br />
große gemischte Baufläche vorgehalten. Diese überplant den gesamten<br />
Bereich <strong>der</strong> Kampfbahn. Angedacht ist hier die Ansiedlung von Hand-<br />
werksbetrieben <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Handwerkerhofes. Die bestehende Park-<br />
anlage bleibt h<strong>in</strong>gegen bestehen. Da dieser Bereich bereits durch die<br />
<strong>der</strong>zeitige Sportnutzung versiegelt ist, trifft die Umwelterheblichkeits-<br />
prüfung hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />
Gemischte Baufläche „Tennisplätze Emsdettener Straße“ (0,7<br />
ha)<br />
An <strong>der</strong> Emsdettener Straße <strong>in</strong> Höhe des Gewerbegebietes Denkerstiege<br />
ist <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e Tennisanlage vorhanden. Dieser Bereich <strong>der</strong> Tennisanlage<br />
wird im Flächennutzungsplan nunmehr als gemischte Baufläche darge-<br />
stellt, um hier langfristig die Möglichkeit zu bekommen, die gemischte<br />
Struktur entlang <strong>der</strong> Emsdettener Straße fortzuführen. Die Tennisanlage<br />
kann <strong>in</strong> das geplante Sportareal nördlich des Gewerbegebietes Denker-<br />
stiege verlagert werden. Da dieser Bereich bereits durch die <strong>der</strong>zeitige<br />
Nutzung vorgeprägt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung hierzu<br />
ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />
Wolters Partner 53<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflä-<br />
chen<br />
Insgesamt werden im Flächennutzungsplan rund 26 ha zukünftige<br />
Wohnbau- bzw. Gemischte Bau- Entwicklungsflächen dargestellt.<br />
Hierbei handelt es sich hauptsächlich klassischerweise um Flächen, die<br />
<strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan zuvor als landwirtschaftliche Fläche, Wald<br />
o<strong>der</strong> Grünfläche dargestellt hat. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage Nord-<br />
walde auch Bereiche, die zwar schon als genutzter Bereich/Baufläche<br />
dargestellt waren (jedoch nicht als Wohnbaufläche o<strong>der</strong> Gemischte Bau-<br />
fläche) für die nunmehr zukünftig e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Nutzung vorgesehen ist<br />
(Bsp. Firmenstandort Wattendorf, Sportplatz, Bisp<strong>in</strong>ghof). Diese Berei-<br />
che, wo absehbar ist, dass sie für e<strong>in</strong>e Wohnbau- bzw. Gemischte Bau-<br />
Entwicklung zur Verfügung stehen, werden als Entwicklungsflächen<br />
gewertet. An<strong>der</strong>e Bereiche, die (wie beispielsweise Siedlung Feldstra-<br />
ße/Dömerstiege) bislang als Landwirtschaftliche Fläche dargestellt waren<br />
und nunmehr als Wohnbaufläche dargestellt werden, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e poten-<br />
tiellen Entwicklungsflächen, da sie bereits heute zum überwiegenden<br />
Teil bebaut s<strong>in</strong>d.<br />
Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent-<br />
wicklungsflächen für e<strong>in</strong>e Wohnnutzung bzw. Gemischte Nutzungsstruk-<br />
tur:<br />
Wolters Partner 54<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Potentielle Entwicklungsflächen (Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen)<br />
Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />
wirksamen FNP<br />
„Westlich<br />
Hohlweg/Mühlenweg"<br />
Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westlich Feldstraße“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Östlich Sievertskamp“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Nördlich Dömerstiege“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westlich Am Tümpel“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Am Sportplatz“ Grünfläche bzw.<br />
Gewerbliche Baufläche<br />
Flächendarstellung<br />
im neuen FNP<br />
Wolters Partner 55<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Flächengröße<br />
Wohnbaufläche 7,2 ha<br />
Wohnbaufläche 0,7 ha<br />
Wohnbaufläche 1,3 ha<br />
Wohnbaufläche 2,2 ha<br />
Wohnbaufläche 5,7 ha<br />
Wohnbaufläche 3,2 ha<br />
„NBS“ Gewerbliche Baufläche Wohnbaufläche 1,5 ha<br />
„Bisp<strong>in</strong>ghof“ Geme<strong>in</strong>bedarfs-<br />
fläche<br />
„NBS“ Gewerbliche Baufläche Gemischte<br />
Wohnbaufläche 0,6 ha<br />
Baufläche<br />
„Am Sportplatz“ Grünfläche Gemischte<br />
„Tennisplätze<br />
Emsdettener Straße“<br />
Grünfläche<br />
Zweckbestimmung<br />
Tennisplätze<br />
Baufläche<br />
Gemischte<br />
Baufläche<br />
0,6 ha<br />
1,9 ha<br />
0,7 ha<br />
Entwicklungsfläche gesamt 25,6 ha<br />
Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenord-<br />
nung von rund 26 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen nach <strong>der</strong>-<br />
zeit wirksamem Flächennutzungsplan (s. Kap. 5.5.3). Die Reservenflä-<br />
chen bleiben alle bestehen, da ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Reserveflächen im Flächennut-<br />
zungsplan-Entwurf gestrichen wurde.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit 6,60 ha an Bauflächenreserven (Stand Januar<br />
2005) vorhanden. Hiervon s<strong>in</strong>d 6,30 ha als verhandelbare Reserven zu<br />
werten. Ihre Mobilisierung ist weiterh<strong>in</strong> städtebauliche Zielsetzung <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de und während <strong>der</strong> Geltungsdauer des Flächennutzungsplanes
absehbar. Das bedeutet, dass <strong>in</strong>sgesamt 31,9 ha Baufläche zur Verfü-<br />
gung stehen. Im Kapitel 4.4.2 bzw. 7.1 ist e<strong>in</strong> Wohnbauflächenbedarf bis<br />
zum Jahr 2020 von 29 ha aufgezeigt worden. Das bedeutet, dass <strong>der</strong><br />
Wohnbauflächenbedarf durch die zukünftig zur Verfügung stehenden<br />
Bauflächen gedeckt wird.<br />
Für die Wohnbauflächen und Gemischten Bauflächen ergibt sich auf<br />
Grundlage des ermittelten Flächenbedarfs, <strong>der</strong> vorhandenen Flächenre-<br />
serven sowie <strong>der</strong> vorgenommenen Rücknahmen und Neudarstellungen<br />
folgende Flächenbilanz:<br />
Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen Umfang<br />
Flächenreserven (verhandelbar) 6,30 ha<br />
Vorgesehene Rücknahmen (<strong>der</strong> Flächenreserven) -0,00 ha<br />
Vorgesehene Neudarstellungen 25,60 ha<br />
Vorhandenes Flächenangebot 31,90 ha<br />
Wohnbauflächenbedarf 29,00 ha<br />
Flächenbilanz +2,90 ha<br />
Es sei an dieser Stelle darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass die errechnete Wohn-<br />
flächennachfrage nicht nur <strong>in</strong> neue Wohnbauflächennachfrage umzu-<br />
wandeln ist, son<strong>der</strong>n soll neben Neubauvorhaben auch durch Nachver-<br />
dichtung und Nutzung des Altbestandes gedeckt werden. Die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
„alten“ Bebauungsplänen festgesetzte niedrige Geschossflächenzahl<br />
und damit Ausdruck <strong>der</strong> Baudichte, ist nicht mehr marktgerecht, da<br />
umfangreiche Gärten für die Eigenversorgung längst überflüssig gewor-<br />
den s<strong>in</strong>d. Die Bewohner solcher Siedlungen haben z.T. mittlerweile e<strong>in</strong><br />
Alter erreicht, <strong>in</strong> dem sie die großen Grundstücke nicht mehr unterhalten<br />
können. Hier kann <strong>der</strong> Bedarf daher ggf. auch durch Nachverdichtung –<br />
soweit städtebaulich verträglich – gedeckt werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist unbestimmt, ob es <strong>in</strong> Zukunft nicht s<strong>in</strong>nvoll und<br />
möglich ist, vorhandene Wohngebäude so umzubauen, dass bedarfsge-<br />
rechte, kle<strong>in</strong>ere Wohne<strong>in</strong>heiten entstehen.<br />
Insgesamt geht die Wohnbauflächenermittlung von dem städtebaulich<br />
ungünstigen Fall aus, dass <strong>der</strong> gesamte Wohnflächenbedarf durch Neu-<br />
Wolters Partner 56<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
au gedeckt wird. Tatsächlich wird <strong>in</strong> Zukunft <strong>der</strong> Gebrauchtimmobi-<br />
lienmarkt e<strong>in</strong>e größere Rolle spielen, so dass durch Leerstandsnutzung<br />
auch Bedarf an Wohnfläche gedeckt werden kann. Da es hierzu jedoch<br />
ke<strong>in</strong>erlei verlässliche Prognosen gibt und auch die räumliche Zuordnung<br />
potentieller Leerstände mangels entsprechen<strong>der</strong> Erhebung nicht möglich<br />
ist, wird vorerst <strong>der</strong> gesamte Wohnflächenbedarf als Neubauflächenbe-<br />
darf dargestellt. Dies darf nicht darüber h<strong>in</strong>weg täuschen, dass die Ver-<br />
meidung von Leerständen im Bestand vorrangige Aufgabe <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>-<br />
deentwicklung se<strong>in</strong> muss.<br />
Wolters Partner 57<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.2 Gewerbliche Bauflächen<br />
7.2.1 Gewerbliche Bauflächen<br />
Die Bereitstellung von Arbeitsplätzen für die ortsansässige Bevölke-<br />
rung und die Sicherung <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten vorhandener Be-<br />
triebe gehört heute zu den wesentlichen Zielen künftiger Planung. Ge-<br />
werbeplanung ist vor allem e<strong>in</strong>e Angebotsplanung mit dem Ziel, günsti-<br />
ge Standortbed<strong>in</strong>gungen und somit auch attraktive Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die Unternehmen zu schaffen.<br />
Für den Gewerbeflächenbedarf e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de spielen neben regiona-<br />
len und überregionalen Bed<strong>in</strong>gungen (Standortgunst e<strong>in</strong>er gesamten Re-<br />
gion, allgeme<strong>in</strong>e Wirtschaftslage) auch lokale E<strong>in</strong>flussfaktoren e<strong>in</strong>e Rolle<br />
(Standortgunst, Flächenangebot), die z.T. schwer abzuschätzen und zu<br />
bee<strong>in</strong>flussen s<strong>in</strong>d.<br />
<strong>Nordwalde</strong> verfügt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang über günstigere Aus-<br />
gangspositionen als dies offensichtlich ist:<br />
� Bedeutende Verkehrswege für die Region wie die BAB 1 sowie die<br />
B 54 s<strong>in</strong>d schnell zu erreichen. In Zukunft gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Gewerbestand-<br />
ort <strong>Nordwalde</strong> durch die neue Umgehungsstraße L 555 n an Attraktivi-<br />
tät; gleichzeitig ist jedoch aufgrund mehrerer z. T. <strong>in</strong>terkommunaler<br />
Standorte <strong>in</strong> Flughafennähe mit verschärfter Konkurrenz zu rechnen.<br />
� Die bisherige Ausweisung von neuen (nicht historisch gewachsenen)<br />
Gewerbestandorten erfolgte am Rande <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (Ge-<br />
werbe- und Industriegebiet West), wodurch das Risiko von Nutzungs-<br />
konflikten m<strong>in</strong>imiert wurde.<br />
� Neben den direkten Standortbed<strong>in</strong>gungen spielen auch weiche Stand-<br />
ortfaktoren e<strong>in</strong>e Rolle: Mit se<strong>in</strong>er Infrastrukturausstattung, dem Ange-<br />
bot an E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäften und <strong>der</strong> Wohnqualität stellt Nordwal-<br />
de e<strong>in</strong>en attraktiven und alternativen Wohnstandort <strong>in</strong> Nähe zu e<strong>in</strong>em<br />
breiten Arbeitsmarktangebot dar.<br />
Bei <strong>der</strong> zukünftigen gewerblichen Bauflächenentwicklung ist es städte-<br />
bauliches Ziel, an vorhandene gewerbliche Standorte anzuknüpfen, um<br />
e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Erschließung zu ermöglichen sowie Imageeffekte<br />
und Fühlungsvorteile zu nutzen.<br />
Der Gebietsentwicklungsplan des Regierungsbezirks Münster sieht ei-<br />
ne Gewerbeflächenkonzentration im Süden <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (In-<br />
Wolters Partner 58<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Angebotsplanung<br />
Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />
Ziele des GEP
dustriegebiet West, Gewerbegebiet Sandstiege, Gewerbegebiet Sand-<br />
stiege-Wallgraben, Gewerbegebiet Pickstiege) sowie im Nordosten <strong>der</strong><br />
Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s (Gewerbegebiet Denkerstiege) vor. Im Flächennut-<br />
zungsplan ist <strong>in</strong> folgenden Bereichen Gewerbliche Baufläche dargestellt:<br />
Gewerbliche Baufläche „Nördlich Bahnhofstraße“ (12,3 ha)<br />
Nördlich des bestehenden Industrie- und Gewerbegebietes West ist auf<br />
<strong>der</strong> nördlichen Seite <strong>der</strong> Bahnhofsstraße e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> gewerbli-<br />
chen Baufläche vorgesehen. Hier ist <strong>in</strong> jüngster Vergangenheit für den<br />
Bereich an <strong>der</strong> Bahntrasse bereits e<strong>in</strong> Bebauungsplan als Satzung be-<br />
schlossen worden. Dieser Bebauungsplan setzt Gewerbegebiet fest. Die<br />
Gewerbeflächenerweiterung erfolgt nunmehr Richtung Westen. Langfris-<br />
tig werden dabei die bestehenden vier Wohnhäuser als Gewerbliche<br />
Baufläche überplant. Durch heranrückendes Gewerbe an diese Wohnbe-<br />
bauung wird e<strong>in</strong> Konflikt hervorgerufen, <strong>der</strong> aufgrund des § 50 BImSchG<br />
grundsätzlich ausgeräumt werden soll. Es ist daher zielführen<strong>der</strong> und<br />
auch realistischer den Bereich <strong>der</strong> Wohnhäuser auch als Gewerbefläche<br />
darzustellen.<br />
Bei <strong>der</strong> geplanten Gewerblichen Baufläche handelt es sich aus landes-<br />
planerischer Sicht um e<strong>in</strong>en neuen Siedlungsansatz, <strong>der</strong> über die Dar-<br />
stellung des Gebietsentwicklungsplanes h<strong>in</strong>ausgeht. Die Abweichung<br />
zum <strong>der</strong>zeit gültigen Gebietsentwicklungsplan liegt bei 9,3 ha.<br />
Die im Westen im Anschluss an bestehende bzw. planungsrechtlich ge-<br />
sicherte Gewerbegebiete gelegene Fläche wird landwirtschaftlich als<br />
Acker und Grünland genutzt und von Gehölzen, Splitterbebauung und<br />
Gewässer strukturiert. Aufgrund <strong>der</strong> Vielschichtigkeit <strong>der</strong> Biotopstruktu-<br />
ren ist bei e<strong>in</strong>er Inanspruchnahme mit e<strong>in</strong>em mittleren bis vere<strong>in</strong>zelt ho-<br />
hen Konfliktpotential zu rechnen. Zur Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffs<strong>in</strong>tensi-<br />
tät sollten das im östlichen Bereich verlaufende Gewässer und se<strong>in</strong>e be-<br />
gleitenden Gehölzstrukturen erhalten bzw. ergänzt werden. Zudem soll-<br />
te durch die Anpflanzung e<strong>in</strong>es ausreichend breiten Gehölzstreifens, <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Strukturierung die Höhenentwicklung <strong>der</strong> gewerblichen Baukör-<br />
per berücksichtigt, e<strong>in</strong>e möglichst gute E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die nördlich an-<br />
grenzende freie Landschaft erreicht werden.<br />
Am südwestlichen Randbereich sollte <strong>der</strong> außerhalb des Plangebietes<br />
Wolters Partner 59<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
gelegene Wald durch die Anlage e<strong>in</strong>es Waldrandes ergänzt werden, hier<br />
ist auch auf e<strong>in</strong>en ausreichenden Abstand zur Waldfläche e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Zur Aufwertung <strong>der</strong> Ortse<strong>in</strong>fahrtfunktion <strong>der</strong> Bahnhofstraße sollte stra-<br />
ßenbegleitend e<strong>in</strong>e Baumreihe angepflanzt werden. Als Fläche für die er-<br />
for<strong>der</strong>lich werdenden externen Ausgleichsmaßnahmen bietet sich die im<br />
nahen Umfeld gelegene Nie<strong>der</strong>ung des Langemeersbaches an.*<br />
In Richtung Westen ist die weitere Gewerbeentwicklungsrichtung für<br />
die langfristige Zukunft vorgesehen, allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennut-<br />
zungsplan dargestellt, son<strong>der</strong>n im Anhang zu diesem Bericht <strong>in</strong> Form<br />
e<strong>in</strong>es Übersichtsplanes dargestellt (s. Anhang). E<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> diese<br />
Richtung wird nur dann <strong>in</strong> Anspruch genommen, wenn sich die Geme<strong>in</strong>-<br />
deentwicklung im Geltungszeitraum des Flächennutzungsplanes extrem<br />
dynamisch darstellen sollte. Der Flächennutzungsplan stellt diese Fläche<br />
weiterh<strong>in</strong> als Landwirtschaftliche Nutzfläche dar. Um jedoch im Falle<br />
e<strong>in</strong>er dynamischen Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> schnell mit<br />
e<strong>in</strong>er Flächennutzungsplan-Än<strong>der</strong>ung reagieren zu können, wird bereits<br />
jetzt gebeten, im Beteiligungsverfahren zu dieser Gewerbeentwicklungs-<br />
richtung Stellung zu nehmen.<br />
Gewerbliche Baufläche „Westr<strong>in</strong>g“ (4,3 ha)<br />
Aufgrund <strong>der</strong> festgelegten Trasse <strong>der</strong> Umgehungsstraße ergeben sich<br />
zwischen dieser Trasse und dem bestehenden „Industrie- und Gewerbe-<br />
gebiet West“ Flächen, die <strong>der</strong> gewerblichen Nutzung zugeführt werden<br />
sollen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass bestehende Betriebe im<br />
„Industrie- und Gewerbegebiet West“ sich erweitern können und sich<br />
entlang <strong>der</strong> Umgehungsstaße neu positionieren können. Diese neuen<br />
Erweiterungsflächen betragen 4,3 ha und werden als Gewerbliche Bau-<br />
fläche dargestellt.<br />
Gewerbliche Baufläche „Gildestraße“ (1,7 ha)<br />
Das gleiche gilt für das „Gewerbegebiet Gildestraße“: Aufgrund <strong>der</strong><br />
festgelegten Trasse <strong>der</strong> Umgehungsstraße ergeben sich zwischen dieser<br />
Trasse und dem bestehenden „Gewerbegebiet Gildestraße“ Flächen, die<br />
<strong>der</strong> gewerblichen Nutzung zugeführt werden sollen. Dadurch entsteht<br />
Wolters Partner 60<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
die Möglichkeit, dass die bestehenden Betriebe im „Gewerbegebiet Gil-<br />
destraße“ sich erweitern und sich entlang <strong>der</strong> Umgehungsstaße neu<br />
positionieren können. Diese neuen Erweiterungsflächen betragen 1,7 ha<br />
und werden als Gewerbliche Baufläche dargestellt.<br />
Gewerbliche Baufläche „L 559/L 592“ (1,5 ha)<br />
Der bestehende, historisch gewachsene Gewerbestandort (ehemaliges<br />
Sägewerk) an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>mündung <strong>der</strong> L 592 <strong>in</strong> die L 559 nördlich <strong>der</strong> Orts-<br />
lage <strong>Nordwalde</strong> hat Erweiterungsbedarf angemeldet. Durch e<strong>in</strong>e Erwei-<br />
terung <strong>der</strong> bestehenden Gewerblichen Baufläche von ca. 1,5 ha Richtung<br />
Norden ergibt sich gleichzeitig die Möglichkeit e<strong>in</strong>er verkehrlich s<strong>in</strong>n-<br />
vollen Lösung für den Betrieb, denn die Zulieferung kann dadurch von<br />
Norden erfolgen. Aus landesplanerischer Sicht wird dieser Erweiterungs-<br />
absicht zugestimmt. E<strong>in</strong> Entwicklungspfeil (s. Übersichtsplan im Anhang)<br />
deutet die langfristige Entwicklungsrichtung dieses Standortes an. Die-<br />
ses wird nur erfolgen, wenn sich <strong>der</strong> Betrieb weiterh<strong>in</strong> so dynamisch<br />
entwickelt. Im Flächennutzungsplan wird dieser weitere Entwicklungsbe-<br />
reich jedoch nicht dargestellt, son<strong>der</strong>n nur im Übersichtsplan im Anhang<br />
als Pfeil gekennzeichnet.<br />
Der von e<strong>in</strong>er Ackerfläche gebildete Erweiterungsbereich e<strong>in</strong>es beste-<br />
henden Gewerbebetriebs ist aufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftung<br />
und <strong>der</strong> Nähe bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>der</strong> Nutzungen (L 559, bestehen<strong>der</strong> Ge-<br />
werbebetrieb) als ökologisch ger<strong>in</strong>gwertig e<strong>in</strong>zustufen. Um das Vorha-<br />
ben schonend <strong>in</strong> die nordöstlich angrenzende weitläufige freie Land-<br />
schaft e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, sollte <strong>in</strong> den Randbereichen des Plangebiets e<strong>in</strong>e<br />
dichte E<strong>in</strong>grünung aus bodenständigen Bäumen und Sträuchern vorgese-<br />
hen werden, die h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Strukturierung die Höhenentwicklung<br />
<strong>der</strong> Gewerbebauten berücksichtigt. Als externe Ausgleichsmaßnahmen<br />
im nahen Umfeld wäre zur strukturellen Belebung des landwirtschaftlich<br />
<strong>in</strong>tensiv genutzten Umfelds die Anlage von glie<strong>der</strong>nden Gehölzstruktu-<br />
ren denkbar.*<br />
Wolters Partner 61<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
Gewerbliche Baufläche „Denkerstiege“ (0,4 ha)<br />
Im Gewerbegebiet Denkerstiege ist am nordöstlichen Rand e<strong>in</strong>e Bau-<br />
fläche von 0,4 ha beidseitig <strong>der</strong> Straße „Denkerstiege“ dargestellt. Diese<br />
ermöglicht sowohl e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> angrenzenden Betriebe als auch<br />
die Ansiedlung von neuen Betrieben.<br />
Die Fläche wird <strong>der</strong>zeit als Ackerfläche bzw. Lagerplatz genutzt. E<strong>in</strong>er<br />
baulichen Inanspruchnahme stehen daher ökologische Belange nicht<br />
entgegen. Bei <strong>der</strong> Realisierung ist darauf zu achten, dass die Gehölze<br />
entlang des südlich verlaufenden Gewässers erhalten und durch e<strong>in</strong>en<br />
ausreichenden Abstand vor Bee<strong>in</strong>trächtigungen geschützt werden. E<strong>in</strong>e<br />
östlich zur Hofstelle gelagerte E<strong>in</strong>grünung kann je nach Flächenverfüg-<br />
barkeit plangebiets<strong>in</strong>tern als auch -extern durchgeführt werden. Als ex-<br />
terne Ausgleichsmaßnahmen ist die Anlage von Gewässerrandstreifen<br />
o<strong>der</strong> Extensivierungsmaßnahmen im Bereich des südlich verlaufenden<br />
Gewässers denkbar.*<br />
Wolters Partner 62<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
7.2.2 Flächenbilanz<br />
Insgesamt werden im Flächennutzungsplan-Entwurf rund 20 ha zu-<br />
künftige Gewerbliche Bauentwicklungsflächen gesichert. Hierbei handelt<br />
es sich hauptsächlich um Flächen, die <strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan zu-<br />
vor als landwirtschaftliche Fläche, Wald o<strong>der</strong> Grünfläche dargestellt hat.<br />
Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent-<br />
wicklungsflächen für e<strong>in</strong>e Gewerbliche Nutzungsstruktur:<br />
Potentielle Entwicklungsflächen (Gewerbliche Bauflächen)<br />
Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />
wirksamen FNP<br />
„Nördlich Bahnhofstraße" Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westr<strong>in</strong>g“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft/<br />
Grünfläche<br />
„Gildestraße“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft/<br />
Grünfläche<br />
„ L 559/L 592 “ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Denkerstiege“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Flächendarstellung<br />
im neuen FNP<br />
Wolters Partner 63<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Flächengröße<br />
Gewerbliche Baufläche 12,3 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 4,3 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 1,7 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 1,5 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 0,4 ha<br />
Entwicklungsfläche gesamt 20,2 ha<br />
Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenord-<br />
nung von rund 20 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen nach <strong>der</strong>-<br />
zeit wirksamem Flächennutzungsplan (s. Kap. 5.4.3). Insgesamt s<strong>in</strong>d<br />
<strong>der</strong>zeit 16,9 ha an Bauflächenreserven (Stand Januar 2005) vorhanden.<br />
Hiervon s<strong>in</strong>d jedoch nur 10,9 ha planerisch verfügbar, weil 6,0 ha bereits<br />
betriebsgebunden s<strong>in</strong>d. Von diesen 10,9 ha werden 4 ha gestrichen, da<br />
diese heute u.a. nicht mehr den städtebaulichen Zielen entsprechen. So<br />
verbleiben lediglich 6,9 ha Entwicklungsfläche. Ihre Mobilisierung ist<br />
weiterh<strong>in</strong> städtebauliche Zielsetzung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de und während <strong>der</strong><br />
Geltungsdauer des Flächennutzungsplanes absehbar. Es ist auch zu be-<br />
achten, dass die neuen Flächen an <strong>der</strong> Umgehungsstraße (Westr<strong>in</strong>g,
Gildestraße) aufgrund ihrer Lage und ihres Zuschnittes nur als Erweite-<br />
rungsfläche <strong>der</strong> benachbarten bereits vorhandenen Betriebe <strong>in</strong> Frage<br />
kommen und daher bereits jetzt als betriebsgebunden gelten müssen<br />
(6 ha). Das bedeutet, dass diese von den <strong>in</strong>sgesamt 20,2 ha neu darge-<br />
stellten Entwicklungsflächen wie<strong>der</strong> abgezogen werden. Somit stehen<br />
<strong>in</strong>sgesamt 21,1 ha gewerbliche Baufläche zukünftig zur Verfügung. Im<br />
Kapitel 4.4.2 bzw. 7.1 ist lediglich als Anhaltswert bis zum Jahr 2020 e<strong>in</strong><br />
Gewerbeflächenbedarf von 10,5 ha aufgezeigt worden. Das bedeutet,<br />
dass <strong>der</strong> Gewerbeflächenbedarf durch die zukünftig zur Verfügung ste-<br />
henden Bauflächen gedeckt wird.<br />
Für die Gewerblichen Bauflächen ergibt sich auf Grundlage des ermit-<br />
telten Flächenbedarfs, <strong>der</strong> vorhandenen Flächenreserven sowie <strong>der</strong> vor-<br />
genommenen Rücknahmen und Neudarstellungen folgende Flächenbi-<br />
lanz:<br />
Gewerbliche Bauflächen Umfang<br />
Flächenreserven (verhandelbar) 10,90 ha<br />
Vorgesehene Rücknahmen (<strong>der</strong> Flächenreserven) - 4,00 ha<br />
Vorgesehene Neudarstellungen<br />
(davon bereits betriebsgebunden)<br />
20,20 ha<br />
- 6,00 ha<br />
Vorhandenes Flächenangebot 21,10 ha<br />
Gewerbeflächenbedarf 10,50 ha<br />
Flächenbilanz +10,60 ha<br />
Wolters Partner 64<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.3 Son<strong>der</strong>bauflächen<br />
Die Darstellung von Son<strong>der</strong>bauflächen mit e<strong>in</strong>er Zweckbestimmung er-<br />
folgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für Nutzungen, die nicht den an<strong>der</strong>en baulichen Nut-<br />
zungskategorien gemäß <strong>der</strong> Bauflächen <strong>der</strong> §§ 2 bis 9 BauNVO zuzuord-<br />
nen s<strong>in</strong>d und aufgrund beson<strong>der</strong>er von ihnen ausgehen<strong>der</strong> Wirkungen<br />
auf das Umfeld bzw. aufgrund eigener Schutzbedürftigkeit. Son<strong>der</strong>gebie-<br />
te erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e detaillierte Zweckbestimmung, welche die konkrete be-<br />
absichtigte Entwicklung <strong>der</strong> Fläche bestimmt und ihre Auswirkungen<br />
kalkulierbar macht.<br />
Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> wird im Flächennutzungsplan die Dar-<br />
stellung von Son<strong>der</strong>gebieten nach § 11 BauNVO vorgenommen.<br />
7.3.1 Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete (§ 11 BauNVO)<br />
Als „Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete“ kommen Gebiete wie beispielsweise<br />
großflächiger E<strong>in</strong>zelhandel, Kl<strong>in</strong>ikgebiete, Kur- und Ladengebiete <strong>in</strong> Be-<br />
tracht. In <strong>Nordwalde</strong> ist lediglich e<strong>in</strong> Bereich als Son<strong>der</strong>gebiet im Flä-<br />
chennutzungsplan dargestellt:<br />
„Großflächiger E<strong>in</strong>zelhandel: Verbrauchermarkt“ (2,5 ha)<br />
In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wird <strong>der</strong> vorhandene großflächige E<strong>in</strong>zel-<br />
handelsstandort an <strong>der</strong> Straße „Wallgraben“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er heutigen Ausdeh-<br />
nung als Son<strong>der</strong>gebiet <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Großflächiger E<strong>in</strong>zelhan-<br />
del: Verbrauchermarkt (max. Verkaufsfläche: 7.200 m 2 ; max. Geschoss-<br />
fläche: 10.300 m 2 )“ dargestellt. Um unerwünschten Nutzungsän<strong>der</strong>un-<br />
gen (z.B. Ansiedlung beliebiger großflächiger E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe), die<br />
sich nachteilig auf den Ortskern <strong>Nordwalde</strong>s auswirken können, auszu-<br />
schließen, werden die Nutzungsmöglichkeiten dieses Son<strong>der</strong>gebietes auf<br />
die vorhandene Nutzung (Verbrauchermarkt) mit e<strong>in</strong>er maximalen Ver-<br />
kaufsfläche von 7.200 qm und e<strong>in</strong>er max. Geschoßfläche von 10.300 qm<br />
beschränkt.<br />
Die Fläche war im wirksamen Flächennutzungsplan – durch die 7. Än-<br />
<strong>der</strong>ungen (1995) – bereits als Son<strong>der</strong>baufläche mit o.a. Zweckbestim-<br />
mung dargestellt.<br />
Wolters Partner 65<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.4 Flächen für den Geme<strong>in</strong>bedarf<br />
Die Ausstattung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de mit sozialen, kulturellen, sportlichen<br />
und gesundheitlichen E<strong>in</strong>richtungen ist ebenso e<strong>in</strong> Standortfaktor wie<br />
das Angebot an Schulen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen. Diese, <strong>der</strong><br />
Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung mit öffentlichen Dienstleistungen dienen-<br />
den E<strong>in</strong>richtungen, werden im Flächennutzungsplan – <strong>in</strong>sofern sie flä-<br />
chenbeanspruchend s<strong>in</strong>d – als Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen dargestellt. Die<br />
Darstellung im Flächennutzungsplan <strong>Nordwalde</strong> umfasst E<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung, <strong>der</strong> Kirchen, <strong>der</strong> Sozialversorgung, Schulen<br />
und Bildungse<strong>in</strong>richtungen sowie sportlichen und kulturellen Zwecken<br />
dienende Flächen und E<strong>in</strong>richtungen. Im Flächennutzungsplan be-<br />
schränkt sich die Darstellung fast ausschließlich auf die bestehenden<br />
E<strong>in</strong>richtungen.<br />
7.4.1 Öffentliche Verwaltung<br />
Folgende E<strong>in</strong>richtungen stehen für öffentliche Dienstleistungen zur<br />
Verfügung und gewährleisten die öffentliche Ordnung:<br />
� das Rathaus an <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />
� <strong>der</strong> Standort <strong>der</strong> Feuerwehr an <strong>der</strong> Grevener Straße/Fritz-Reuter-Straße<br />
� <strong>der</strong> Bauhof an <strong>der</strong> Bahnhofstraße/Mühlenweg<br />
Diese E<strong>in</strong>richtungen werden im Flächennutzungsplan <strong>in</strong> ihren heutigen<br />
Ausmaßen mit <strong>der</strong> jeweiligen Zweckbestimmung als Geme<strong>in</strong>bedarfsflä-<br />
chen dargestellt.<br />
7.4.2 Schulen<br />
Derzeit bestehen im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> drei Schulstandorte:<br />
� Gangolfschule (Grundschule) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />
� Wichernstraße (Grundschule) am Barkhof<br />
� Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-Schule (Gesamtschule) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Amtmann- Daniel<br />
Str.<br />
Der <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Aufstellung bef<strong>in</strong>dliche Schulentwicklungsplan <strong>der</strong> Ge-<br />
me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> gibt an, dass die Bilanzierung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primar- und<br />
Sekundarstufe vorhandenen Schulraumkapazitäten mit dem zukünftigen<br />
Bedarf im mittel- bis längerfristigen Planungszeitraum zeigt, dass die<br />
Wolters Partner 66<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Rathaus, Feuerwehrstandort,<br />
Bauhof<br />
Insg. drei Schulen<br />
Schulentwicklungsplan
demographische Entwicklung die Schulraumsituation entlasten und län-<br />
gerfristig sogar zu Raumüberhängen führen wird. Die für das Schulent-<br />
wicklungskonzept erhobene Prognose hat ergeben, dass <strong>in</strong> den nächsten<br />
zehn Jahren e<strong>in</strong> nicht unerheblicher Rückgang <strong>der</strong> mittleren Jahrgangs-<br />
breiten <strong>in</strong> den schulrelevanten Altersgruppen zu erwarten ist. Auch bei<br />
e<strong>in</strong>er Ausweitung <strong>der</strong> Baulandkapazitäten auf 50 WE/Jahr (bis 2010,<br />
danach sukzessive abgeschwächt), wird <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> schulpflichtigen<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> – zwar abgeschwächt aber – s<strong>in</strong>ken, denn auch die (Zu-) Wande-<br />
rungsbewegungen werden den demographischen Alterungsprozess nur<br />
wenig bremsen o<strong>der</strong> verzögern.*<br />
Aufgrund <strong>der</strong> ermittelten zukünftigen Raumüberhänge <strong>in</strong> allen drei<br />
Schulen werden ke<strong>in</strong>e Erweiterungsflächen für die Schulstandorte vorge-<br />
sehen, aber auch ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong>zeit schulisch genutzten Flächen gestrichen.<br />
Der heutige Bestand aller geme<strong>in</strong>dlichen Schulen wird daher als Ge-<br />
me<strong>in</strong>bedarfsfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Schule“ dargestellt.<br />
7.4.3 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude<br />
und E<strong>in</strong>richtungen<br />
Kirchen, Pfarr- und kirchliche Jugendheime s<strong>in</strong>d wesentliche Bestand-<br />
teile des Geme<strong>in</strong>bedarfs.<br />
In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist sowohl die katholische als auch die<br />
evangelische Kirchengeme<strong>in</strong>de vertreten. Die Kirchengeme<strong>in</strong>den haben<br />
neben ihrer religiösen, auch soziale, kulturelle und z.T. historische Be-<br />
deutung.<br />
Die zwei vorhandenen Kirchen s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan <strong>in</strong> ihrem<br />
jeweiligen Bestand als Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung<br />
„Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtun-<br />
gen“ dargestellt.<br />
Pfarr- und kirchliche Jugendheime s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> solitärer Lage, also ohne un-<br />
mittelbaren Bezug z.B. zu e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de, nicht als Geme<strong>in</strong>be-<br />
darfsflächen dargestellt. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> Wohnbauflächen bzw.<br />
Gemischten Bauflächen <strong>in</strong>tegriert und dort auch zulässig.<br />
Wolters Partner 67<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
Kirchen, Pfarr- und kirchliche<br />
Jugendheime<br />
* Projektgruppe Bildung und<br />
Region: Schulentwicklungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
2004-2008 mit Ausblick bis<br />
2015; Bonn, 2004
7.4.4 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtun-<br />
gen<br />
Folgende E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d für soziale Zwecke im Flächennutzungs-<br />
plan vorgesehen:<br />
Es bestehen <strong>der</strong>zeit folgende K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>:<br />
� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straße „Merschkamp“<br />
� DRK-K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Max-Verspohl-Straße<br />
� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten „Im Wiesengrund“ <strong>der</strong> kath. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Diony-<br />
sius <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straße „Im Wiesengrund“<br />
� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten „Wemhoff“ <strong>der</strong> kath. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Dionysius <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Emsdettener Straße<br />
Aus dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbedarfsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>* geht<br />
hervor, dass <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>sgesamt 340 K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplätze <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 14<br />
Gruppen zur Verfügung stehen und im K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenjahr 2004/05 e<strong>in</strong>e<br />
Versorgungsquote (nur <strong>der</strong> Kernjahrgänge) von 101,8% besteht. Die<br />
mittelfristige Entwicklung sieht e<strong>in</strong>e steigende Versorgungsquote auf<br />
123,64% für das Jahr 2007/08 vor.<br />
Das bedeutet, dass zukünftig ke<strong>in</strong>e weiteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenstandorte im<br />
Flächennutzungsplan vorgesehen werden müssen, son<strong>der</strong>n auch hier<br />
aufgrund <strong>der</strong> demographischen Entwicklung freie Kapazitäten entstehen<br />
werden. Die vorhandenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenstandorte s<strong>in</strong>d als Geme<strong>in</strong>be-<br />
darfsflächen mit dem Planzeichen „Sozialen Zwecken dienende Gebäude<br />
und E<strong>in</strong>richtungen“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die allgeme<strong>in</strong><br />
gehaltene Zweckbestimmung ermöglicht e<strong>in</strong>en flexiblen Umgang mit<br />
den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartengebäuden, für den Fall, dass möglicherweise aufgrund<br />
des Rückgangs <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahlen e<strong>in</strong> Standort umgenutzt werden muss.<br />
Weiter bestehen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> folgende Altene<strong>in</strong>richtungen bzw. wei-<br />
tere E<strong>in</strong>richtungen für soziale Zwecke:<br />
� Altene<strong>in</strong>richtung „St. August<strong>in</strong>us-Haus“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Emsdettener Straße<br />
� Altene<strong>in</strong>richtung „Franziskus-Haus“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pröbst<strong>in</strong>gstraße<br />
� Evangelische Jugendbildungsstätte, Bisp<strong>in</strong>gallee<br />
� Jugendheim/K.O.T.- Heim (Kle<strong>in</strong>es Heim <strong>der</strong> offenen Tür), Emsdettener<br />
Straße<br />
Die genannten E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d alle mit dem Planzeichen „Sozialen<br />
Wolters Partner 68<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
vier K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbedarfsplan<br />
Altene<strong>in</strong>richtungen<br />
Jugendbildungsstätte, Jugend-<br />
heim
Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ <strong>in</strong> ihrer <strong>der</strong>zeitigen<br />
Ausdehnung dargestellt und nicht weiter differenziert, um den bestehen-<br />
den Institutionen zukünftig – gerade im H<strong>in</strong>blick auf die sich verän<strong>der</strong>n-<br />
de Altersstruktur – e<strong>in</strong>en Entwicklungsspielraum offen zu halten. E<strong>in</strong>e<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächenausweisung wird nicht vorgenommen.<br />
7.4.5 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>rich-<br />
tungen<br />
Auch kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />
Flächen des Geme<strong>in</strong>bedarfs und als solche im Flächennutzungsplan mit<br />
dem entsprechenden Planzeichen dargestellt.<br />
Dieses betrifft das bestehende Heimatmuseum an <strong>der</strong> Amtmann-<br />
Daniel-Straße, welches um e<strong>in</strong> Kulturhaus ergänzt werden soll. Das Kul-<br />
turhaus soll Räumlichkeiten für Veranstaltungen von Vere<strong>in</strong>en, Kirchen,<br />
<strong>der</strong> Volkshochschule und <strong>der</strong> Musikschule anbieten. Der an das Heimat-<br />
museum angrenzende Freiraum ist als Festplatz geplant. Der gesamte<br />
Bereich ist als Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Kultu-<br />
rellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ im Flächennut-<br />
zungsplan dargestellt.<br />
7.4.6 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>rich-<br />
tungen<br />
Als Fläche für den Geme<strong>in</strong>bedarf Zweckbestimmung „Sportlichen<br />
Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ stellt <strong>der</strong> Flächennut-<br />
zungsplan diejenigen Nutzungen dar, die hauptsächlich gebäudebezo-<br />
gen erfolgen. Freiflächenbezogene Nutzungen, wie z.B. Sportplätze wer-<br />
den als Grünfläche dargestellt. Schuleigene Turnhallen sowie Außen-<br />
sportanlagen s<strong>in</strong>d den dazugehörigen Schul-Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen zu-<br />
geordnet.<br />
Daher ist im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> lediglich<br />
das Hallenbad an <strong>der</strong> Amtmann- Daniel- Straße als Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche<br />
mit dem Planzeichen „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>-<br />
richtungen“ dargestellt.<br />
Wolters Partner 69<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Heimatmuseum, Kulturhaus<br />
mit Festplatz<br />
Hallenbad
7.5 Verkehrsflächen<br />
Mobilität besitzt e<strong>in</strong>e wesentliche Bedeutung für die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Bürger. Es ist aber auch zu erkennen, dass die Mobilität des E<strong>in</strong>en<br />
zur Belästigung des An<strong>der</strong>en führen kann.<br />
Das Instrument Flächennutzungsplan kann Verkehrsprobleme nicht im<br />
Detail lösen. Die verkehrlichen Aspekte f<strong>in</strong>den jedoch E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Pla-<br />
nung. So berücksichtigt beispielsweise die Ausweisung neuer Wohn- und<br />
Gewerbegebiete Erschließungsmöglichkeiten und entstehende zusätzli-<br />
che Verkehrsaufkommen, die vom Straßennetz aufzunehmen s<strong>in</strong>d (Ver-<br />
kehrserheblichkeit). Der Flächennutzungsplan stellt die Flächen für den<br />
überörtlichen Verkehr und örtliche Hauptverkehrszüge dar. Weiterh<strong>in</strong><br />
werden größere Sammelparkplätze als Verkehrsfläche dargestellt, sowie<br />
Bahnanlagen (Gleise, Bahnhof, sonstige bauliche Anlagen und Reserve-<br />
flächen) nachrichtlich übernommen.<br />
7.5.1 Straßenverkehr<br />
Im Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> haben die nachfolgend aufgeführ-<br />
ten bestehenden Straßenzüge übergeordnete Bedeutung:<br />
� die B 54 (Verb<strong>in</strong>dung nach Ste<strong>in</strong>furt und Münster)<br />
� die L 555 (Verb<strong>in</strong>dung nach Greven)<br />
� die L 592 (Verb<strong>in</strong>dung nach Emsdetten)<br />
� die L 559 (Verb<strong>in</strong>dung nach Ste<strong>in</strong>furt) sowie<br />
� die K 64 (Verb<strong>in</strong>dung nach Altenberge).<br />
Der starke Durchgangsverkehr auf <strong>der</strong> L 555 ist für die Ortslage e<strong>in</strong>e<br />
erhebliche Bee<strong>in</strong>trächtigung durch Lärm, Abgase, Gefährdung von Fuß-<br />
gängern und Zerschneidung des Kernbereiches. Daher ist die Entlastung<br />
des Ortskernes durch den Bau e<strong>in</strong>er Ortsumgehung (L 555 n ) am südli-<br />
chen Ortslagenrand vorgesehen.<br />
Das Planfeststellungsverfahren für den Bau dieser Umgehungsstraße<br />
wird <strong>der</strong>zeit vom Baulastträger durchgeführt. Die Trasse <strong>der</strong> L 555 n ist<br />
<strong>in</strong> den Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen worden.<br />
Der <strong>in</strong>nerörtliche Individualverkehr verfügt über e<strong>in</strong> gut ausgebautes<br />
Straßennetz. Dieses ist im Zuge <strong>der</strong> Erschließung weiterer Baugebiete zu<br />
ergänzen. Weitere Straßenneubauplanungen, die über die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Erschließung <strong>der</strong> neuen Wohn-, Gemischten-, Gewerbeflächen h<strong>in</strong>ausge-<br />
Wolters Partner 70<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Klassifizierte Straßen<br />
Bau <strong>der</strong> Ortsumgehung<br />
(L 555 n)
hen, s<strong>in</strong>d für <strong>Nordwalde</strong> nicht bekannt und nicht begründet.<br />
7.5.2 Radverkehr/Wan<strong>der</strong>wege<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist Teil des Münsterlandes und als solches<br />
hervorragendes Ziel für Radfahrer- und Wan<strong>der</strong>freunde.<br />
de:<br />
Folgende klasssifizierte Radwege durchziehen die Geme<strong>in</strong>de Nordwal-<br />
� Aa-Vechte-Tour<br />
� 100-Schlösser-Route<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit des Planwerkes s<strong>in</strong>d Rad- und Wan<strong>der</strong>-<br />
wege jedoch nicht im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />
7.5.3 Ruhen<strong>der</strong> Verkehr<br />
Für den nachzuweisenden Stellplatzbedarf öffentlicher Anlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> größere Anlagen als Verkehrsflächen mit dem<br />
Planzeichen des ruhenden Verkehrs dargestellt. Dieses betrifft die Stell-<br />
platzfläche am Franziskus-Haus. Darüberh<strong>in</strong>aus gibt es <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />
noch zahlreiche Parkplätze, die im Zusammenhang mit öffentlichen E<strong>in</strong>-<br />
richtungen sowie Freizeite<strong>in</strong>richtungen stehen und nicht geson<strong>der</strong>t dar-<br />
gestellt werden.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> beabsichtigt, Stellplätze für Wohnmobile im<br />
Bereich des geplanten Sportareals e<strong>in</strong>zurichten. E<strong>in</strong>e solche E<strong>in</strong>richtung<br />
ist im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> noch nicht vorhanden. Da <strong>Nordwalde</strong><br />
aufgrund se<strong>in</strong>er attraktiven Lage im Münsterland Ziel von Besuchern ist,<br />
begründet dieses die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er solchen E<strong>in</strong>richtung. Es erfolgt<br />
allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e b<strong>in</strong>dende geson<strong>der</strong>te Darstellung im Flächennutzungs-<br />
plan. Der konkrete Standort hierfür ist im Rahmen <strong>der</strong> Detailplanung für<br />
das Sportareal zu detaillieren.<br />
Wolters Partner 71<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Klassifizierte Radwege<br />
Sammelparkplatz<br />
Wohnmobilstellplatz
7.5.4 Schienenverkehr/ÖPNV<br />
An den Schienenpersonennahverkehr ist <strong>Nordwalde</strong> durch die Strecke<br />
Enschede-Gronau-Münster angebunden. Die Bahnanlagen sowie <strong>der</strong><br />
Bahnhof werden im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen.<br />
Der öffentliche Personennahverkehr (OPNV) stellt die Verb<strong>in</strong>dung zu<br />
den Umlandgeme<strong>in</strong>den her. Der ÖPNV ist aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit<br />
nicht flächennutzungsplanrelevant.<br />
7.6 Flächen für die Ver- und Entsorgung<br />
Der Flächennutzungsplan stellt Ver- und Entsorgungsanlagen dar, die<br />
<strong>der</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> Bevölkerung mit Energie und Wasser und <strong>der</strong> Ent-<br />
sorgung von Abwasser und Abfällen dienen. Da <strong>der</strong> Flächennutzungs-<br />
plan die Art <strong>der</strong> Bodennutzung nur <strong>in</strong> den Grundzügen darstellt, wurde<br />
die Darstellung auf die wichtigsten Strukturen und Flächen beschränkt.<br />
Die Hauptleitungen <strong>der</strong> Strom, Wasser- und Gasversorgung, die Vor-<br />
rangzonen für W<strong>in</strong>denergienutzung sowie die Abwasserbehandlungsan-<br />
lagen s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />
7.6.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />
Die Stromversorgung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> erfolgt<br />
durch RWE Transportnetz Strom GmbH. Im Flächennutzungsplan <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> werden die Freileitungen ab e<strong>in</strong>er Stromspannung<br />
von 110 kV nachrichtlich übernommen.<br />
Übernommen ist die Nord-Süd-verlaufende „380 kV-Hochspannungs-<br />
freileitung Hanekenfähr-Gerste<strong>in</strong>werk, Bl. 4307“ im westlichen Geme<strong>in</strong>-<br />
degebiet.<br />
Die bestehende Hochspannungsfreileitung ist durch beschränkt per-<br />
sönliche Dienstbarkeiten grundbuchlich gesichert. Die entsprechenden<br />
Grundstücke dürfen für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung von<br />
Hochspannungsfreileitungen mit dazugehörigen Masten und ihrem Zu-<br />
behör e<strong>in</strong>schließlich Fernmeldeluftkabel <strong>in</strong> Anspruch genommen und<br />
betreten werden. Im Schutzstreifen ist die Errichtung von Bauwerken<br />
unstatthaft.<br />
Bäume und Sträucher dürfen die Leitungen nicht gefährden und auch<br />
Wolters Partner 72<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Direkte Bahnverb<strong>in</strong>dung<br />
Hauptleitungen, W<strong>in</strong>dkonzent-<br />
rationszonen,Abwasserbe- handlungsanlagen<br />
Stromversorgung
Montage- und Unterhaltungsarbeiten sowie Arbeitsfahrzeuge nicht be-<br />
h<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Entfernung und Kurzhaltung <strong>der</strong> die Leitungen gefährdenden<br />
Bäume und Sträucher ist zulässig, auch soweit sie <strong>in</strong> die Schutzstreifen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragen. Die Ausübung dieses Rechts kann e<strong>in</strong>em Dritten übertragen<br />
werden. Leitungsgefährdende Verrichtungen ober- und unterirdisch<br />
müssen unterbleiben.<br />
Alle Planungsmaßnahmen im Bereich <strong>der</strong> RWE-Hochspannungs-<br />
freileitungen s<strong>in</strong>d rechtzeitig mit <strong>der</strong> RWE abzustimmen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> den DIN VDE-Bestimmungen festgelegten M<strong>in</strong>destabstände<br />
e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Das untergeordnete, sich im Zeitraum <strong>der</strong> Gültigkeit dieses Planes si-<br />
cherlich verän<strong>der</strong>nde Verteilernetz wird aus Gründen <strong>der</strong> Planlesbarkeit<br />
nicht abgebildet. In <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung bzw. bei konkreten<br />
Bauvorhaben ist e<strong>in</strong>e vertiefende Abstimmung mit den Energieversor-<br />
gungsunternehmen grundsätzlich notwendig. Lokale Netzerweiterungen<br />
erfolgen je nach Bedarf <strong>der</strong> Bauflächenentwicklung.<br />
Durch die Privilegierung von W<strong>in</strong>denergieanlagen im Außenbereich be-<br />
günstigt <strong>der</strong> Gesetzgeber die Nutzung von regenerativen Energien (§ 35<br />
Abs. 1 Nr. 6 BauGB a.F.). Durch die positive Darstellung von Konzentra-<br />
tionszonen an e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Stellen im Flächennutzungsplan kann<br />
<strong>der</strong> übrige Planungsraum von raumbedeutsamen W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />
freigehalten werden. Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> erfolgt die Steue-<br />
rung durch die Darstellung von zwei W<strong>in</strong>dkonzentrationszonen im Flä-<br />
chennutzungsplan. Diese im Rahmen <strong>der</strong> 17. Än<strong>der</strong>ung des <strong>der</strong>zeit wirk-<br />
samen Flächennutzungsplanes dargestellten Konzentrationszonen für<br />
W<strong>in</strong>denergienutzung im Bereich nordwestlich (ST 23: 74 ha) bzw. west-<br />
lich (ST 26: 27 ha) <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wird <strong>in</strong> die Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplanes übernommen. Die Fläche ST 23 wird mit ei-<br />
ner Höhenbegrenzung (Gesamthöhe über Grund) von max. 140 m, die<br />
Fläche ST 26 mit e<strong>in</strong>er Höhenbegrenzung von max. 110 m e<strong>in</strong>ge-<br />
schränkt.<br />
Diese textlichen Darstellungen sollen die gestalterische E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />
des W<strong>in</strong>dparks gewährleisten sowohl h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Bauhöhe selbst als<br />
auch mit Wirkung auf die Drehgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Rotoren, die erfah-<br />
rungsgemäß bei Anlagen gleicher Höhe ähnlich ist. Neben <strong>der</strong> Grund-<br />
Wolters Partner 73<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Vorrangzonen für W<strong>in</strong>dkraft-<br />
anlagen
nutzung (hier: landwirtschaftliche Fläche und Wald) wird die Konzentra-<br />
tionszone als zusätzliche Nutzungsmöglichkeit durch Randsignatur über-<br />
lagert dargestellt. Es wird im Flächennutzungsplan darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />
dass zu Hochspannungsleitungen e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand vom dreifachen<br />
des Rotordurchmessers e<strong>in</strong>zuhalten ist. Sollten schw<strong>in</strong>gungsdämpfende<br />
Maßnahmen an den Leiterseilen <strong>der</strong> betroffenen Freileitungen ergriffen<br />
werden, ist e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand vom e<strong>in</strong>fachen des Rotordurchmessers<br />
e<strong>in</strong>zuhalten. Weiter bef<strong>in</strong>det sich die Konzentrationszone ST 26 <strong>in</strong>ner-<br />
halb e<strong>in</strong>es militärischen Tieffluggebietes. Das bedeutet, dass bei Bauhö-<br />
hen ab 75 m über Grund daher e<strong>in</strong>e Tageskennzeichnung als Luftfahrt-<br />
h<strong>in</strong><strong>der</strong>nis erfor<strong>der</strong>lich ist. In beiden Konzentrationszonen ist bei Bauhö-<br />
hen ab 100 m über Grund e<strong>in</strong>e Tages- und Nachtkennzeichnung erfor-<br />
<strong>der</strong>lich. Die Konzentrationszone ST 23 wird vom Landwehrgraben durch-<br />
quert. Falls <strong>der</strong> Graben selbst o<strong>der</strong> se<strong>in</strong> unmittelbares Umfeld durch Bo-<br />
dene<strong>in</strong>griffe berührt werden sollten, ist das Westfälische Museum für<br />
Archäologie (Amt für Bodendenkmalpflege) zu benachrichtigen. Alle<br />
weiteren Erfor<strong>der</strong>nisse für die Errichtung von W<strong>in</strong>denergieanlagen s<strong>in</strong>d<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Genehmigungsverfahren nach dem Baugesetzbuch bzw.<br />
Bundesimmissionsschutzgesetzes zu klären.<br />
Zwischen Potential-Er<strong>der</strong>n von W<strong>in</strong>denergieanlagen und unterirdi-<br />
schen Telekommunikationsanlagen <strong>der</strong> Deutschen Telekom AG ist e<strong>in</strong><br />
Abstand von m<strong>in</strong>destens 15 m unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich, um störende Be-<br />
e<strong>in</strong>flussungen <strong>der</strong> Blitzschutzanlage <strong>der</strong> W<strong>in</strong>denergieanlagen zu unter-<br />
b<strong>in</strong>den. Wird dieser Abstand nicht e<strong>in</strong>gehalten, s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>e Schutz-<br />
maßnahmen für die Telekommunikationsanlagen notwendig. Diese hier-<br />
durch <strong>der</strong> Deutschen Telekom entstehenden Kosten s<strong>in</strong>d gem. § 56 Abs.<br />
3 TKG zu erstatten. Für die Übertragung von Daten, die im Rahmen <strong>der</strong><br />
Fernüberwachung e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>denergieanlage entstehen, kann e<strong>in</strong> entspre-<br />
chen<strong>der</strong> Datenanschluss durch die Deutsche Telekom AG e<strong>in</strong>gerichtet<br />
werden. Bei <strong>der</strong> Errichtung von W<strong>in</strong>dkraftanlagen kann es zwischen<br />
Sende- und Empfangsantennen zu Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Rundfunk-<br />
empfangs kommen. Ebenfalls können im näheren Umkreis Reflexionen<br />
auftreten.<br />
Die Gasversorgung <strong>der</strong> Nordwal<strong>der</strong> Haushalte erfolgt durch die Gel-<br />
senwasser AG. Die im Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>dlichen Ferngasleitungen<br />
Wolters Partner 74<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Gasversorgung
<strong>der</strong> RWE s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan dargestellt. Der Verlauf <strong>der</strong> Fern-<br />
gasleitungen ist <strong>in</strong> generalisierter Form dargestellt, so dass Abweichun-<br />
gen bis ca. 20 m gegenüber <strong>der</strong> tatsächlichen Lage möglich s<strong>in</strong>d. Die<br />
Ferngasleitungen <strong>der</strong> RWE s<strong>in</strong>d i.d.R. d<strong>in</strong>glich gesichert und weisen ei-<br />
nen Schutzstreifen von bis zu 8,0 m (gerechnet von <strong>der</strong> Leitungsachse<br />
bis zu 4,0 m zu je<strong>der</strong> Seite) aus, <strong>der</strong> von leitungsgefährden<strong>der</strong> Bebauung<br />
und Bepflanzung freizuhalten ist. Die landwirtschaftliche Nutzung dieser<br />
Flächen ist allerd<strong>in</strong>gs möglich.<br />
Neuverlegungen von Gasleitungen s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> RWE zurzeit nicht vor-<br />
gesehen.<br />
Die Wasserversorgung <strong>der</strong> Haushalte <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> erfolgt durch die<br />
Stadtwerke Ste<strong>in</strong>furt GmbH. Von den Stadtwerken Ste<strong>in</strong>furt GmbH wird<br />
das Wasser bezogen, die Wasserverteilung auf die Haushalte erfolgt<br />
selbständig durch die Geme<strong>in</strong>dewerke <strong>Nordwalde</strong>.<br />
Im Flächennutzungsplan ist die im nordöstlichen Geme<strong>in</strong>degebiet ver-<br />
laufende Wasserhauptversorgungsleitung dargestellt. Die Pumpstation<br />
am Brüggemannsbach ist mit dem entsprechenden Planzeichen im Flä-<br />
chennutzungsplan dargestellt. Die im Flächennutzungsplan dargestellten<br />
Bauflächen s<strong>in</strong>d an das öffentliche Bewässerungssystem anzuschließen.<br />
7.6.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist für das E<strong>in</strong>sammeln und Beför<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
auf ihrem Geme<strong>in</strong>degebiet anfallenden Abfälle zuständig. Für das E<strong>in</strong>-<br />
sammeln und den Transport ist e<strong>in</strong>e private Re<strong>in</strong>igungsfirma beauftragt<br />
worden. Im Rahmen des Dualen Systems werden die verschiedenen Ab-<br />
fallsorten getrennt, um e<strong>in</strong>e hohe Wie<strong>der</strong>nutzung <strong>der</strong> Wertstoffe zu er-<br />
reichen. Auf dem Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es ke<strong>in</strong>en Abfallent-<br />
sorgungsstandort. Der Abfall wird zu Entsorgungsstandorten nach Al-<br />
tenberge gebracht. Diesbezügliche Flächenausweisungen s<strong>in</strong>d im Ge-<br />
me<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> daher nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Geme<strong>in</strong>de ist gemäß § 53 Abs. 1 des Landeswassergesetzes Nord-<br />
rhe<strong>in</strong>-Westfalen verpflichtet, das Abwasser zu beseitigen und die dazu<br />
notwendigen Abwasserbehandlungsanlagen nach den allgeme<strong>in</strong> aner-<br />
kannten Regeln <strong>der</strong> Abwassertechnik zu errichten und zu betreiben. Der<br />
Wolters Partner 75<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wasserversorgung<br />
Abfallentsorgung<br />
Abwasserentsorgung
Stand <strong>der</strong> öffentlichen Abwasserbeseitigung sowie alle geplanten Maß-<br />
nahmen e<strong>in</strong>schließlich ihrer zeitlichen Abfolge mit geschätzten Kosten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abwasserbeseitigungskonzept darzustellen. Das Konzept<br />
ist jeweils für fünf Jahre gültig und bedarf grundsätzlich <strong>der</strong> Fortschrei-<br />
bung.<br />
Das aktuelle Abwasserbeseitigungskonzept <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
ist aus dem Jahr 2001.* Die Fortschreibung erfolgt <strong>der</strong>zeit. Laut Abwas-<br />
serbeseitigungskonzept liegen die im Flächennutzungsplan dargestellten<br />
Bauflächen weitestgehend im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Kläranlage. Die neu<br />
dargestellten Bauflächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> wenigen Teilbereichen noch nicht im<br />
Abwasserbeseitigungskonzept berücksichtigt, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
Fortschreibung erfolgen soll. Die im Flächennutzungsplan neu dargestell-<br />
ten Bauflächen s<strong>in</strong>d an das öffentliche Entwässerungssystem anzuschlie-<br />
ßen.<br />
Zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt stehen zusätzliche Standorte für Regen-<br />
rückhaltebecken bzw. Regenklärbecken noch nicht e<strong>in</strong>deutig fest. Es<br />
werden zu gegebener Zeit die weiteren erfor<strong>der</strong>lichen Anlagen im Flä-<br />
chennutzungsplan dargestellt.<br />
Gekennzeichnet werden gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB a. F.<br />
solche Bauflächen, für die e<strong>in</strong>e zentrale Abwasserbeseitigung nicht vor-<br />
gesehen s<strong>in</strong>d. In <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d alle Bauflächen an die zentrale Abwas-<br />
serbeseitigung angeschlossen, so dass e<strong>in</strong>e solche Kennzeichnung nicht<br />
erfolgt ist. Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> ist die Abwasserentsorgung<br />
über das geme<strong>in</strong>dliche Abwasserwerk geregelt. Die Ortslage ist voll ka-<br />
nalisiert. Das Kanalnetz wird aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit des Planes<br />
nicht dargestellt. Die Haushalte s<strong>in</strong>d an die Kläranlage, die sich nordöst-<br />
lich <strong>der</strong> Ortlage an <strong>der</strong> L 592 bef<strong>in</strong>det, angeschlossen. Die Kläranlage<br />
wird von den Geme<strong>in</strong>dewerken <strong>Nordwalde</strong> betrieben. Der Flächennut-<br />
zungsplan stellt diese Kläranlage als Fläche für die Ver- und Entsorgung<br />
mit dem entsprechenden Planzeichen dar. Innerhalb <strong>der</strong> Zone im Um-<br />
kreis des Kläranlagengeländes, die durch e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie im Abstand von 300<br />
m zur Geländegrenze des Klärwerkes begrenzt wird, ist e<strong>in</strong>e Wohnbe-<br />
bauung gemäß Abstandserlass NW nicht zulässig. Diese Zone ist im Flä-<br />
chennutzungsplan als von <strong>der</strong> Bebauung freizuhaltende Schutzfläche<br />
dargestellt.<br />
Wolters Partner 76<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
Im H<strong>in</strong>blick auf den Gewässerschutz ist e<strong>in</strong> Regenklärbecken geplant<br />
und im Flächennutzungsplan als Fläche für die Ver- und Entsorgung mit<br />
dem entsprechenden Planzeichen dargestellt:<br />
� Regenklärbecken Industrie- und Gewerbepark Nordwest (geplant).<br />
7.7 Grünflächen<br />
Die Grünflächen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>degebietes dienen generell ü-<br />
berwiegend <strong>der</strong> wohnungsnahen, siedlungsbezogenen Freizeit-, Aufent-<br />
halts- und Erholungsnutzung. Zudem übernehmen Grünflächen wichtige<br />
städtebauliche Funktionen, <strong>in</strong>dem sie den Siedlungsraum glie<strong>der</strong>n, auf-<br />
lockern und für das Kle<strong>in</strong>klima und die Grünvernetzung im besiedelten<br />
Bereich von Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />
Im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d mehrere<br />
Grünflächen dargestellt, denen jeweils e<strong>in</strong>e bestimmte Zweckbestim-<br />
mung zugeordnet ist. Grünflächen ohne entsprechendes Planzeichen<br />
stellen privat genutzte Grünbereiche dar. Hierdurch wird klargestellt,<br />
dass die privat genutzten Bereiche aus städtebaulichen Gründen nicht<br />
bebaut werden sollen, son<strong>der</strong>n als Freifläche genutzt werden sollen.<br />
H<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d alle Grünflächen mit e<strong>in</strong>er jeweiligen Zweckbestimmung<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit zugängliche Flächen.<br />
7.7.1 Öffentliche Parkanlagen<br />
Öffentliche Parkanlagen haben für die E<strong>in</strong>wohner e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de be-<br />
son<strong>der</strong>e Erholungs- und Aufenthaltsfunktion. In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Parkanlagen als öffentliche Grünfläche mit dem entspre-<br />
chenden Planzeichen im Flächennutzungsplan dargestellt und werden<br />
damit als solche gesichert. Allerd<strong>in</strong>gs werden Parkanlagen an öffentli-<br />
chen Gebäuden und Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen im Flächennutzungs-<br />
plan nicht geson<strong>der</strong>t dargestellt, son<strong>der</strong>n aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit<br />
<strong>der</strong> jeweils dargestellten Hauptnutzung untergeordnet.<br />
Wolters Partner 77<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Freizeit- und Erholungsnut-<br />
zung, Glie<strong>der</strong>ungsfunktion<br />
* P. Nelle Ingenieurgesellschaft:Abwasserbeseitigungskonzept<br />
–3. Fortschreibung<br />
2000 – <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Nordwalde</strong>/ Kreis<br />
Ste<strong>in</strong>furt; <strong>Nordwalde</strong>, 2001
7.7.2 Friedhöfe<br />
In <strong>Nordwalde</strong> gibt es zwei Friedhöfe. Der evangelische Friedhof (1,1<br />
ha) bef<strong>in</strong>det sich östlich von <strong>der</strong> evangelischen Kirche an <strong>der</strong> Straße<br />
„Bisp<strong>in</strong>gallee“. Der katholische Friedhof (2,5 ha) ist an <strong>der</strong> Altenberger<br />
Straße. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Friedhofsflächen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> umfassen e<strong>in</strong>e Fläche von <strong>in</strong>sgesamt ca.<br />
3,6 ha.<br />
Bei Berechnung des Bedarfs an Friedhofsfläche ist von ca. 4 ha auszu-<br />
gehen (nur klassische Gräber- ohne Urnenbestattung). Dabei ist die zu-<br />
künftige E<strong>in</strong>wohnerzahl von ca. 9.600 EW und e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />
Lebenserwartung von durchschnittlich 73,5 Jahren zugrunde gelegt wor-<br />
den. Der Anteil <strong>der</strong> Urnenbestattung ist dabei mit 0%, die durchschnittli-<br />
che Ruhezeit mit 25 Jahren angesetzt worden, aber gleichzeitig e<strong>in</strong> Puf-<br />
fer für verlängerte Liegezeiten und nicht genutzte Wahlgräber e<strong>in</strong>ge-<br />
rechnet worden. Die Größe pro Grab wird bei <strong>der</strong> Berechnung mit 10 qm<br />
angesetzt. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> Friedhofsflächenbedarf für 2020 von 4<br />
ha.<br />
Ausgehend von sich än<strong>der</strong>nden Bestattungsgewohnheiten (zuneh-<br />
mende Urnenbestattung) ist jedoch von e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des Wertes<br />
auszugehen, so dass davon ausgegangen wird, dass die vorhandenen<br />
Friedhofsflächen die nächsten 15 Jahre gerade ausreichend s<strong>in</strong>d.<br />
7.7.3 Sportflächen<br />
Die Ausstattung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de mit Sportanlagen ist, abgesehen von<br />
Schulsportanlagen, e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Dase<strong>in</strong>svorsorge.<br />
In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> tragen <strong>der</strong>zeit zwei Vere<strong>in</strong>e (SCN und 1.<br />
FC) den allgeme<strong>in</strong>en Sport (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Fußball). Darüber h<strong>in</strong>aus wird<br />
sehr <strong>in</strong>tensiv Reitsport betrieben (<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e Reithalle und e<strong>in</strong> Turnier-<br />
platz) und Tennis gespielt (<strong>der</strong>zeit sieben Plätze).<br />
Das Sportflächenangebot <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> unterliegt ständigen Verände-<br />
rungen: In <strong>der</strong> Vergangenheit musste e<strong>in</strong> Sportplatz aufgrund von Nach-<br />
barschaftsklagen aufgegeben werden. Die <strong>der</strong>zeit genutzten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />
plätze s<strong>in</strong>d nur befristet angepachtet und die Reitanlagen werden durch<br />
heranrückende Bebauung immer weiter e<strong>in</strong>geschränkt. Die große<br />
Kampfbahn am „Wallgraben“ ist aufgrund <strong>der</strong> Lage und Nachbarschaft<br />
Wolters Partner 78<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
langfristig nicht als Sportanlage zu erhalten und sollte zu Wohnzwecken<br />
umgenutzt werden.<br />
Es soll daher <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> neuer zentraler Sportstandort entwi-<br />
ckelt werden, wo alle Sportanlagen konzentriert werden und <strong>der</strong> sukzes-<br />
sive <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>sbezogenen Abschnitten realisiert werden soll. Aus landes-<br />
planerischer Sicht bestehen ke<strong>in</strong>e Bedenken gegen e<strong>in</strong>e solche Auswei-<br />
sung.<br />
Dieses Sportareal ist im Nordosten <strong>der</strong> Ortlage zwischen <strong>der</strong> L 559 und<br />
dem Brüggemannsbach vorgesehen. E<strong>in</strong>e Erschließung dieses Sportare-<br />
als kann über die Straße „Denkerstiege“ erfolgen. Bauliche Anlagen wie<br />
z.B. e<strong>in</strong>e Reithalle, Umklei<strong>der</strong>äume, Sanitäranlagen, Vere<strong>in</strong>shaus u.a.<br />
s<strong>in</strong>d im westlichen Bereich vorgesehen, <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit schon baulich vorge-<br />
prägt ist. Die dort bef<strong>in</strong>dlichen Gebäude sollen <strong>in</strong> das Nutzungskonzept<br />
<strong>in</strong>tegriert werden. Der westliche Bereich ist daher als Geme<strong>in</strong>bedarfsflä-<br />
che mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude<br />
und Anlagen“ dargestellt. Im östlichen Abschnitt s<strong>in</strong>d die weiteren An-<br />
lagen vorgesehen und als Grünfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Sport-<br />
areal“ dargestellt. Für das vorgesehene Sportareal wird noch e<strong>in</strong> Nut-<br />
zungskonzept – gerade auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den ansässigen<br />
Sportvere<strong>in</strong>en – zu erarbeiten se<strong>in</strong>, das u.a. das Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> ver-<br />
schiedenen Sportarten regelt.<br />
Die Fläche wird <strong>der</strong>zeit von weitläufigen Ackerflächen dom<strong>in</strong>iert, die<br />
durch e<strong>in</strong>en gewässerbegleitenden Gehölzstreifen <strong>in</strong> Nord-Süd-Richtung<br />
strukturiert s<strong>in</strong>d. Im Westen liegt e<strong>in</strong>e Hofstelle mit e<strong>in</strong>igen prägnanten<br />
E<strong>in</strong>zelbäumen und umgebenden Grünlän<strong>der</strong>n. Aus ökologischer Sicht be-<br />
stehen bei Inanspruchnahme dieser Fläche ke<strong>in</strong>e erheblichen Bedenken,<br />
wenn die genannten Gehölzstrukturen erhalten werden. Entlang des an<br />
das Plangebiet im Nordwesten jenseits e<strong>in</strong>es Wirtschaftswegs angren-<br />
zenden Langemeersbachs sollte – je nach Planung <strong>der</strong> zukünftigen ver-<br />
kehrlichen Erschließung des Sportzentrums – e<strong>in</strong> breiter Streifen zur na-<br />
turnahen Entwicklung des Gewässers und als Puffer gegen Bee<strong>in</strong>trächti-<br />
gungen vorgesehen werden. Um das großflächige Vorhaben <strong>in</strong> die Land-<br />
schaft zu <strong>in</strong>tegrieren und mögliche visuelle Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu ver-<br />
h<strong>in</strong><strong>der</strong>n, sollte das Gebiet mittels dichter Anpflanzungen aus bodenstän-<br />
digen Gehölzen zur freien Landschaft h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gegrünt werden. Für erfor-<br />
<strong>der</strong>lich werdende externer Ausgleichsmaßnahmen bieten sich <strong>der</strong> Lange-<br />
Wolters Partner 79<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
meersbach und se<strong>in</strong> Umfeld sowie die östlich gelegenen landwirtschaftli-<br />
chen Flächen an.*<br />
Für den Fall e<strong>in</strong>es weiteren Bedarfs an Sportflächen ist ausgehend von<br />
dem neu dargestellten Sportareal <strong>in</strong> Richtung Norden e<strong>in</strong>e Sportflächen-<br />
ausdehnung vorgesehen. Dieses ist allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennutzungs-<br />
plan dargestellt (weiterh<strong>in</strong> landwirtschaftliche Nutzfläche), son<strong>der</strong>n wird<br />
nur erfolgen, wenn e<strong>in</strong> weiterer Bedarf gegeben ist. Im Anhang zu die-<br />
sem Bericht ist im Übersichtsplan diese Entwicklungsrichtung mit e<strong>in</strong>em<br />
Pfeil gekennzeichnet (s. Anhang).<br />
7.7.4 Spielplätze<br />
Spiel- und Bolzplätze dienen <strong>der</strong> Versorgung des unmittelbaren Wohn-<br />
umfeldes. Sie werden im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
jedoch nicht geson<strong>der</strong>t als öffentliche Grünfläche dargestellt, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />
die Bauflächen <strong>in</strong>tegriert. Da sich zukünftig die Altersstruktur än<strong>der</strong>n<br />
wird und dadurch sich an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen an das Wohnumfeld erge-<br />
ben, ist auf e<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>te Darstellung als Grünfläche – bis auf die<br />
großen Spielbereichen Dömerstiege und Barkhof – verzichtet worden.<br />
7.7.5 Dauerkle<strong>in</strong>gärten<br />
Das Angebot von Dauerkle<strong>in</strong>gärten richtet sich vor allem an Bewohner<br />
von Geschoßwohnungen, die nicht über e<strong>in</strong>en eigenen Hausgarten ver-<br />
fügen können. Der Deutsche Städtetag geht von e<strong>in</strong>em Richtwert von<br />
e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>garten pro 7 bis 10 hausgartenlosen Wohnungen (<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Regel Geschoßwohnungen) aus. Bei <strong>der</strong> Volkszählung von 1987 wurde<br />
e<strong>in</strong> Mietwohnungsanteil von ca. 32% im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong><br />
ermittelt. Bei <strong>der</strong>zeit 3.038 registrierten Wohnungen wäre demzufolge<br />
e<strong>in</strong> Bedarf von 97-138 Kle<strong>in</strong>gärten zu decken. Die im östlichen An-<br />
schlussbereich <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße vorhandenen Kle<strong>in</strong>gär-<br />
ten werden als Grünfläche mit dem entsprechenden Planzeichen darge-<br />
stellt. Am Ostrand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (östlich des Evangelischen<br />
Friedhofs) bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Dauerkle<strong>in</strong>gartenanlage, die ebenfalls als<br />
Grünfläche mit dem entsprechenden Planzeichen im Flächennutzungs-<br />
plan dargestellt ist. Diese hat e<strong>in</strong>e Größe von 1,8 ha und wird noch nicht<br />
Wolters Partner 80<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>;<br />
Coesfeld, März 2005
vollständig genutzt (nur <strong>der</strong> südlich des Weges gelegene Bereich). Daher<br />
lässt sie noch Entwicklungspotential offen. E<strong>in</strong> Bedarf an e<strong>in</strong>er Erweite-<br />
rung <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gartenanlage ist nicht daher erkennbar.<br />
7.7.6 Schützenplatz<br />
Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> verfügt über e<strong>in</strong> reges Schützenvere<strong>in</strong>sleben.<br />
Es bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> mehrere Grünflächen, auf denen<br />
sich die „Vogelstange“ bzw. <strong>der</strong> eigentliche Schützenplatz bef<strong>in</strong>det.<br />
Diese Bereiche werden durch die Darstellung als Grünfläche mit <strong>der</strong><br />
Zweckbestimmung „Schützenplatz“ gesichert.<br />
Der Geme<strong>in</strong>de fehlt jedoch e<strong>in</strong> großer Bereich zur temporären Aufstel-<br />
lung e<strong>in</strong>es Festzeltes. An <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße L 555 n ist<br />
daher im östlichen Bereich an <strong>der</strong> Anschlussstelle zur Grevener Straße<br />
hierfür e<strong>in</strong>e ausreichend große Fläche für e<strong>in</strong>en Schützenplatzstandort<br />
vorgesehen. Dieser Standort ist aufgrund <strong>der</strong> Nähe zur vorhandenen<br />
Vorgelstange an <strong>der</strong> Bisp<strong>in</strong>gallee gewählt worden, denn bei <strong>der</strong> Wahl<br />
e<strong>in</strong>es Standortes ist die historisch gewachsene Zuordnung <strong>der</strong> unter-<br />
schiedlichen Schützenvere<strong>in</strong>e zu bestimmten Standorten bzw. Bauern-<br />
schaften beachtet worden.<br />
Es ist ke<strong>in</strong>eswegs beabsichtigt, e<strong>in</strong>e dauerhafte Schützenplatznutzung<br />
auf <strong>der</strong> Fläche am östlichen Ortse<strong>in</strong>gang zu etablieren. Es betrifft die<br />
Feierlichkeiten des Schützenvere<strong>in</strong>es von 3-4 Mal im Jahr.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> mangelnden Anzahl von Bolzplätzen im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
ist es unter an<strong>der</strong>em Ziel, diesen Bereich <strong>in</strong> <strong>der</strong> übrigen Zeit als Bolzplatz<br />
zu nutzen.<br />
Daher wird die Grünfläche mit dem Planzeichen Parkanlage darge-<br />
stellt, welches sowohl die Nutzung als Schützenplatz als auch als Bolz-<br />
platz ermöglicht. Die dargestellte Grünfläche wird durch Waldstreifen<br />
e<strong>in</strong>gesäumt.<br />
Im Bebauungsplan- bzw. Genehmigungsverfahren wird die Sicherstel-<br />
lung des Immissionsschutzes nachgewiesen.<br />
Wolters Partner 81<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.8 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft,<br />
den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserab-<br />
flusses<br />
Naturnahe Fließgewässer s<strong>in</strong>d für den Naturhaushalt von großer Be-<br />
deutung. Sie bee<strong>in</strong>flussen das Abflussgeschehen, die Wasserbeschaffen-<br />
heit und den Grundwasserstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aue günstig. Auch bieten sie ei-<br />
ner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum.<br />
Das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> wird von zahlreichen kle<strong>in</strong>eren Fließ-<br />
gewässern durchzogen. Vier Fließgewässer durchfließen <strong>in</strong> West-Ost-<br />
Richtung die Ortslage <strong>Nordwalde</strong>: <strong>der</strong> Langemeersbach, <strong>der</strong> Kirchlar-<br />
bach, <strong>der</strong> Hellbach/Höppenbach und <strong>der</strong> Jammertalsbach. Diese vier<br />
münden <strong>in</strong> den Wipperbach/Brüggemannsbach, <strong>der</strong> südlich des Jammer-<br />
talsbaches entspr<strong>in</strong>gt und am südöstlichen Rand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />
weiter <strong>in</strong> nördliche Richtung verläuft. Die größeren zusammenhängen-<br />
den Fließgewässer wie auch Teiche und Seen im Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de-<br />
gebiet s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan als Wasserflächen dargestellt.<br />
Generell ist den Fließgewässern e<strong>in</strong> Gewässerschutzstreifen zugeord-<br />
net. Diese Uferstreifen s<strong>in</strong>d von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten und sollen<br />
auch von <strong>in</strong>tensiver Nutzung ausgeschlossen werden. Den Uferstreifen<br />
kommt e<strong>in</strong>e Grün-, Freiraum- und Biotopvernetzungsfunktion zu. Die<br />
Breite des Uferstreifens ist entscheidend abhängig vom Gewässertyp,<br />
<strong>der</strong> Verlagerungs<strong>in</strong>tensität des Gewässers, <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> Ufer, <strong>der</strong><br />
Oberflächengestaltung und ihrer Nutzung. Orientiert an <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie für<br />
naturnahen Ausbau und Unterhaltung <strong>der</strong> Fließgewässer <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen* kann als Anhalt für die erfor<strong>der</strong>liche Breite des Uferstreifens<br />
(Gewässerschutzstreifens) die Gewässerbreite zwischen den Böschungs-<br />
oberkanten dienen, sollte jedoch nicht weniger als 5 m auf je<strong>der</strong> Seite ab<br />
Böschungsoberkante betragen.<br />
Für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es e<strong>in</strong> im Jahr 2001 fertig ge-<br />
stelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewässern im<br />
Geme<strong>in</strong>degebiet*. Dieses trifft u.a. Aussagen zur Breite von Uferstreifen<br />
sowie zu Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen. Aufgrund <strong>der</strong> Maß-<br />
stäblichkeit s<strong>in</strong>d die Uferstreifen nicht im Flächennutzungsplan darge-<br />
stellt. Größere Bereiche, die als Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen<br />
im Konzept vorgesehen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d als „Flächen für Maßnahmen zum<br />
Wolters Partner 82<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Fließgewässer<br />
Gewässerschutzstreifen<br />
* M<strong>in</strong>isterium für Umwelt,<br />
Raumordnung und Landwirtschaft<br />
des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen: Richtl<strong>in</strong>ie für naturnahe<br />
Unterhaltung und<br />
naturnahen Ausbau <strong>der</strong><br />
Fließgewässer <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen, Düsseldorf, 1999<br />
* Ingenieurbüro Schmelzer:<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Konzept<br />
zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern.<br />
Nie<strong>der</strong>schlag-Abfluss-<br />
Modell. Wassertechnische<br />
Berechnung; Ibbenbüren,<br />
2003
Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land-<br />
schaft“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die Maßnahmen zur Ent-<br />
wicklung <strong>der</strong> Fließgewässer, die lediglich den Bachlauf betreffen, s<strong>in</strong>d<br />
ebenfalls aus Gründen <strong>der</strong> Maßstäblichkeit nicht dargestellt worden,<br />
stellen aber dennoch e<strong>in</strong> Ziel dieses Flächennutzungsplanes dar.<br />
Innerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes <strong>Nordwalde</strong> gibt es für die vorhande-<br />
nen Fließgewässer ke<strong>in</strong>e förmlich festgesetzten Überschwemmungsge-<br />
biete. Jedoch verfügt die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> über e<strong>in</strong> im Jahr 2001<br />
fertig gestelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewäs-<br />
sern im Geme<strong>in</strong>degebiet*. Hier<strong>in</strong> enthalten ist e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlags- Ab-<br />
fluss- Modell, e<strong>in</strong>e wassertechnische Berechnung und e<strong>in</strong> Konzept zur<br />
naturnahen Entwicklung von Fließgewässern. Der errechnete Überflu-<br />
tungsbereich für die fünf Fließgewässer im Bereich <strong>der</strong> Ortslage bei ei-<br />
nem 100-jährigen Hochwasserereignis (HQ 100) ist im Flächennutzungs-<br />
plan als sonstige Darstellung aufgenommen worden. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />
technisch bed<strong>in</strong>gten Überflutungsbereiche im Siedlungsraum (z.B. durch<br />
verrohrte Fließgewässer mit <strong>der</strong>zeit zu kle<strong>in</strong>en Durchmessern) nicht im<br />
Flächennutzungsplan übernommen worden, da sie kurzfristig behoben<br />
werden sollen.<br />
Bei den dargestellten Überflutungsbereichen handelt es sich nicht um<br />
festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Das bedeutet, dass we<strong>der</strong> nach<br />
dem <strong>der</strong>zeitigen Wasserhaushaltsgesetz noch nach dem <strong>in</strong> Aufstellung<br />
bef<strong>in</strong>dlichen Artikelgesetz des Bundes zum Hochwasserschutz e<strong>in</strong> weit-<br />
gehendes Verbot <strong>der</strong> Bauleitplanung besteht. Zur Vorsorgeplanung s<strong>in</strong>d<br />
die Umgrenzungen dieser errechneten (aber nicht festgesetzten) Überflu-<br />
tungsbereiche im Flächennutzungsplan aufgenommen und bei <strong>der</strong> Pla-<br />
nung <strong>der</strong> Entwicklungsflächen entsprechend berücksichtigt worden. E<strong>in</strong>e<br />
Errichtung von baulichen Anlagen <strong>in</strong> diesen Bereichen sollte grundsätz-<br />
lich vermieden werden.<br />
In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d bereits aus Gründen des Hochwasser-<br />
schutzes e<strong>in</strong>ige Regenrückhaltebecken vorhanden:<br />
� Regenrückhaltebecken an <strong>der</strong> Altenberger Straße am Höppenbach<br />
� Regenrückhaltebecken am Baugebiet Sievertskamp<br />
� Regenrückhaltebecken am Kirchlarbach<br />
Wolters Partner 83<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Überflutungsbereich<br />
Regenrückhaltebecken<br />
* Ingenieurbüro Schmelzer:<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Konzept<br />
zur naturnahen Entwicklung<br />
von Fließgewässern.<br />
Nie<strong>der</strong>schlag-Abfluss-<br />
Modell. Wassertechnische<br />
Berechnung; Ibbenbüren,<br />
2003
� Regenrückhaltebecken Industrie- und Gewerbepark Süd<br />
� Regenrückhaltebecken am Wipperbach<br />
Weitere Regenrückhaltebecken s<strong>in</strong>d im <strong>der</strong>zeit aktuellen Abwasserbe-<br />
seitigungskonzept <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> aus dem Jahre 2001 nicht<br />
vorgesehen. Die Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes<br />
erfolgt <strong>der</strong>zeit. Zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt stehen zusätzliche Standorte<br />
für Regenrückhaltebecken bzw. Regenklärbecken noch nicht e<strong>in</strong>deutig<br />
fest. Es werden zu gegebener Zeit die weiteren erfor<strong>der</strong>lichen Anlagen<br />
im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />
Zur Anlage von Regenklärbecken vgl. Kap. 7.6.2.<br />
Die Tr<strong>in</strong>kwasserför<strong>der</strong>ungsanlage „Brennheide“ <strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Ste<strong>in</strong>furt bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong>nerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes. Daher s<strong>in</strong>d die<br />
gesetzlich festgesetzten Wasserschutzgebiete (I-III) im Nordosten des<br />
Geme<strong>in</strong>degebietes <strong>Nordwalde</strong> nachrichtlich <strong>in</strong> den Flächennutzungsplan<br />
übernommen.<br />
7.9 Flächen für Landwirtschaft und Wald<br />
Flächen im Außenbereich werden als Flächen für die Landwirtschaft o-<br />
<strong>der</strong> als Waldflächen im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />
Diese Flächen umfassen <strong>der</strong>zeit zusammen 89,4 % des Geme<strong>in</strong>dege-<br />
bietes, wobei die Waldflächen 12,8% und die landwirtschaftlichen Flä-<br />
chen 75,8% e<strong>in</strong>nehmen.<br />
Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe liegen als E<strong>in</strong>zelhofanlagen im<br />
planerischen Außenbereich. Die Darstellungen zukünftiger Bauflächen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ortslage berücksichtigen ausreichend Abstand zu den Hoflagen, um<br />
frühzeitig Immissionskonflikte zwischen Landwirtschaft und Wohnnut-<br />
zung zu vermeiden. Aufgrund <strong>der</strong> bedeutenden Funktion des Waldes und<br />
se<strong>in</strong>es Wertes für die Forstwirtschaft sowie Erholung s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong><br />
den Waldbestand grundsätzlich zu vermeiden. Auf e<strong>in</strong>e Darstellung von<br />
Wallhecken und wegbegleitende Gehölze wurde aus Gründen <strong>der</strong> Plan-<br />
Maßstäblichkeit verzichtet.<br />
Wolters Partner 84<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Regenklärbecken<br />
Gesetzlich festgesetzte<br />
Wasserschutzgebiete
7.10 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur<br />
Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
Die Darstellung neuer Bauflächen bereitet grundsätzlich E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> die<br />
Natur und Landschaft vor. Die Belange von Natur und Landschaft f<strong>in</strong>den<br />
durch den § 1 a BauGB entsprechend Berücksichtigung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flächen-<br />
nutzungsplanung. Dabei s<strong>in</strong>d nach § 18 ff. des Bundesnaturschutzgeset-<br />
zes (BNatSchG) die vorhersehbaren E<strong>in</strong>griffe nach ihrer Intensität zu er-<br />
mitteln und unverhältnismäßige Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu vermeiden o<strong>der</strong><br />
zu m<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Für unvermeidbare E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> den Naturhaushalt ist e<strong>in</strong><br />
Ausgleich vorzusehen, ggfs. auch außerhalb des Siedlungsraumes.<br />
Das Ausmaß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffe durch neue Bauflächendarstellungen wird<br />
parallel zum Flächennutzungsplan-Neuaufstellungsverfahren im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Umwelterheblichkeitsprüfung* untersucht und <strong>in</strong> die Abwägung<br />
mit e<strong>in</strong>gestellt.<br />
In e<strong>in</strong>igen Bereichen s<strong>in</strong>d bereits jetzt Flächen für Maßnahmen zum<br />
Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
dargestellt. Dieses s<strong>in</strong>d Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, die <strong>in</strong> rechts-<br />
kräftigen Bebauungsplänen festgesetzt s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> den Flächennut-<br />
zungsplan übernommen wurden.<br />
Es besteht grundsätzlich aber die Möglichkeit, E<strong>in</strong>griffe künftig auf ei-<br />
nem „Ökokonto“ zu bilanzieren und mit Hilfe e<strong>in</strong>es „Ökopools“ als<br />
„Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />
von Boden, Natur und Landschaft“ auszugleichen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großflä-<br />
chigen Konzept e<strong>in</strong>zelne ökologische Aufwertungen bündelt.<br />
Vorschläge für potentielle Ausgleichsflächen im S<strong>in</strong>ne des „Ökokon-<br />
tos“ s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan entlang <strong>der</strong> Fließgewässer Lange-<br />
meersbach und Höppenbach dargestellt.<br />
Weiter gibt es für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> im Jahr 2001 fer-<br />
tig gestelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewässern<br />
im Geme<strong>in</strong>degebiet. Dieses trifft u.a. Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong><br />
Auen. Größere Bereiche, die als Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen<br />
im Konzept vorgesehen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d als „Flächen für Maßnahmen zum<br />
Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land-<br />
schaft“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die Maßnahmen zur Ent-<br />
wicklung <strong>der</strong> Fließgewässer, die lediglich den Bachlauf betreffen, s<strong>in</strong>d<br />
Wolters Partner 85<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />
zur Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplan<br />
<strong>Nordwalde</strong>, März<br />
2005
jedoch aus Gründen <strong>der</strong> Maßstäblichkeit nicht dargestellt worden, stel-<br />
len aber dennoch e<strong>in</strong> Ziel dieses Flächennutzungsplanes dar.<br />
E<strong>in</strong>e Abstimmung zu den Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, die im<br />
Zuge des Planfeststellungsverfahrens zur L 555 n erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, wird<br />
noch erfolgen.<br />
7.11 Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonsti-<br />
gen Nutzungsregelungen<br />
Der Flächennutzungsplan übernimmt nach § 5 Abs. 4 BauGB Planun-<br />
gen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach an<strong>der</strong>en gesetzlichen<br />
Vorschriften festgesetzt s<strong>in</strong>d. In den Flächennutzungsplan von Nordwal-<br />
de wurden, neben den bereits <strong>in</strong> den vorangegangenen Kapiteln ge-<br />
nannten nachrichtlichen Übernahmen folgende Weitere nachrichtlich<br />
übernommen:<br />
7.11.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz<br />
und Landschaftsgesetz NW<br />
Der Flächennutzungsplan kann Fragen <strong>der</strong> Landschaftsplanung (außer-<br />
halb <strong>der</strong> Siedlungsbereiche) lediglich nachrichtlich übernehmen, da <strong>in</strong><br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen das eigenständige und rechtlich wirksame Instru-<br />
ment des Landschaftsplanes vorgesehen ist.<br />
Für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es jedoch ke<strong>in</strong>en Landschafts-<br />
plan.<br />
Die per Verordnung festgesetzten Naturdenkmale und geschützten<br />
Landschaftsbestandteile s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan nachrichtlich ü-<br />
bernommen worden. Sie s<strong>in</strong>d nicht von neu dargestellten Bauflächen be-<br />
troffen, so dass e<strong>in</strong>e Entlassung <strong>der</strong> Schutzgebiete aus <strong>der</strong> Verordnung<br />
für die Genehmigung des Flächennutzungsplanes nicht erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Landschaftschutz- sowie Naturschutzgebiete s<strong>in</strong>d im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
<strong>Nordwalde</strong> nicht festgesetzt.<br />
Wolters Partner 86<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.11.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete<br />
Bei <strong>der</strong> Aufstellung von Bauleitplänen s<strong>in</strong>d die Gebiete von geme<strong>in</strong>-<br />
schaftlicher Bedeutung, die gemäß Flora-Fauna-Habitat-Richtl<strong>in</strong>ie vom<br />
21.05.1992 (FFH-RL) und Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie vom 02.04.1979 (V-RL)<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union das Schutzgebietsnetz Natura 2000 bilden sol-<br />
len, zu berücksichtigen. Diese Regelungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die bundesdeutschen<br />
Fachgesetze (Baugesetzbuch und Bundesnaturschutzgesetz) übernom-<br />
men worden. Die Landesregierung hat im Rahmen e<strong>in</strong>es Meldeverfah-<br />
rens Listen <strong>der</strong> Gebiete von geme<strong>in</strong>schaftlicher Bedeutung erarbeitet<br />
und <strong>der</strong> Bundesregierung die Tranchen 1a, 1b und 2 vorgelegt. Im Nord-<br />
wal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebiet s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Bereiche als FFH-Gebiete gemeldet<br />
und im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen.<br />
Wolters Partner 87<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
7.11.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz<br />
Für das Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> werden 46 Gebäude und son-<br />
stige denkmalgeschützte Objekte gem. § 3 Denkmalschutzgesetz NRW<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Denkmalliste aufgeführt. Diese s<strong>in</strong>d im e<strong>in</strong>zelnen:<br />
Wolters Partner 88<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
� Speicher Bisp<strong>in</strong>ghof, Bisp<strong>in</strong>gallee 31 � Speicher Pröbst<strong>in</strong>ghof, Pröbst<strong>in</strong>gstraße 22<br />
� Kornspeicher Tageserholungsanlage, Bahnhofstraße � Tore<strong>in</strong>fahrt Bisp<strong>in</strong>ghof, Bisp<strong>in</strong>gallee 31<br />
� Rittergut Althaus, Westerode 35 � Bildstock, Kirchbauernschaft 12<br />
� Bildstock, Kirchbauernschaft 32 � Bildstock, Feldstraße 62<br />
� Bildstock, Westerode 4 � Bildstock, Suttorf 68<br />
� Bildstock, Suttorf 81 � Bildstock, Kirchbauernschaft 17<br />
� Bildstock, Grevener-Straße 9 � Bildstock, Suttorf 75<br />
� Bildstock, Kirchbauernschaft 1 � Bildstock, Westerode 49<br />
� Bildstock, Suttorf 11 � Bildstock, Suttorf 33<br />
� Reliefste<strong>in</strong> mit Uhrdarstellung, Westerode 20 � Bildstock, Westerode 18<br />
� Bildstock, Scheddebrock 24 � Bildstock, Sievertskamp 32<br />
� Ackerbürgerhaus, Amtmann-Daniel-Straße � Wegekreuz, Kirchbauernschaft 19<br />
� Bildstock, Kirchbauernschaft 35 � Bildstock, Scheddebrock 23<br />
� Speicher, Kirchbauernschaft 25 � Feuerwehrgerätehaus, Emsdettener-Straße 18-22<br />
� Bildstock, Emsdettener Straße � Fabrikantenvilla, Bahnhofstraße 45<br />
� Bildstock am Franziskushaus, Pröbst<strong>in</strong>gstraße � Ste<strong>in</strong>kreuz, Amtmann-Daniel-Straße<br />
� Bildstock, Amtmann-Daniel-Straße � Katholische Pfarrkirche, Kirchstraße<br />
� Bildstock an <strong>der</strong> Kirche, Kirchstraße � Holzkruzifix, Kirchbauernschaft 28<br />
� Doppelkotten, Suttorf 50 � Bildstock, Westerode 66<br />
� Heiligenhäuschen, Scheddebrock 66 � Hofanlage Reckfort, Westerode 33<br />
� Villa Haus Hörsten, Scheddebrock 74 � Bildstock, Pröbst<strong>in</strong>gstraße<br />
� Orgel und Brüstung, Kirchstraße � ehem. Fabrikantenvilla, Bahnhofstraße 36<br />
� Speicher, Feldbauernschaft 35 � ehem. Schafstall, Westerode 66<br />
Die aufgeführten Denkmäler s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan mit dem<br />
entsprechenden Planzeichen "D" nachrichtlich übernommen.<br />
Baudenkmäler
Bodendenkmäler s<strong>in</strong>d kultur- o<strong>der</strong> naturgeschichtliche Bodenfunde,<br />
d.h. Mauern, alte Gräben, E<strong>in</strong>zelfunde, sowie Verän<strong>der</strong>ungen und Ver-<br />
färbungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten,<br />
aber auch Zeugnisse tierischen o<strong>der</strong> pflanzlichen Lebens aus erdge-<br />
schichtlicher Zeit. Für das Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d weiter<br />
Bodendenkmäler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Denkmalliste aufgeführt. Dieses betrifft <strong>in</strong>sge-<br />
samt zwölf Landwehr-Teilstücke sowie den Max-Clemens-Kanal. Sie s<strong>in</strong>d<br />
im Flächennutzungsplan mit dem entsprechenden Planzeichen "BD"<br />
nachrichtlich übernommen.<br />
7.11.4 Richtfunktrassen<br />
Über das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> verlaufen mehrere Richtfunk-<br />
trassen für den Fernmeldeverkehr, die im Flächennutzungsplan nach-<br />
richtlich übernommen s<strong>in</strong>d:<br />
� Richtfunktrassen Rhe<strong>in</strong>e-Münster, Co<strong>der</strong> Weg, Funkfeld Nr. 80 RWE<br />
� Richtfunktrasse 257 100/016<br />
� Richtfunktrasse 257 300/001<br />
� Richtfunktrasse 257 100/010<br />
� Richtfunktrasse 251 004/211<br />
Die zeichnerische Darstellung umfasst die Trassennummer sowie den<br />
zugehörigen Sicherheitsbereich beidseitig 100 m. Innerhalb dieses Si-<br />
cherheitsbereiches s<strong>in</strong>d maximal zulässige Bauhöhen festgelegt, die<br />
nicht überschritten werden dürfen, um e<strong>in</strong>en störungsfreien Funkverkehr<br />
zu gewährleisten. Auf die E<strong>in</strong>tragung <strong>der</strong> zulässigen Bauhöhe wurde aus<br />
Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit verzichtet. Zum an<strong>der</strong>en betrifft die Trasse<br />
den Außenbereich und führt nicht über e<strong>in</strong>e Bauflächendarstellung.<br />
Wolters Partner 89<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bodendenkmäler
7.12 Kennzeichnung von Flächen<br />
7.12.1 Altlasten, altlastverdächtige Flächen und schädliche<br />
Bodenverän<strong>der</strong>ungen<br />
Altlasten bedeuten Bee<strong>in</strong>trächtigungen für die angrenzenden Flächen<br />
und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer eigenen Nutzung e<strong>in</strong>geschränkt. Daher müssen sie im<br />
Flächennutzungsplan gekennzeichnet werden. Zur Kennzeichnung von<br />
Flächen <strong>in</strong> Flächennutzungsplänen führt <strong>der</strong> „geme<strong>in</strong>same Run<strong>der</strong>lass<br />
zur Berücksichtigung von Flächen mit Bodenbelastungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
Altlasten, bei <strong>der</strong> Bauleitplanung und im Baugenehmigungsverfahren“<br />
aus, dass nach § 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB im Flächennutzungsplan für bau-<br />
liche Nutzungen vorgesehene Flächen gekennzeichnet werden sollen,<br />
<strong>der</strong>en Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet s<strong>in</strong>d.<br />
Alle Flächen, die <strong>der</strong>zeit beim Kreis Ste<strong>in</strong>furt im Verzeichnis für schäd-<br />
liche Bodenverän<strong>der</strong>ungen und Verdachtsflächen sowie im Kataster über<br />
altlastverdächtige Flächen und Altlasten geführt werden, s<strong>in</strong>d im Flä-<br />
chennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> mit e<strong>in</strong>er umlaufenden<br />
Signatur bzw. durch Planzeichen überlagernd hervorgehoben. Abwei-<br />
chend von § 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB s<strong>in</strong>d somit nicht nur Flächen, <strong>der</strong>en<br />
Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet s<strong>in</strong>d (Boden-<br />
belastungen), son<strong>der</strong>n auch altlastenverdächtige Flächen und schädliche<br />
Bodenverän<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet worden.<br />
Wolters Partner 90<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>
8 Anhang<br />
8.1 Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und Wohn-<br />
(bau)flächenbedarfs<br />
Die Abschätzung des Wohn(bau)flächenbedarfs bis zum Jahr 2020 er-<br />
folgt für die gesamte Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> und legt als Ausgangsdatum<br />
den 31.12.2003 zugrunde.<br />
Annahme zur Bevölkerung 2020:<br />
Nach den Schätzungen zur E<strong>in</strong>wohnerentwicklung wird <strong>der</strong> voraus-<br />
sichtliche Höchststand <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong>nerhalb des Prognosezei-<br />
traums bis zum Jahr 2020 erreicht. Dementsprechend ist die Ermittlung<br />
des Wohnflächenbedarfs auf diesen Zeitpunkt zu beziehen.<br />
Die E<strong>in</strong>wohnerzahl liegt im Jahr 2020 bei ca. 9.560 EW.<br />
Annahme zur Haushaltsgröße 2020:<br />
Die künftige Haushaltsgröße ist für die Ermittlung des Wohnflächenbe-<br />
darfs e<strong>in</strong>e wichtige Variable, denn Wohnungen – und damit <strong>der</strong> Wohn-<br />
flächenbedarf – werden nicht durch e<strong>in</strong>zelne Personen, son<strong>der</strong>n durch<br />
Haushalte auf dem Wohnungsmarkt nachgefragt.<br />
Zusätzlicher Wohnflächenbedarf ergibt sich aus e<strong>in</strong>er Zunahme an<br />
Haushalten. Die Zunahme an Haushalten kann e<strong>in</strong>erseits aus e<strong>in</strong>er stei-<br />
genden E<strong>in</strong>wohnerzahl, an<strong>der</strong>erseits aus e<strong>in</strong>em verän<strong>der</strong>ten Haushalts-<br />
bildungsverhalten und verän<strong>der</strong>ten gesellschaftlichen Strukturen, die –<br />
bei gleicher o<strong>der</strong> abnehmen<strong>der</strong> Bevölkerung – zu e<strong>in</strong>er steigenden Zahl<br />
von Haushalten führen, resultieren. Die Fortschreibung <strong>der</strong> durchschnitt-<br />
lichen Haushaltsgröße für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>der</strong> regionsbezogenen Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und<br />
Raumforschung (BBR) vorgenommen. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird<br />
dort <strong>der</strong> „Raumordnungsregion Münster“ zugeordnet. Bis 2015 soll die<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Raumordnungsregion Mün-<br />
ster“ auf 2,29 Pers./HH zurückgehen (zum Vergleich: Bund 2,09<br />
Pers./HH; Land NRW 2,12 Pers./HH).*<br />
Wolters Partner 91<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
ca. 9.560 EW (2020)<br />
* Bundesamt für Bauwesen<br />
und Raumordnung: Perspektiven<br />
<strong>der</strong> künftigen Raumund<br />
Siedlungsentwicklung,<br />
Heft 11/12; Bonn, 1999, S.<br />
843 ff.
Für <strong>Nordwalde</strong> wird allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e etwas höher gelegenen Haushalts-<br />
größe (2,5 Pers./HH) als die vom Bundesamt für Bauwesen und Raum-<br />
ordnung für 2015 prognostizierte angenommen, um <strong>der</strong> Möglichkeit,<br />
dass <strong>Nordwalde</strong> aufgrund verhältnismäßig großer Wohne<strong>in</strong>heiten es<br />
schafft, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an Mehrgenerationenhaushalten als im<br />
Durchschnitt <strong>der</strong> Region zu sichern, Rechnung zu tragen. Außerdem ist<br />
<strong>Nordwalde</strong> typischer Familienwohnsitz im Gegensatz zu e<strong>in</strong>igen städ-<br />
tisch geprägten Gebieten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Raumordnungsregion Münster.<br />
Zu schaffende Wohnungen bis 2020:<br />
Grundsätzlich kann für die Berechnung des Wohnungsbedarfes davon<br />
ausgegangen werden, dass je<strong>der</strong> Haushalt e<strong>in</strong>e Wohnung nachfragt.<br />
Zum 31.12.2003 wurde e<strong>in</strong> Bestand von 3.038 Wohnungen <strong>in</strong> Nordwal-<br />
de festgestellt.<br />
Bei e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>kenden Haushaltsgröße auf 2,5 Pers./HH s<strong>in</strong>d im Jahr 2020<br />
ca. 790 zusätzliche Wohne<strong>in</strong>heiten erfor<strong>der</strong>lich. Die bis zum Jahr 2020<br />
zu schaffenden Wohne<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d wie folgt errechnet:<br />
Geschätzte E<strong>in</strong>wohnerzahl im Jahr 2020<br />
/<br />
Angenommene Haushaltsgröße im Jahr 2020<br />
=<br />
Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Wohne<strong>in</strong>heiten im Jahr 2020<br />
-<br />
Anzahl <strong>der</strong> bestehenden Wohne<strong>in</strong>heiten im Jahr 2003<br />
=<br />
Zu schaffende Wohne<strong>in</strong>heiten bis zum Jahr 2020<br />
Annahme zur Wohnungsgröße:<br />
Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr 2003 betrug <strong>in</strong> Nord-<br />
walde 110 m 2 (Wohnheimwohnungen nicht e<strong>in</strong>gerechnet); im Regie-<br />
rungsbezirk Münster h<strong>in</strong>gegen 90 m 2 *.<br />
Wolters Partner 92<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
2,5 Pers./HH<br />
ca. 790 neue Wohnungen er-<br />
for<strong>der</strong>lich (2020)<br />
* http://www.lds.nrw.de
Trotz <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit zu verzeichnenden regelmäßigen An-<br />
stiege bei <strong>der</strong> durchschnittlichen Wohnungsgröße wird als künftiger<br />
Standard e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere durchschnittliche Wohnungsgröße von 95 m 2 an-<br />
genommen, da aufgrund <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Altersstruktur und damit<br />
abnehmen<strong>der</strong> Haushaltsgröße an<strong>der</strong>e Wohnformen bzw. kle<strong>in</strong>ere Woh-<br />
nungen als bisher nachgefragt werden.<br />
Annahme zur Baustruktur:<br />
Es ist e<strong>in</strong>e Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,5 herangezogen und damit<br />
e<strong>in</strong>e Aussage zu künftigen Bauformen und -dichten gemacht worden. Es<br />
ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Trend zu kle<strong>in</strong>eren Haushalten e<strong>in</strong>e et-<br />
was höhere Baudichte nach sich zieht, da auch aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>-<br />
ten Altersstruktur zunehmend die Nachfrage nach an<strong>der</strong>en Wohnformen<br />
als Zwei- und E<strong>in</strong>familienhäuser erfolgt – z.B. kle<strong>in</strong>ere Wohnungen <strong>in</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Wohnformen (betreutes Wohnen) für „Seniorenhaushalte“<br />
<strong>in</strong> Anbetracht <strong>der</strong> steigenden Seniorenanzahl.<br />
Bruttowohnbauland:<br />
Das notwendige zusätzliche Bruttowohnbauland für die Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Nordwalde</strong> bis zum Jahr 2020 ergibt sich aus folgen<strong>der</strong> Berechnung:<br />
Durchschnittliche Wohnungsgröße<br />
x<br />
Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Wohne<strong>in</strong>heiten<br />
x<br />
30% Zuschlag für Gesamtgeschoßflächenbedarf<br />
(Mauern, Treppenhäuser etc.)<br />
/<br />
Durchschnittliche Geschoßflächenzahl <strong>in</strong> den Siedlungsbereichen<br />
x<br />
30% Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc.<br />
=<br />
Bruttowohnbaulandbedarf<br />
Wolters Partner 93<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
ø Wohnungsgröße ca. 95 m 2<br />
(2020)<br />
GFZ von 0,5 (2020)
Der Bruttowohnbaulandbedarf liegt bei 25 ha.<br />
Planungsspielraum<br />
Zu dem oben ermittelten Bruttobaulandbedarf soll <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong><br />
Planungsspielraum von 15% gegeben werden, um mögliche Abweichun-<br />
gen <strong>der</strong> Ausgangsparameter (Bevölkerung, Haushaltsgröße etc.) auffan-<br />
gen zu können, sowie um als Geme<strong>in</strong>de auf sich än<strong>der</strong>nde Standortan-<br />
for<strong>der</strong>ungen und Verfügbarkeiten zu reagieren und um für unterschiedli-<br />
che Wohnformnachfragen auch die städtebaulich s<strong>in</strong>nvollen Standorte<br />
vorzuhalten.<br />
Wohnbauflächenbedarf:<br />
Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand <strong>der</strong> beschriebe-<br />
nen Parameter ergibt sich für die gesamte Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> mit ei-<br />
ner angenommenen Haushaltsgröße von 2,5 Pers./HH bis zum Jahr 2020<br />
e<strong>in</strong> Wohnbauflächenbedarf von 29 ha.<br />
Der künftige Wohnbauflächenbedarf hängt im wesentlichen von e<strong>in</strong>er<br />
Variablen – <strong>der</strong> Haushaltsgröße – ab, die faktisch von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
nicht bee<strong>in</strong>flusst werden kann und als gesamtgesellschaftliches „Ereig-<br />
nis“ auch kaum zuverlässig zu prognostizieren ist.<br />
Wolters Partner 94<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
25 ha Bruttowohnbaulandbe-<br />
darf (2020)<br />
Wohnbauflächenbedarf von<br />
29 ha (2020)
Wohnbauflächenbedarfsabschätzung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Wohnungsbedarf<br />
E<strong>in</strong>wohner zum Ausgangsdatum 2003 9.421<br />
E<strong>in</strong>wohner im Zielzeitraum 2020 9.560<br />
Haushaltsgröße<br />
Personen pro Haushalt 1987 3,28<br />
Personen pro Haushalt im Zielzeitraum 2020 2,5<br />
Wohnungen zum Ausgangsdatum 2003 3.038<br />
Wohnungen im Zielzeitraum 2020 3.824<br />
(e<strong>in</strong> Haushalt e<strong>in</strong>e Wohnung)<br />
Wolters Partner 95<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Bedarf an Wohnungen 786 WE<br />
Wohnbauflächenbedarf<br />
Wohnungsgröße im Zielzeitraum 95 qm<br />
Nettogeschossfläche 7,47 ha<br />
Zuschlagfaktor für Mauerwerk. Treppenhäuser etc. 30 %<br />
Bruttogeschossfläche 9,71 ha<br />
realisierte Geschlossflächenzahl im Zielzeitraum 0,50<br />
Nettowohnbauland 19,41 ha<br />
Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc. 30 %<br />
Bruttowohnbauland 25,24 ha<br />
Planungsspielraum 15 % 3,79 ha<br />
Wohnbauflächenbedarf <strong>in</strong>sgesamt 29,02 ha
8.2 Abschätzung des künftigen Gewerbeflächenbedarfs<br />
Der zukünftige Gewerbeflächenbedarf für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> Methode (GIFPRO), die beim Institut für Landes- und Stadt-<br />
entwicklungsforschung NRW (ILS)* Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre entwickelt wur-<br />
de, überschlägig errechnet worden.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung ist auf Geme<strong>in</strong>de- wie auf Bundesebe-<br />
ne außerordentlich schwer vorauszuschätzen. Um zu ermitteln, wie <strong>der</strong><br />
wirtschaftliche Werdegang <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Betriebe Flächen beansprucht,<br />
wird e<strong>in</strong>e Verknüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsflä-<br />
che hergestellt.<br />
Die Ermittlung des voraussichtlich zu erwartenden Gewerbe- und Indu-<br />
strieflächenbedarfs dieser Berechnungsmethode setzt sich aus den Kom-<br />
ponenten Ansiedlungs-, Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf zusam-<br />
men. Hiervon werden die Flächen, die durch Verlagerung o<strong>der</strong> Stillegung<br />
freigesetzt und wie<strong>der</strong> als potentielle Gewerbeflächen genutzt werden,<br />
abgezogen.<br />
Wichtigste Datengrundlage ist die Anzahl <strong>der</strong> gewerbeflächennachfra-<br />
genden Beschäftigten.<br />
Die Berechnungsmethode wird allerd<strong>in</strong>gs mit ger<strong>in</strong>gfügigen Abwand-<br />
lungen herangezogen, da die <strong>der</strong> Methode zugrundeliegenden Basisda-<br />
ten zur Standortmobilität von Betrieben bereits seit vielen Jahren nicht<br />
mehr aktuell erhoben werden. Hierdurch soll sowohl <strong>der</strong> Lage Nordwal-<br />
des außerhalb <strong>der</strong> Ballungszentren als auch den aktuellen Tendenzen<br />
Rechnung getragen werden. Außerdem wird die Methode angereichert<br />
um Zuschlagsfaktoren, die <strong>der</strong> aktuellen und spezifischen Standortsitua-<br />
tion <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> Rechnung tragen sollen. Zur <strong>in</strong>haltlichen Verdichtung<br />
<strong>der</strong> Informationen wird auf die Ergebnisse <strong>der</strong> Betriebsbefragung** von<br />
repräsentativen ortsansässigen Betrieben zurückgegriffen.<br />
Bei <strong>der</strong> Bedarfsermittlung werden nur die Arbeitsplätze <strong>der</strong> sozialversi-<br />
cherungspflichtig Beschäftigten <strong>in</strong> solchen Betrieben berücksichtigt, die<br />
üblicherweise <strong>in</strong> Gewerbegebieten und nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bauflächenka-<br />
tegorien gemäß Baunutzungsverordnung (Son<strong>der</strong>gebiet, Mischgebiet)<br />
unterzubr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d. Entsprechend nicht berücksichtigt werden bspw.<br />
e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Dienstleistungsbetriebe, die ihren Standort <strong>in</strong> Mischgebieten<br />
<strong>in</strong> Ortskernen f<strong>in</strong>den können. Es handelt sich also nur um Arbeitsplätze<br />
<strong>in</strong> Branchen, die schon aufgrund ihrer Immissionen bauplanungs- und<br />
Wolters Partner 96<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Gewerbeflächennachfragende<br />
Beschäftigte<br />
* Institut für Landes- und<br />
Stadtentwicklungsforschung<br />
des Landes NRW (ILS): RegionaleEntwicklungsspielräume<br />
von Gewerbe- und Industrieflächen.Bestandserhebung<br />
und Ansatz für e<strong>in</strong>e<br />
methodische Bedarfsermittlung;<br />
Dortmund, S. 23 ff.<br />
** Stichprobenerhebung zur<br />
Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>;<br />
<strong>Nordwalde</strong>, Mai 2004
auordnungsrechtlich nur <strong>in</strong> Gewerbegebieten zulässig s<strong>in</strong>d, also vor al-<br />
lem Arbeitsplätze des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes.<br />
Der Anteil an solchen Branchen nimmt <strong>in</strong> den letzten Jahren ab. Bed<strong>in</strong>gt<br />
durch die verwobenen Produktionsprozesse und an<strong>der</strong>e Faktoren ist je-<br />
doch auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Branchen, die nicht zwangsläufig auf Gewerbeflä-<br />
chen angewiesen s<strong>in</strong>d (z.B. Handel und Dienstleistung) nach wie vor ei-<br />
ne Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen festzustellen. Die folgende<br />
Aufstellung* zeigt die angenommenen Anteile <strong>der</strong> gewerbeflächenbean-<br />
spruchenden Arbeitsplätze nach Branchen:<br />
Wirtschafts-<br />
abteilung<br />
Land- und Forstwirtschaft,<br />
Fischerei u. Fischzucht<br />
Verarbeitendes u. produzierendes<br />
Gewerbe, Baugewerbe<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte<br />
(Stand 2002)<br />
Davon gewerbeflächen-<br />
beanspruchend (<strong>in</strong> %)<br />
Wolters Partner 97<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
absolut<br />
31 0 0<br />
717 100 717<br />
Handel 442 60 265<br />
Gastgewerbe 21 0 0<br />
Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
282 40 113<br />
Sonstige Dienstleistungen 506 40 202<br />
Gesamt 1.999 1.297<br />
Die Aufstellung ergibt rund 2.000 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />
tigte. Tatsächlich waren im Jahr 2002 jedoch 2.070 sozialversicherungs-<br />
pflichtig Beschäftigte gemeldet. Das bedeutet e<strong>in</strong> Defizit von rund 70<br />
Personen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufstellung aufgrund von unerwünschten Rück-<br />
schlüssen zu e<strong>in</strong>zelnen Betrieben nicht genannt werden. Um diese 70<br />
Personen auch zu berücksichtigen, wird angenommen, dass 50% hier-<br />
von Gewerbeflächen beanspruchen, so dass die Anzahl <strong>der</strong> gewerbeflä-<br />
chenbeanspruchenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf<br />
1.332 ansteigt.<br />
Unter <strong>der</strong> theoretischen Annahme <strong>der</strong> Vollbeschäftigung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die<br />
Bedarfsberechung auch die zur Zeit erwerbslosen Arbeitnehmer zu be-<br />
rücksichtigen. Die Arbeitslosenquote <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> lag im * http://www.lds.nrw.de
Dezember 2002 bei 6,6%*, was 88 Personen (von <strong>in</strong>sgesamt 1.332 ge-<br />
werbeflächenbeanspruchenden Personen) entspricht. Somit steigt die<br />
Zahl <strong>der</strong> zugrundezulegenden gewerbeflächenbeanspruchenden Be-<br />
schäftigten auf <strong>in</strong>sgesamt 1.420 Personen.<br />
Mittels e<strong>in</strong>er Befragung** e<strong>in</strong>er Auswahl an Betrieben ist die für Nord-<br />
walde aufgrund <strong>der</strong> örtlichen Standortbed<strong>in</strong>gungen, Bau- und Branchen-<br />
struktur typische durchschnittliche Flächenkennziffer von rund „417<br />
m 2 /Beschäftigtem“ ermittelt worden. Für die Berechnung <strong>der</strong> durch-<br />
schnittlichen Flächenkennziffer wurden nur die Betriebe zugrunde ge-<br />
legt, für die e<strong>in</strong>e Gewerbefläche zw<strong>in</strong>gend notwendig ist (457 m 2 /Be-<br />
schäftigtem). Cirka 39% <strong>der</strong> befragten Betriebe weisen e<strong>in</strong>e über dem<br />
Durchschnitt von 400 m 2 /Beschäftigtem liegende Flächenkennziffer auf.<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> Betriebe <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> produziert jedoch <strong>in</strong> räumlich<br />
beengteren Verhältnissen. 61% <strong>der</strong> befragten Betriebe weisen e<strong>in</strong>e Flä-<br />
chenkennziffer von unter 400 m 2 /Beschäftigten.<br />
Die durch die Landesregierung angesetzte Flächenkennziffer geht le-<br />
diglich von 250 m 2 /Beschäftigten aus. Dies reduziert den Bedarf erheb-<br />
lich, ist jedoch angesichts <strong>der</strong> Strukturen im ländlichen Raum e<strong>in</strong>e unan-<br />
gemessene Annahme.<br />
Im S<strong>in</strong>ne des grundsätzlichen geme<strong>in</strong>deentwicklungspolitischen Zieles,<br />
mit dem Grund und Boden <strong>in</strong> Zukunft sparsam umzugehen und die Er-<br />
schließungskosten durch e<strong>in</strong>e bessere Ausnutzung <strong>der</strong> Flächen zu m<strong>in</strong>i-<br />
mieren, wird für die weiteren Berechnungen e<strong>in</strong>e Flächenkennziffer von<br />
400 m 2 /Beschäftigten angenommen.<br />
Der Neuansiedlungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl <strong>der</strong> gewer-<br />
beflächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit <strong>der</strong> Ansiedlungs-<br />
quote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />
Die Ansiedlungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,15<br />
Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte je Jahr,<br />
kann aber angesichts <strong>der</strong> Neuansiedlungsquote <strong>der</strong> letzten Jahre auf 0,3<br />
erhöht werden.<br />
Wolters Partner 98<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Flächenkennziffer<br />
Neuansiedlungsbedarf<br />
* Arbeitsagentur Rhe<strong>in</strong>e: Telefonische<br />
Auskunft vom<br />
01.10.2004<br />
** Stichprobenerhebung zur<br />
Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>;<br />
<strong>Nordwalde</strong>, Mai 2004
Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />
Arbeitslosenquote 2002 6,6%<br />
gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 <strong>in</strong>sg. 1.420<br />
Neuansiedlungsquote<br />
(0,3 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />
Neuanzusiedelnde Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 4,26<br />
Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 77<br />
bei e<strong>in</strong>er FKZ von 400 m 2 /Beschäftigten<br />
benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca. 3,1 ha<br />
Der Verlagerungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl <strong>der</strong> gewerbe-<br />
flächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit <strong>der</strong> Verlagerungs-<br />
quote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />
Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />
Arbeitslosenquote 2002 6,6%<br />
gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 <strong>in</strong>sg. 1.420<br />
Verlagerungsquote<br />
(0,7 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />
verlagerte Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 9,94<br />
Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 179<br />
bei e<strong>in</strong>er FKZ von 400 m 2 /Beschäftigten<br />
benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca. 7,2 ha<br />
Die stillgelegten Gewerbeflächen werden ermittelt durch die Anzahl<br />
<strong>der</strong> gewerbeflächenbeanspruchenden Beschäftigten multipliziert mit <strong>der</strong><br />
Freisetzungsquote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />
Die Freisetzungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,7,<br />
kann aber auf 0,5 reduziert werden.<br />
Da aufgegebene Standorte (wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die Fir-<br />
mengelände Rettmann und NBS) für potentielle Nutzer oft durch weni-<br />
ger optimale Flächenbed<strong>in</strong>gungen gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, wird die FKZ mit<br />
Hilfe e<strong>in</strong>es Korrekturfaktors von 0,5 reduziert (also von 400 m 2 auf 200<br />
0,3<br />
0,7<br />
Wolters Partner 99<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Verlagerungsbedarf<br />
Stillgelegte Gewerbeflächen
m 2 ). Da nur e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> freigesetzten Flächen sowohl unter quantitati-<br />
ven, als auch unter qualitativen Gesichtspunkten kurz- und mittelfristig<br />
wie<strong>der</strong>verwendet werden kann, wird e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>verwendungsquote von<br />
50% angenommen.<br />
Im Ergebnis führen Wie<strong>der</strong>verwendungsquote und Korrekturfaktor da-<br />
zu, dass nur e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> stillgelegten Flächen als Reaktivierungsflä-<br />
chen angerechnet werden.<br />
Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />
Freisetzungsquote<br />
(0,5 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />
freigesetzte Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 6,66<br />
Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 120<br />
bei e<strong>in</strong>er FKZ von 200 m 2 /Beschäftigten<br />
benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca.<br />
0,5<br />
2,4 ha<br />
Davon 50% wie<strong>der</strong>verwertbar 1,2 ha<br />
Insgesamt ergibt sich e<strong>in</strong> Grundbedarf von 9,1 ha. Hierauf wird e<strong>in</strong><br />
Zuschlag von 15% h<strong>in</strong>zuaddiert.<br />
Neuansiedlungsbedarf 3,1 ha<br />
Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf 7,2 ha<br />
Freigesetzte und potentiell wie<strong>der</strong> verwendbare<br />
Gewerbe- und Industriefläche<br />
-1,2 ha<br />
Grundbedarf 9,1 ha<br />
Zuschläge (15%) 1,4 ha<br />
Gesamtbedarf 10,5 ha<br />
Zuschläge sollen dazu dienen, Verfügbarkeitsengpässe sowie topogra-<br />
phisch bed<strong>in</strong>gte Beson<strong>der</strong>heiten zu umgehen und den beson<strong>der</strong>s emp-<br />
f<strong>in</strong>dlichen Landschaftsräumen, die für die Gewerbeflächen <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen werden müssten und e<strong>in</strong>e entsprechende Durchgrünung er-<br />
for<strong>der</strong>n, zu entsprechen. Daher wird e<strong>in</strong> Flexibilitätszuschlag von 10%<br />
und e<strong>in</strong> Freiraumzuschlag von 5% angewendet.<br />
Der Gesamtbedarf beträgt <strong>in</strong>sgesamt 10,5 ha.<br />
Wolters Partner 100<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Grundbedarf<br />
Gesamtbedarf
8.3 Übersicht über die wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen durch die<br />
Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf)<br />
Wesentliche Verän<strong>der</strong>ungen durch den Flächennutzungsplan-Entwurf<br />
Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />
wirksamen FNP<br />
„Westlich<br />
Hohlweg/Mühlenweg"<br />
Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westlich Feldstraße“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Östlich Sievertskamp“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Nördlich Dömerstiege“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westlich am Tümpel“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Am Sportplatz“ Grünfläche/Gewerbliche<br />
Baufläche<br />
Flächendarstellung<br />
im neuen FNP<br />
Wolters Partner 101<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Flächengröße<br />
Wohnbaufläche 7,2 ha<br />
Wohnbaufläche 0,7 ha<br />
Wohnbaufläche 1,3 ha<br />
Wohnbaufläche 2,2 ha<br />
Wohnbaufläche 5,7 ha<br />
Wohnbaufläche 3,2 ha<br />
„NBS“ Gewerbliche Baufläche Wohnbaufläche 1,5 ha<br />
„Bisp<strong>in</strong>ghof“ Geme<strong>in</strong>bedarfs-<br />
Siedlung<br />
Feldstraße/Dömerstiege<br />
Sportanlagen Amtmann-<br />
Daniel-Straße<br />
fläche<br />
Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Grünfläche<br />
Zweckbestimmung<br />
Tennisanlagen,<br />
Sportplatz<br />
Wohnbaufläche 0,6 ha<br />
Wohnbaufläche 4,3 ha<br />
Wohnbaufläche, Fläche<br />
für die Landwirtschaft<br />
2,6 ha<br />
„NBS“ Gewerbliche Baufläche Gemischte Baufläche 0,6 ha<br />
„Am Sportplatz“ Grünfläche Gemischte Baufläche 1,9 ha<br />
„Tennisplätze<br />
Emsdettener Straße“<br />
Grünfläche<br />
Zweckbestimmung<br />
Tennisplätze<br />
„Nördlich Bahnhofstraße" Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Westr<strong>in</strong>g“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft/<br />
Grünfläche<br />
„Gildestraße“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft/<br />
Grünfläche<br />
Gemischte Baufläche 0,7 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 12,3 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 4,3 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 1,7 ha
„ L 559/L 592 “ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
„Denkerstiege“ Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Gewerbliche Baufläche 1,5 ha<br />
Gewerbliche Baufläche 0,4 ha<br />
Gewerbegebiet Denkerstiege Gewerbliche Baufläche Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche,<br />
Grünfläche<br />
Zweckbestimmung<br />
Sportareal<br />
Gewerbegebiet Sandstiege Gewerbliche Baufläche Fläche für die<br />
Landwirtschaft,<br />
Grünfläche,<br />
Wasserfläche,<br />
Gemischte Baufläche<br />
Sportareal Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Schützenplatz östlich <strong>der</strong><br />
Ortslage an L 555 n<br />
Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Umgehungsstraße L 555 n Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Kläranlage Fläche für die<br />
Landwirtschaft<br />
Grünfläche,<br />
Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche<br />
Grünfläche<br />
Zweckbestimmung<br />
Schützenplatz<br />
Straßen des<br />
überörtlichen Verkehrs<br />
Fläche für die Ver- und<br />
Entsorgung<br />
Wolters Partner 102<br />
Neuaufstellung<br />
Flächennutzungsplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
1,4 ha<br />
6,1 ha<br />
14,2 ha<br />
3,0 ha<br />
1,6 ha
GH max<br />
110 m<br />
Planzeichenerläuterung, Aufstellungsverfahren und Rechtsgrundlagen siehe Gesamtplan<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
Flächennutzungsplan – Neuaufstellung<br />
Entwurf für die Beteiligung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB<br />
NORDEN<br />
Maßstab im Orig<strong>in</strong>al<br />
1 : 5.000<br />
Blattgröße<br />
A 3<br />
Bearbeiter<br />
Ho / Ke<br />
Datum<br />
Juni 2005<br />
0 50 100 150 200 400 m<br />
Auftraggeber:<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />
06/05<br />
WOLTERS PARTNER<br />
ARCHITEKTEN BDA A · STADTPLA NER<br />
DARUPER STRASSE 15 · 48653 COESFELD<br />
TELEFON (02541) 9408-0 · FAX (02541) 6088