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Erläuterungsbericht - Willkommen in der Gemeinde Nordwalde

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Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Wolters Partner<br />

A r c h i t e k t e n B D A · S t a d t p l a n e r<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

– Entwurf –<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Bearbeitet im<br />

Auftrag <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wolters Partner<br />

A r c hi t e k t e n B D A • S t ad t p l an e r<br />

Friedrich Wolters<br />

Leonore Wolters-Krebs<br />

Michael Ahn<br />

Projektleitung:<br />

Tanja Horst<br />

Daruper Straße 15 • 48653 Coesfeld<br />

Telefon 02541 9408 0<br />

Telefax 02541 6088<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@wolterspartner.de<br />

Internet: www.wolterspartner.de<br />

Coesfeld, im Juni 2005<br />

Stand:<br />

Entwurf für die Beteiligung gemäß § 3 Abs. 2<br />

BauGB a.F.


Wolters Partner 3<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

1 Vorwort 6 Inhaltsverzeichnis<br />

2 Flächennutzungsplanung 7<br />

3 Planungsgrundlagen 12<br />

4 Ziele <strong>der</strong> Landes- und Regionalplanung 12<br />

4.1.1 Fachplanungen 14<br />

5 Grundlagen zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 15<br />

5.1 Historische Entwicklung <strong>Nordwalde</strong>s 18<br />

5.2 Bevölkerungsentwicklung und -struktur 20<br />

5.2.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur 20<br />

5.2.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur 26<br />

5.3 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 31<br />

5.3.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur 31<br />

5.3.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf 34<br />

5.3.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven nach<br />

bisherigem Flächennutzungsplan 35<br />

5.4 Wirtschaftsentwicklung und -struktur 36<br />

5.4.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur 36<br />

5.4.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf 38<br />

5.4.3 Gewerbeflächenreserven 39<br />

6 Grundsätzliche Ziele <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 40<br />

7 Erläuterungen zu den Darstellungen im<br />

Flächennutzungsplan 43<br />

7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 43<br />

7.1.1 Wohnbauflächen 43<br />

7.1.2 Gemischte Bauflächen 52<br />

7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen 54<br />

7.2 Gewerbliche Bauflächen 58<br />

7.2.1 Gewerbliche Bauflächen 58<br />

7.2.2 Flächenbilanz 63<br />

7.3 Son<strong>der</strong>bauflächen 65<br />

7.3.1 Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete (§ 11 BauNVO) 65<br />

7.4 Flächen für den Geme<strong>in</strong>bedarf 66


7.4.1 Öffentliche Verwaltung 66<br />

7.4.2 Schulen 66<br />

7.4.3 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und<br />

E<strong>in</strong>richtungen 67<br />

7.4.4 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 68<br />

7.4.5 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 69<br />

7.4.6 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen 69<br />

7.5 Verkehrsflächen 70<br />

7.5.1 Straßenverkehr 70<br />

7.5.2 Radverkehr/Wan<strong>der</strong>wege 71<br />

7.5.3 Ruhen<strong>der</strong> Verkehr 71<br />

7.5.4 Schienenverkehr/ÖPNV 72<br />

7.6 Flächen für die Ver- und Entsorgung 72<br />

7.6.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, W<strong>in</strong>dkraftanlagen 72<br />

7.6.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung 75<br />

7.7 Grünflächen 77<br />

7.7.1 Öffentliche Parkanlagen 77<br />

7.7.2 Friedhöfe 78<br />

7.7.3 Sportflächen 78<br />

7.7.4 Spielplätze 80<br />

7.7.5 Dauerkle<strong>in</strong>gärten 80<br />

7.7.6 Schützenplatz 81<br />

7.8 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den<br />

Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses 82<br />

7.9 Flächen für Landwirtschaft und Wald 84<br />

7.10 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur<br />

Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft 85<br />

7.11 Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonstigen<br />

Nutzungsregelungen 86<br />

7.11.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz und<br />

Landschaftsgesetz NW 86<br />

7.11.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete 87<br />

7.11.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz 88<br />

7.11.4 Richtfunktrassen 89<br />

7.12 Kennzeichnung von Flächen 90<br />

7.12.1 Altlasten, altlastverdächtige Flächen und schädliche<br />

Wolters Partner 4<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Bodenverän<strong>der</strong>ungen 90<br />

8 Anhang 91<br />

8.1 Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und<br />

Wohn(bau)flächenbedarfs 91<br />

8.2 Abschätzung des künftigen Gewerbeflächenbedarfs 96<br />

8.3 Übersicht über die wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen durch die<br />

Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf) 101<br />

Wolters Partner 5<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


1 Vorwort<br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklung ist <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> sozialen, kulturellen, wirt-<br />

schaftlichen sowie städtebaulichen Entwicklung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de. Ge-<br />

me<strong>in</strong>deentwicklungsplanung fasst die Planungsaufgaben mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> bestmöglichen Entwicklung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de zusammen.<br />

E<strong>in</strong> Flächennutzungsplan ist das zentrale Instrument <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deent-<br />

wicklung. Er wird nicht nur deshalb aufgestellt, weil es e<strong>in</strong> formales Er-<br />

for<strong>der</strong>nis durch das Baugesetzbuch gibt, son<strong>der</strong>n vielmehr bietet er die<br />

Möglichkeit, die zukünftigen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de durch<br />

Erfassung aller raumwirksamen Faktoren zu steuern. Als vorbereiten<strong>der</strong><br />

Bauleitplan ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage für<br />

die städtebauliche Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den nächsten fünfzehn<br />

Jahren und damit das Handlungsprogramm für Politik und Verwaltung.<br />

Der <strong>der</strong>zeit wirksame Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

ist <strong>in</strong> die Jahre gekommen. Er wurde im Jahr 1980 öffentlich bekanntge-<br />

macht und <strong>in</strong> den darauf folgenden Jahren 17 Mal geän<strong>der</strong>t (Stand Juli<br />

2002). Die Grundlagendaten und Entwicklungsziele, die dem Flächen-<br />

nutzungsplan zugrunde liegen, bedürfen nach 24 Jahren e<strong>in</strong>er Gesamtü-<br />

berarbeitung, um e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich schlüssiges und den aktuellen Rahmenbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen angepasstes Leitbild <strong>der</strong> künftigen Flächenentwicklung zu er-<br />

halten. Dieser Flächennutzungsplan <strong>in</strong>tegriert <strong>in</strong>formelle Planungen zur<br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre.<br />

Zwischen 1988 und 1991 e<strong>in</strong> städtebaulicher Rahmenplan für den<br />

Ortskern <strong>Nordwalde</strong>s und die angrenzenden Bereiche erarbeitet worden.<br />

Dieser Rahmenplan diente als Entwicklungs-, Gestaltungs- und Investi-<br />

tionsgrundlage für die Innenentwicklung und ist <strong>in</strong> vielen Aussagen be-<br />

reits Realität geworden.<br />

Im Rahmen des Lokalen Agenda-Prozesses <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis<br />

2001 mit dem Programm e<strong>in</strong>er nachhaltigen Ortsentwicklungsplanung<br />

begonnen worden, welches als Handlungs- Planungs- und Umsetzungs-<br />

konzept sowie als Vorarbeit zur Flächennutzungsplan-Neuaufstellung<br />

diente. Die Ortsentwicklungsplanung hat grundlegende Entwicklungs-<br />

richtungen bereits angedacht und wird mit <strong>der</strong> Neuaufstellung des Flä-<br />

chennutzungsplanes weitergeführt bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en formellen Rahmen ge-<br />

bracht.<br />

Wolters Partner 6<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Rahmenplan für den Ortskern<br />

Nachhaltiger Ortsentwick-<br />

lungsplan


2 Flächennutzungsplanung<br />

Der Flächennutzungsplan ist <strong>der</strong> „vorbereitende Bauleitplan“ <strong>der</strong> Ge-<br />

me<strong>in</strong>de und wird durch die Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> eigener Verantwortung aufge-<br />

stellt.<br />

Inhalte und Aufstellungsverfahren des Flächennutzungsplanes s<strong>in</strong>d im<br />

Baugesetzbuch (BauGB) geregelt. Danach soll <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />

„e<strong>in</strong>e nachhaltige städtebauliche Entwicklung und e<strong>in</strong>e dem Wohl <strong>der</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>heit entsprechende sozialgerechte Bodennutzung gewährlei-<br />

sten und dazu beitragen, e<strong>in</strong>e menschenwürdige Umwelt zu sichern und<br />

die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln“ (§ 1<br />

Abs. 5 BauGB a. F.). Aus diesem Grund ist für das ganze Geme<strong>in</strong>dege-<br />

biet „die sich aus <strong>der</strong> beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung erge-<br />

bende Art <strong>der</strong> Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> den Grundzügen darzustellen“ (§ 5 Abs. 1 BauGB a. F.).<br />

Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d hierbei verpflichtet, die auftretenden unterschied-<br />

lichen öffentlichen und privaten Belange gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und untere<strong>in</strong>an-<br />

<strong>der</strong> gerecht abzuwägen.<br />

Im Flächennutzungsplan werden Nutzungsgrenzen nicht parzellen-<br />

scharf dargestellt. Sie werden erst im Bebauungsplan („verb<strong>in</strong>dlicher<br />

Bauleitplan“) genau def<strong>in</strong>iert und weiter entwickelt. Der Flächennut-<br />

zungsplan ist somit vorbereitende Grundlage für die spätere Aufstellung<br />

von Bebauungsplänen.<br />

Der Flächennutzungsplan hat folgende B<strong>in</strong>dungswirkungen:<br />

� Er ist e<strong>in</strong> so genanntes „Verwaltungsprogramm“ als Willensbekun-<br />

dung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, womit sich die Geme<strong>in</strong>de selbst b<strong>in</strong>det. Künftige<br />

Bebauungspläne s<strong>in</strong>d aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln (§<br />

8 Abs. 2 Satz 1 BauGB a. F.).<br />

� Für die am Verfahren beteiligten Behörden und Fachplanungsträger –<br />

sogenannte Träger öffentlicher Belange – ist <strong>der</strong> Flächennutzungsplan<br />

verb<strong>in</strong>dlich. Sie haben ihre Planungen dem Flächennutzungsplan anzu-<br />

passen, sofern sie diesem Plan während des Aufstellungsverfahrens<br />

nicht wi<strong>der</strong>sprochen haben (§ 7 BauGB a. F.).<br />

� Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan lediglich behördenverb<strong>in</strong>dlich ist und vom<br />

Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de nicht als Satzung beschlossen, son<strong>der</strong>n als verwal-<br />

tungs<strong>in</strong>ternes Planwerk festgestellt wird, kann <strong>der</strong> Bürger unmittelbar<br />

Wolters Partner 7<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Inhalt<br />

Abwägung<br />

B<strong>in</strong>dungswirkungen


aus dem Flächennutzungsplan we<strong>der</strong> Rechtsansprüche, wie etwa auf<br />

Baugenehmigung für e<strong>in</strong> bestimmtes Grundstück, noch Entschädi-<br />

gungsansprüche, z.B. aus e<strong>in</strong>er dargestellten Umwidmung von Bauflä-<br />

chen zu Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen, herleiten. E<strong>in</strong>e unmittelbare Betroffen-<br />

heit für den Bürger ergibt sich lediglich bei Genehmigungen von Vor-<br />

haben im „Außenbereich“ gemäß § 35 Abs. 3 BauGB a. F., d.h. außer-<br />

halb <strong>der</strong> im Zusammenhang bebauter Ortsteile, weil hier Vorhaben, die<br />

den Darstellungen des Flächennutzungsplanes wi<strong>der</strong>sprechen, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel nicht genehmigungsfähig s<strong>in</strong>d.<br />

Das im Jahr 2004 novellierte Baugesetzbuch sieht jetzt explizit im § 5<br />

Abs. 1 Satz 3 BauGB vor, dass <strong>der</strong> Flächennutzungsplan spätestens nach<br />

15 Jahren nach se<strong>in</strong>er erstmaligen o<strong>der</strong> erneuten Aufstellung überprüft<br />

werden soll. Während <strong>der</strong> Geltungsdauer ist <strong>der</strong> Plan <strong>in</strong>haltlich fortzu-<br />

schreiben. Zeithorizont des Flächennutzungsplanes <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Nord-<br />

walde ist das Jahr 2020, d.h. alle die dem Plan zugrunde liegenden Be-<br />

darfsprognosen beziehen sich auf diesen Zeitrahmen. Er ist grundsätzlich<br />

nicht als Realisierungszeitraum zu verstehen.<br />

Der Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes umfasst das gesamte<br />

Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong>.<br />

Der Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> setzt sich aus fol-<br />

genden Bauste<strong>in</strong>en zusammen:<br />

� Planzeichnung im Maßstab 1:10.000<br />

� Bericht zur Erläuterung <strong>der</strong> Planzeichnung.<br />

Weil <strong>der</strong> Flächennutzungsplan für das gesamte Geme<strong>in</strong>degebiet aufge-<br />

stellt werden muss, wird er <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel im Maßstab 1:10.000 bzw.<br />

1:15.000 benutzt (Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 1:10.000). Dieses gibt H<strong>in</strong>weis<br />

auf die Aussagetiefe des Planwerkes. Grundsätzlich trifft <strong>der</strong> Flächennut-<br />

zungsplan ke<strong>in</strong>e parzellenscharfen, d.h. unmittelbar grundstücksbezoge-<br />

ne Aussagen, da er e<strong>in</strong> strategischer Leitplan ist.<br />

Die Planzeichnung enthält „Darstellungen“, „Kennzeichnungen“ und<br />

„nachrichtliche Übernahmen“ bzw. „Vermerke“:<br />

Die Darstellungsmöglichkeiten im Flächennutzungsplan ergeben sich<br />

aus § 5 Abs. 2 BauGB a. F.. Die wesentlichste Darstellung betrifft die Ab-<br />

grenzung von Bau- und Freiflächen, also die eigentliche Flächennutzung.<br />

Wolters Partner 8<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Geltungsdauer und –bereich<br />

Bauste<strong>in</strong>e<br />

Darstellungen


Der Darstellungskatalog des § 5 Abs. 2 BauGB a. F. ist nicht abschlie-<br />

ßend, so dass darüber h<strong>in</strong>aus weitere Darstellungen getroffen werden<br />

können, soweit sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung konkretisie-<br />

ren lassen.<br />

Gemäß § 5 Abs. 3 Nr. 1 BauGB a. F. sollen Flächen, „bei <strong>der</strong>en Bebau-<br />

ung beson<strong>der</strong>e bauliche Vorkehrungen gegen äußere E<strong>in</strong>wirkungen o<strong>der</strong><br />

bei denen beson<strong>der</strong>e bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturge-<br />

walten erfor<strong>der</strong>lich“ s<strong>in</strong>d, gekennzeichnet werden.<br />

Ebenso sollen Flächen, unter den <strong>der</strong> Bergbau umgeht o<strong>der</strong> die für den<br />

Abbau von M<strong>in</strong>eralien bestimmt s<strong>in</strong>d, im Flächennutzungsplan gekenn-<br />

zeichnet werden (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BauGB a. F.). Weiter sollen Flächen<br />

gekennzeichnet werden, die für bauliche Nutzungen vorgesehen s<strong>in</strong>d<br />

und <strong>der</strong>en Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet<br />

s<strong>in</strong>d (§ 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB a. F.). Ebenfalls gekennzeichnet werden<br />

sollen Bauflächen, für die e<strong>in</strong>e zentrale Abwasserbeseitigung nicht vor-<br />

gesehen ist (§ 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB a. F.).<br />

Schließlich werden gemäß § 5 Abs. 4 BauGB a. F. festgesetzte Natur-<br />

und Landschaftsschutzgebiete, Tr<strong>in</strong>kwasserschutzzonen und an<strong>der</strong>e Pla-<br />

nungen bzw. Nutzungsregelungen, die nach an<strong>der</strong>en, fachgesetzlichen<br />

Vorschriften festgesetzt s<strong>in</strong>d, nachrichtlich übernommen; nach Landes-<br />

recht denkmalgeschützte Mehrheiten von baulichen Anlagen sollen e-<br />

benfalls nachrichtlich übernommen werden.<br />

Soweit diese Fachplanungen noch nicht verb<strong>in</strong>dlich s<strong>in</strong>d, werden sie im<br />

Flächennutzungsplan vorsorglich vermerkt.<br />

Gemäß § 5 Abs. 4 BauGB a. F. werden die Plandarstellungen <strong>in</strong> diesem<br />

Bericht erläutert.<br />

Das Verfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes wird durch<br />

das Baugesetzbuch e<strong>in</strong>deutig vorgeschrieben:<br />

Der Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat am 20.07.2004 die Neuaufstel-<br />

lung des Flächennutzungsplans beschlossen und am 20.07.2004 öffent-<br />

lich bekanntgemacht. Die Aufstellung des Flächennutzungsplanes erfolgt<br />

nach dem Baugesetzbuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong> Bekanntmachung vom<br />

27.08.1997.<br />

Wolters Partner 9<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Kennzeichnungen<br />

Nachrichtliche Übernahmen<br />

Vermerke<br />

Aufstellungsbeschluss


Gemäß § 20 Landesplanungsgesetz NW (LPlG NW) hat die Geme<strong>in</strong>de<br />

bei Aufstellung e<strong>in</strong>es Flächennutzungsplanes bei <strong>der</strong> Bezirksplanungsbe-<br />

hörde anzufragen, welche Ziele für den Planungsbereich bestehen. Die<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat die Bezirksregierung Münster mit Schreiben<br />

vom 22.04.2005 um die Bestätigung <strong>der</strong> Anpassung des Flächennut-<br />

zungsplanvorentwurfes mit den Zielen <strong>der</strong> Landesplanung gem. § 20<br />

Abs. 1 LPlG NW gebeten. Die Bezirksregierung Münster äußerte mit<br />

Schreiben vom 28.04.2005, dass gegen die errechneten Flächenbedarfe<br />

und gegen die beabsichtigten Darstellungen ke<strong>in</strong>e landesplanerischen<br />

Bedenken erhoben werden.<br />

Damit wird die Anpassung des Flächennutzungsplanvorentwurfes an<br />

die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und Landesplanung gem. § 20 LPlG bestä-<br />

tigt.<br />

Am 15.02.2005 hat <strong>der</strong> Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umweltaus-<br />

schuss als Fachausschuss des Rates <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die früh-<br />

zeitige Unterrichtung <strong>der</strong> Bürger gem. § 3 Abs. 1 BauGB sowie die Be-<br />

teiligung <strong>der</strong> Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 1 BauGB auf<br />

Grundlage des vorgestellten Flächennutzungsplan-Vorentwurfes be-<br />

schlossen.<br />

Mit Schreiben vom 16.03.2005 hat die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die Trä-<br />

ger öffentlicher Belange um Stellungnahme bis zum 29.04.2005 gebe-<br />

ten. Die frühzeitige Bürger<strong>in</strong>formation fand am 26.04.2005 statt. Zur<br />

Unterstützung <strong>der</strong> frühzeitigen Bürgerbeteiligung wurde <strong>der</strong> Flächennut-<br />

zungsplan – Vorentwurf <strong>in</strong> das World-Wide-Web gestellt.<br />

Die e<strong>in</strong>gegangenen H<strong>in</strong>weise und Anregungen wurden systematisch<br />

aufbereitet und bewertet. Der Planungs-, Bau-, Verkehrs- und Umwelt-<br />

ausschuss als Fachausschuss des Rates <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Sitzung am 09.06.2005 über die e<strong>in</strong>gegangenen H<strong>in</strong>weise und<br />

Anregungen beschlossen. Danach erfolgte die entsprechende Überarbei-<br />

tung <strong>der</strong> vorläufigen Planfassung (Vorentwurf) zur endgültigen Planfas-<br />

sung (bis zur Genehmigung: Entwurf).<br />

Der Planentwurf ist nunmehr gem. § 3 Abs. 2 BauGB a. F. öffentlich<br />

auszulegen. Während <strong>der</strong> öffentlichen Auslegung (für die Dauer m<strong>in</strong>d.<br />

e<strong>in</strong>es Monats) haben die Bürger und die Träger öffentlicher Belange<br />

nochmals Gelegenheit, Anregungen zum Entwurf des Flächennutzungs-<br />

planes zu äußern. Nach <strong>der</strong> öffentlichen Auslegung erfolgt die formelle<br />

Wolters Partner 10<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Landesplanerischer Anfrage<br />

Frühzeitige Beteiligung<br />

Öffentliche Auslegung


Abwägung <strong>der</strong> während <strong>der</strong> Auslegungsfrist e<strong>in</strong>gegangenen Anregun-<br />

gen und H<strong>in</strong>weise. Über die Abwägung und daraus ggf. folgende Plan-<br />

än<strong>der</strong>ungen ist im Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zu beschließen.<br />

Schlussendlich wird <strong>der</strong> Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Bezirksregierung<br />

Münster zur Genehmigung vorgelegt.<br />

Wolters Partner 11<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Genehmigung


3 Planungsgrundlagen<br />

4 Ziele <strong>der</strong> Landes- und Regionalplanung<br />

Bei <strong>der</strong> Aufstellung e<strong>in</strong>es Flächennutzungsplans s<strong>in</strong>d neben den ge-<br />

me<strong>in</strong>dlichen Zielen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung und<br />

Landesplanung zu beachten, an die <strong>der</strong> Flächennutzungsplan gemäß § 1<br />

Abs. 4 BauGB a. F. anzupassen ist. Die Ziele <strong>der</strong> Raumordnung s<strong>in</strong>d im<br />

Raumordnungsgesetz (ROG) auf Bundesebene und auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

des Landesplanungsgesetzes (LPlG) im Landesentwicklungsprogramm<br />

für die räumliche Struktur des Landes und für unterschiedliche Sachbe-<br />

reiche formuliert.<br />

Die allgeme<strong>in</strong>en Ziele des Landesentwicklungsprogramms werden <strong>in</strong><br />

dem Landesentwicklungsplan Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (LEP) und auf <strong>der</strong><br />

Ebene des Regierungsbezirks im Gebietsentwicklungsplan (GEP) konkre-<br />

tisiert.<br />

Der im Juni 1995 bekannt gemachte Landesentwicklungsplan trifft für<br />

den Bereich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> folgende Aussagen und Darstel-<br />

lungen:<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird als Grundzentrum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet mit<br />

überwiegend ländlicher Struktur dargestellt. Das solitäre Verdichtungs-<br />

gebiet von Münster liegt <strong>in</strong> räumlicher Nähe zu <strong>Nordwalde</strong>. Weiter liegt<br />

die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> direkt an zwei Entwicklungsachsen:<br />

� an <strong>der</strong> überregionalen Achse „Münster-Nie<strong>der</strong>sachsen“ (Bundesstraße,<br />

Schienenstrecke, Wasserstraße) sowie<br />

� an <strong>der</strong> überregionalen Achse „Münster-Ste<strong>in</strong>furt-Gronau“ (Bundesstra-<br />

ße).<br />

Zwei weitere Achsen von europäischer Bedeutung bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

räumlicher Nähe zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>:<br />

� die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Trier-Köln-Dort-<br />

mund-Münster-Osnabrück“ (Bundesautobahn und Schienenstrecke)<br />

sowie<br />

� die großräumige Achse von europäischer Bedeutung „Enschede-Os-<br />

nabrück-Hannover“ (Bundesautobahn, Schienenstrecke, Wasserstra-<br />

ße).<br />

Wolters Partner 12<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Anpassungsgebot<br />

Landesentwicklungsplan


Damit verfügt <strong>Nordwalde</strong> über e<strong>in</strong>e relativ günstige Lage im Verkehrs-<br />

netz.<br />

Im Teil B stellt <strong>der</strong> Landesentwicklungsplan im südlichen Geme<strong>in</strong>dege-<br />

biet große Bereiche als Freiraum, im Norden vere<strong>in</strong>zelt Waldgebiete und<br />

an <strong>der</strong> östlichen Geme<strong>in</strong>degrenze Grundwasservorkommen dar.*<br />

Der für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> geltende Gebietsentwicklungsplan<br />

(GEP) für den Regierungsbezirk Münster aus dem Jahre 1999 stellt die<br />

Ortslage <strong>Nordwalde</strong> als Wohnsiedlungsbereich dar. Damit ist die künfti-<br />

ge Wohnsiedlungstätigkeit vorrangig auf diesen Siedlungsschwerpunkt<br />

auszurichten. Die im GEP nicht als Wohnsiedlungsbereiche gekennzeich-<br />

neten Bauernschaften (mit weniger als 2.000 E<strong>in</strong>wohner) könnten zur Si-<br />

cherung <strong>der</strong> städtebaulichen Ordnung und für e<strong>in</strong>e am Bedarf <strong>der</strong> orts-<br />

ansässigen Bevölkerung orientierten Entwicklung im Flächennutzungs-<br />

plan dargestellt werden.<br />

Als Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche stellt <strong>der</strong> GEP den Be-<br />

reich des Industriegebietes West, des Gewerbegebietes Sandstiege, des<br />

Gewerbegebietes Sandstiege-Wallgraben, des Gewerbegebietes Pickstie-<br />

ge sowie des Gewerbegebietes Denkerstiege dar.<br />

Für die Freiraumentwicklung übernimmt <strong>der</strong> GEP gemäß § 14 Abs. 2<br />

LPlG i.V.m. § 15 LG NW die Funktion e<strong>in</strong>es Landschaftsrahmenplans und<br />

macht daher Vorgaben für den Freiraumschutz und die Freiraumentwick-<br />

lung, die den Rahmen für den Landschaftsschutz und die Landschafts-<br />

entwicklung setzen. Die Umsetzung und Konkretisierung dieser Zielvor-<br />

gaben erfolgt im wesentlichen durch die Landschaftsplanung. Weite Tei-<br />

le des Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebietes s<strong>in</strong>d als Erholungsbereich im GEP<br />

dargestellt.<br />

Ebenfalls kennzeichnet <strong>der</strong> GEP Bereiche mit wichtigen Freiraumfunk-<br />

tionen wie die Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft bzw. die Bereiche<br />

für den Schutz <strong>der</strong> Natur: Bereiche für den Schutz <strong>der</strong> Landschaft s<strong>in</strong>d<br />

die Teile des Plangebietes, <strong>in</strong> denen die nachhaltige und ausgewogene<br />

Sicherung <strong>der</strong> gesamten natürlichen Leistungsfähigkeit sowie die Erhal-<br />

tung e<strong>in</strong>es bestimmten Landschaftscharakters und Nutzungsmusters im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen sollen. Weite Teile des Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d – bis auf den Siedlungsbereich – als Bereich für den Schutz <strong>der</strong><br />

Landschaft dargestellt. Sie erfassen großräumig die Teile des Freiraumes,<br />

Wolters Partner 13<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Gebietsentwicklungsplan<br />

* M<strong>in</strong>isterium für Umwelt,<br />

Raumordnung und Landwirtschaft<br />

des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen: Landesentwicklungsplan<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen, 1995


die unter Landschaftsschutz stehen o<strong>der</strong> vorrangig unter Landschaft-<br />

sschutz gestellt werden sollen.<br />

In den Bereichen für den Schutz <strong>der</strong> Natur ist die naturnahe o<strong>der</strong> durch<br />

Extensivnutzung bed<strong>in</strong>gte Ausprägung von Natur und Landschaft lang-<br />

fristig zu sichern und zu entwickeln. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Fachplanung (Landschaftsplanung). Die Bereiche für den Schutz <strong>der</strong><br />

Natur s<strong>in</strong>d entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Gesamtfläche o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihren wesentlichen<br />

Teilen als Naturschutzgebiete festzusetzen.<br />

Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> ist im Nordosten <strong>der</strong> Bereich um L<strong>in</strong>-<br />

tels Brook bzw. Brennheide als Bereich für den Schutz <strong>der</strong> Natur darge-<br />

stellt.<br />

Weitere Darstellungen die <strong>der</strong> GEP für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong><br />

trifft, s<strong>in</strong>d Agrarbereiche, Waldbereiche, Bereiche zum Schutz <strong>der</strong> Ge-<br />

wässer, Straßen für den vorwiegend überregionalen und regionalen Ver-<br />

kehr, Schienenwege, Wasserstraßen, Standort für Wasserwerk und Klär-<br />

werk sowie W<strong>in</strong>deignungsbereiche.*<br />

Die W<strong>in</strong>deignungsbereiche auf Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>den<br />

sich zum e<strong>in</strong>en im Bereich Scheddebrock/Suttorf (ST 23) sowie im nördli-<br />

chen Bereich <strong>der</strong> Kreuzung B 54/ L 555 (ST 26).<br />

4.1.1 Fachplanungen<br />

Neben den Vorgaben <strong>der</strong> übergeordneten Landes- und Regionalpla-<br />

nung s<strong>in</strong>d Restriktionen zu berücksichtigen, die sich aus den Vorgaben<br />

von Fachplanungsträgern ergeben. Zur Vermeidung von Wie<strong>der</strong>holungen<br />

s<strong>in</strong>d diese <strong>in</strong> den folgenden Kapiteln nachzuvollziehen. Gemäß § 5 Abs.<br />

3 und 4 BauGB a. F. werden die flächennutzungsplanrelevanten Planun-<br />

gen <strong>der</strong> Fachplanungsträger im Flächennutzungsplan gekennzeichnet,<br />

zeichnerisch übernommen bzw. vermerkt.<br />

Wolters Partner 14<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Bezirksregierung Münster:<br />

Gebietsentwicklungsplan Regierungsbezirk<br />

Münster, Teilabschnitt<br />

Münster, 1999


5 Grundlagen zur Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> liegt ca. 17 km nordwestlich des Oberzen-<br />

trums Münster im nördlichen Teil des gleichnamigen Regierungsbezirks.<br />

Die dem Kreis Ste<strong>in</strong>furt angehörige Geme<strong>in</strong>de grenzt im Westen an die<br />

Geme<strong>in</strong>de Laer, im Nordwesten an die Stadt Ste<strong>in</strong>furt, im Norden an die<br />

Stadt Emsdetten, im Osten an die Stadt Greven und im Süden an die Ge-<br />

me<strong>in</strong>de Altenberge.<br />

Die nordwestlich bef<strong>in</strong>dliche Kreisstadt Ste<strong>in</strong>furt (Mittelzentrum) liegt<br />

ca. 12 km entfernt. Die Entfernung zur Deutsch-Nie<strong>der</strong>ländischen Grenze<br />

beträgt rund 30 km.<br />

Den e<strong>in</strong>deutigen Siedlungsschwerpunkt bildet die Ortslage Nordwal-<br />

des, <strong>in</strong> dem 85% <strong>der</strong> Bevölkerung wohnt. Die übrigen 15 % <strong>der</strong> Bevölke-<br />

rung verteilen sich auf die umliegenden Bauernschaften Feldbauerschaft,<br />

Scheddebrock, Suttorf, Westerrode sowie Kirchbauerschaft.<br />

Ortslage<br />

84%<br />

<strong>Nordwalde</strong> liegt <strong>in</strong>mitten <strong>der</strong> münsterländischen Parklandschaft mit ih-<br />

ren Waldgebieten, Wallhecken, Kle<strong>in</strong>gewässern, die die landwirtschaftli-<br />

chen Flächen strukturieren.<br />

E<strong>in</strong>wohner nach Ortsteilen <strong>in</strong> %*<br />

Der Anschluss <strong>Nordwalde</strong>s an das überörtliche Verkehrsnetz erfolgt ü-<br />

ber mehrere klassifizierte Straßen (L 555, L 592, L 559 und K 64). Hierü-<br />

ber s<strong>in</strong>d Anschlussmöglichkeiten an die BAB 1 (Anschluss Münster-Nord<br />

sowie Greven/<strong>Nordwalde</strong> (beide <strong>in</strong> ca. 10 km Entfernung)) gegeben. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Anschlussmöglichkeit besteht zur B 54 <strong>in</strong> ca. 3 km Entfernung.<br />

Mit dem ca. 1 km westlich von <strong>der</strong> Ortsmitte entfernt liegendem Bahn-<br />

hof <strong>Nordwalde</strong> ist e<strong>in</strong> Anknüpfungspunkt zum Schienenpersonenverkehr<br />

auf <strong>der</strong> Strecke Enschede–Gronau–Münster gegeben.<br />

Feldbauerschaft<br />

3%<br />

Kirchbauerschaft<br />

2%<br />

Scheddebrock<br />

4%<br />

Suttorf<br />

4%<br />

Westerode<br />

3%<br />

Wolters Partner 15<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Lage<br />

Verkehrsnetz<br />

* http//www.nordwalde.de


Der <strong>in</strong>ternationale Verkehrsflughafen Münster-Osnabrück liegt ca. 15<br />

km nordöstlich von <strong>Nordwalde</strong>.<br />

Das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> umfasst e<strong>in</strong>e Fläche von <strong>in</strong>sgesamt<br />

51,27 km 2 . Von dieser Fläche werden 7,1% für Gebäude- und Betriebs-<br />

flächen genutzt. Zusammen mit den Verkehrs- und Erholungsflächen er-<br />

gibt dieses e<strong>in</strong>e Siedlungsfläche von rund 542 ha – mit 10,6% des Ge-<br />

me<strong>in</strong>degebietes e<strong>in</strong> vergleichsweise niedriger Anteil (zum Vergleich:<br />

NRW 21,7%).<br />

Der verbleibende hohe Freiflächenanteil von 89,4% (zum Vergleich:<br />

NRW 77,1%) beruht wesentlich auf dem mit 75,8% sehr umfangreichen<br />

Anteil an landwirtschaftlicher Fläche im Geme<strong>in</strong>degebiet, weniger auf<br />

dem Anteil an Wald beträgt von 12,8%.*<br />

Mit 1.738 EW/km 2 Siedlungsfläche im Jahr 2003 weist <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong>e<br />

unter dem Landesdurchschnitt liegende Siedlungsdichte auf (zum Ver-<br />

gleich: NRW 2.440 EW/km 2 ). Mit 184 EW/km 2 Gesamtfläche liegt die<br />

Dichte <strong>Nordwalde</strong>s weit unter dem Landesdurchschnitt (zum Vergleich:<br />

NRW 530 EW/km 2 ). Somit zählt <strong>Nordwalde</strong> zu den ländlicheren Zo-<br />

nen.***<br />

Katasterfläche nach Nutzungsarten am 31.12.2003 <strong>in</strong> %**<br />

Landwirtschaftsfläche<br />

76%<br />

Waldfläche<br />

13%<br />

Wasserfläche<br />

1%<br />

Flächen an<strong>der</strong>er<br />

Nutzung<br />

0%<br />

Gebäude- und<br />

Betriebsfläche<br />

7%<br />

Verkehrsfläche<br />

3%<br />

Erholungsfläche<br />

0%<br />

Wolters Partner 16<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Geme<strong>in</strong>degröße und Sied-<br />

lungsdichte<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


Naturräumlich lässt sich das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>in</strong> folgende Teilbereiche<br />

e<strong>in</strong>teilen*:<br />

� Der südwestliche Teil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de (Altenberger Rücken) zählt zur Na-<br />

turlandschaft des Kernmünsterlandes. Hier werden – wenn auch kaum<br />

merkbar – 80 m ü. NN erreicht. Als Bodenart ist Geschiebelehm mit<br />

Neigung zu Staunässe vorherrschend.<br />

� Der Nordosten (Emsdettener Sandplatte) gehört zum Ostmünsterland.<br />

Die ebene Höhenlage liegt um die 46 m ü. NN. Als Bodenart s<strong>in</strong>d Te-<br />

rrassensande mit teilweise hohen Grundwasserständen vorherrschend.<br />

� Das Zentrum (Suttorfer Platte) ist ebenfalls eben und liegt bei um die<br />

46 m ü. NN. Als Bodenart ist Geschiebelehm mit Neigung zu Staunässe<br />

vorhanden.<br />

Wolters Partner 17<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Naturräumliche Gegebenhei-<br />

ten<br />

* Landschaftsverband Westfalen-Lippe.<br />

Geographische<br />

Kommission für Westfalen:<br />

Städte und Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

Westfalen. Band 1: Der Kreis<br />

Ste<strong>in</strong>furt, Münster, 1994


5.1 Historische Entwicklung <strong>Nordwalde</strong>s<br />

<strong>Nordwalde</strong> wurde erstmalig 1151 urkundlich erwähnt. E<strong>in</strong>e viel frühere<br />

Besiedlung des jetzigen Geme<strong>in</strong>degebietes beweisen jedoch vorge-<br />

schichtliche Funde. E<strong>in</strong>zelhöfe herrschten bei <strong>der</strong> Besiedlung vor: zu de-<br />

nen zählen die alten Herrensitze Bisp<strong>in</strong>ghof (Hof des Bischofs), Pröb-<br />

st<strong>in</strong>ghof (Hof des Domprobstes), Althaus und Herzhaus. E<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Ge-<br />

bäude s<strong>in</strong>d noch erhalten und dienen als Zeugen e<strong>in</strong>er traditionsreichen<br />

Geschichte.<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Pröbst<strong>in</strong>ghofes bef<strong>in</strong>den sich heute<br />

die katholische Pfarrkirche und <strong>der</strong> Ortskern. Am früheren Standort <strong>der</strong><br />

Hofgebäude liegt heute am Ende <strong>der</strong> Pröbst<strong>in</strong>gstraße das Franziskus-<br />

haus, e<strong>in</strong> Alters- und Erholungsheim für Ordensschwestern. Die katholi-<br />

sche Kirche, e<strong>in</strong>e gotische Hallenkirche, wurde um 1400 errichtet. Ihren<br />

kreuzförmigen Grundriss erhielt sie durch den Erweiterungsbau, <strong>der</strong><br />

1962-1965 vorgenommen wurde. Das Urkataster von 1828 zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Rundl<strong>in</strong>gsbebauung um den Kirchplatz und weitere Gebäude an <strong>der</strong><br />

Kirchstraße und <strong>der</strong> Lange Straße.<br />

Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es e<strong>in</strong>e geschlossene Bebauung nur im<br />

heutigen Kernbereich rund um den Kirchplatz, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lange Straße und <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Bahnhofstraße. Nach Westen wurde die Bebauung durch die beiden<br />

Texilfabriken Fral<strong>in</strong>g und Wattendorff abgeschlossen.<br />

E<strong>in</strong>en ersten Entwicklungsschub erhielt <strong>Nordwalde</strong> durch die Ansied-<br />

lung von ca. 1.500 Vertriebenen. Hauptsächlich für diese wurden<br />

1948/1949 die Wohnsiedlungen Barkhof und Grotenkamp angelegt. Die<br />

weitere bauliche Entwicklung verlief e<strong>in</strong>mal parallel zur Emsdettener<br />

Straße, wo im Norden auch das Baugebiet Dömerstiege entstand. Zum<br />

an<strong>der</strong>en übersprang die Wohnbebauung die beiden Textilfabriken Fra-<br />

l<strong>in</strong>g und Wattendorff an <strong>der</strong> Bahnhofstraße und dehnte sich weiter <strong>in</strong><br />

Richtung Bahnhof aus, wobei hier auch kle<strong>in</strong>ere Gewerbegebiete e<strong>in</strong>ge-<br />

schlossen wurden.*<br />

<strong>Nordwalde</strong> hat se<strong>in</strong>e charakteristisch gebogene Form, die schon auf<br />

dem Urkataster erkennbar ist, bis heute, aber erheblich vergrößert, bei-<br />

behalten.<br />

In den Jahren 1973-1978 wurde <strong>der</strong> sehr eng bebaute Ortskern saniert,<br />

was dazu führte, dass <strong>Nordwalde</strong> se<strong>in</strong>en dörflichen Charakter und damit<br />

viel von se<strong>in</strong>er Identität verloren hat.<br />

Wolters Partner 18<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>: Kle<strong>in</strong>er<br />

Wegweiser für Nordwal<strong>der</strong><br />

Bürger und auswärtige<br />

Gäste, o.J.;<br />

http//www.lds.nrw.de


Wirtschaftlich war <strong>Nordwalde</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit bed<strong>in</strong>gt durch die<br />

Lage am Südrand des nordwestfälischen Textilbereiches von Textil<strong>in</strong>-<br />

dustrie geprägt. Die Baumwollsp<strong>in</strong>nerei <strong>der</strong> Fa. Wattendorf produziert<br />

heute noch am Standort <strong>Nordwalde</strong>. Jedoch hat die seit 1879 existieren-<br />

de Fa. Fral<strong>in</strong>g, die Heimtextilien aller Art herstellte, Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

die Produktion e<strong>in</strong>gestellt. Das Gelände <strong>der</strong> Fa. Fral<strong>in</strong>g ist <strong>in</strong> den ver-<br />

gangenen Jahren e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Nutzung zugeführt worden. Hier haben<br />

sich E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäfte angesiedelt. Der Standort konnte vorbildlich<br />

<strong>in</strong> die Ortskernentwicklung <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

Wolters Partner 19<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


5.2 Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />

Für die Flächennutzungsplanung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong>e möglichst<br />

genaue Kenntnis <strong>der</strong> zukünftigen Bevölkerungsentwicklung sowie Be-<br />

völkerungsstruktur unerlässlich. So können aus den im Folgenden darge-<br />

stellten Daten sowie <strong>der</strong> Bevölkerungsprognose e<strong>in</strong>erseits Rückschlüsse<br />

auf zukünftige Bedarfe an <strong>in</strong>frastrukturellen Leistungen und E<strong>in</strong>richtun-<br />

gen wie beispielsweise K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Altenheimen gezogen werden,<br />

an<strong>der</strong>erseits dienen die Daten als Eckwerte für die E<strong>in</strong>schätzung des<br />

Bedarfs an Wohnflächen.<br />

Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung und –struktur unterliegt e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl unterschiedlichen E<strong>in</strong>flüssen, die sich nicht vollständig und mit<br />

Sicherheit vorhersagen lassen. Die Zahlenwerte s<strong>in</strong>d daher nicht als ab-<br />

solute Zahlen, son<strong>der</strong>n als Entwicklungstendenzen und Trends zu <strong>in</strong>ter-<br />

pretieren. Dieses gilt umso stärker, je weiter sich <strong>der</strong> Prognosezeitraum<br />

<strong>in</strong> die Zukunft erstreckt.<br />

In gewissem Umfang kann die E<strong>in</strong>wohnerentwicklung von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>-<br />

de <strong>Nordwalde</strong> aber auch bee<strong>in</strong>flusst werden, <strong>in</strong>dem beispielsweise neue<br />

Bauflächen zu günstigen Konditionen bereitgestellt werden und e<strong>in</strong> <strong>in</strong>s-<br />

gesamt ansprechendes Lebens- und Wohnumfeld geschaffen wird. Hier-<br />

zu gehören auch Arbeitsplätze, wenn auch nicht unbed<strong>in</strong>gt vor Ort, aber<br />

doch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region.<br />

5.2.1 Vergangene Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />

Die bisherige Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> ist durch e<strong>in</strong> na-<br />

hezu stetiges Wachstum gekennzeichnet. Seit 1999 s<strong>in</strong>kt die E<strong>in</strong>wohner-<br />

zahl leicht, aber im Jahr 2003 war e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anstieg erkennbar. In<br />

den vergangenen 13 Jahren hat sich die E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

um 9,4% erhöht, so dass gegenwärtig <strong>in</strong>sgesamt 9.421 E<strong>in</strong>wohner mit<br />

Hauptwohnsitz gemeldet s<strong>in</strong>d (2003).*<br />

Wolters Partner 20<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bevölkerungsanstieg um 9,4 %<br />

zwischen 1990 und 2003<br />

* http://www.lds.nrw.de


9600<br />

9400<br />

9200<br />

9000<br />

8800<br />

8600<br />

8400<br />

8200<br />

E<strong>in</strong>wohner mit Hauptwohnsitz <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

(jeweils am 31.12.)*<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> (0,71%) verzeichnete <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

(1987-2003) im Vergleich zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (durchschnittlich<br />

+0,96%/Jahr) e<strong>in</strong> weniger dynamischeres Wachstum, aber dennoch po-<br />

sitiver als im Regierungsbezirk Münster (durchschnittlich +0,59/Jahr)<br />

bzw. als im Land NRW (durchschnittlich +0,49%/Jahr).**<br />

Dieses stellt ke<strong>in</strong>e ungewöhnliche Entwicklung dar, denn grundsätzlich<br />

hatten <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen vor allem die kle<strong>in</strong>eren, ländlich gelege-<br />

nen Geme<strong>in</strong>den hohe Bevölkerungsgew<strong>in</strong>ne zu verzeichnen, während<br />

die E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den großen Städten und Ballungsräumen des<br />

Landes stagnierten und teilweise sogar rückläufig waren.<br />

120,0<br />

115,0<br />

110,0<br />

105,0<br />

100,0<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Bevölkerungsentwicklung <strong>Nordwalde</strong>s im regionalen Vergleich<br />

(1987=100) ***<br />

1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003<br />

<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.Bez. NRW<br />

Wolters Partner 21<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bevölkerungsentwicklung dy-<br />

namischer als im Regierungs-<br />

bezirk und im Land<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda; Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik<br />

NRW (LDS): Bevölkerung und<br />

Privathaushalte sowie Gebäude<br />

und Wohnungen. Ergebnisse<br />

für die Geme<strong>in</strong>deteile<br />

– Regierungsbezirk<br />

Münster, Düsseldorf, 1990;<br />

Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik NRW<br />

(LDS): Bevölkerung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

NRW


Zwei Faktoren haben zum Wachstum <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

beigetragen: Den ersten Faktor stellt die natürliche Bevölkerungsent-<br />

wicklung dar, also die Entwicklung von Geburten und Sterbefällen.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Geburten und Sterbefälle verlief zwischen 1990-<br />

2000 immer im positiven Bereich, seit dem Jahr 2000 überwiegt die Zahl<br />

<strong>der</strong> Sterbefälle die Geburtenzahlen.<br />

Innerhalb des Betrachtungszeitraums ist aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Be-<br />

völkerungsentwicklung e<strong>in</strong>e Bevölkerungszunahme von <strong>in</strong>sgesamt 165<br />

EW (durchschnittlich +12 EW/Jahr) zu verzeichnen.* Das die Entwick-<br />

lung <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> den vergangenen Jah-<br />

ren nahezu immer e<strong>in</strong>en positiven Saldo aufweisen konnte, ist auf den<br />

hohen Anteil an Familien zurückzuführen.<br />

Im Zeitraum 1999-2003 lag <strong>der</strong> Überschuss <strong>der</strong> Geburten (+) <strong>in</strong> Nord-<br />

walde bei +0,2. Im Vergleich zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (+1,7) lässt sich für<br />

<strong>Nordwalde</strong> damit aber auch e<strong>in</strong>e negativere Bilanz ablesen). Im Gegen-<br />

satz zum Regierungsbezirk Münster (Sterbeüberschuss von -0,1) sowie<br />

zum Land NRW (Sterbeüberschuss von -1,1) ist immerh<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong> Ge-<br />

burtenüberschuss und ke<strong>in</strong> Sterbeüberschuss zu verzeichnen (Maße<strong>in</strong>-<br />

heit: je 1000 EW/Jahr).**<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

Natürliche Bevölkerungsentwicklung <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> ***<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Wolters Partner 22<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bevölkerungszunahme durch<br />

Geburtenüberschüsse von 12<br />

EW/Jahr<br />

Geburtenüberschuss von 0,2<br />

(1999-2003)<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


Den zweiten Faktor, <strong>der</strong> wesentlich zum Bevölkerungswachstum <strong>in</strong><br />

<strong>Nordwalde</strong> beigetragen hat, bilden die Zuzüge von Neubürgern.<br />

Innerhalb des Beobachtungszeitraums 1990-2003 hat die Bevölkerung<br />

aufgrund von Wan<strong>der</strong>ungsüberschüssen um 758 EW (durchschnittlich<br />

54 EW/Jahr) zugenommen.*<br />

Der Saldo hat sich über die vergangenen Jahre –bis auf die Jahre 2000<br />

und 2002 – im positiven Bereich gehalten.<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

Zu- und Fortzüge <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> **<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Im regionalen und landesweiten Vergleich lag <strong>der</strong> Überschuss <strong>der</strong> Zu-<br />

züge (+) für den Zeitraum 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> +3,6, im Kreis Ste<strong>in</strong>-<br />

furt +4,1, im Regierungsbezirk Münster +2,0 und im Land NRW +2,2<br />

(Maße<strong>in</strong>heit: je 1000 EW).*** Das verdeutlicht, dass die Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Nordwalde</strong> zwar nicht so deutlich wie <strong>der</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt, aber dennoch<br />

stärker als <strong>der</strong> Regierungsbezirk Münster <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit Zuwan-<br />

<strong>der</strong>ungen auf sich vere<strong>in</strong>en konnte und daher die Bevölkerungsentwick-<br />

lung – wie oben dargestellt – <strong>in</strong>sgesamt so dynamisch verlief.<br />

Durch die Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ent-<br />

stehen auch Verschiebungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersstruktur: Die stärksten Bewe-<br />

gungen gab es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 30- bis 50-jährigen. Diese Alters-<br />

gruppe, aus <strong>der</strong> im Regelfall die Bauherren von Wohnhäusern bzw. die<br />

Käufer von Wohnungen rekrutieren, zog <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit überpro-<br />

portional mehr zu als fort. Damit zeigt sich, dass <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> belieb-<br />

ter Wohnstandort für Familien ist. Auch bei den über 65-jährigen ziehen<br />

mehr <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> als fortziehen, so dass <strong>Nordwalde</strong> sche<strong>in</strong>bar<br />

auch als „Ruhestandswohnsitz“ gefragt ist. Dieses spricht vor allem<br />

Wolters Partner 23<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bevölkerungszunahme durch<br />

Wan<strong>der</strong>ungsüberschüsse von<br />

54 EW/Jahr<br />

Zuwan<strong>der</strong>ungsüberschuss von<br />

3,6 (1999-2003)<br />

Verschiebungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alters-<br />

struktur<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


auch für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs<br />

und wohnungsnahen Dienstleistungen.<br />

Die e<strong>in</strong>zigen Altersgruppen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> mehr fort- als zuziehen, s<strong>in</strong>d die<br />

jungen Altersgruppen <strong>der</strong> 18- bis 30- jährigen, die vermutlich aus Grün-<br />

den <strong>der</strong> Aus- bzw. Fortbildung die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> verlassen.<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

-10,0<br />

-20,0<br />

-30,0<br />

-40,0<br />

-50,0<br />

-60,0<br />

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Bevölkerungszunahme von<br />

8.612 EW (1990) auf 9.421 EW (2003) hauptsächlich auf Zuzugsüber-<br />

schüsse zurückzuführen ist (durchschnittlich 54 Zuzugsüberschüsse/Jahr<br />

gegenüber 12 Geburtenüberschüsse/Jahr.<br />

Der aktuelle Trend (1999-2003) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zeigt je-<br />

doch abnehmende Zuzugsüberschüsse (durchschnittlich nur noch 34 EW<br />

pro Jahr) sowie auch abnehmende Geburtenüberschüsse (durchschnitt-<br />

lich 2 EW pro Jahr).**<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Nationalität <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Nordwalde</strong> fällt auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Gesamtbevöl-<br />

kerung <strong>Nordwalde</strong>s im Jahr 2003 mit 4,6% vergleichsweise ger<strong>in</strong>g ist<br />

(Kreis Ste<strong>in</strong>furt: 5,7%; Regierungsbezirk Münster: 8,0%; NRW:<br />

10,9%).***<br />

Zu- und Fortzüge nach Alter<br />

im regionalen Vergleich im Jahr 2003 <strong>in</strong> %*<br />

unter 18 18–25 25–50 50–65 65 und mehr<br />

<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.bez. Münster NRW<br />

Bei Betrachtung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Altersstruktur ist zu erkennen, dass die<br />

Altersgruppe <strong>der</strong> 18- bis 45-jährigen – die „Elterngeneration“ <strong>der</strong> zu-<br />

Wolters Partner 24<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bevölkerungszunahme haupt-<br />

sächlich aufgrund von Zuzugs-<br />

überschüssen<br />

Trend: abnehmende Geburten-<br />

sowie Zuzugsüberschüsse<br />

Ger<strong>in</strong>ger Auslän<strong>der</strong>anteil von<br />

4,6%<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


künftigen Neugeborenen – noch gut besetzt ist. Es zeichnet sich aber<br />

bereits heute ab, dass die Rückgänge <strong>der</strong> Geburtsjahrgänge ab 1970<br />

(u.a. durch den Pillenknick) e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres „Geburtenecho“ u.a. mangels<br />

Masse nach sich ziehen wird.<br />

91<br />

81<br />

71<br />

61<br />

51<br />

41<br />

31<br />

21<br />

11<br />

1<br />

Altersstruktur <strong>Nordwalde</strong> 1987*<br />

-120 -90 -60 -30 0 30 60 90 120<br />

Damit wird verdeutlicht, dass auch <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>der</strong> Trend zur „Über-<br />

alterung“ <strong>der</strong> Bevölkerung zunehmend Thema se<strong>in</strong> wird. Es ist jedoch<br />

auch offenkundig, dass <strong>Nordwalde</strong> als Familienwohnsitz e<strong>in</strong>e durchaus<br />

„junge“ Geme<strong>in</strong>de ist und sich die Bevölkerungs-„Pyramide“ noch nicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Bevölkerungs-„Urne“ verwandelt hat.<br />

Im regionalen und landesweiten Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppenverteilung<br />

für das Jahr 2003 zeigt sich für <strong>Nordwalde</strong> mit 23,4% e<strong>in</strong> noch hoher<br />

Besatz <strong>der</strong> „jungen“ Altersklassen (0-18 Jahre) (zum Vergleich: Kreis<br />

Ste<strong>in</strong>furt: 22,3%; Regierungsbezirk Münster: 20,4%; Land NRW: 19,1%).<br />

Die Elterngeneration ist im Vergleich mit 37,2% m<strong>in</strong>imal schwächer<br />

besetzt als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt (37,9%), im Regierungsbezirk Münster<br />

(37,7%) sowie gleich besetzt wie im Land NRW (37,2%).<br />

Bei den über 65-jährigen ist zu verzeichnen, dass diese Altersgruppe<br />

<strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> (15,9%) schwächer vertreten ist als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />

(16,4%), als im Regierungsbezirk Münster (17,4%) und als im Land NRW<br />

(18,2%).***<br />

„Elterngeneration“<br />

91<br />

81<br />

71<br />

61<br />

51<br />

41<br />

31<br />

21<br />

11<br />

1<br />

Altersstruktur <strong>Nordwalde</strong> 2003**<br />

„Elterngeneration“<br />

-120 -90 -60 -30 0 30 60 90 120<br />

Wolters Partner 25<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Trend: „Überalterung“ <strong>der</strong><br />

Bevölkerung<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

5.2.2 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung und -struktur<br />

Als Anhaltspunkt für die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Bevölkerung kön-<br />

nen nur die aufgezeigten E<strong>in</strong>zelfaktoren „natürliche Bevölkerungsent-<br />

wicklung“ und „Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen“, sowie für an<strong>der</strong>e Bezugse-<br />

benen (Land, Kreis) bereits erstellte Prognosen zu Hilfe gezogen werden.<br />

Die vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS) für<br />

den Kreis Ste<strong>in</strong>furt** auf Basis des Jahres 2002 erstellte E<strong>in</strong>wohner-<br />

prognose für das Jahr 2020 bietet e<strong>in</strong>en Anhaltswert, welche E<strong>in</strong>wohner-<br />

zahl für das Jahr 2020 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> zu erwarten wäre,<br />

wenn Altersstruktur wie auch Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

und dem Kreis korrespondieren würden. Verliefe die Entwicklung, die für<br />

den Kreis Ste<strong>in</strong>furt erwartet wird, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> proportio-<br />

nal, so ließe sich für <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahl von rund 9.700 für<br />

das Jahr 2015 sowie von 10.350 EW für das Jahr 2020 erwarten. Das be-<br />

deutet, dass die erwartete E<strong>in</strong>wohnerzahl gegenüber heute um rund 930<br />

EW bis zum Jahr 2020 steigen wird.<br />

Da aber wie o.g. nur e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eare Ableitung erfolgt, besitzt das Er-<br />

gebnis e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Aussagekraft, denn es ist zu beachten, dass<br />

<strong>der</strong> Bevölkerungsanteil <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> am Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />

lediglich 2,1% beträgt und ke<strong>in</strong>e spezifischen Gegebenheiten <strong>der</strong> Ge-<br />

me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> berücksichtigt s<strong>in</strong>d und damit Unsicherheiten auftre-<br />

ten können.<br />

Bevölkerung nach Altersgruppen<br />

im Vergleich im Jahr 2003 <strong>in</strong> % *<br />

unter 18 18-25 25–45 45–65 65 und mehr<br />

<strong>Nordwalde</strong> Kreis Ste<strong>in</strong>furt Reg.bez. Münster NRW<br />

Wolters Partner 26<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

LDS-Prognose:<br />

9.700 EW für das Jahr 2015<br />

10.350 EW für das Jahr 2020<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik NRW<br />

(LDS): Vorausberechnung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung <strong>in</strong> den kreisfreien<br />

Städten und Kreisen Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens<br />

2002-<br />

2020/2040; Düsseldorf, Mai<br />

2004


Da die bisherige Bevölkerungsentwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

schwächer als die des Kreises Ste<strong>in</strong>furt verlief, ist zu erwarten, dass <strong>der</strong><br />

Bevölkerungsanstieg künftig etwas niedriger liegt, als mit <strong>der</strong> LDS- Pro-<br />

gnose für den Kreis Ste<strong>in</strong>furt errechnet.<br />

Im <strong>der</strong>zeit gültigen Gebietsentwicklungsplan für den Regierungsbezirk<br />

Münster von 1999 hat die Bezirksplanungsbehörde e<strong>in</strong>e für die Kommu-<br />

nen differenzierte Bevölkerungsprognose auf Basis <strong>der</strong> Bestandszahlen<br />

von 1995 erstellt. Für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist e<strong>in</strong>e Bevölkerungsan-<br />

zahl von 9.900 EW im Jahr 2015 errechnet worden, was e<strong>in</strong>em Zuwachs<br />

von rund 800 EW gegenüber dem Basisjahr 1995 (9.071 EW) ent-<br />

spricht.* Diese Prognose war geprägt von den stärkeren Zuwächsen<br />

durch die Osterweiterungen und wurde heute deutlich nach unten korri-<br />

giert:<br />

Nach aktueller Auskunft <strong>der</strong> Bezirksregierung Münster wird von 9.780<br />

E<strong>in</strong>wohnern für das Jahr 2020 ausgegangen.**<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Flächennutzungsplan-Neuaufstellung ist es s<strong>in</strong>nvoll, ei-<br />

ne eigenständige auf <strong>Nordwalde</strong> bezogene Abschätzung <strong>der</strong> Bevölke-<br />

rung zu erstellen. Um den örtlichen Beson<strong>der</strong>heiten zu entsprechen, wird<br />

die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> quasi simuliert,<br />

wobei vor allem die Besetzung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Altersklassen und <strong>der</strong>en<br />

Wan<strong>der</strong>ungs- und Fortpflanzungsverhalten e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt. Die<br />

eigenständige, stärker auf die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> bezogene Prognose<br />

trifft dabei zu den E<strong>in</strong>zelfaktoren folgende Annahmen:<br />

Die Geburtenrate wird als stabil betrachtet und errechnet sich anhand<br />

folgen<strong>der</strong> Faktoren:<br />

� dem durchschnittlichen Anteil <strong>der</strong> Frauen im potentiellen Elternalter<br />

(18-45 Jahre) <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> für die Jahre 1999-2003 sowie<br />

� den durchschnittlichen Lebendgeborenen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>der</strong> Jahre<br />

1999-2003, aufgesplittet nach männlichen und weiblichen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Die so errechnete Geburtenrate bezieht sich auf die Frauen im Elternal-<br />

ter für jedes Jahr bis 2020 und ergibt somit die Geburten geson<strong>der</strong>t für<br />

jedes Jahr.<br />

Für Geme<strong>in</strong>den unter 100.000 E<strong>in</strong>wohner wie <strong>Nordwalde</strong> macht es<br />

ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Sterbetafel zu ermitteln. Die Sterberate,<br />

die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur sehr langsam verän<strong>der</strong>t, wird durch e<strong>in</strong>en Ana-<br />

Wolters Partner 27<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

GEP-Prognose:<br />

9.900 EW für das Jahr 2015<br />

9.780 EW für das Jahr 2020<br />

Annahmen<br />

* Bezirksregierung Münster:<br />

Gebietsentwicklungsplan Regierungsbezirk<br />

Münster –<br />

Teilabschnitt Münsterland,<br />

Münster, 1999<br />

** Bezirksregierung Münster:<br />

Grunddaten <strong>der</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

und Prognose<br />

für <strong>Nordwalde</strong>, Münster,<br />

11/2004


logieschluss durch die Anzahl <strong>der</strong> Sterbefälle je 1.000 EW <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

im Zeitraum 1999-2003 bestimmt. Diese nach Geschlecht getrennte Ster-<br />

berate wird bis zum Zielzeitraum 2020 beibehalten. Der prozentuale An-<br />

teil <strong>der</strong> gestorbenen Frauen bzw. Männer ist e<strong>in</strong> Durchschnittswert <strong>der</strong><br />

Jahre 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Zwar ist <strong>in</strong> den geburten-<br />

starken Jahrgängen (1950-1970) <strong>in</strong> Zukunft aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Al-<br />

terung mit vermehrten Sterbefällen zu rechnen; die nach wie vor stei-<br />

gende Lebenserwartung (1-1,4% pro Jahr) mittelt diese „Sterbespitze“<br />

jedoch etwas aus.<br />

Das Wan<strong>der</strong>ungsverhalten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Altersgruppen ist anhand von<br />

Durchschnittswerten <strong>der</strong> Jahre 1999-2003 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

nach Geschlecht getrennt ermittelt und auf die Prognose angewendet<br />

worden.<br />

Wegen <strong>der</strong> bedeutenden Rolle <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d im Rahmen<br />

<strong>der</strong> vom Büro Wolters Partner erstellten Prognose drei Varianten mit un-<br />

terschiedlichen Größenordnungen von Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen entwor-<br />

fen und aus diesen e<strong>in</strong>e plausible Prognose ausgewählt worden. Die Va-<br />

rianten s<strong>in</strong>d mit unterschiedlichen durchschnittlichen Wan<strong>der</strong>ungssalden<br />

errechnet, wobei diese sich auf die vergangene Entwicklung beziehen.<br />

Da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong> Zielkonzept für die Geme<strong>in</strong>de Nordwal-<br />

de darstellt, ist e<strong>in</strong>e gleichermaßen zielkompatible wie umsetzbare Pro-<br />

gnose auszuwählen:<br />

Der Wan<strong>der</strong>ungssaldo <strong>der</strong> Varianten 1 und 2, welcher jeweils auf das<br />

durchschnittliche Saldo <strong>der</strong> letzten zehn bzw. fünf Jahre zurückgreift, ist<br />

jeweils geprägt von <strong>der</strong> äußerst dynamischen Entwicklung Anfang <strong>der</strong><br />

90er Jahre (Gesamtdeutsche Wie<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>igung). Da sich e<strong>in</strong> abnehmen-<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo <strong>in</strong> den vergangenen Jahren gezeigt hat, können<br />

diese Wan<strong>der</strong>ungssalden daher nicht für die zukünftige Entwicklung gel-<br />

ten.<br />

Für die Berechnungen <strong>der</strong> künftigen Bedarfe wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

von <strong>in</strong>sgesamt 9.560 EW im Jahr 2020 gemäß <strong>der</strong> Variante 3 zugrunde-<br />

gelegt. Diese Variante geht von e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Wan<strong>der</strong>ungs-<br />

saldo von +16 EW aus und bezieht sich auf den durchschnittlichen Wan-<br />

<strong>der</strong>ungssaldo <strong>der</strong> vergangenen drei Jahre. Für die zukünftige Entwick-<br />

lung ist e<strong>in</strong> noch weiter abnehmen<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo auszuschließen,<br />

da es Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> se<strong>in</strong> muss, die E<strong>in</strong>wohner zu halten<br />

Wolters Partner 28<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Auswahl:<br />

Variante 3 mit 9.560 EW


zw. es weiterh<strong>in</strong> mehr Zu- als Fortzüge geben muss. Daher führt diese<br />

Variante ausgehend von 9.421 EW (2003) zu e<strong>in</strong>em Bevölkerungsgew<strong>in</strong>n<br />

von rund 140 EW.<br />

Wäre <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungssaldo ausgeglichen, würde die E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

aufgrund <strong>der</strong> natürlichen Entwicklung zurückgehen (9.280 E<strong>in</strong>wohner).<br />

Variante: Wan<strong>der</strong>ungssaldo:<br />

Variante 1<br />

Wolters Partner<br />

Variante 2<br />

Wolters Partner<br />

Variante 3<br />

Wolters Partner<br />

Variante „0“<br />

Wolters Partner<br />

Entspricht: Ergibt 2020:<br />

+44 EW ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />

1994-2003<br />

+ 34 ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />

1999-2003<br />

+16 EW ø Wan<strong>der</strong>ungssaldo zwischen<br />

2001-2003<br />

+ 0 EW Ausgeglichenem<br />

Wan<strong>der</strong>ungssaldo<br />

10.060 EW<br />

9.880 EW<br />

9.560 EW<br />

9.280 EW<br />

Wolters Partner 29<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Für die Planung z.B. <strong>der</strong> sozialen Infrastruktur ist die Kenntnis des Al-<br />

tersaufbaus wichtig. Der Bedarf an K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplätzen und Schulen, an<br />

altengerechten Wohnungen und Pflegeplätzen ist von <strong>der</strong> altersmäßigen<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung im Geme<strong>in</strong>degebiet abhängig.<br />

Die Abbildung zur Altersstruktur für das Jahr 2020 verdeutlicht, dass<br />

die Anzahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen – bed<strong>in</strong>gt durch die schwächer<br />

besetzte Elterngeneration – abnimmt, demgegenüber die Anzahl <strong>der</strong> Se-<br />

nioren zunimmt. Die Verschiebung des Altersschwerpunktes aus dem El-<br />

tern- und Erwerbstätigenalter <strong>in</strong> die Seniorengruppen hat u.a. auch mas-<br />

sive Auswirkungen auf die zukünftige Haushaltsgröße und damit auf den<br />

Wohnflächenbedarf.<br />

Wolters Partner 30<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


5.3 Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur<br />

Die Frage, wieviel Wohn(bau)fläche <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> benötigt<br />

wird, ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für die Flächennutzungspla-<br />

nung. Im Folgenden wird dargestellt, wie sich <strong>der</strong> Wohnungsmarkt ent-<br />

wickelt hat und weiter entwickeln könnte und welche Faktoren die Ent-<br />

wicklungen entscheidend bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Gegenwärtig f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik e<strong>in</strong> Wandel auf den Woh-<br />

nungsmärkten statt. Während bis vor e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> vielen Städten<br />

und Regionen noch Mangel an Wohnraum zu beklagen war, hat sich die<br />

Lage für die meisten Regionen und Wohnungsteilmärkte wesentlich ent-<br />

spannt, und e<strong>in</strong> quantitativer Mangel an Wohnungen stellt eher die<br />

Ausnahmesituation dar.<br />

Wie <strong>in</strong> Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung bestehen auch im H<strong>in</strong>-<br />

blick auf die Wohnungsmärkte erhebliche regionale Unterschiede. Wäh-<br />

rend <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den peripher gelegenen Regionen <strong>der</strong> Neuen Bun-<br />

deslän<strong>der</strong> teilweise Wohnungsleerstand vorherrscht, reicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Ballungsräumen <strong>in</strong> Westdeutschland das Wohnungsangebot <strong>in</strong> be-<br />

stimmten Teilmärkten noch immer nicht aus, den Bedarf vollständig zu<br />

decken. Die ländlich geprägten Kreise im Münsterland gehörten bislang<br />

zu den Regionen <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen, die am deutlichsten an E<strong>in</strong>-<br />

wohnern h<strong>in</strong>zugewonnen haben. Traditionell werden hier vor allem E<strong>in</strong>-<br />

und Zweifamilienhäuser nachgefragt. In <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit ist<br />

<strong>in</strong> diesem Segment die Nachfrage jedoch leicht zurückgegangen, so dass<br />

für die künftige Entwicklung neben <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Verfügbarkeit von Bau-<br />

land zunehmend qualitative Gesichtspunkte an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen.<br />

Faktoren wie die Lage <strong>der</strong> Wohnung im Siedlungsgebiet, die Qualität des<br />

Wohnumfeldes, vor allem aber auch die Größe <strong>der</strong> Wohnfläche, die pro<br />

Person nachgefragt wird, haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit an Be-<br />

deutung h<strong>in</strong>zugewonnen.<br />

5.3.1 Vergangene Wohnsiedlungsentwicklung und -struktur<br />

Zum 31.12.2003 wurden <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> 2.164 Wohngebäude sowie<br />

3.038 Wohnungen registriert (<strong>in</strong> diese Werte s<strong>in</strong>d alle Wohnungen – bis<br />

auf Wohnheime – e<strong>in</strong>bezogen, also auch die Freizeitwohnungen; jedoch<br />

Wolters Partner 31<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


s<strong>in</strong>d die „Nichtwohngebäude“ (z.B. Betriebswohnungen) bzw. die Woh-<br />

nungen <strong>in</strong> „Nichtwohngebäuden“ ausgenommen).<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Wohngebäude ist von 1990-2003 um 13%, die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Wohnungen um 17% stetig angestiegen.*<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

In <strong>der</strong> ländlich geprägten Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> überwiegt e<strong>in</strong>e offene<br />

Baustruktur. 72% aller Wohnungen bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhäuser<br />

sowie 24% aller Wohnungen <strong>in</strong> Zweifamilienhäusern.<br />

Bei dieser typischen Bauform hat sich e<strong>in</strong>e durchschnittliche Belegung<br />

von 1,4 Wohnungen je Wohngebäude für das Jahr 2003 manifestiert. Es<br />

zeichnete sich <strong>in</strong> den vergangenen Jahren aber auch ab, dass <strong>der</strong> Anteil<br />

an Zweifamilienhäuser gegenüber dem <strong>der</strong> E<strong>in</strong>familienhäusern zwischen<br />

leicht zugenommen hat.***<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Wohngebäude und<br />

Wohnungen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>**<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Wohngebäude Wohnungen<br />

Anteil <strong>der</strong> Wohnungen <strong>in</strong> Wohngebäuden <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>****<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Wohngebäude mit 1 Wohnung Wohngebäude mit 2 Wohnungen<br />

Wohnungen mit 3 und mehr Wohnungen<br />

Im regionalen Vergleich ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>familienhäuser <strong>in</strong> Nord-<br />

walde mit 72% höher als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt (69%), im Regierungsbezirk<br />

Wolters Partner 32<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Anstieg <strong>der</strong> Wohnungsanzahl<br />

um 17% (1990 – 2003)<br />

72% E<strong>in</strong>familienhäuser<br />

24% Zweifamilienhäuser<br />

1,4 Wohnungen pro Wohnge-<br />

bäude<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda<br />

**** ebenda


Münster (60%) und im Land NRW (rund 57%).<br />

Der Anteil an Zweifamilienhäuser ist <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> mit 24% gleich<br />

hoch wie im Kreis Ste<strong>in</strong>furt, aber höher als im Regierungsbezirk Münster<br />

(21%) und im Land NRW (21%). Damit ist <strong>der</strong> Anteil an Mehrfamilien-<br />

häuser mit 5% <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> vergleichsweise entsprechend ger<strong>in</strong>g (Kreis<br />

Ste<strong>in</strong>furt: 8%; Regierungsbezirk Münster: 18%; Land NRW: 22%).*<br />

Ebenfalls Aussagen zur Wohnstruktur gibt die Haushaltsgröße e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de: Auf Geme<strong>in</strong>deebene s<strong>in</strong>d empirische Daten zur Anzahl und<br />

Größe <strong>der</strong> Haushalte zuletzt im Zuge <strong>der</strong> Volkszählung 1987 ermittelt<br />

worden.<br />

In <strong>Nordwalde</strong> lebten 1987 8.360 Personen <strong>in</strong> 2.545 Privathaushalten.<br />

Daraus ergibt sich e<strong>in</strong>e rechnerische Haushaltsgröße von durchschnittlich<br />

3,28 Pers./HH. Diese lag über dem nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Größenklasse unter 10.000 EW (2,70 Pers./HH).**<br />

Die Haushaltsgrößen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik haben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergan-<br />

genheit nahezu stetig verr<strong>in</strong>gert. Als Ursache für diesen Rückgang s<strong>in</strong>d<br />

vor allem geän<strong>der</strong>te Sozialstrukturen, Abnahme <strong>der</strong> Mehrgenerationen-<br />

haushalte, steigende Wohnansprüche, hohe Scheidungsraten, starke<br />

„Vers<strong>in</strong>gelung“ sowie die „Witwenhaushalte“ zu nennen. Mit dieser<br />

Entwicklung g<strong>in</strong>g allgeme<strong>in</strong> die stetige Zunahme <strong>der</strong> Wohnfläche pro<br />

Person e<strong>in</strong>her.<br />

Während 1987 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> jede Person auf durch-<br />

schnittlich 33,4 m 2 lebte, ist <strong>der</strong> Wohnflächenbedarf pro Kopf auf 35 m 2<br />

im Jahr 2003 gestiegen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr<br />

2003 betrug <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> rund 110 m 2 (Wohnheimwohnungen nicht<br />

e<strong>in</strong>gerechnet).***<br />

Wolters Partner 33<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Haushaltsgröße 1987:<br />

3,28 Pers./HH<br />

Wohnfläche/Pers. 2003: 35 m 2<br />

Wohnungsgröße 2003: 110 m 2<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik NRW<br />

(LDS): Bevölkerung und Privathaushalte<br />

sowie Gebäude<br />

und Wohnungen. Ausgewählte<br />

Ergebnisse für Geme<strong>in</strong>deteile<br />

– Regierungsbezirk<br />

Münster, Düsseldorf, 1990<br />

*** http://www.lds.nrw.de


5.3.2 Zukünftiger Wohnungs- und Wohnbauflächenbedarf<br />

Basierend auf den oben genannten Ausgangsdaten werden Annahmen<br />

zur zukünftigen Entwicklung dieser Parameter getroffen (vgl. Anhang).<br />

Für die im Jahr 2020 erwarteten 9.560 EW <strong>Nordwalde</strong>s werden bei e<strong>in</strong>er<br />

angenommenen durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,50 Pers./HH –<br />

<strong>in</strong>sgesamt ca. 3.820 Wohnungen benötigt, von denen rund 3.040 Woh-<br />

nungen bereits heute zur Verfügung stehen. Der Neubaubedarf beträgt<br />

folglich 780 Wohnungen. Unter <strong>der</strong> Annahme (aufgrund <strong>der</strong> s<strong>in</strong>kenden<br />

Haushaltsgröße) e<strong>in</strong>es nicht mehr steigenden Wohnflächenbedarfs pro<br />

Person werden pro Wohnung 95 m 2 Größe angesetzt, die um den Kon-<br />

struktionsfaktor 30% für Treppenhäuser, Mauern etc. multipliziert wer-<br />

den. Die Bebauungsdichte als Maß <strong>der</strong> baulichen Nutzung ist mit e<strong>in</strong>er<br />

GFZ von 0,5 angesetzt worden. Zusätzlich zum errechneten Bruttobau-<br />

landbedarf benötigt die Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en Planungsspielraum, <strong>der</strong> mit ei-<br />

nem Aufschlag von 15% berücksichtigt wurde. Dieser soll <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Flexibilität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baulandpolitik ermöglichen und dabei sonstige Ab-<br />

hängigkeiten von Realisierungszeiten und Restriktionen berücksichtigen.<br />

Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand <strong>der</strong> beschriebenen<br />

Varianten ergibt sich für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> Wohnbauflächen-<br />

bedarf von 29 ha Bruttobauland.<br />

Wolters Partner 34<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


5.3.3 Wohnbauflächen- und Gemischte Bauflächenreserven<br />

nach bisherigem Flächennutzungsplan<br />

E<strong>in</strong> Teil des zukünftigen Wohnbaulandbedarfes kann auf noch nicht<br />

bebauten Grundstücken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s gedeckt werden,<br />

denn grundsätzlich hat die Nutzung bereits erschlossener, <strong>in</strong>tegrierter<br />

Standorte Vorrang vor <strong>der</strong> Inanspruchnahme neuer Flächen im Freiraum.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d nach dem noch wirksamen Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Ge-<br />

me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> 6,6 ha Wohnbauflächenreserven (Wohnbauflächen<br />

o<strong>der</strong> Gemischte Bauflächen) vorhanden. Davon bef<strong>in</strong>den sich<br />

� 4,8 ha <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es rechtskräftigen Bebauungsplan- Geltungsberei-<br />

ches gemäß § 30 BauGB. Bei diesen Reserveflächen wird davon ausge-<br />

gangen, dass e<strong>in</strong>e 100%-ige Bebauung im Planungszeitraum bis 2020<br />

zu realisieren se<strong>in</strong> muss (4,8 ha).<br />

� 0,4 ha <strong>in</strong> § 34 BauGB- Gebieten, die E<strong>in</strong>zelbaulücken s<strong>in</strong>d und im Sied-<br />

lungszusammenhang stehen. Hier ersche<strong>in</strong>t die Annahme e<strong>in</strong>er<br />

25%igen Inanspruchnahme im Planungszeitraum aufgrund <strong>der</strong> man-<br />

gelnden Verfügbarkeit als realistisch (0,1 ha).<br />

� 1,4 ha des wirksamen Flächennutzungsplans liegen am Siedlungsrand<br />

und s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit gemäß § 35 BauGB zu beurteilen. Hier wird von e<strong>in</strong>er<br />

100%igen Inanspruchnahme im Planungszeitraum ausgegangen (1,4<br />

ha) – soweit diese Flächen <strong>in</strong> den neuen Flächennutzungsplan mit<br />

übernommen werden.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d somit rund 6,3 ha verhandelbare Reserven vorhanden.<br />

Reserven gemäß<br />

§ 30 BauGB<br />

Wohnbauflächenreserven <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wolters Partner 35<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

(nach wirksamem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht)<br />

differenziert nach Planungsrecht/voraussichtlicher Mobilisierbarkeit<br />

Reserven gemäß<br />

§ 34 BauGB<br />

Flächen gemäß<br />

§ 35 BauGB<br />

Reserven<br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

(1+3+5)<br />

Verhandelbare<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

zu 100%<br />

mobilisierbar<br />

zu 25%<br />

mobilisierbar<br />

zu 100%<br />

mobilisierbar<br />

Reserven<br />

(2+4+6)<br />

4,80 ha 4,80 ha 0,40 ha 0,10 ha 1,40 ha 1,40 ha 6,60 ha 6,30 ha


5.4 Wirtschaftsentwicklung und -struktur<br />

5.4.1 Vergangene Wirtschaftsentwicklung und -struktur<br />

Zum 31.12.2002 hatten <strong>in</strong>sgesamt 2.070 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte ihren Arbeitsplatz <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> gemeldet.*<br />

2100<br />

2000<br />

1900<br />

1800<br />

1700<br />

1600<br />

1500<br />

Diese verteilen sich folgen<strong>der</strong>maßen auf die e<strong>in</strong>zelnen Wirtschaftsab-<br />

teilungen:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftige <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

(Arbeitsort)**<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Handel, Gastgewerbe,<br />

Verkehr<br />

Land-u.Forstwirtschaft;<br />

Fischerei u. Fischzucht<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach<br />

Wirtschaftsbereichen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> <strong>in</strong> %***<br />

1,6<br />

25,3<br />

35,9<br />

37,3<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Wolters Partner 36<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

2.070 sozialversicherungs-<br />

pflichtig Beschäftigte<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** ebenda<br />

*** ebenda


Den größten Anteil mit 37,3% hat <strong>der</strong> Wirtschaftszweig „Handel,<br />

Gastgewerbe, Verkehr“, gefolgt vom „Verarbeitenden Gewerbe“ mit<br />

35,9%.<br />

Für die Haupterwerbszweige fällt im regionalen Vergleich auf, dass <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich „Verar-<br />

beitendes Gewerbe“ im Gegensatz zum Kreis Ste<strong>in</strong>furt (40,7%) im Jahr<br />

2002 mit 35,9% deutlich ger<strong>in</strong>ger ist, aber gleich hoch ist wie im Regie-<br />

rungsbezirk Münster und höher liegt als im Land NRW (34,6%).<br />

Der Anteil im Bereich „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ ist deutlich hö-<br />

her als im landesweiten und regionalen Vergleich (<strong>Nordwalde</strong>: 37,3%;<br />

Kreis Ste<strong>in</strong>furt: 26,6%; Regierungsbezirk Münster: 22,7%; Land NRW:<br />

24,0%). Der Anteil im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und<br />

Fischzucht“ liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> aufgrund des landwirt-<br />

schaftlich geprägten Geme<strong>in</strong>degebietes mit 1,6% leicht höher als im<br />

Kreis Ste<strong>in</strong>furt (1,2%), als im Regierungsbezirk Münster (1,3%) sowie im<br />

Land NRW (0,8%).<br />

Im Bereich „Sonstige Dienstleistungen“ ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Beschäftig-<br />

ten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> (25,3%) deutlich ger<strong>in</strong>ger als im Kreis<br />

Ste<strong>in</strong>furt (31,5%), als im Regierungsbezirk Münster (40,1%) und als im<br />

Land NRW (40,6%).*<br />

Die durchschnittliche Flächenkennziffer (Betriebsfläche pro Beschäftig-<br />

ten) aller im Rahmen e<strong>in</strong>er Stichprobenerhebung** befragten Betriebe<br />

beträgt 417 m 2 Betriebsfläche/Beschäftigten. Die gewerbeflächenbean-<br />

spruchenden Betriebe haben e<strong>in</strong>e etwas höher gelegene Flächenkennzif-<br />

fer von 457 m 2 Betriebsfläche pro Beschäftigten.<br />

Zum Stichtag 2003 waren 3.227 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />

tigte am Wohnsitz <strong>Nordwalde</strong> gemeldet. 28% dieser Beschäftigten hat-<br />

ten im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> auch ihren Arbeitsplatz. Damit pen-<br />

delten 72% <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> wohnhaften sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz außerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes<br />

(Auspendler).<br />

Demgegenüber pendelten 1.162 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />

tigte (56%) <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt am Arbeitsort <strong>Nordwalde</strong> gemeldeten 2.070<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten e<strong>in</strong> (E<strong>in</strong>pendler). Damit ergibt<br />

Wolters Partner 37<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Verarbeitendes Gewerbe ge-<br />

r<strong>in</strong>ger als im Kreis Ste<strong>in</strong>furt<br />

Handel, Gastgewerbe, Verkehr<br />

deutlich höher als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regi-<br />

on und im Land<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Region und im Land<br />

Durchschnittliche Flächen-<br />

kennziffer: 417 m 2<br />

* http://www.lds.nrw.de<br />

** Stichprobenerhebung zur<br />

Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>,<br />

<strong>Nordwalde</strong>, 05/2004


sich e<strong>in</strong>e negative Pendlerbilanz von 1.157 Beschäftigten.* Dieses unter-<br />

streicht die regionalen Arbeitsmarktverflechtungen.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Arbeitslosen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> betrug 1993 216 Personen.<br />

Der Höchststand wurde 1997 mit 276 Personen erreicht. Im Jahr 2003<br />

lag die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen bei 215 Personen.**<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Arbeitslosenzahl <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>***<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

In <strong>Nordwalde</strong> lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2002 bei 6,6%,<br />

im Kreis Ste<strong>in</strong>furt h<strong>in</strong>gegen bei 9,7%. Die Arbeitslosenquote von De-<br />

zember 2003 betrug <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> 7,4%, im Kreis Ste<strong>in</strong>furt 10,1% und<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht.****<br />

5.4.2 Zukünftiger Gewerbeflächenbedarf<br />

Die Abschätzung des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs erfolgt ana-<br />

log zur vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW<br />

(ILS) Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre erstellten Berechnungsmethode „GIFPRO“. Die<br />

Methode wird seitens des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen für die Ermittlung<br />

des Gewerbeflächenbedarfes <strong>in</strong> den Regierungsbezirken verb<strong>in</strong>dlich ge-<br />

for<strong>der</strong>t, hat jedoch bei <strong>der</strong> Übertragung auf kle<strong>in</strong>ere E<strong>in</strong>heiten außerhalb<br />

<strong>der</strong> klassischen Ballungszentren erhebliche statistische Unsicherheiten.<br />

Um zu ermitteln, <strong>in</strong> welchem Umfang die wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Betriebe Flächen beanspruchen könnten, wird e<strong>in</strong>e Ver-<br />

knüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsfläche herge-<br />

stellt. Die e<strong>in</strong>zelnen Annahmen sowie Berechnungen s<strong>in</strong>d im Anhang des<br />

Wolters Partner 38<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

215 Arbeitslose (2003)<br />

Arbeitslosenquote:<br />

7,4% (12/2002)<br />

* http://www.lds.nrw.de,<br />

** ebenda<br />

*** ebenda<br />

**** Arbeitsagentur Rhe<strong>in</strong>e, Telefonische<br />

Auskunft vom<br />

01.10.2004


<strong>Erläuterungsbericht</strong>es aufgeführt.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> vom ILS erarbeiteten Methodik ist e<strong>in</strong> gewerbli-<br />

cher<br />

� Neuansiedlungsbedarf von 3,1 ha,<br />

� Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf von 7,2 ha sowie<br />

� Stillegungen von 1,2 ha (die von den o.g. Bedarfen zu subtrahieren<br />

s<strong>in</strong>d)<br />

zu erwarten. Hier wurde mit e<strong>in</strong>er Flächenkennziffer von 400 m 2 /Be-<br />

schäftigten gerechnet (vgl. Anhang). Die durch die Landesregierung an-<br />

gesetzte Flächenkennziffer geht lediglich von 250 m 2 /Beschäftigten aus.<br />

Dies reduziert den Bedarf erheblich, ist jedoch angesichts <strong>der</strong> Strukturen<br />

im ländlichen Raum e<strong>in</strong>e unangemessene Annahme.<br />

E<strong>in</strong> zusätzlicher Planungsspielraum wird mit e<strong>in</strong>em Zuschlag von 15%<br />

angerechnet. In <strong>der</strong> Summe addieren sich e<strong>in</strong>zelne Bedarfe <strong>in</strong>klusive des<br />

Planungsspielraumes auf e<strong>in</strong>en Gewerbeflächenbedarf von <strong>in</strong>sgesamt<br />

10,5 ha für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>.<br />

5.4.3 Gewerbeflächenreserven<br />

In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> gibt es im <strong>der</strong>zeit wirksamen Flächennut-<br />

zungsplan <strong>in</strong>sgesamt jedoch noch rund 16,9 ha ungenutzte Gewerbeflä-<br />

chenreserven. Diese s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht alle als Planungsreserven ver-<br />

fügbar, da e<strong>in</strong> Teil betriebsgebunden (6,0 ha) ist. Damit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt<br />

10,9 ha als Planungsreserven vorhanden.<br />

Gewerbeflächenreserven <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wolters Partner 39<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

(nach wirksamem Flächennutzungsplan und geltendem Planungsrecht)<br />

1 2 3 4<br />

Ungenutzte, aber<br />

betriebsgebundene<br />

Flächen<br />

Ungenutzte,<br />

planerisch verfügbare<br />

Flächen<br />

Reserven <strong>in</strong>sgesamt<br />

(1+2)<br />

Verhandelbare Reserven<br />

6,00 ha 10,90 ha 16,90 ha 10,90 ha<br />

(2)


6 Grundsätzliche Ziele <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

E<strong>in</strong>e nachhaltige Flächennutzung be<strong>in</strong>haltet den sparsamen Umgang<br />

mit Grund und Boden. Der Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen sollte<br />

daher vorwiegend <strong>in</strong> zusammenhängend bebauten Bereichen durch die<br />

Schließung von Baulücken, Nachverdichtung o<strong>der</strong> Arrondierungen ge-<br />

deckt werden.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> hat im Rahmen des Lokale Agenda-<br />

Prozesses <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis 2001 mit dem Programm e<strong>in</strong>er nach-<br />

haltigen Ortsentwicklungsplanung begonnen. Hieran nahmen <strong>in</strong>teres-<br />

sierte Bürger und Interessenvertreter teil und diskutierten über unter-<br />

schiedliche Themenbereiche <strong>der</strong> Ortsentwicklungsplanung. Die flächen-<br />

nutzungsplanrelevanten Ergebnisse bzw. die angedachten grundlegen-<br />

den Entwicklungsrichtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Neuaufstellung des Flächennut-<br />

zungsplanes e<strong>in</strong>geflossen.<br />

Die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> hat die Funktion e<strong>in</strong>es Grundzentrums. Die<br />

Versorgung des Geme<strong>in</strong>degebietes soll durch E<strong>in</strong>richtungen im histori-<br />

schen Ortskern weiterh<strong>in</strong> gestärkt werden. Dieses wird durch die Dar-<br />

stellung von Gemischten Bauflächen sowie von Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen<br />

entlang <strong>der</strong> Bahnhofstraße unterstützt, denn dieser Bereich ist <strong>der</strong><br />

hauptsächliche Standort für Versorgungs-, Handels- und Dienstleistungs-<br />

e<strong>in</strong>richtungen.<br />

Weiter hat die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> auch die Funktion als Wohnort zu<br />

erfüllen. Die Identität <strong>Nordwalde</strong>s bestimmt sich durch die relativ kurzen<br />

Wege zum Ortskern bzw. zur umgebenden Landschaft. Dieses positive<br />

Kriterium soll bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deentwicklung weiterh<strong>in</strong> berücksichtigt<br />

werden. Daher s<strong>in</strong>d Arrondierungen an die Ortslage vorgesehen. Jedoch<br />

s<strong>in</strong>d hier unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Immissionen (Gewerbegebiete,<br />

landwirtschaftliche Betriebe), aus Gründen des Gewässer- und Hoch-<br />

wasserschutzes sowie aufgrund <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>in</strong> die Fläche Grenzen gesetzt.<br />

Um <strong>Nordwalde</strong> auch als Arbeitsstandort künftig attraktiv zu halten,<br />

s<strong>in</strong>d Gewerbeflächenangebote durch Erweiterungsflächen vorzusehen.<br />

Dazu soll hauptsächlich das bestehende „Industrie- und Gewerbegebiet<br />

Wolters Partner 40<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


West“ am Rande <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s auf <strong>der</strong> nördlichen Seite <strong>der</strong><br />

Bahnhofstraße erweitert werden.<br />

In <strong>der</strong> Gesamtschau ergibt sich für die Nutzungsstruktur <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

e<strong>in</strong>e kompakte und klare Glie<strong>der</strong>ung:<br />

Großräumig gesehen bef<strong>in</strong>det sich am südwestlichen Rand des Ge-<br />

me<strong>in</strong>degebietes die eigentliche Ortslage <strong>Nordwalde</strong>, die r<strong>in</strong>gförmig um-<br />

geben ist von den Bauernschaften Scheddebrock, Suttorf, Westerode,<br />

Kirchbauernschaft und Feldbauernschaft. Diese s<strong>in</strong>d geprägt von e<strong>in</strong>er<br />

landwirtschaftlichen Nutzung. Im nördlichen Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>det<br />

sich das Waldgebiet L<strong>in</strong>tels Brook bzw. Brennheide.<br />

In kle<strong>in</strong>räumiger Betrachtung lässt sich die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wie<br />

folgt aufteilen:<br />

Die Geme<strong>in</strong>deentwicklung hat sich bandartig entlang <strong>der</strong> Bahnhof-<br />

straße und Emsdettener Straße vollzogen, wobei <strong>der</strong> nördliche Bereich<br />

<strong>der</strong> Bahnhofstraße weniger <strong>in</strong>tensiv entwickelt wurde als <strong>der</strong> südliche.<br />

Charakteristisch ist <strong>der</strong> <strong>in</strong> den eigentlichen Ortskern h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragende<br />

Grünbereich nördlich des Pröbst<strong>in</strong>ghofes. Ziel ist es, diesen Übergang <strong>in</strong><br />

die Landschaft auch weiterh<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er baulichen Nutzung freizuhalten.<br />

Den eigentlichen Ortskern <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bildet <strong>der</strong> Bereich<br />

zwischen den historischen Höfen Pröbst<strong>in</strong>ghof und Bisp<strong>in</strong>ghof bzw. <strong>der</strong><br />

Abschnitt zwischen ehemaligem Fral<strong>in</strong>ggelände an <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />

bzw. ehemaligem Feuerwehrstandort an <strong>der</strong> Emsdettener Straße. Hier<br />

konzentrieren sich die Versorgungs- und Dienstleistungen, die auch wei-<br />

terh<strong>in</strong> gestärkt werden sollen.<br />

Am südlichen, nördlichen und westlichen Ortsrand bef<strong>in</strong>den sich die<br />

Gewerbestandorte. Ausnahme stellt <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit noch existierende<br />

Standort <strong>der</strong> Textilfabrik Wattendorf im Ortskern dar. Grundsätzliches<br />

Ziel ist es weiterh<strong>in</strong>, die Gewerbestandorte am Ortsrand zu konzentrie-<br />

ren, um Immissionskonflikte zu vermeiden.<br />

Die <strong>der</strong>zeitigen Sportanlagen bef<strong>in</strong>den sich an mehreren Standorten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ortslage. Wichtiges Ziel ist u.a. aus Immissionsschutzgründen, diese<br />

vorhandenen Sportanlagen zu verlagern und an e<strong>in</strong>em konfliktfreien<br />

Standort zu konzentrieren. Daher soll im Norden <strong>der</strong> Ortslage e<strong>in</strong> neuer<br />

Sportstandort entwickelt werden.<br />

Wolters Partner 41<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Die Hauptverkehrsa<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage bilden die Bahnhofstraße, die<br />

Emsdettener Straße, die Grevener Straße sowie die Felix-Fral<strong>in</strong>g-<br />

Straße/Altenberger Straße. Der vorgesehene Bau <strong>der</strong> Umgehungsstraße<br />

wird zu e<strong>in</strong>er Entlastung des Verkehrs im Ortskern führen. Der Bahnhof<br />

<strong>Nordwalde</strong> bef<strong>in</strong>det sich außerhalb des Ortskerns am westlichen Rand<br />

<strong>der</strong> Ortslage zwischen dem Industrie- und Gewerbegebiet im Westen<br />

und <strong>der</strong> Wohnbebauung im Osten.<br />

Charakteristisch für die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d die west-ost-<br />

verlaufenden Fließgewässer. Die Durchgängigkeit und ökologische Wer-<br />

tigkeit <strong>der</strong> Fließgewässer ist an e<strong>in</strong>igen Stellen e<strong>in</strong>geschränkt. Aus Grün-<br />

den <strong>der</strong> Erholung, des Gewässer- und Hochwasserschutzes sollen die<br />

noch naturnah gehaltenen Fließgewässerabschnitte und <strong>der</strong>en Uferbe-<br />

reiche nicht weiter baulich e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

Wolters Partner 42<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7 Erläuterungen zu den Darstellungen im Flächennut-<br />

zungsplan<br />

7.1 Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen<br />

7.1.1 Wohnbauflächen<br />

Die Wohnsiedlungsbereiche stellen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> bedeutendsten Größen für<br />

die Flächennutzungsplanung dar. Zum e<strong>in</strong>en erfor<strong>der</strong>n sie – neben den<br />

Gewerbeflächen – umfangreiche Flächenbereitstellungen, zum an<strong>der</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d sie für Bürger und Auswärtige e<strong>in</strong> deutliches Zeichen <strong>der</strong> zukünftig<br />

verfolgten Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de. Für <strong>Nordwalde</strong> besitzt die Wohn-<br />

flächensituation e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung, da die zukünftige E<strong>in</strong>woh-<br />

nerzahl wesentlich durch Zuwan<strong>der</strong>ungen bestimmt wird. Die Zuwande-<br />

rungen können wie<strong>der</strong>um über e<strong>in</strong> Angebot an attraktiven Wohnflä-<br />

chenangebot und <strong>der</strong> Qualität des Wohnumfeldes gesteuert werden.<br />

Geeignete Standorte für den Wohnungsbau s<strong>in</strong>d aus siedlungsstruktu-<br />

rellen und städtebaulichen Gründen sowie aufgrund <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Freiraum- und Landschaftsschutzes auf die Ortslage <strong>Nordwalde</strong> zu<br />

konzentrieren. Auch die übergeordnete Regionalplanung sieht e<strong>in</strong>e Kon-<br />

zentration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> vor. Zum an<strong>der</strong>en leitet sich dieses<br />

auch aus den Grundsätzen e<strong>in</strong>er nachhaltigen städtebaulichen Entwick-<br />

lung ab, die die Bauleitplanung gemäß § 1 Abs. 5 BauGB a.F. gewähr-<br />

leisten soll.<br />

Im Siedlungsschwerpunkt <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bündelt sich das<br />

Angebot öffentlicher und privater E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Versorgung, Bildung<br />

und Kultur, <strong>der</strong> sozialen und mediz<strong>in</strong>ischen Betreuung sowie des Sports<br />

und <strong>der</strong> Freizeitgestaltung. Durch die Zuordnung neuer Wohnbauflächen<br />

soll e<strong>in</strong>e gegenseitige Zuordnung <strong>der</strong> Dase<strong>in</strong>sgrundfunktionen mit <strong>der</strong><br />

Wohnnutzung gewährleistet werden.<br />

Die künftige bauliche Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> bewegt<br />

sich im Rahmen e<strong>in</strong>es Gesamtkonzeptes, das die Belange von Wohnen,<br />

Gewerbe, Versorgung, Geme<strong>in</strong>bedarf, Verkehr und Umwelt als Ganzes<br />

berücksichtigt. Ziel ist es, dass sich die neuen Wohnbereiche harmonisch<br />

Wolters Partner 43<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wohnentwicklungsflächen nur<br />

im Siedlungsschwerpunkt<br />

Kriterien für e<strong>in</strong>e bauliche<br />

Entwicklung


<strong>in</strong> das heutige Siedlungsgefüge e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Die Siedlungsentwicklung<br />

wird aber z.T. e<strong>in</strong>geschränkt (Bsp. Ortsumgehung im Süden <strong>der</strong> Ortsla-<br />

ge). Potentielle neue Wohnentwicklungsflächen wurden daraufh<strong>in</strong> über-<br />

prüft, ob sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kriterien<br />

� Lage im Siedlungszusammenhang<br />

� Anb<strong>in</strong>dung an das Hauptverkehrsnetz<br />

� Restriktionen (z.B. Emissionen, Gewässerauenschutz)<br />

� Konkurrierende Planungen<br />

� Verfügbarkeit<br />

für e<strong>in</strong>e Wohnnutzung geeignet s<strong>in</strong>d.<br />

Im folgenden werden die künftigen Wohnbauentwicklungsflächen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> erläutert. Hierbei werden sowohl die schon<br />

durch den <strong>der</strong>zeit noch wirksamen Flächennutzungsplan von 1980 dar-<br />

gestellten Wohnbauflächen, die bis heute nicht durch e<strong>in</strong>e Wohnbebau-<br />

ung <strong>in</strong> Anspruch genommen wurden, als auch die vorgeschlagenen<br />

Wohnbauentwicklungsflächen berücksichtigt.<br />

An dieser Stelle sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass für die Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> Freiflächen durch e<strong>in</strong>e künftige Bebauung im Rahmen <strong>der</strong> Bauleitpla-<br />

nung die Festlegung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>-<br />

lich ist. Zur Berücksichtigung <strong>der</strong> ökologischen Belange im S<strong>in</strong>ne des § 1<br />

a BauGB a. F. sowie § 18 ff. des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG)<br />

ist daher e<strong>in</strong>e Umwelterheblichkeitsprüfung (UEP)* für alle neu darge-<br />

stellten Bauflächen erstellt worden, die die natürlichen Gegebenheiten<br />

<strong>der</strong> Bauflächen untersucht, die E<strong>in</strong>griffs<strong>in</strong>tensität abschätzt und Maß-<br />

nahmen zum E<strong>in</strong>griffsausgleich vorschlägt. Zu den jeweiligen Entwick-<br />

lungsflächen wird im folgenden e<strong>in</strong>e kurze Zusammenfassung <strong>der</strong> öko-<br />

logischen Bewertung erfolgen.<br />

Im Anschluss an dieses Kapitel ist e<strong>in</strong>e Flächenbilanz zu den Wohn-<br />

bauflächen angeführt.<br />

Wolters Partner 44<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Wohnbaufläche „Westlich Hohlweg/Mühlenweg“ (7,2 ha)<br />

Westlich des Hohlweges und des Mühlenweges ist im Anschluss an die<br />

bestehende straßenbegleitende Wohnbebauung e<strong>in</strong>e Wohnarrondie-<br />

rungsfläche von 7,2 ha vorgesehen. Sie fügt sich an die bestehenden<br />

Siedlungsstrukturen an und ist daher für e<strong>in</strong>e Wohnentwicklung prädes-<br />

t<strong>in</strong>iert. Die Arrondierungsfläche grenzt im Osten an die Gartengrundstü-<br />

cke <strong>der</strong> straßenbegleitenden Wohnbebauung des Hohlweges bzw.<br />

Mühlenweges und im Westen mit ausreichendem Abstand an die natür-<br />

liche Grenze e<strong>in</strong>es Bachlaufes. Zwischen <strong>der</strong> südlich vorhandenen Wohn-<br />

siedlung und <strong>der</strong> Arrondierungsfläche ist e<strong>in</strong> breiter Grünstreifen vorge-<br />

sehen, <strong>der</strong> den Kirchlarbach <strong>in</strong>tegriert. Anknüpfungspunkte an das be-<br />

stehende Verkehrsnetz s<strong>in</strong>d die Wilhelmstraße und die Feldstraße im<br />

Osten, sowie die Bahnhofstraße im Süden.<br />

Die Wohnbaufläche grenzt an e<strong>in</strong>en im Westen bef<strong>in</strong>dlichen Fußball-<br />

platz. Die Fläche ist <strong>der</strong>zeit angepachtet worden. Da jedoch vorgesehen<br />

ist, e<strong>in</strong> Sportareal im Nordosten <strong>der</strong> Ortslage zu schaffen (s. a.<br />

Kap. 7.7.3), kann die Sportnutzung an dieser Stelle aufgegeben, verla-<br />

gert und Immissionskonflikte damit ausgeräumt werden.<br />

Zu den bestehenden Fließgewässern ist aus Gründen des Gewässerau-<br />

enschutzes und e<strong>in</strong>er Freiraumvernetzung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand<br />

e<strong>in</strong>zuhalten (s. a. Kap. 7.8). Die Wohnarrondierungsfläche wird im Flä-<br />

chennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Aus Sicht von Natur und Landschaft kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />

zugeführt werden, da überwiegend nachrangige bis mittlere Wertigkei-<br />

ten <strong>der</strong> Schutzgüter vorliegen. Zu achten ist auf e<strong>in</strong>e qualitativ hochwer-<br />

tige E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die westlich angrenzende freie Landschaft, hierfür<br />

sollte <strong>der</strong> bereits bestehende Gehölzstreifen im Westen genutzt und süd-<br />

lich des Wirtschaftswegs ergänzt werden. E<strong>in</strong> attraktiver Ortse<strong>in</strong>gangs-<br />

bereich kann zudem mit <strong>der</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Baumreihe an <strong>der</strong> Verlänge-<br />

rung Wilhelmstraße erzielt werden.<br />

Zudem ist darauf zu achten, dass mit <strong>der</strong> Bebauung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong><br />

Abstand zur südlich angrenzenden Restwaldparzelle e<strong>in</strong>gehalten wird.<br />

Als plangebietsnahe externe Ausgleichsfläche bietet sich e<strong>in</strong>e Aufwer-<br />

tung <strong>der</strong> Gewässerumfeldstrukturen am Langemeersbarch bzw. se<strong>in</strong>em<br />

Zulauf an. Hier s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Umwandlung von Acker <strong>in</strong> Grünland und die<br />

Entwicklung von Feuchtbereichen s<strong>in</strong>nvolle Maßnahmen.*<br />

Wolters Partner 45<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Wohnbaufläche „Westlich Feldstraße“ (0,7 ha)<br />

Westlich <strong>der</strong> Feldstraße ist im nördlichen Anschluss an die Wohnerwei-<br />

terungsfläche Hohlweg/Mühlenweg e<strong>in</strong>e Wohnarrondierungsfläche von<br />

e<strong>in</strong>er straßenbegleitenden Bautiefe vorgesehen. Der Bereich östlich <strong>der</strong><br />

Feldstraße ist bereits straßenbegleitend bebaut. Da <strong>der</strong> Bereich bereits<br />

erschlossen ist, bietet es sich an, diesen 0,7 ha großen Bereich auch als<br />

Wohnbaufläche darzustellen. Restriktionen s<strong>in</strong>d nicht vorhanden.<br />

Die bestehende Siedlung im Bereich <strong>der</strong> Feldstraße/Dömerstiege ist im<br />

wirksamen Flächennutzungsplan nicht als Wohnbaufläche dargestellt.<br />

Um den Anwohnern e<strong>in</strong>en gewissen Entwicklungsspielraum zu ermögli-<br />

chen und um zum Ausdruck zu br<strong>in</strong>gen, dass es sich hier um e<strong>in</strong>e histo-<br />

risch gewachsene Siedlung mit e<strong>in</strong>igem Gewicht handelt, ist dieser Be-<br />

reich nun als Wohnbaufläche dargestellt worden. E<strong>in</strong>e weitere bauliche<br />

Ausdehnung dieses Bereiches Richtung Süden zum Langemeersbach<br />

wird aus städtebaulicher Sicht, aus ökologischen Gründen und von Sei-<br />

ten <strong>der</strong> Landesplanung (ke<strong>in</strong>e übermäßige Verdichtung) abgelehnt, so<br />

dass e<strong>in</strong>e über den Bestand h<strong>in</strong>ausgehende Darstellung von Wohnbau-<br />

fläche nicht erfolgt. Weiter ist es grundsätzlich Ziel, die unbebauten<br />

Fließgewässerbereiche von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten. Daher ist dieser<br />

Bereich bis zum Langemeersbach als Fläche für Maßnahmen zum Schutz,<br />

zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt<br />

(s. a. Kap. 7.10).<br />

Die <strong>der</strong>zeit als Grünland bewirtschaftete Fläche westlich <strong>der</strong> Feldstraße<br />

weist überwiegend e<strong>in</strong>e mittlere ökologische Wertigkeit auf, so dass<br />

e<strong>in</strong>er Bebauung aus Sicht von Natur und Landschaft zugestimmt werden<br />

kann. Um den ländlichen Charakter dieser Siedlung zu erhalten und ei-<br />

nen homogenen Übergang <strong>in</strong> den Freiraum zu erzielen, sollten bei e<strong>in</strong>er<br />

Inanspruchnahme die Obstbäume, die <strong>der</strong>zeit die Feldstraße säumen,<br />

möglichst erhalten bzw. durch Neuanpflanzungen ergänzt werden. Zu-<br />

sätzlich wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>grünung <strong>der</strong> neu entstehenden Bebauung <strong>in</strong> die<br />

westlich angrenzende Landschaft erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Auch für diese Fläche bietet es sich aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähe an,<br />

den erfor<strong>der</strong>lichen externen Ausgleich <strong>in</strong> das Umfeld des Langemeersba-<br />

ches zu realisieren.*<br />

Wolters Partner 46<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Wohnbaufläche „Östlich Sievertskamp“ (1,3 ha)<br />

Südlich <strong>der</strong> ehemals landwirtschaftlich genutzten Hofstelle „Klei-<br />

mann“ ist entlang <strong>der</strong> Straße „Sievertskamp“ beidseitig Wohnbauent-<br />

wicklungsfläche dargestellt. Die Wohnbaufläche westlich <strong>der</strong> Straße<br />

„Sievertskamp“ ist bereits rechtsverb<strong>in</strong>dlich überplant. Die Grundstücke<br />

s<strong>in</strong>d zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt noch nicht bebaut, aber bereits alle ver-<br />

kauft. Daher stellt die Fläche östlich <strong>der</strong> Straße „Sievertskamp“ mit e<strong>in</strong>er<br />

Größe von 1,3 ha die langfristige Wohnentwicklungsfläche dar. Die Er-<br />

schließung kann über die Straße „Sievertskamp“ erfolgen. Die Fläche ist<br />

nach Osten nicht weiter ausgedehnt worden, um e<strong>in</strong>en ausreichenden<br />

Abstand zum vorhandenen Wald e<strong>in</strong>zuhalten und dem städtebaulichen<br />

Ziel e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> den Ortskern here<strong>in</strong>ragenden Grünbereiches nördlich des<br />

Pröbst<strong>in</strong>ghofes nicht zu wi<strong>der</strong>sprechen.<br />

Aus Sicht von Natur und Landschaft kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />

zugeführt werden. Das im Norden gelegene Kulturdenkmal sollte dabei<br />

erhalten werden. E<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand zur östlich gelegenen Wald-<br />

fläche wird mit <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Darstellung e<strong>in</strong>gehalten, dennoch sollten<br />

im östlichen Randbereich E<strong>in</strong>grünungen erfolgen, um potentielle Bee<strong>in</strong>-<br />

trächtigungen des Waldes zu vermeiden. Als externer Ausgleichsflächen-<br />

suchraum bietet sich auch hier aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähe die Lange-<br />

meersbachnie<strong>der</strong>ung an.*<br />

Wohnbaufläche „Nördlich Dömerstiege“ (2,3 ha)<br />

Nördlich des Ortskernes ist im Anschluss an die bestehende Wohn-<br />

siedlung „Dömerstiege“ e<strong>in</strong>e Wohnarrondierungsfläche von 2,3 ha Grö-<br />

ße vorgesehen. Die Fläche grenzt im Süden an die Straße „Dömerstie-<br />

ge“, die <strong>in</strong> diesem Bereich bereits fast vollständig beidseitig bebaut ist.<br />

Im Westen und Osten f<strong>in</strong>det die Arrondierungsfläche ihre natürliche Be-<br />

grenzung durch e<strong>in</strong> jeweils vorhandenes Fließgewässer, zu denen e<strong>in</strong><br />

ausreichen<strong>der</strong> baulicher Abstand e<strong>in</strong>zuhalten ist (s. a. Kap. 7.8). Die<br />

nördliche Begrenzung wird durch den bereits bestehenden Siedlungs-<br />

rand im Osten vorgegeben. Die Erschließung <strong>der</strong> Wohnbauentwick-<br />

lungsfläche kann von Süden über die Straße „Dömerstiege“ erfolgen.<br />

In Richtung Norden ist e<strong>in</strong>e Wohnbauentwicklungsrichtung für die<br />

langfristige Zukunft vorgesehen, allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennutzungs-<br />

Wolters Partner 47<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


plan dargestellt, da e<strong>in</strong>e weitere Siedlungsentwicklung <strong>in</strong> die freie Land-<br />

schaft momentan nicht erfor<strong>der</strong>lich ist. Im Anhang zu diesem Bericht ist<br />

diese Wohnentwicklungsrichtung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Übersichtsplanes als Pfeil<br />

dargestellt (s. Anhang). E<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> diese Richtung wird nur<br />

dann <strong>in</strong> Anspruch genommen, wenn sich die Geme<strong>in</strong>deentwicklung im<br />

Geltungszeitraum des Flächennutzungsplanes extrem dynamisch dar-<br />

stellen sollte. Der Flächennutzungsplan stellt diese Fläche weiterh<strong>in</strong> als<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche dar. Um jedoch im Falle e<strong>in</strong>er dynami-<br />

schen Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> schnell mit e<strong>in</strong>er Flächen-<br />

nutzungsplan-Än<strong>der</strong>ung reagieren zu können, wird bereits jetzt gebeten,<br />

im Beteiligungsverfahren zu dieser Wohnentwicklungsrichtung Stellung<br />

zu nehmen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> bestehenden, als ökologisch nachrangig zu bewertenden<br />

Nutzungsverhältnisse (Ackerflächen) kann die Fläche e<strong>in</strong>er Bebauung<br />

zugeführt werden. Erfor<strong>der</strong>lich wird aufgrund <strong>der</strong> Randlage e<strong>in</strong>e dichte<br />

E<strong>in</strong>grünung aus bodenständigen Gehölzen zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die angren-<br />

zende Landschaft. Bee<strong>in</strong>trächtigungen des westlich verlaufenden Ge-<br />

wässers s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en ausreichend breiten Pufferstreifen zu vermei-<br />

den. Innerhalb dieses Streifens ist e<strong>in</strong>e Anpflanzung zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des<br />

Baugebiets <strong>in</strong> westliche Richtung denkbar. Als externe Ausgleichsmaß-<br />

nahmen s<strong>in</strong>d sowohl Aufwertungsmaßnahmen an den Gewässern bzw.<br />

auf den Ackerflächen <strong>der</strong> nahen Umgebung denkbar, s<strong>in</strong>nvoll ist aber<br />

ebenso e<strong>in</strong>e räumlich weitere Verlagerung <strong>der</strong> Ausgleichsflächen <strong>in</strong> ei-<br />

nen Maßnahmenkomplex im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Öko-Pools.*<br />

Wohnbaufläche „Westlich Am Tümpel“ (5,7 ha)<br />

Im westlichen Anschluss an die bestehende Wohnsiedlung „Dö-<br />

merstiege“ ist e<strong>in</strong>e Wohnerweiterungsfläche von 5,7 ha vorgesehen. Die<br />

Fläche grenzt südlich an die Straße „Dömerstiege“, im Osten an die<br />

bestehende Wohnsiedlung „Dömerstiege“ und f<strong>in</strong>det im Westen e<strong>in</strong>e<br />

Begrenzung, die den von Bebauung freizuhaltenden <strong>in</strong> den Ortskern<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragenden Grünbereich berücksichtigt.<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung an das vorhandene Erschließungsnetz kann über die<br />

Straße „Dömerstiege“ im Norden, über die Straße „Am Tümpel“ sowie<br />

über die „Amtmann-Daniel-Straße“ im Osten erfolgen.<br />

Wolters Partner 48<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Der Langemeersbach im Norden entlang <strong>der</strong> Straße „Dömerstiege“<br />

sowie im westlichen Bereich ist aus Gründen des Gewässer- und Hoch-<br />

wasserschutzes von e<strong>in</strong>er baulichen Nutzung freizuhalten.<br />

Das Plangebiet wird von e<strong>in</strong>em Wirtschaftsweg <strong>in</strong> zwei Teilbereiche<br />

getrennt. Den nördlichen Bereich dom<strong>in</strong>ieren weitläufige Ackerflächen,<br />

ergänzt von e<strong>in</strong>em zentral verlaufenden Gehölzstreifen und e<strong>in</strong>er jungen<br />

Obstwiese am Siedlungsrand. Im Gegensatz zum nördlichen Teilbereich<br />

dom<strong>in</strong>iert im Süden e<strong>in</strong>e Grünlandnutzung mit e<strong>in</strong>gestreuten Heckenzü-<br />

gen und E<strong>in</strong>zelbäumen. Die Schutzgüter weisen überwiegend e<strong>in</strong>e nach-<br />

rangige, teilweise jedoch auch hohe ökologische Wertigkeit auf. Insbe-<br />

son<strong>der</strong>e <strong>der</strong> südliche Teilbereich grenzt unmittelbar an e<strong>in</strong>en aus ökolo-<br />

gischer als auch landschaftsästhetischer Sicht wertvollen, von Waldflä-<br />

chen und Grünland unterschiedlicher Nutzungs<strong>in</strong>tensität geprägten<br />

Grünkeil, <strong>der</strong> bis <strong>in</strong> den besiedelten Bereich <strong>Nordwalde</strong>s h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragt. E<strong>in</strong>e<br />

bauliche Inanspruchnahme <strong>der</strong> Fläche ist daher nur unter Berücksichti-<br />

gung <strong>der</strong> landschaftlichen Qualität des Umfeld durchzuführen. E<strong>in</strong> mög-<br />

lichst fließen<strong>der</strong> Übergang <strong>der</strong> Bebauung <strong>in</strong> die Landschaft ist zu sichern,<br />

zu dem <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> zentralen Heckenzüge und <strong>der</strong> Kopfweidenreihe<br />

beiträgt und <strong>der</strong> durch weitere Gehölzpflanzungen <strong>in</strong> den Randbereichen<br />

als auch entlang des Wirtschaftswegs erzielt werden kann. Hiermit wird<br />

gleichzeitig e<strong>in</strong>e an diesem Ortsrand wichtige Durchgrünung und Auf-<br />

lockerung <strong>der</strong> zukünftigen Bebauung erzielt. Darüberh<strong>in</strong>aus ist mit <strong>der</strong><br />

neuen Bebauung e<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Abstand zur südlich angrenzenden<br />

Waldfläche e<strong>in</strong>zuhalten. Da mit <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es Wohngebiets e<strong>in</strong><br />

landschaftlich wertvoller Bereich beansprucht wird, sollten plangebiet-<br />

sexterne Maßnahmen zielgerichtet e<strong>in</strong>e Aufwertung des nahen Land-<br />

schafts(bild)raums verfolgen. Hierzu gehören ergänzende Gehölzpflan-<br />

zungen, Maßnahmen im Bereich des Langemeersbachs und Ersatz des<br />

Grünlands durch Umwandlung von Ackerflächen.*<br />

Wohnbaufläche „Am Sportplatz“ (3,2 ha)<br />

Die bestehenden Sport- und Tennisplätze an <strong>der</strong> Straße „Wallgra-<br />

ben/Mühlenweg“ werden langfristig zugunsten e<strong>in</strong>er Wohnbauflächen-<br />

entwicklung bzw. e<strong>in</strong>er Gemischten Bauflächenentwicklung überplant.<br />

Aufgrund des Planungszieles, die bestehenden Sportanlagen an e<strong>in</strong>em<br />

Wolters Partner 49<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Standort zu konzentrieren (s. a. Kap. 7.7.3), steht dieser Bereich mittel-<br />

bis langfristig zur Disposition. Entlang <strong>der</strong> Straße „Mühlenweg“ ist da-<br />

her e<strong>in</strong>e 3,2 ha große Wohnbaufläche dargestellt. Diese überplant den<br />

südlichen Sportplatz sowie die bestehenden Tennisanlagen. Der südlich<br />

angrenzende, bislang gewerblich genutzte Bereich im Gewerbegebiet<br />

Sandstiege wird <strong>in</strong> Teilen <strong>in</strong> die Wohnbaufläche <strong>in</strong>tegriert, da die hier<br />

ansässige Gewerbefirma ihren Standort aufgegeben hat. Die möglichen<br />

Immissionskonflikte durch das angrenzende Gewerbegebiet Sandstiege<br />

bzw. den angrenzenden E<strong>in</strong>zelhandelsstandort s<strong>in</strong>d im Zuge <strong>der</strong> ver-<br />

b<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen. Im Flächennutzungsplan<br />

ist diese Wohnbaufläche daher umgrenzt als „Fläche für Nutzungsbe-<br />

schränkungen o<strong>der</strong> für Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Um-<br />

welte<strong>in</strong>wirkungen im S<strong>in</strong>ne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“. Da<br />

dieser Wohnentwicklungsbereich bereits durch die bisherige Sport- und<br />

Gewerbenutzung versiegelt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />

Wohnbaufläche „NBS“ (1,5 ha)<br />

Nördlich <strong>der</strong> Bahnhofstraße bef<strong>in</strong>det sich nahe des Ortskerns <strong>der</strong> Sitz<br />

<strong>der</strong> Fa. Wattendorff/Nordwal<strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei (NBS), die schon<br />

lange Zeit ihren Sitz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de hat. Die dynamische E<strong>in</strong>wohner-<br />

entwicklung <strong>der</strong> Vergangenheit führte dazu, dass die Wohnbebauung<br />

die Textilfabriken am ehemaligen Ortsrand übersprang und sich weiter<br />

Richtung Westen ausdehnte.<br />

Heute fügt sich die gewerbliche Nutzung dieses Gewerbestandortes<br />

nicht mehr <strong>in</strong> das von Wohnbebauung umgebene Umfeld e<strong>in</strong>. Daher ist<br />

es langfristiges Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, diesen Standort e<strong>in</strong>er Wohnbebauung<br />

zuzuführen bzw. den straßenbegleitenden Bereich als gemischte Nut-<br />

zungsstruktur zu entwickeln und dadurch ortskernnah Wohnraum zu<br />

schaffen. Aufgrund <strong>der</strong> Nähe zum Ortskern und den Versorgungse<strong>in</strong>rich-<br />

tungen wie auch zum nördlich angrenzenden Freiraum bietet sich <strong>der</strong><br />

Standort <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für altengerechtes Wohnen an, denn dieses ist<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige <strong>in</strong> absehbarer Zeit zur Verfügung stehende ortskernnahe<br />

Wohnentwicklungsbereich.<br />

Die Erschließung dieses Bereiches kann von <strong>der</strong> Bahnhofstraße erfol-<br />

Wolters Partner 50<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


gen. Im städtebaulichen Rahmenplan für den Ortskern aus dem Jahr<br />

1991 ist dieser Bereich ebenfalls als Wohnentwicklungsfläche vorge-<br />

schlagen worden, allerd<strong>in</strong>gs ist für den nördlichen Bereich dieser Fläche<br />

e<strong>in</strong>e öffentliche Grünfläche vorgesehen worden, um e<strong>in</strong>en attraktiven<br />

Übergang zum Freiraum zu entwickeln und den Uferbereich des Kirch-<br />

larbaches von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten. Die Dimension und Ausfor-<br />

mung e<strong>in</strong>er solchen öffentlichen Grünfläche mit e<strong>in</strong>er Nutzungskonzep-<br />

tion ist im Rahmen e<strong>in</strong>er detaillierten Gesamtplanung zu prüfen. Sie ist<br />

im Flächennutzungsplan lediglich als l<strong>in</strong>eares Verb<strong>in</strong>dungsband ange-<br />

deutet.<br />

Wohnbaufläche „Bisp<strong>in</strong>ghof“ (0,6 ha)<br />

Der ehemalige Bisp<strong>in</strong>ghof am östlichen Rand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />

ist e<strong>in</strong> von Gräften umgebener Hof. Hier bef<strong>in</strong>det sich die Kirche <strong>der</strong><br />

Evangelischen Kirchengeme<strong>in</strong>de. Der Inselbereich wie auch <strong>der</strong> südlich<br />

angrenzende Bereich an <strong>der</strong> Bisp<strong>in</strong>gallee bieten noch Entwicklungsspiel-<br />

raum. Bislang war dieser Bereich im wirksamen Flächennutzungsplan für<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>bedarfsnutzung vorgesehen. Diese Nutzungsform ersche<strong>in</strong>t<br />

heute nicht mehr nötig. Daher ist <strong>der</strong> –fast unbebaute- Bereich nunmehr<br />

als Wohnbaufläche dargestellt. Für den Bereich <strong>der</strong> Insellage des<br />

Bisp<strong>in</strong>ghofes ist im Jahr 2003 e<strong>in</strong> städtebaulicher Wettbewerb durchge-<br />

führt worden. Die Auslobung gab als Ziel vor, hier e<strong>in</strong>e Wohnbauent-<br />

wicklung vorzusehen.<br />

Wolters Partner 51<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.1.2 Gemischte Bauflächen<br />

Als Gemischte Bauflächen stellt <strong>der</strong> Flächennutzungsplan die städte-<br />

baulich s<strong>in</strong>nvollen Standorte für E<strong>in</strong>zelhandels- und Dienstleistungsbe-<br />

trieben, e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> das Wohnen nicht störenden kle<strong>in</strong>gewerbli-<br />

chen Nutzungen dar. Mit <strong>der</strong> Ausweisung von gemischten Bauflächen<br />

soll das geregelte Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wohnfunktion mit Versorgungs-<br />

e<strong>in</strong>richtungen (E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe, Geschäfts-, Büro- und Verwal-<br />

tungsgebäude, Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen sowie Gaststätten) ermög-<br />

licht werden.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Differenzierung <strong>der</strong> gemischten Bauflächen, z.B. <strong>in</strong> Kern-<br />

o<strong>der</strong> Mischgebiete ist nicht erfolgt, da <strong>der</strong> Flächennutzungsplan vorbe-<br />

reitenden Charakter hat und für die Bebauungsplanung noch deutliche<br />

Entwicklungsspielräume lassen soll. Zum an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d alle Bereiche <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> bereits mit rechtswirksamen Bebauungsplänen<br />

überplant. Dadurch kann e<strong>in</strong>e städtebaulich unerwünschte Ansiedlung<br />

von großflächigem E<strong>in</strong>zelhandel kontrolliert werden. Gemischte Bauflä-<br />

chen mit Entwicklungspotential s<strong>in</strong>d an folgenden Stellen im Flächen-<br />

nutzungsplan dargestellt:<br />

Gemischte Baufläche „NBS“ (0,6 ha)<br />

Nördlich <strong>der</strong> Bahnhofstraße bef<strong>in</strong>det nahe des Ortskerns <strong>der</strong> Sitz <strong>der</strong><br />

Fa. Wattendorf /Nordwal<strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei (NBS). Die gewerbliche<br />

Nutzung fügt sich nicht mehr <strong>in</strong> das Umfeld e<strong>in</strong>. Daher ist es langfristi-<br />

ges Ziel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, diesen Standort sowohl e<strong>in</strong>er Wohnbebauung<br />

zuzuführen als auch den straßenbegleitenden Bereich mit e<strong>in</strong>er gemisch-<br />

ten Nutzungsstruktur zu entwickeln. Die Bahnhofstraße ist – <strong>in</strong>sbesonde-<br />

re im Ortskernbereich – durch e<strong>in</strong>e gemischte Struktur gekennzeichnet.<br />

Daher ist auch dieser ortskernnahe Bereich straßenbegleitend als ge-<br />

mischte Baufläche dargestellt. Da dieser Bereich bereits durch die ge-<br />

werbliche Nutzung vorgeprägt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />

Wolters Partner 52<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Gemischte Baufläche „Am alten Sportplatz“ (1,9 ha)<br />

Die bestehenden Sport- und Tennisplätze an <strong>der</strong> Straße „Wallgra-<br />

ben/Mühlenweg“ werden langfristig zugunsten e<strong>in</strong>er Wohnbauflächen-<br />

bzw. Gemischten Bauflächenentwicklung überplant.<br />

Aufgrund des Planungszieles, die bestehenden Sportanlagen an e<strong>in</strong>em<br />

Standort zu konzentrieren (s. a. Kap. 7.7.3), steht entlang <strong>der</strong> Straße<br />

„Wallgraben“ daher e<strong>in</strong> großer Bereich für e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Nutzungsstruk-<br />

tur zur Disposition. Östlich <strong>der</strong> Straße „Wallgraben“ wird e<strong>in</strong>e 1,9 ha<br />

große gemischte Baufläche vorgehalten. Diese überplant den gesamten<br />

Bereich <strong>der</strong> Kampfbahn. Angedacht ist hier die Ansiedlung von Hand-<br />

werksbetrieben <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Handwerkerhofes. Die bestehende Park-<br />

anlage bleibt h<strong>in</strong>gegen bestehen. Da dieser Bereich bereits durch die<br />

<strong>der</strong>zeitige Sportnutzung versiegelt ist, trifft die Umwelterheblichkeits-<br />

prüfung hierzu ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />

Gemischte Baufläche „Tennisplätze Emsdettener Straße“ (0,7<br />

ha)<br />

An <strong>der</strong> Emsdettener Straße <strong>in</strong> Höhe des Gewerbegebietes Denkerstiege<br />

ist <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e Tennisanlage vorhanden. Dieser Bereich <strong>der</strong> Tennisanlage<br />

wird im Flächennutzungsplan nunmehr als gemischte Baufläche darge-<br />

stellt, um hier langfristig die Möglichkeit zu bekommen, die gemischte<br />

Struktur entlang <strong>der</strong> Emsdettener Straße fortzuführen. Die Tennisanlage<br />

kann <strong>in</strong> das geplante Sportareal nördlich des Gewerbegebietes Denker-<br />

stiege verlagert werden. Da dieser Bereich bereits durch die <strong>der</strong>zeitige<br />

Nutzung vorgeprägt ist, trifft die Umwelterheblichkeitsprüfung hierzu<br />

ke<strong>in</strong>e Aussagen.<br />

Wolters Partner 53<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.1.3 Flächenbilanz Wohnbauflächen und Gemischte Bauflä-<br />

chen<br />

Insgesamt werden im Flächennutzungsplan rund 26 ha zukünftige<br />

Wohnbau- bzw. Gemischte Bau- Entwicklungsflächen dargestellt.<br />

Hierbei handelt es sich hauptsächlich klassischerweise um Flächen, die<br />

<strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan zuvor als landwirtschaftliche Fläche, Wald<br />

o<strong>der</strong> Grünfläche dargestellt hat. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage Nord-<br />

walde auch Bereiche, die zwar schon als genutzter Bereich/Baufläche<br />

dargestellt waren (jedoch nicht als Wohnbaufläche o<strong>der</strong> Gemischte Bau-<br />

fläche) für die nunmehr zukünftig e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Nutzung vorgesehen ist<br />

(Bsp. Firmenstandort Wattendorf, Sportplatz, Bisp<strong>in</strong>ghof). Diese Berei-<br />

che, wo absehbar ist, dass sie für e<strong>in</strong>e Wohnbau- bzw. Gemischte Bau-<br />

Entwicklung zur Verfügung stehen, werden als Entwicklungsflächen<br />

gewertet. An<strong>der</strong>e Bereiche, die (wie beispielsweise Siedlung Feldstra-<br />

ße/Dömerstiege) bislang als Landwirtschaftliche Fläche dargestellt waren<br />

und nunmehr als Wohnbaufläche dargestellt werden, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e poten-<br />

tiellen Entwicklungsflächen, da sie bereits heute zum überwiegenden<br />

Teil bebaut s<strong>in</strong>d.<br />

Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent-<br />

wicklungsflächen für e<strong>in</strong>e Wohnnutzung bzw. Gemischte Nutzungsstruk-<br />

tur:<br />

Wolters Partner 54<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Potentielle Entwicklungsflächen (Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen)<br />

Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />

wirksamen FNP<br />

„Westlich<br />

Hohlweg/Mühlenweg"<br />

Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westlich Feldstraße“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Östlich Sievertskamp“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Nördlich Dömerstiege“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westlich Am Tümpel“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Am Sportplatz“ Grünfläche bzw.<br />

Gewerbliche Baufläche<br />

Flächendarstellung<br />

im neuen FNP<br />

Wolters Partner 55<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Flächengröße<br />

Wohnbaufläche 7,2 ha<br />

Wohnbaufläche 0,7 ha<br />

Wohnbaufläche 1,3 ha<br />

Wohnbaufläche 2,2 ha<br />

Wohnbaufläche 5,7 ha<br />

Wohnbaufläche 3,2 ha<br />

„NBS“ Gewerbliche Baufläche Wohnbaufläche 1,5 ha<br />

„Bisp<strong>in</strong>ghof“ Geme<strong>in</strong>bedarfs-<br />

fläche<br />

„NBS“ Gewerbliche Baufläche Gemischte<br />

Wohnbaufläche 0,6 ha<br />

Baufläche<br />

„Am Sportplatz“ Grünfläche Gemischte<br />

„Tennisplätze<br />

Emsdettener Straße“<br />

Grünfläche<br />

Zweckbestimmung<br />

Tennisplätze<br />

Baufläche<br />

Gemischte<br />

Baufläche<br />

0,6 ha<br />

1,9 ha<br />

0,7 ha<br />

Entwicklungsfläche gesamt 25,6 ha<br />

Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenord-<br />

nung von rund 26 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen nach <strong>der</strong>-<br />

zeit wirksamem Flächennutzungsplan (s. Kap. 5.5.3). Die Reservenflä-<br />

chen bleiben alle bestehen, da ke<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Reserveflächen im Flächennut-<br />

zungsplan-Entwurf gestrichen wurde.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit 6,60 ha an Bauflächenreserven (Stand Januar<br />

2005) vorhanden. Hiervon s<strong>in</strong>d 6,30 ha als verhandelbare Reserven zu<br />

werten. Ihre Mobilisierung ist weiterh<strong>in</strong> städtebauliche Zielsetzung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de und während <strong>der</strong> Geltungsdauer des Flächennutzungsplanes


absehbar. Das bedeutet, dass <strong>in</strong>sgesamt 31,9 ha Baufläche zur Verfü-<br />

gung stehen. Im Kapitel 4.4.2 bzw. 7.1 ist e<strong>in</strong> Wohnbauflächenbedarf bis<br />

zum Jahr 2020 von 29 ha aufgezeigt worden. Das bedeutet, dass <strong>der</strong><br />

Wohnbauflächenbedarf durch die zukünftig zur Verfügung stehenden<br />

Bauflächen gedeckt wird.<br />

Für die Wohnbauflächen und Gemischten Bauflächen ergibt sich auf<br />

Grundlage des ermittelten Flächenbedarfs, <strong>der</strong> vorhandenen Flächenre-<br />

serven sowie <strong>der</strong> vorgenommenen Rücknahmen und Neudarstellungen<br />

folgende Flächenbilanz:<br />

Wohnbauflächen und Gemischte Bauflächen Umfang<br />

Flächenreserven (verhandelbar) 6,30 ha<br />

Vorgesehene Rücknahmen (<strong>der</strong> Flächenreserven) -0,00 ha<br />

Vorgesehene Neudarstellungen 25,60 ha<br />

Vorhandenes Flächenangebot 31,90 ha<br />

Wohnbauflächenbedarf 29,00 ha<br />

Flächenbilanz +2,90 ha<br />

Es sei an dieser Stelle darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass die errechnete Wohn-<br />

flächennachfrage nicht nur <strong>in</strong> neue Wohnbauflächennachfrage umzu-<br />

wandeln ist, son<strong>der</strong>n soll neben Neubauvorhaben auch durch Nachver-<br />

dichtung und Nutzung des Altbestandes gedeckt werden. Die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

„alten“ Bebauungsplänen festgesetzte niedrige Geschossflächenzahl<br />

und damit Ausdruck <strong>der</strong> Baudichte, ist nicht mehr marktgerecht, da<br />

umfangreiche Gärten für die Eigenversorgung längst überflüssig gewor-<br />

den s<strong>in</strong>d. Die Bewohner solcher Siedlungen haben z.T. mittlerweile e<strong>in</strong><br />

Alter erreicht, <strong>in</strong> dem sie die großen Grundstücke nicht mehr unterhalten<br />

können. Hier kann <strong>der</strong> Bedarf daher ggf. auch durch Nachverdichtung –<br />

soweit städtebaulich verträglich – gedeckt werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus ist unbestimmt, ob es <strong>in</strong> Zukunft nicht s<strong>in</strong>nvoll und<br />

möglich ist, vorhandene Wohngebäude so umzubauen, dass bedarfsge-<br />

rechte, kle<strong>in</strong>ere Wohne<strong>in</strong>heiten entstehen.<br />

Insgesamt geht die Wohnbauflächenermittlung von dem städtebaulich<br />

ungünstigen Fall aus, dass <strong>der</strong> gesamte Wohnflächenbedarf durch Neu-<br />

Wolters Partner 56<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


au gedeckt wird. Tatsächlich wird <strong>in</strong> Zukunft <strong>der</strong> Gebrauchtimmobi-<br />

lienmarkt e<strong>in</strong>e größere Rolle spielen, so dass durch Leerstandsnutzung<br />

auch Bedarf an Wohnfläche gedeckt werden kann. Da es hierzu jedoch<br />

ke<strong>in</strong>erlei verlässliche Prognosen gibt und auch die räumliche Zuordnung<br />

potentieller Leerstände mangels entsprechen<strong>der</strong> Erhebung nicht möglich<br />

ist, wird vorerst <strong>der</strong> gesamte Wohnflächenbedarf als Neubauflächenbe-<br />

darf dargestellt. Dies darf nicht darüber h<strong>in</strong>weg täuschen, dass die Ver-<br />

meidung von Leerständen im Bestand vorrangige Aufgabe <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>-<br />

deentwicklung se<strong>in</strong> muss.<br />

Wolters Partner 57<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.2 Gewerbliche Bauflächen<br />

7.2.1 Gewerbliche Bauflächen<br />

Die Bereitstellung von Arbeitsplätzen für die ortsansässige Bevölke-<br />

rung und die Sicherung <strong>der</strong> Entwicklungsmöglichkeiten vorhandener Be-<br />

triebe gehört heute zu den wesentlichen Zielen künftiger Planung. Ge-<br />

werbeplanung ist vor allem e<strong>in</strong>e Angebotsplanung mit dem Ziel, günsti-<br />

ge Standortbed<strong>in</strong>gungen und somit auch attraktive Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Unternehmen zu schaffen.<br />

Für den Gewerbeflächenbedarf e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de spielen neben regiona-<br />

len und überregionalen Bed<strong>in</strong>gungen (Standortgunst e<strong>in</strong>er gesamten Re-<br />

gion, allgeme<strong>in</strong>e Wirtschaftslage) auch lokale E<strong>in</strong>flussfaktoren e<strong>in</strong>e Rolle<br />

(Standortgunst, Flächenangebot), die z.T. schwer abzuschätzen und zu<br />

bee<strong>in</strong>flussen s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Nordwalde</strong> verfügt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang über günstigere Aus-<br />

gangspositionen als dies offensichtlich ist:<br />

� Bedeutende Verkehrswege für die Region wie die BAB 1 sowie die<br />

B 54 s<strong>in</strong>d schnell zu erreichen. In Zukunft gew<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Gewerbestand-<br />

ort <strong>Nordwalde</strong> durch die neue Umgehungsstraße L 555 n an Attraktivi-<br />

tät; gleichzeitig ist jedoch aufgrund mehrerer z. T. <strong>in</strong>terkommunaler<br />

Standorte <strong>in</strong> Flughafennähe mit verschärfter Konkurrenz zu rechnen.<br />

� Die bisherige Ausweisung von neuen (nicht historisch gewachsenen)<br />

Gewerbestandorten erfolgte am Rande <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (Ge-<br />

werbe- und Industriegebiet West), wodurch das Risiko von Nutzungs-<br />

konflikten m<strong>in</strong>imiert wurde.<br />

� Neben den direkten Standortbed<strong>in</strong>gungen spielen auch weiche Stand-<br />

ortfaktoren e<strong>in</strong>e Rolle: Mit se<strong>in</strong>er Infrastrukturausstattung, dem Ange-<br />

bot an E<strong>in</strong>zelhandelsgeschäften und <strong>der</strong> Wohnqualität stellt Nordwal-<br />

de e<strong>in</strong>en attraktiven und alternativen Wohnstandort <strong>in</strong> Nähe zu e<strong>in</strong>em<br />

breiten Arbeitsmarktangebot dar.<br />

Bei <strong>der</strong> zukünftigen gewerblichen Bauflächenentwicklung ist es städte-<br />

bauliches Ziel, an vorhandene gewerbliche Standorte anzuknüpfen, um<br />

e<strong>in</strong>e wirtschaftliche Erschließung zu ermöglichen sowie Imageeffekte<br />

und Fühlungsvorteile zu nutzen.<br />

Der Gebietsentwicklungsplan des Regierungsbezirks Münster sieht ei-<br />

ne Gewerbeflächenkonzentration im Süden <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (In-<br />

Wolters Partner 58<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Angebotsplanung<br />

Standortbed<strong>in</strong>gungen<br />

Ziele des GEP


dustriegebiet West, Gewerbegebiet Sandstiege, Gewerbegebiet Sand-<br />

stiege-Wallgraben, Gewerbegebiet Pickstiege) sowie im Nordosten <strong>der</strong><br />

Ortslage <strong>Nordwalde</strong>s (Gewerbegebiet Denkerstiege) vor. Im Flächennut-<br />

zungsplan ist <strong>in</strong> folgenden Bereichen Gewerbliche Baufläche dargestellt:<br />

Gewerbliche Baufläche „Nördlich Bahnhofstraße“ (12,3 ha)<br />

Nördlich des bestehenden Industrie- und Gewerbegebietes West ist auf<br />

<strong>der</strong> nördlichen Seite <strong>der</strong> Bahnhofsstraße e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> gewerbli-<br />

chen Baufläche vorgesehen. Hier ist <strong>in</strong> jüngster Vergangenheit für den<br />

Bereich an <strong>der</strong> Bahntrasse bereits e<strong>in</strong> Bebauungsplan als Satzung be-<br />

schlossen worden. Dieser Bebauungsplan setzt Gewerbegebiet fest. Die<br />

Gewerbeflächenerweiterung erfolgt nunmehr Richtung Westen. Langfris-<br />

tig werden dabei die bestehenden vier Wohnhäuser als Gewerbliche<br />

Baufläche überplant. Durch heranrückendes Gewerbe an diese Wohnbe-<br />

bauung wird e<strong>in</strong> Konflikt hervorgerufen, <strong>der</strong> aufgrund des § 50 BImSchG<br />

grundsätzlich ausgeräumt werden soll. Es ist daher zielführen<strong>der</strong> und<br />

auch realistischer den Bereich <strong>der</strong> Wohnhäuser auch als Gewerbefläche<br />

darzustellen.<br />

Bei <strong>der</strong> geplanten Gewerblichen Baufläche handelt es sich aus landes-<br />

planerischer Sicht um e<strong>in</strong>en neuen Siedlungsansatz, <strong>der</strong> über die Dar-<br />

stellung des Gebietsentwicklungsplanes h<strong>in</strong>ausgeht. Die Abweichung<br />

zum <strong>der</strong>zeit gültigen Gebietsentwicklungsplan liegt bei 9,3 ha.<br />

Die im Westen im Anschluss an bestehende bzw. planungsrechtlich ge-<br />

sicherte Gewerbegebiete gelegene Fläche wird landwirtschaftlich als<br />

Acker und Grünland genutzt und von Gehölzen, Splitterbebauung und<br />

Gewässer strukturiert. Aufgrund <strong>der</strong> Vielschichtigkeit <strong>der</strong> Biotopstruktu-<br />

ren ist bei e<strong>in</strong>er Inanspruchnahme mit e<strong>in</strong>em mittleren bis vere<strong>in</strong>zelt ho-<br />

hen Konfliktpotential zu rechnen. Zur Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffs<strong>in</strong>tensi-<br />

tät sollten das im östlichen Bereich verlaufende Gewässer und se<strong>in</strong>e be-<br />

gleitenden Gehölzstrukturen erhalten bzw. ergänzt werden. Zudem soll-<br />

te durch die Anpflanzung e<strong>in</strong>es ausreichend breiten Gehölzstreifens, <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Strukturierung die Höhenentwicklung <strong>der</strong> gewerblichen Baukör-<br />

per berücksichtigt, e<strong>in</strong>e möglichst gute E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die nördlich an-<br />

grenzende freie Landschaft erreicht werden.<br />

Am südwestlichen Randbereich sollte <strong>der</strong> außerhalb des Plangebietes<br />

Wolters Partner 59<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


gelegene Wald durch die Anlage e<strong>in</strong>es Waldrandes ergänzt werden, hier<br />

ist auch auf e<strong>in</strong>en ausreichenden Abstand zur Waldfläche e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Zur Aufwertung <strong>der</strong> Ortse<strong>in</strong>fahrtfunktion <strong>der</strong> Bahnhofstraße sollte stra-<br />

ßenbegleitend e<strong>in</strong>e Baumreihe angepflanzt werden. Als Fläche für die er-<br />

for<strong>der</strong>lich werdenden externen Ausgleichsmaßnahmen bietet sich die im<br />

nahen Umfeld gelegene Nie<strong>der</strong>ung des Langemeersbaches an.*<br />

In Richtung Westen ist die weitere Gewerbeentwicklungsrichtung für<br />

die langfristige Zukunft vorgesehen, allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennut-<br />

zungsplan dargestellt, son<strong>der</strong>n im Anhang zu diesem Bericht <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>es Übersichtsplanes dargestellt (s. Anhang). E<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> diese<br />

Richtung wird nur dann <strong>in</strong> Anspruch genommen, wenn sich die Geme<strong>in</strong>-<br />

deentwicklung im Geltungszeitraum des Flächennutzungsplanes extrem<br />

dynamisch darstellen sollte. Der Flächennutzungsplan stellt diese Fläche<br />

weiterh<strong>in</strong> als Landwirtschaftliche Nutzfläche dar. Um jedoch im Falle<br />

e<strong>in</strong>er dynamischen Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> schnell mit<br />

e<strong>in</strong>er Flächennutzungsplan-Än<strong>der</strong>ung reagieren zu können, wird bereits<br />

jetzt gebeten, im Beteiligungsverfahren zu dieser Gewerbeentwicklungs-<br />

richtung Stellung zu nehmen.<br />

Gewerbliche Baufläche „Westr<strong>in</strong>g“ (4,3 ha)<br />

Aufgrund <strong>der</strong> festgelegten Trasse <strong>der</strong> Umgehungsstraße ergeben sich<br />

zwischen dieser Trasse und dem bestehenden „Industrie- und Gewerbe-<br />

gebiet West“ Flächen, die <strong>der</strong> gewerblichen Nutzung zugeführt werden<br />

sollen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass bestehende Betriebe im<br />

„Industrie- und Gewerbegebiet West“ sich erweitern können und sich<br />

entlang <strong>der</strong> Umgehungsstaße neu positionieren können. Diese neuen<br />

Erweiterungsflächen betragen 4,3 ha und werden als Gewerbliche Bau-<br />

fläche dargestellt.<br />

Gewerbliche Baufläche „Gildestraße“ (1,7 ha)<br />

Das gleiche gilt für das „Gewerbegebiet Gildestraße“: Aufgrund <strong>der</strong><br />

festgelegten Trasse <strong>der</strong> Umgehungsstraße ergeben sich zwischen dieser<br />

Trasse und dem bestehenden „Gewerbegebiet Gildestraße“ Flächen, die<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Nutzung zugeführt werden sollen. Dadurch entsteht<br />

Wolters Partner 60<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


die Möglichkeit, dass die bestehenden Betriebe im „Gewerbegebiet Gil-<br />

destraße“ sich erweitern und sich entlang <strong>der</strong> Umgehungsstaße neu<br />

positionieren können. Diese neuen Erweiterungsflächen betragen 1,7 ha<br />

und werden als Gewerbliche Baufläche dargestellt.<br />

Gewerbliche Baufläche „L 559/L 592“ (1,5 ha)<br />

Der bestehende, historisch gewachsene Gewerbestandort (ehemaliges<br />

Sägewerk) an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>mündung <strong>der</strong> L 592 <strong>in</strong> die L 559 nördlich <strong>der</strong> Orts-<br />

lage <strong>Nordwalde</strong> hat Erweiterungsbedarf angemeldet. Durch e<strong>in</strong>e Erwei-<br />

terung <strong>der</strong> bestehenden Gewerblichen Baufläche von ca. 1,5 ha Richtung<br />

Norden ergibt sich gleichzeitig die Möglichkeit e<strong>in</strong>er verkehrlich s<strong>in</strong>n-<br />

vollen Lösung für den Betrieb, denn die Zulieferung kann dadurch von<br />

Norden erfolgen. Aus landesplanerischer Sicht wird dieser Erweiterungs-<br />

absicht zugestimmt. E<strong>in</strong> Entwicklungspfeil (s. Übersichtsplan im Anhang)<br />

deutet die langfristige Entwicklungsrichtung dieses Standortes an. Die-<br />

ses wird nur erfolgen, wenn sich <strong>der</strong> Betrieb weiterh<strong>in</strong> so dynamisch<br />

entwickelt. Im Flächennutzungsplan wird dieser weitere Entwicklungsbe-<br />

reich jedoch nicht dargestellt, son<strong>der</strong>n nur im Übersichtsplan im Anhang<br />

als Pfeil gekennzeichnet.<br />

Der von e<strong>in</strong>er Ackerfläche gebildete Erweiterungsbereich e<strong>in</strong>es beste-<br />

henden Gewerbebetriebs ist aufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiven Bewirtschaftung<br />

und <strong>der</strong> Nähe bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>der</strong> Nutzungen (L 559, bestehen<strong>der</strong> Ge-<br />

werbebetrieb) als ökologisch ger<strong>in</strong>gwertig e<strong>in</strong>zustufen. Um das Vorha-<br />

ben schonend <strong>in</strong> die nordöstlich angrenzende weitläufige freie Land-<br />

schaft e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, sollte <strong>in</strong> den Randbereichen des Plangebiets e<strong>in</strong>e<br />

dichte E<strong>in</strong>grünung aus bodenständigen Bäumen und Sträuchern vorgese-<br />

hen werden, die h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Strukturierung die Höhenentwicklung<br />

<strong>der</strong> Gewerbebauten berücksichtigt. Als externe Ausgleichsmaßnahmen<br />

im nahen Umfeld wäre zur strukturellen Belebung des landwirtschaftlich<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzten Umfelds die Anlage von glie<strong>der</strong>nden Gehölzstruktu-<br />

ren denkbar.*<br />

Wolters Partner 61<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


Gewerbliche Baufläche „Denkerstiege“ (0,4 ha)<br />

Im Gewerbegebiet Denkerstiege ist am nordöstlichen Rand e<strong>in</strong>e Bau-<br />

fläche von 0,4 ha beidseitig <strong>der</strong> Straße „Denkerstiege“ dargestellt. Diese<br />

ermöglicht sowohl e<strong>in</strong>e Erweiterung <strong>der</strong> angrenzenden Betriebe als auch<br />

die Ansiedlung von neuen Betrieben.<br />

Die Fläche wird <strong>der</strong>zeit als Ackerfläche bzw. Lagerplatz genutzt. E<strong>in</strong>er<br />

baulichen Inanspruchnahme stehen daher ökologische Belange nicht<br />

entgegen. Bei <strong>der</strong> Realisierung ist darauf zu achten, dass die Gehölze<br />

entlang des südlich verlaufenden Gewässers erhalten und durch e<strong>in</strong>en<br />

ausreichenden Abstand vor Bee<strong>in</strong>trächtigungen geschützt werden. E<strong>in</strong>e<br />

östlich zur Hofstelle gelagerte E<strong>in</strong>grünung kann je nach Flächenverfüg-<br />

barkeit plangebiets<strong>in</strong>tern als auch -extern durchgeführt werden. Als ex-<br />

terne Ausgleichsmaßnahmen ist die Anlage von Gewässerrandstreifen<br />

o<strong>der</strong> Extensivierungsmaßnahmen im Bereich des südlich verlaufenden<br />

Gewässers denkbar.*<br />

Wolters Partner 62<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


7.2.2 Flächenbilanz<br />

Insgesamt werden im Flächennutzungsplan-Entwurf rund 20 ha zu-<br />

künftige Gewerbliche Bauentwicklungsflächen gesichert. Hierbei handelt<br />

es sich hauptsächlich um Flächen, die <strong>der</strong> alte Flächennutzungsplan zu-<br />

vor als landwirtschaftliche Fläche, Wald o<strong>der</strong> Grünfläche dargestellt hat.<br />

Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend die zukünftigen Ent-<br />

wicklungsflächen für e<strong>in</strong>e Gewerbliche Nutzungsstruktur:<br />

Potentielle Entwicklungsflächen (Gewerbliche Bauflächen)<br />

Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />

wirksamen FNP<br />

„Nördlich Bahnhofstraße" Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westr<strong>in</strong>g“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft/<br />

Grünfläche<br />

„Gildestraße“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft/<br />

Grünfläche<br />

„ L 559/L 592 “ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Denkerstiege“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Flächendarstellung<br />

im neuen FNP<br />

Wolters Partner 63<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Flächengröße<br />

Gewerbliche Baufläche 12,3 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 4,3 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 1,7 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 1,5 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 0,4 ha<br />

Entwicklungsfläche gesamt 20,2 ha<br />

Neben den neu dargestellten Entwicklungsflächen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenord-<br />

nung von rund 20 ha gibt es die bestehenden Reserveflächen nach <strong>der</strong>-<br />

zeit wirksamem Flächennutzungsplan (s. Kap. 5.4.3). Insgesamt s<strong>in</strong>d<br />

<strong>der</strong>zeit 16,9 ha an Bauflächenreserven (Stand Januar 2005) vorhanden.<br />

Hiervon s<strong>in</strong>d jedoch nur 10,9 ha planerisch verfügbar, weil 6,0 ha bereits<br />

betriebsgebunden s<strong>in</strong>d. Von diesen 10,9 ha werden 4 ha gestrichen, da<br />

diese heute u.a. nicht mehr den städtebaulichen Zielen entsprechen. So<br />

verbleiben lediglich 6,9 ha Entwicklungsfläche. Ihre Mobilisierung ist<br />

weiterh<strong>in</strong> städtebauliche Zielsetzung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de und während <strong>der</strong><br />

Geltungsdauer des Flächennutzungsplanes absehbar. Es ist auch zu be-<br />

achten, dass die neuen Flächen an <strong>der</strong> Umgehungsstraße (Westr<strong>in</strong>g,


Gildestraße) aufgrund ihrer Lage und ihres Zuschnittes nur als Erweite-<br />

rungsfläche <strong>der</strong> benachbarten bereits vorhandenen Betriebe <strong>in</strong> Frage<br />

kommen und daher bereits jetzt als betriebsgebunden gelten müssen<br />

(6 ha). Das bedeutet, dass diese von den <strong>in</strong>sgesamt 20,2 ha neu darge-<br />

stellten Entwicklungsflächen wie<strong>der</strong> abgezogen werden. Somit stehen<br />

<strong>in</strong>sgesamt 21,1 ha gewerbliche Baufläche zukünftig zur Verfügung. Im<br />

Kapitel 4.4.2 bzw. 7.1 ist lediglich als Anhaltswert bis zum Jahr 2020 e<strong>in</strong><br />

Gewerbeflächenbedarf von 10,5 ha aufgezeigt worden. Das bedeutet,<br />

dass <strong>der</strong> Gewerbeflächenbedarf durch die zukünftig zur Verfügung ste-<br />

henden Bauflächen gedeckt wird.<br />

Für die Gewerblichen Bauflächen ergibt sich auf Grundlage des ermit-<br />

telten Flächenbedarfs, <strong>der</strong> vorhandenen Flächenreserven sowie <strong>der</strong> vor-<br />

genommenen Rücknahmen und Neudarstellungen folgende Flächenbi-<br />

lanz:<br />

Gewerbliche Bauflächen Umfang<br />

Flächenreserven (verhandelbar) 10,90 ha<br />

Vorgesehene Rücknahmen (<strong>der</strong> Flächenreserven) - 4,00 ha<br />

Vorgesehene Neudarstellungen<br />

(davon bereits betriebsgebunden)<br />

20,20 ha<br />

- 6,00 ha<br />

Vorhandenes Flächenangebot 21,10 ha<br />

Gewerbeflächenbedarf 10,50 ha<br />

Flächenbilanz +10,60 ha<br />

Wolters Partner 64<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.3 Son<strong>der</strong>bauflächen<br />

Die Darstellung von Son<strong>der</strong>bauflächen mit e<strong>in</strong>er Zweckbestimmung er-<br />

folgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel für Nutzungen, die nicht den an<strong>der</strong>en baulichen Nut-<br />

zungskategorien gemäß <strong>der</strong> Bauflächen <strong>der</strong> §§ 2 bis 9 BauNVO zuzuord-<br />

nen s<strong>in</strong>d und aufgrund beson<strong>der</strong>er von ihnen ausgehen<strong>der</strong> Wirkungen<br />

auf das Umfeld bzw. aufgrund eigener Schutzbedürftigkeit. Son<strong>der</strong>gebie-<br />

te erfor<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e detaillierte Zweckbestimmung, welche die konkrete be-<br />

absichtigte Entwicklung <strong>der</strong> Fläche bestimmt und ihre Auswirkungen<br />

kalkulierbar macht.<br />

Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> wird im Flächennutzungsplan die Dar-<br />

stellung von Son<strong>der</strong>gebieten nach § 11 BauNVO vorgenommen.<br />

7.3.1 Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete (§ 11 BauNVO)<br />

Als „Sonstige Son<strong>der</strong>gebiete“ kommen Gebiete wie beispielsweise<br />

großflächiger E<strong>in</strong>zelhandel, Kl<strong>in</strong>ikgebiete, Kur- und Ladengebiete <strong>in</strong> Be-<br />

tracht. In <strong>Nordwalde</strong> ist lediglich e<strong>in</strong> Bereich als Son<strong>der</strong>gebiet im Flä-<br />

chennutzungsplan dargestellt:<br />

„Großflächiger E<strong>in</strong>zelhandel: Verbrauchermarkt“ (2,5 ha)<br />

In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wird <strong>der</strong> vorhandene großflächige E<strong>in</strong>zel-<br />

handelsstandort an <strong>der</strong> Straße „Wallgraben“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er heutigen Ausdeh-<br />

nung als Son<strong>der</strong>gebiet <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Großflächiger E<strong>in</strong>zelhan-<br />

del: Verbrauchermarkt (max. Verkaufsfläche: 7.200 m 2 ; max. Geschoss-<br />

fläche: 10.300 m 2 )“ dargestellt. Um unerwünschten Nutzungsän<strong>der</strong>un-<br />

gen (z.B. Ansiedlung beliebiger großflächiger E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe), die<br />

sich nachteilig auf den Ortskern <strong>Nordwalde</strong>s auswirken können, auszu-<br />

schließen, werden die Nutzungsmöglichkeiten dieses Son<strong>der</strong>gebietes auf<br />

die vorhandene Nutzung (Verbrauchermarkt) mit e<strong>in</strong>er maximalen Ver-<br />

kaufsfläche von 7.200 qm und e<strong>in</strong>er max. Geschoßfläche von 10.300 qm<br />

beschränkt.<br />

Die Fläche war im wirksamen Flächennutzungsplan – durch die 7. Än-<br />

<strong>der</strong>ungen (1995) – bereits als Son<strong>der</strong>baufläche mit o.a. Zweckbestim-<br />

mung dargestellt.<br />

Wolters Partner 65<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.4 Flächen für den Geme<strong>in</strong>bedarf<br />

Die Ausstattung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de mit sozialen, kulturellen, sportlichen<br />

und gesundheitlichen E<strong>in</strong>richtungen ist ebenso e<strong>in</strong> Standortfaktor wie<br />

das Angebot an Schulen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen. Diese, <strong>der</strong><br />

Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung mit öffentlichen Dienstleistungen dienen-<br />

den E<strong>in</strong>richtungen, werden im Flächennutzungsplan – <strong>in</strong>sofern sie flä-<br />

chenbeanspruchend s<strong>in</strong>d – als Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen dargestellt. Die<br />

Darstellung im Flächennutzungsplan <strong>Nordwalde</strong> umfasst E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung, <strong>der</strong> Kirchen, <strong>der</strong> Sozialversorgung, Schulen<br />

und Bildungse<strong>in</strong>richtungen sowie sportlichen und kulturellen Zwecken<br />

dienende Flächen und E<strong>in</strong>richtungen. Im Flächennutzungsplan be-<br />

schränkt sich die Darstellung fast ausschließlich auf die bestehenden<br />

E<strong>in</strong>richtungen.<br />

7.4.1 Öffentliche Verwaltung<br />

Folgende E<strong>in</strong>richtungen stehen für öffentliche Dienstleistungen zur<br />

Verfügung und gewährleisten die öffentliche Ordnung:<br />

� das Rathaus an <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />

� <strong>der</strong> Standort <strong>der</strong> Feuerwehr an <strong>der</strong> Grevener Straße/Fritz-Reuter-Straße<br />

� <strong>der</strong> Bauhof an <strong>der</strong> Bahnhofstraße/Mühlenweg<br />

Diese E<strong>in</strong>richtungen werden im Flächennutzungsplan <strong>in</strong> ihren heutigen<br />

Ausmaßen mit <strong>der</strong> jeweiligen Zweckbestimmung als Geme<strong>in</strong>bedarfsflä-<br />

chen dargestellt.<br />

7.4.2 Schulen<br />

Derzeit bestehen im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> drei Schulstandorte:<br />

� Gangolfschule (Grundschule) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bahnhofstraße<br />

� Wichernstraße (Grundschule) am Barkhof<br />

� Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-Schule (Gesamtschule) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Amtmann- Daniel<br />

Str.<br />

Der <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Aufstellung bef<strong>in</strong>dliche Schulentwicklungsplan <strong>der</strong> Ge-<br />

me<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> gibt an, dass die Bilanzierung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primar- und<br />

Sekundarstufe vorhandenen Schulraumkapazitäten mit dem zukünftigen<br />

Bedarf im mittel- bis längerfristigen Planungszeitraum zeigt, dass die<br />

Wolters Partner 66<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Rathaus, Feuerwehrstandort,<br />

Bauhof<br />

Insg. drei Schulen<br />

Schulentwicklungsplan


demographische Entwicklung die Schulraumsituation entlasten und län-<br />

gerfristig sogar zu Raumüberhängen führen wird. Die für das Schulent-<br />

wicklungskonzept erhobene Prognose hat ergeben, dass <strong>in</strong> den nächsten<br />

zehn Jahren e<strong>in</strong> nicht unerheblicher Rückgang <strong>der</strong> mittleren Jahrgangs-<br />

breiten <strong>in</strong> den schulrelevanten Altersgruppen zu erwarten ist. Auch bei<br />

e<strong>in</strong>er Ausweitung <strong>der</strong> Baulandkapazitäten auf 50 WE/Jahr (bis 2010,<br />

danach sukzessive abgeschwächt), wird <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> schulpflichtigen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> – zwar abgeschwächt aber – s<strong>in</strong>ken, denn auch die (Zu-) Wande-<br />

rungsbewegungen werden den demographischen Alterungsprozess nur<br />

wenig bremsen o<strong>der</strong> verzögern.*<br />

Aufgrund <strong>der</strong> ermittelten zukünftigen Raumüberhänge <strong>in</strong> allen drei<br />

Schulen werden ke<strong>in</strong>e Erweiterungsflächen für die Schulstandorte vorge-<br />

sehen, aber auch ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong>zeit schulisch genutzten Flächen gestrichen.<br />

Der heutige Bestand aller geme<strong>in</strong>dlichen Schulen wird daher als Ge-<br />

me<strong>in</strong>bedarfsfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Schule“ dargestellt.<br />

7.4.3 Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude<br />

und E<strong>in</strong>richtungen<br />

Kirchen, Pfarr- und kirchliche Jugendheime s<strong>in</strong>d wesentliche Bestand-<br />

teile des Geme<strong>in</strong>bedarfs.<br />

In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist sowohl die katholische als auch die<br />

evangelische Kirchengeme<strong>in</strong>de vertreten. Die Kirchengeme<strong>in</strong>den haben<br />

neben ihrer religiösen, auch soziale, kulturelle und z.T. historische Be-<br />

deutung.<br />

Die zwei vorhandenen Kirchen s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan <strong>in</strong> ihrem<br />

jeweiligen Bestand als Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung<br />

„Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtun-<br />

gen“ dargestellt.<br />

Pfarr- und kirchliche Jugendheime s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> solitärer Lage, also ohne un-<br />

mittelbaren Bezug z.B. zu e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de, nicht als Geme<strong>in</strong>be-<br />

darfsflächen dargestellt. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> Wohnbauflächen bzw.<br />

Gemischten Bauflächen <strong>in</strong>tegriert und dort auch zulässig.<br />

Wolters Partner 67<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

Kirchen, Pfarr- und kirchliche<br />

Jugendheime<br />

* Projektgruppe Bildung und<br />

Region: Schulentwicklungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

2004-2008 mit Ausblick bis<br />

2015; Bonn, 2004


7.4.4 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtun-<br />

gen<br />

Folgende E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d für soziale Zwecke im Flächennutzungs-<br />

plan vorgesehen:<br />

Es bestehen <strong>der</strong>zeit folgende K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong>:<br />

� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>der</strong> Arbeiterwohlfahrt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straße „Merschkamp“<br />

� DRK-K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Max-Verspohl-Straße<br />

� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten „Im Wiesengrund“ <strong>der</strong> kath. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Diony-<br />

sius <strong>in</strong> <strong>der</strong> Straße „Im Wiesengrund“<br />

� K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten „Wemhoff“ <strong>der</strong> kath. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Dionysius <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Emsdettener Straße<br />

Aus dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbedarfsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>* geht<br />

hervor, dass <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>sgesamt 340 K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenplätze <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 14<br />

Gruppen zur Verfügung stehen und im K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenjahr 2004/05 e<strong>in</strong>e<br />

Versorgungsquote (nur <strong>der</strong> Kernjahrgänge) von 101,8% besteht. Die<br />

mittelfristige Entwicklung sieht e<strong>in</strong>e steigende Versorgungsquote auf<br />

123,64% für das Jahr 2007/08 vor.<br />

Das bedeutet, dass zukünftig ke<strong>in</strong>e weiteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenstandorte im<br />

Flächennutzungsplan vorgesehen werden müssen, son<strong>der</strong>n auch hier<br />

aufgrund <strong>der</strong> demographischen Entwicklung freie Kapazitäten entstehen<br />

werden. Die vorhandenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenstandorte s<strong>in</strong>d als Geme<strong>in</strong>be-<br />

darfsflächen mit dem Planzeichen „Sozialen Zwecken dienende Gebäude<br />

und E<strong>in</strong>richtungen“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die allgeme<strong>in</strong><br />

gehaltene Zweckbestimmung ermöglicht e<strong>in</strong>en flexiblen Umgang mit<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartengebäuden, für den Fall, dass möglicherweise aufgrund<br />

des Rückgangs <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahlen e<strong>in</strong> Standort umgenutzt werden muss.<br />

Weiter bestehen <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> folgende Altene<strong>in</strong>richtungen bzw. wei-<br />

tere E<strong>in</strong>richtungen für soziale Zwecke:<br />

� Altene<strong>in</strong>richtung „St. August<strong>in</strong>us-Haus“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Emsdettener Straße<br />

� Altene<strong>in</strong>richtung „Franziskus-Haus“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pröbst<strong>in</strong>gstraße<br />

� Evangelische Jugendbildungsstätte, Bisp<strong>in</strong>gallee<br />

� Jugendheim/K.O.T.- Heim (Kle<strong>in</strong>es Heim <strong>der</strong> offenen Tür), Emsdettener<br />

Straße<br />

Die genannten E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d alle mit dem Planzeichen „Sozialen<br />

Wolters Partner 68<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

vier K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbedarfsplan<br />

Altene<strong>in</strong>richtungen<br />

Jugendbildungsstätte, Jugend-<br />

heim


Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ <strong>in</strong> ihrer <strong>der</strong>zeitigen<br />

Ausdehnung dargestellt und nicht weiter differenziert, um den bestehen-<br />

den Institutionen zukünftig – gerade im H<strong>in</strong>blick auf die sich verän<strong>der</strong>n-<br />

de Altersstruktur – e<strong>in</strong>en Entwicklungsspielraum offen zu halten. E<strong>in</strong>e<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächenausweisung wird nicht vorgenommen.<br />

7.4.5 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>rich-<br />

tungen<br />

Auch kulturellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />

Flächen des Geme<strong>in</strong>bedarfs und als solche im Flächennutzungsplan mit<br />

dem entsprechenden Planzeichen dargestellt.<br />

Dieses betrifft das bestehende Heimatmuseum an <strong>der</strong> Amtmann-<br />

Daniel-Straße, welches um e<strong>in</strong> Kulturhaus ergänzt werden soll. Das Kul-<br />

turhaus soll Räumlichkeiten für Veranstaltungen von Vere<strong>in</strong>en, Kirchen,<br />

<strong>der</strong> Volkshochschule und <strong>der</strong> Musikschule anbieten. Der an das Heimat-<br />

museum angrenzende Freiraum ist als Festplatz geplant. Der gesamte<br />

Bereich ist als Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Kultu-<br />

rellen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ im Flächennut-<br />

zungsplan dargestellt.<br />

7.4.6 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>rich-<br />

tungen<br />

Als Fläche für den Geme<strong>in</strong>bedarf Zweckbestimmung „Sportlichen<br />

Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen“ stellt <strong>der</strong> Flächennut-<br />

zungsplan diejenigen Nutzungen dar, die hauptsächlich gebäudebezo-<br />

gen erfolgen. Freiflächenbezogene Nutzungen, wie z.B. Sportplätze wer-<br />

den als Grünfläche dargestellt. Schuleigene Turnhallen sowie Außen-<br />

sportanlagen s<strong>in</strong>d den dazugehörigen Schul-Geme<strong>in</strong>bedarfsflächen zu-<br />

geordnet.<br />

Daher ist im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> lediglich<br />

das Hallenbad an <strong>der</strong> Amtmann- Daniel- Straße als Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche<br />

mit dem Planzeichen „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und E<strong>in</strong>-<br />

richtungen“ dargestellt.<br />

Wolters Partner 69<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Heimatmuseum, Kulturhaus<br />

mit Festplatz<br />

Hallenbad


7.5 Verkehrsflächen<br />

Mobilität besitzt e<strong>in</strong>e wesentliche Bedeutung für die Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Bürger. Es ist aber auch zu erkennen, dass die Mobilität des E<strong>in</strong>en<br />

zur Belästigung des An<strong>der</strong>en führen kann.<br />

Das Instrument Flächennutzungsplan kann Verkehrsprobleme nicht im<br />

Detail lösen. Die verkehrlichen Aspekte f<strong>in</strong>den jedoch E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Pla-<br />

nung. So berücksichtigt beispielsweise die Ausweisung neuer Wohn- und<br />

Gewerbegebiete Erschließungsmöglichkeiten und entstehende zusätzli-<br />

che Verkehrsaufkommen, die vom Straßennetz aufzunehmen s<strong>in</strong>d (Ver-<br />

kehrserheblichkeit). Der Flächennutzungsplan stellt die Flächen für den<br />

überörtlichen Verkehr und örtliche Hauptverkehrszüge dar. Weiterh<strong>in</strong><br />

werden größere Sammelparkplätze als Verkehrsfläche dargestellt, sowie<br />

Bahnanlagen (Gleise, Bahnhof, sonstige bauliche Anlagen und Reserve-<br />

flächen) nachrichtlich übernommen.<br />

7.5.1 Straßenverkehr<br />

Im Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> haben die nachfolgend aufgeführ-<br />

ten bestehenden Straßenzüge übergeordnete Bedeutung:<br />

� die B 54 (Verb<strong>in</strong>dung nach Ste<strong>in</strong>furt und Münster)<br />

� die L 555 (Verb<strong>in</strong>dung nach Greven)<br />

� die L 592 (Verb<strong>in</strong>dung nach Emsdetten)<br />

� die L 559 (Verb<strong>in</strong>dung nach Ste<strong>in</strong>furt) sowie<br />

� die K 64 (Verb<strong>in</strong>dung nach Altenberge).<br />

Der starke Durchgangsverkehr auf <strong>der</strong> L 555 ist für die Ortslage e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Bee<strong>in</strong>trächtigung durch Lärm, Abgase, Gefährdung von Fuß-<br />

gängern und Zerschneidung des Kernbereiches. Daher ist die Entlastung<br />

des Ortskernes durch den Bau e<strong>in</strong>er Ortsumgehung (L 555 n ) am südli-<br />

chen Ortslagenrand vorgesehen.<br />

Das Planfeststellungsverfahren für den Bau dieser Umgehungsstraße<br />

wird <strong>der</strong>zeit vom Baulastträger durchgeführt. Die Trasse <strong>der</strong> L 555 n ist<br />

<strong>in</strong> den Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen worden.<br />

Der <strong>in</strong>nerörtliche Individualverkehr verfügt über e<strong>in</strong> gut ausgebautes<br />

Straßennetz. Dieses ist im Zuge <strong>der</strong> Erschließung weiterer Baugebiete zu<br />

ergänzen. Weitere Straßenneubauplanungen, die über die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Erschließung <strong>der</strong> neuen Wohn-, Gemischten-, Gewerbeflächen h<strong>in</strong>ausge-<br />

Wolters Partner 70<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Klassifizierte Straßen<br />

Bau <strong>der</strong> Ortsumgehung<br />

(L 555 n)


hen, s<strong>in</strong>d für <strong>Nordwalde</strong> nicht bekannt und nicht begründet.<br />

7.5.2 Radverkehr/Wan<strong>der</strong>wege<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist Teil des Münsterlandes und als solches<br />

hervorragendes Ziel für Radfahrer- und Wan<strong>der</strong>freunde.<br />

de:<br />

Folgende klasssifizierte Radwege durchziehen die Geme<strong>in</strong>de Nordwal-<br />

� Aa-Vechte-Tour<br />

� 100-Schlösser-Route<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit des Planwerkes s<strong>in</strong>d Rad- und Wan<strong>der</strong>-<br />

wege jedoch nicht im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />

7.5.3 Ruhen<strong>der</strong> Verkehr<br />

Für den nachzuweisenden Stellplatzbedarf öffentlicher Anlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> größere Anlagen als Verkehrsflächen mit dem<br />

Planzeichen des ruhenden Verkehrs dargestellt. Dieses betrifft die Stell-<br />

platzfläche am Franziskus-Haus. Darüberh<strong>in</strong>aus gibt es <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong><br />

noch zahlreiche Parkplätze, die im Zusammenhang mit öffentlichen E<strong>in</strong>-<br />

richtungen sowie Freizeite<strong>in</strong>richtungen stehen und nicht geson<strong>der</strong>t dar-<br />

gestellt werden.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> beabsichtigt, Stellplätze für Wohnmobile im<br />

Bereich des geplanten Sportareals e<strong>in</strong>zurichten. E<strong>in</strong>e solche E<strong>in</strong>richtung<br />

ist im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> noch nicht vorhanden. Da <strong>Nordwalde</strong><br />

aufgrund se<strong>in</strong>er attraktiven Lage im Münsterland Ziel von Besuchern ist,<br />

begründet dieses die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er solchen E<strong>in</strong>richtung. Es erfolgt<br />

allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e b<strong>in</strong>dende geson<strong>der</strong>te Darstellung im Flächennutzungs-<br />

plan. Der konkrete Standort hierfür ist im Rahmen <strong>der</strong> Detailplanung für<br />

das Sportareal zu detaillieren.<br />

Wolters Partner 71<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Klassifizierte Radwege<br />

Sammelparkplatz<br />

Wohnmobilstellplatz


7.5.4 Schienenverkehr/ÖPNV<br />

An den Schienenpersonennahverkehr ist <strong>Nordwalde</strong> durch die Strecke<br />

Enschede-Gronau-Münster angebunden. Die Bahnanlagen sowie <strong>der</strong><br />

Bahnhof werden im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen.<br />

Der öffentliche Personennahverkehr (OPNV) stellt die Verb<strong>in</strong>dung zu<br />

den Umlandgeme<strong>in</strong>den her. Der ÖPNV ist aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit<br />

nicht flächennutzungsplanrelevant.<br />

7.6 Flächen für die Ver- und Entsorgung<br />

Der Flächennutzungsplan stellt Ver- und Entsorgungsanlagen dar, die<br />

<strong>der</strong> Sicherstellung <strong>der</strong> Bevölkerung mit Energie und Wasser und <strong>der</strong> Ent-<br />

sorgung von Abwasser und Abfällen dienen. Da <strong>der</strong> Flächennutzungs-<br />

plan die Art <strong>der</strong> Bodennutzung nur <strong>in</strong> den Grundzügen darstellt, wurde<br />

die Darstellung auf die wichtigsten Strukturen und Flächen beschränkt.<br />

Die Hauptleitungen <strong>der</strong> Strom, Wasser- und Gasversorgung, die Vor-<br />

rangzonen für W<strong>in</strong>denergienutzung sowie die Abwasserbehandlungsan-<br />

lagen s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />

7.6.1 Strom-, Wasser- und Gasversorgung, W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

Die Stromversorgung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> erfolgt<br />

durch RWE Transportnetz Strom GmbH. Im Flächennutzungsplan <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> werden die Freileitungen ab e<strong>in</strong>er Stromspannung<br />

von 110 kV nachrichtlich übernommen.<br />

Übernommen ist die Nord-Süd-verlaufende „380 kV-Hochspannungs-<br />

freileitung Hanekenfähr-Gerste<strong>in</strong>werk, Bl. 4307“ im westlichen Geme<strong>in</strong>-<br />

degebiet.<br />

Die bestehende Hochspannungsfreileitung ist durch beschränkt per-<br />

sönliche Dienstbarkeiten grundbuchlich gesichert. Die entsprechenden<br />

Grundstücke dürfen für den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung von<br />

Hochspannungsfreileitungen mit dazugehörigen Masten und ihrem Zu-<br />

behör e<strong>in</strong>schließlich Fernmeldeluftkabel <strong>in</strong> Anspruch genommen und<br />

betreten werden. Im Schutzstreifen ist die Errichtung von Bauwerken<br />

unstatthaft.<br />

Bäume und Sträucher dürfen die Leitungen nicht gefährden und auch<br />

Wolters Partner 72<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Direkte Bahnverb<strong>in</strong>dung<br />

Hauptleitungen, W<strong>in</strong>dkonzent-<br />

rationszonen,Abwasserbe- handlungsanlagen<br />

Stromversorgung


Montage- und Unterhaltungsarbeiten sowie Arbeitsfahrzeuge nicht be-<br />

h<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Entfernung und Kurzhaltung <strong>der</strong> die Leitungen gefährdenden<br />

Bäume und Sträucher ist zulässig, auch soweit sie <strong>in</strong> die Schutzstreifen<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragen. Die Ausübung dieses Rechts kann e<strong>in</strong>em Dritten übertragen<br />

werden. Leitungsgefährdende Verrichtungen ober- und unterirdisch<br />

müssen unterbleiben.<br />

Alle Planungsmaßnahmen im Bereich <strong>der</strong> RWE-Hochspannungs-<br />

freileitungen s<strong>in</strong>d rechtzeitig mit <strong>der</strong> RWE abzustimmen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> den DIN VDE-Bestimmungen festgelegten M<strong>in</strong>destabstände<br />

e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Das untergeordnete, sich im Zeitraum <strong>der</strong> Gültigkeit dieses Planes si-<br />

cherlich verän<strong>der</strong>nde Verteilernetz wird aus Gründen <strong>der</strong> Planlesbarkeit<br />

nicht abgebildet. In <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen Bauleitplanung bzw. bei konkreten<br />

Bauvorhaben ist e<strong>in</strong>e vertiefende Abstimmung mit den Energieversor-<br />

gungsunternehmen grundsätzlich notwendig. Lokale Netzerweiterungen<br />

erfolgen je nach Bedarf <strong>der</strong> Bauflächenentwicklung.<br />

Durch die Privilegierung von W<strong>in</strong>denergieanlagen im Außenbereich be-<br />

günstigt <strong>der</strong> Gesetzgeber die Nutzung von regenerativen Energien (§ 35<br />

Abs. 1 Nr. 6 BauGB a.F.). Durch die positive Darstellung von Konzentra-<br />

tionszonen an e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Stellen im Flächennutzungsplan kann<br />

<strong>der</strong> übrige Planungsraum von raumbedeutsamen W<strong>in</strong>denergieanlagen<br />

freigehalten werden. Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> erfolgt die Steue-<br />

rung durch die Darstellung von zwei W<strong>in</strong>dkonzentrationszonen im Flä-<br />

chennutzungsplan. Diese im Rahmen <strong>der</strong> 17. Än<strong>der</strong>ung des <strong>der</strong>zeit wirk-<br />

samen Flächennutzungsplanes dargestellten Konzentrationszonen für<br />

W<strong>in</strong>denergienutzung im Bereich nordwestlich (ST 23: 74 ha) bzw. west-<br />

lich (ST 26: 27 ha) <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> wird <strong>in</strong> die Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplanes übernommen. Die Fläche ST 23 wird mit ei-<br />

ner Höhenbegrenzung (Gesamthöhe über Grund) von max. 140 m, die<br />

Fläche ST 26 mit e<strong>in</strong>er Höhenbegrenzung von max. 110 m e<strong>in</strong>ge-<br />

schränkt.<br />

Diese textlichen Darstellungen sollen die gestalterische E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />

des W<strong>in</strong>dparks gewährleisten sowohl h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Bauhöhe selbst als<br />

auch mit Wirkung auf die Drehgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Rotoren, die erfah-<br />

rungsgemäß bei Anlagen gleicher Höhe ähnlich ist. Neben <strong>der</strong> Grund-<br />

Wolters Partner 73<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Vorrangzonen für W<strong>in</strong>dkraft-<br />

anlagen


nutzung (hier: landwirtschaftliche Fläche und Wald) wird die Konzentra-<br />

tionszone als zusätzliche Nutzungsmöglichkeit durch Randsignatur über-<br />

lagert dargestellt. Es wird im Flächennutzungsplan darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

dass zu Hochspannungsleitungen e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand vom dreifachen<br />

des Rotordurchmessers e<strong>in</strong>zuhalten ist. Sollten schw<strong>in</strong>gungsdämpfende<br />

Maßnahmen an den Leiterseilen <strong>der</strong> betroffenen Freileitungen ergriffen<br />

werden, ist e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand vom e<strong>in</strong>fachen des Rotordurchmessers<br />

e<strong>in</strong>zuhalten. Weiter bef<strong>in</strong>det sich die Konzentrationszone ST 26 <strong>in</strong>ner-<br />

halb e<strong>in</strong>es militärischen Tieffluggebietes. Das bedeutet, dass bei Bauhö-<br />

hen ab 75 m über Grund daher e<strong>in</strong>e Tageskennzeichnung als Luftfahrt-<br />

h<strong>in</strong><strong>der</strong>nis erfor<strong>der</strong>lich ist. In beiden Konzentrationszonen ist bei Bauhö-<br />

hen ab 100 m über Grund e<strong>in</strong>e Tages- und Nachtkennzeichnung erfor-<br />

<strong>der</strong>lich. Die Konzentrationszone ST 23 wird vom Landwehrgraben durch-<br />

quert. Falls <strong>der</strong> Graben selbst o<strong>der</strong> se<strong>in</strong> unmittelbares Umfeld durch Bo-<br />

dene<strong>in</strong>griffe berührt werden sollten, ist das Westfälische Museum für<br />

Archäologie (Amt für Bodendenkmalpflege) zu benachrichtigen. Alle<br />

weiteren Erfor<strong>der</strong>nisse für die Errichtung von W<strong>in</strong>denergieanlagen s<strong>in</strong>d<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Genehmigungsverfahren nach dem Baugesetzbuch bzw.<br />

Bundesimmissionsschutzgesetzes zu klären.<br />

Zwischen Potential-Er<strong>der</strong>n von W<strong>in</strong>denergieanlagen und unterirdi-<br />

schen Telekommunikationsanlagen <strong>der</strong> Deutschen Telekom AG ist e<strong>in</strong><br />

Abstand von m<strong>in</strong>destens 15 m unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich, um störende Be-<br />

e<strong>in</strong>flussungen <strong>der</strong> Blitzschutzanlage <strong>der</strong> W<strong>in</strong>denergieanlagen zu unter-<br />

b<strong>in</strong>den. Wird dieser Abstand nicht e<strong>in</strong>gehalten, s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>e Schutz-<br />

maßnahmen für die Telekommunikationsanlagen notwendig. Diese hier-<br />

durch <strong>der</strong> Deutschen Telekom entstehenden Kosten s<strong>in</strong>d gem. § 56 Abs.<br />

3 TKG zu erstatten. Für die Übertragung von Daten, die im Rahmen <strong>der</strong><br />

Fernüberwachung e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>denergieanlage entstehen, kann e<strong>in</strong> entspre-<br />

chen<strong>der</strong> Datenanschluss durch die Deutsche Telekom AG e<strong>in</strong>gerichtet<br />

werden. Bei <strong>der</strong> Errichtung von W<strong>in</strong>dkraftanlagen kann es zwischen<br />

Sende- und Empfangsantennen zu Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Rundfunk-<br />

empfangs kommen. Ebenfalls können im näheren Umkreis Reflexionen<br />

auftreten.<br />

Die Gasversorgung <strong>der</strong> Nordwal<strong>der</strong> Haushalte erfolgt durch die Gel-<br />

senwasser AG. Die im Geme<strong>in</strong>degebiet bef<strong>in</strong>dlichen Ferngasleitungen<br />

Wolters Partner 74<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Gasversorgung


<strong>der</strong> RWE s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan dargestellt. Der Verlauf <strong>der</strong> Fern-<br />

gasleitungen ist <strong>in</strong> generalisierter Form dargestellt, so dass Abweichun-<br />

gen bis ca. 20 m gegenüber <strong>der</strong> tatsächlichen Lage möglich s<strong>in</strong>d. Die<br />

Ferngasleitungen <strong>der</strong> RWE s<strong>in</strong>d i.d.R. d<strong>in</strong>glich gesichert und weisen ei-<br />

nen Schutzstreifen von bis zu 8,0 m (gerechnet von <strong>der</strong> Leitungsachse<br />

bis zu 4,0 m zu je<strong>der</strong> Seite) aus, <strong>der</strong> von leitungsgefährden<strong>der</strong> Bebauung<br />

und Bepflanzung freizuhalten ist. Die landwirtschaftliche Nutzung dieser<br />

Flächen ist allerd<strong>in</strong>gs möglich.<br />

Neuverlegungen von Gasleitungen s<strong>in</strong>d von <strong>der</strong> RWE zurzeit nicht vor-<br />

gesehen.<br />

Die Wasserversorgung <strong>der</strong> Haushalte <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> erfolgt durch die<br />

Stadtwerke Ste<strong>in</strong>furt GmbH. Von den Stadtwerken Ste<strong>in</strong>furt GmbH wird<br />

das Wasser bezogen, die Wasserverteilung auf die Haushalte erfolgt<br />

selbständig durch die Geme<strong>in</strong>dewerke <strong>Nordwalde</strong>.<br />

Im Flächennutzungsplan ist die im nordöstlichen Geme<strong>in</strong>degebiet ver-<br />

laufende Wasserhauptversorgungsleitung dargestellt. Die Pumpstation<br />

am Brüggemannsbach ist mit dem entsprechenden Planzeichen im Flä-<br />

chennutzungsplan dargestellt. Die im Flächennutzungsplan dargestellten<br />

Bauflächen s<strong>in</strong>d an das öffentliche Bewässerungssystem anzuschließen.<br />

7.6.2 Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist für das E<strong>in</strong>sammeln und Beför<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

auf ihrem Geme<strong>in</strong>degebiet anfallenden Abfälle zuständig. Für das E<strong>in</strong>-<br />

sammeln und den Transport ist e<strong>in</strong>e private Re<strong>in</strong>igungsfirma beauftragt<br />

worden. Im Rahmen des Dualen Systems werden die verschiedenen Ab-<br />

fallsorten getrennt, um e<strong>in</strong>e hohe Wie<strong>der</strong>nutzung <strong>der</strong> Wertstoffe zu er-<br />

reichen. Auf dem Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es ke<strong>in</strong>en Abfallent-<br />

sorgungsstandort. Der Abfall wird zu Entsorgungsstandorten nach Al-<br />

tenberge gebracht. Diesbezügliche Flächenausweisungen s<strong>in</strong>d im Ge-<br />

me<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> daher nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de ist gemäß § 53 Abs. 1 des Landeswassergesetzes Nord-<br />

rhe<strong>in</strong>-Westfalen verpflichtet, das Abwasser zu beseitigen und die dazu<br />

notwendigen Abwasserbehandlungsanlagen nach den allgeme<strong>in</strong> aner-<br />

kannten Regeln <strong>der</strong> Abwassertechnik zu errichten und zu betreiben. Der<br />

Wolters Partner 75<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wasserversorgung<br />

Abfallentsorgung<br />

Abwasserentsorgung


Stand <strong>der</strong> öffentlichen Abwasserbeseitigung sowie alle geplanten Maß-<br />

nahmen e<strong>in</strong>schließlich ihrer zeitlichen Abfolge mit geschätzten Kosten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abwasserbeseitigungskonzept darzustellen. Das Konzept<br />

ist jeweils für fünf Jahre gültig und bedarf grundsätzlich <strong>der</strong> Fortschrei-<br />

bung.<br />

Das aktuelle Abwasserbeseitigungskonzept <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

ist aus dem Jahr 2001.* Die Fortschreibung erfolgt <strong>der</strong>zeit. Laut Abwas-<br />

serbeseitigungskonzept liegen die im Flächennutzungsplan dargestellten<br />

Bauflächen weitestgehend im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Kläranlage. Die neu<br />

dargestellten Bauflächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> wenigen Teilbereichen noch nicht im<br />

Abwasserbeseitigungskonzept berücksichtigt, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Fortschreibung erfolgen soll. Die im Flächennutzungsplan neu dargestell-<br />

ten Bauflächen s<strong>in</strong>d an das öffentliche Entwässerungssystem anzuschlie-<br />

ßen.<br />

Zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt stehen zusätzliche Standorte für Regen-<br />

rückhaltebecken bzw. Regenklärbecken noch nicht e<strong>in</strong>deutig fest. Es<br />

werden zu gegebener Zeit die weiteren erfor<strong>der</strong>lichen Anlagen im Flä-<br />

chennutzungsplan dargestellt.<br />

Gekennzeichnet werden gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 BauGB a. F.<br />

solche Bauflächen, für die e<strong>in</strong>e zentrale Abwasserbeseitigung nicht vor-<br />

gesehen s<strong>in</strong>d. In <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d alle Bauflächen an die zentrale Abwas-<br />

serbeseitigung angeschlossen, so dass e<strong>in</strong>e solche Kennzeichnung nicht<br />

erfolgt ist. Im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> ist die Abwasserentsorgung<br />

über das geme<strong>in</strong>dliche Abwasserwerk geregelt. Die Ortslage ist voll ka-<br />

nalisiert. Das Kanalnetz wird aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit des Planes<br />

nicht dargestellt. Die Haushalte s<strong>in</strong>d an die Kläranlage, die sich nordöst-<br />

lich <strong>der</strong> Ortlage an <strong>der</strong> L 592 bef<strong>in</strong>det, angeschlossen. Die Kläranlage<br />

wird von den Geme<strong>in</strong>dewerken <strong>Nordwalde</strong> betrieben. Der Flächennut-<br />

zungsplan stellt diese Kläranlage als Fläche für die Ver- und Entsorgung<br />

mit dem entsprechenden Planzeichen dar. Innerhalb <strong>der</strong> Zone im Um-<br />

kreis des Kläranlagengeländes, die durch e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie im Abstand von 300<br />

m zur Geländegrenze des Klärwerkes begrenzt wird, ist e<strong>in</strong>e Wohnbe-<br />

bauung gemäß Abstandserlass NW nicht zulässig. Diese Zone ist im Flä-<br />

chennutzungsplan als von <strong>der</strong> Bebauung freizuhaltende Schutzfläche<br />

dargestellt.<br />

Wolters Partner 76<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


Im H<strong>in</strong>blick auf den Gewässerschutz ist e<strong>in</strong> Regenklärbecken geplant<br />

und im Flächennutzungsplan als Fläche für die Ver- und Entsorgung mit<br />

dem entsprechenden Planzeichen dargestellt:<br />

� Regenklärbecken Industrie- und Gewerbepark Nordwest (geplant).<br />

7.7 Grünflächen<br />

Die Grünflächen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>degebietes dienen generell ü-<br />

berwiegend <strong>der</strong> wohnungsnahen, siedlungsbezogenen Freizeit-, Aufent-<br />

halts- und Erholungsnutzung. Zudem übernehmen Grünflächen wichtige<br />

städtebauliche Funktionen, <strong>in</strong>dem sie den Siedlungsraum glie<strong>der</strong>n, auf-<br />

lockern und für das Kle<strong>in</strong>klima und die Grünvernetzung im besiedelten<br />

Bereich von Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

Im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d mehrere<br />

Grünflächen dargestellt, denen jeweils e<strong>in</strong>e bestimmte Zweckbestim-<br />

mung zugeordnet ist. Grünflächen ohne entsprechendes Planzeichen<br />

stellen privat genutzte Grünbereiche dar. Hierdurch wird klargestellt,<br />

dass die privat genutzten Bereiche aus städtebaulichen Gründen nicht<br />

bebaut werden sollen, son<strong>der</strong>n als Freifläche genutzt werden sollen.<br />

H<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d alle Grünflächen mit e<strong>in</strong>er jeweiligen Zweckbestimmung<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit zugängliche Flächen.<br />

7.7.1 Öffentliche Parkanlagen<br />

Öffentliche Parkanlagen haben für die E<strong>in</strong>wohner e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de be-<br />

son<strong>der</strong>e Erholungs- und Aufenthaltsfunktion. In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Parkanlagen als öffentliche Grünfläche mit dem entspre-<br />

chenden Planzeichen im Flächennutzungsplan dargestellt und werden<br />

damit als solche gesichert. Allerd<strong>in</strong>gs werden Parkanlagen an öffentli-<br />

chen Gebäuden und Geme<strong>in</strong>bedarfse<strong>in</strong>richtungen im Flächennutzungs-<br />

plan nicht geson<strong>der</strong>t dargestellt, son<strong>der</strong>n aufgrund <strong>der</strong> Maßstäblichkeit<br />

<strong>der</strong> jeweils dargestellten Hauptnutzung untergeordnet.<br />

Wolters Partner 77<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Freizeit- und Erholungsnut-<br />

zung, Glie<strong>der</strong>ungsfunktion<br />

* P. Nelle Ingenieurgesellschaft:Abwasserbeseitigungskonzept<br />

–3. Fortschreibung<br />

2000 – <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Nordwalde</strong>/ Kreis<br />

Ste<strong>in</strong>furt; <strong>Nordwalde</strong>, 2001


7.7.2 Friedhöfe<br />

In <strong>Nordwalde</strong> gibt es zwei Friedhöfe. Der evangelische Friedhof (1,1<br />

ha) bef<strong>in</strong>det sich östlich von <strong>der</strong> evangelischen Kirche an <strong>der</strong> Straße<br />

„Bisp<strong>in</strong>gallee“. Der katholische Friedhof (2,5 ha) ist an <strong>der</strong> Altenberger<br />

Straße. Die im Flächennutzungsplan dargestellten Friedhofsflächen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> umfassen e<strong>in</strong>e Fläche von <strong>in</strong>sgesamt ca.<br />

3,6 ha.<br />

Bei Berechnung des Bedarfs an Friedhofsfläche ist von ca. 4 ha auszu-<br />

gehen (nur klassische Gräber- ohne Urnenbestattung). Dabei ist die zu-<br />

künftige E<strong>in</strong>wohnerzahl von ca. 9.600 EW und e<strong>in</strong>e durchschnittliche<br />

Lebenserwartung von durchschnittlich 73,5 Jahren zugrunde gelegt wor-<br />

den. Der Anteil <strong>der</strong> Urnenbestattung ist dabei mit 0%, die durchschnittli-<br />

che Ruhezeit mit 25 Jahren angesetzt worden, aber gleichzeitig e<strong>in</strong> Puf-<br />

fer für verlängerte Liegezeiten und nicht genutzte Wahlgräber e<strong>in</strong>ge-<br />

rechnet worden. Die Größe pro Grab wird bei <strong>der</strong> Berechnung mit 10 qm<br />

angesetzt. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> Friedhofsflächenbedarf für 2020 von 4<br />

ha.<br />

Ausgehend von sich än<strong>der</strong>nden Bestattungsgewohnheiten (zuneh-<br />

mende Urnenbestattung) ist jedoch von e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung des Wertes<br />

auszugehen, so dass davon ausgegangen wird, dass die vorhandenen<br />

Friedhofsflächen die nächsten 15 Jahre gerade ausreichend s<strong>in</strong>d.<br />

7.7.3 Sportflächen<br />

Die Ausstattung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de mit Sportanlagen ist, abgesehen von<br />

Schulsportanlagen, e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Dase<strong>in</strong>svorsorge.<br />

In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> tragen <strong>der</strong>zeit zwei Vere<strong>in</strong>e (SCN und 1.<br />

FC) den allgeme<strong>in</strong>en Sport (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Fußball). Darüber h<strong>in</strong>aus wird<br />

sehr <strong>in</strong>tensiv Reitsport betrieben (<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>e Reithalle und e<strong>in</strong> Turnier-<br />

platz) und Tennis gespielt (<strong>der</strong>zeit sieben Plätze).<br />

Das Sportflächenangebot <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> unterliegt ständigen Verände-<br />

rungen: In <strong>der</strong> Vergangenheit musste e<strong>in</strong> Sportplatz aufgrund von Nach-<br />

barschaftsklagen aufgegeben werden. Die <strong>der</strong>zeit genutzten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-<br />

plätze s<strong>in</strong>d nur befristet angepachtet und die Reitanlagen werden durch<br />

heranrückende Bebauung immer weiter e<strong>in</strong>geschränkt. Die große<br />

Kampfbahn am „Wallgraben“ ist aufgrund <strong>der</strong> Lage und Nachbarschaft<br />

Wolters Partner 78<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


langfristig nicht als Sportanlage zu erhalten und sollte zu Wohnzwecken<br />

umgenutzt werden.<br />

Es soll daher <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> neuer zentraler Sportstandort entwi-<br />

ckelt werden, wo alle Sportanlagen konzentriert werden und <strong>der</strong> sukzes-<br />

sive <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>sbezogenen Abschnitten realisiert werden soll. Aus landes-<br />

planerischer Sicht bestehen ke<strong>in</strong>e Bedenken gegen e<strong>in</strong>e solche Auswei-<br />

sung.<br />

Dieses Sportareal ist im Nordosten <strong>der</strong> Ortlage zwischen <strong>der</strong> L 559 und<br />

dem Brüggemannsbach vorgesehen. E<strong>in</strong>e Erschließung dieses Sportare-<br />

als kann über die Straße „Denkerstiege“ erfolgen. Bauliche Anlagen wie<br />

z.B. e<strong>in</strong>e Reithalle, Umklei<strong>der</strong>äume, Sanitäranlagen, Vere<strong>in</strong>shaus u.a.<br />

s<strong>in</strong>d im westlichen Bereich vorgesehen, <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit schon baulich vorge-<br />

prägt ist. Die dort bef<strong>in</strong>dlichen Gebäude sollen <strong>in</strong> das Nutzungskonzept<br />

<strong>in</strong>tegriert werden. Der westliche Bereich ist daher als Geme<strong>in</strong>bedarfsflä-<br />

che mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude<br />

und Anlagen“ dargestellt. Im östlichen Abschnitt s<strong>in</strong>d die weiteren An-<br />

lagen vorgesehen und als Grünfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Sport-<br />

areal“ dargestellt. Für das vorgesehene Sportareal wird noch e<strong>in</strong> Nut-<br />

zungskonzept – gerade auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den ansässigen<br />

Sportvere<strong>in</strong>en – zu erarbeiten se<strong>in</strong>, das u.a. das Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>der</strong> ver-<br />

schiedenen Sportarten regelt.<br />

Die Fläche wird <strong>der</strong>zeit von weitläufigen Ackerflächen dom<strong>in</strong>iert, die<br />

durch e<strong>in</strong>en gewässerbegleitenden Gehölzstreifen <strong>in</strong> Nord-Süd-Richtung<br />

strukturiert s<strong>in</strong>d. Im Westen liegt e<strong>in</strong>e Hofstelle mit e<strong>in</strong>igen prägnanten<br />

E<strong>in</strong>zelbäumen und umgebenden Grünlän<strong>der</strong>n. Aus ökologischer Sicht be-<br />

stehen bei Inanspruchnahme dieser Fläche ke<strong>in</strong>e erheblichen Bedenken,<br />

wenn die genannten Gehölzstrukturen erhalten werden. Entlang des an<br />

das Plangebiet im Nordwesten jenseits e<strong>in</strong>es Wirtschaftswegs angren-<br />

zenden Langemeersbachs sollte – je nach Planung <strong>der</strong> zukünftigen ver-<br />

kehrlichen Erschließung des Sportzentrums – e<strong>in</strong> breiter Streifen zur na-<br />

turnahen Entwicklung des Gewässers und als Puffer gegen Bee<strong>in</strong>trächti-<br />

gungen vorgesehen werden. Um das großflächige Vorhaben <strong>in</strong> die Land-<br />

schaft zu <strong>in</strong>tegrieren und mögliche visuelle Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu ver-<br />

h<strong>in</strong><strong>der</strong>n, sollte das Gebiet mittels dichter Anpflanzungen aus bodenstän-<br />

digen Gehölzen zur freien Landschaft h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gegrünt werden. Für erfor-<br />

<strong>der</strong>lich werdende externer Ausgleichsmaßnahmen bieten sich <strong>der</strong> Lange-<br />

Wolters Partner 79<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


meersbach und se<strong>in</strong> Umfeld sowie die östlich gelegenen landwirtschaftli-<br />

chen Flächen an.*<br />

Für den Fall e<strong>in</strong>es weiteren Bedarfs an Sportflächen ist ausgehend von<br />

dem neu dargestellten Sportareal <strong>in</strong> Richtung Norden e<strong>in</strong>e Sportflächen-<br />

ausdehnung vorgesehen. Dieses ist allerd<strong>in</strong>gs nicht im Flächennutzungs-<br />

plan dargestellt (weiterh<strong>in</strong> landwirtschaftliche Nutzfläche), son<strong>der</strong>n wird<br />

nur erfolgen, wenn e<strong>in</strong> weiterer Bedarf gegeben ist. Im Anhang zu die-<br />

sem Bericht ist im Übersichtsplan diese Entwicklungsrichtung mit e<strong>in</strong>em<br />

Pfeil gekennzeichnet (s. Anhang).<br />

7.7.4 Spielplätze<br />

Spiel- und Bolzplätze dienen <strong>der</strong> Versorgung des unmittelbaren Wohn-<br />

umfeldes. Sie werden im Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

jedoch nicht geson<strong>der</strong>t als öffentliche Grünfläche dargestellt, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />

die Bauflächen <strong>in</strong>tegriert. Da sich zukünftig die Altersstruktur än<strong>der</strong>n<br />

wird und dadurch sich an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen an das Wohnumfeld erge-<br />

ben, ist auf e<strong>in</strong>e geson<strong>der</strong>te Darstellung als Grünfläche – bis auf die<br />

großen Spielbereichen Dömerstiege und Barkhof – verzichtet worden.<br />

7.7.5 Dauerkle<strong>in</strong>gärten<br />

Das Angebot von Dauerkle<strong>in</strong>gärten richtet sich vor allem an Bewohner<br />

von Geschoßwohnungen, die nicht über e<strong>in</strong>en eigenen Hausgarten ver-<br />

fügen können. Der Deutsche Städtetag geht von e<strong>in</strong>em Richtwert von<br />

e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>garten pro 7 bis 10 hausgartenlosen Wohnungen (<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel Geschoßwohnungen) aus. Bei <strong>der</strong> Volkszählung von 1987 wurde<br />

e<strong>in</strong> Mietwohnungsanteil von ca. 32% im Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong><br />

ermittelt. Bei <strong>der</strong>zeit 3.038 registrierten Wohnungen wäre demzufolge<br />

e<strong>in</strong> Bedarf von 97-138 Kle<strong>in</strong>gärten zu decken. Die im östlichen An-<br />

schlussbereich <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße vorhandenen Kle<strong>in</strong>gär-<br />

ten werden als Grünfläche mit dem entsprechenden Planzeichen darge-<br />

stellt. Am Ostrand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> (östlich des Evangelischen<br />

Friedhofs) bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Dauerkle<strong>in</strong>gartenanlage, die ebenfalls als<br />

Grünfläche mit dem entsprechenden Planzeichen im Flächennutzungs-<br />

plan dargestellt ist. Diese hat e<strong>in</strong>e Größe von 1,8 ha und wird noch nicht<br />

Wolters Partner 80<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>;<br />

Coesfeld, März 2005


vollständig genutzt (nur <strong>der</strong> südlich des Weges gelegene Bereich). Daher<br />

lässt sie noch Entwicklungspotential offen. E<strong>in</strong> Bedarf an e<strong>in</strong>er Erweite-<br />

rung <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gartenanlage ist nicht daher erkennbar.<br />

7.7.6 Schützenplatz<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> verfügt über e<strong>in</strong> reges Schützenvere<strong>in</strong>sleben.<br />

Es bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> mehrere Grünflächen, auf denen<br />

sich die „Vogelstange“ bzw. <strong>der</strong> eigentliche Schützenplatz bef<strong>in</strong>det.<br />

Diese Bereiche werden durch die Darstellung als Grünfläche mit <strong>der</strong><br />

Zweckbestimmung „Schützenplatz“ gesichert.<br />

Der Geme<strong>in</strong>de fehlt jedoch e<strong>in</strong> großer Bereich zur temporären Aufstel-<br />

lung e<strong>in</strong>es Festzeltes. An <strong>der</strong> geplanten Umgehungsstraße L 555 n ist<br />

daher im östlichen Bereich an <strong>der</strong> Anschlussstelle zur Grevener Straße<br />

hierfür e<strong>in</strong>e ausreichend große Fläche für e<strong>in</strong>en Schützenplatzstandort<br />

vorgesehen. Dieser Standort ist aufgrund <strong>der</strong> Nähe zur vorhandenen<br />

Vorgelstange an <strong>der</strong> Bisp<strong>in</strong>gallee gewählt worden, denn bei <strong>der</strong> Wahl<br />

e<strong>in</strong>es Standortes ist die historisch gewachsene Zuordnung <strong>der</strong> unter-<br />

schiedlichen Schützenvere<strong>in</strong>e zu bestimmten Standorten bzw. Bauern-<br />

schaften beachtet worden.<br />

Es ist ke<strong>in</strong>eswegs beabsichtigt, e<strong>in</strong>e dauerhafte Schützenplatznutzung<br />

auf <strong>der</strong> Fläche am östlichen Ortse<strong>in</strong>gang zu etablieren. Es betrifft die<br />

Feierlichkeiten des Schützenvere<strong>in</strong>es von 3-4 Mal im Jahr.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> mangelnden Anzahl von Bolzplätzen im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

ist es unter an<strong>der</strong>em Ziel, diesen Bereich <strong>in</strong> <strong>der</strong> übrigen Zeit als Bolzplatz<br />

zu nutzen.<br />

Daher wird die Grünfläche mit dem Planzeichen Parkanlage darge-<br />

stellt, welches sowohl die Nutzung als Schützenplatz als auch als Bolz-<br />

platz ermöglicht. Die dargestellte Grünfläche wird durch Waldstreifen<br />

e<strong>in</strong>gesäumt.<br />

Im Bebauungsplan- bzw. Genehmigungsverfahren wird die Sicherstel-<br />

lung des Immissionsschutzes nachgewiesen.<br />

Wolters Partner 81<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.8 Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft,<br />

den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserab-<br />

flusses<br />

Naturnahe Fließgewässer s<strong>in</strong>d für den Naturhaushalt von großer Be-<br />

deutung. Sie bee<strong>in</strong>flussen das Abflussgeschehen, die Wasserbeschaffen-<br />

heit und den Grundwasserstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aue günstig. Auch bieten sie ei-<br />

ner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt Lebensraum.<br />

Das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> wird von zahlreichen kle<strong>in</strong>eren Fließ-<br />

gewässern durchzogen. Vier Fließgewässer durchfließen <strong>in</strong> West-Ost-<br />

Richtung die Ortslage <strong>Nordwalde</strong>: <strong>der</strong> Langemeersbach, <strong>der</strong> Kirchlar-<br />

bach, <strong>der</strong> Hellbach/Höppenbach und <strong>der</strong> Jammertalsbach. Diese vier<br />

münden <strong>in</strong> den Wipperbach/Brüggemannsbach, <strong>der</strong> südlich des Jammer-<br />

talsbaches entspr<strong>in</strong>gt und am südöstlichen Rand <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong><br />

weiter <strong>in</strong> nördliche Richtung verläuft. Die größeren zusammenhängen-<br />

den Fließgewässer wie auch Teiche und Seen im Nordwal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de-<br />

gebiet s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan als Wasserflächen dargestellt.<br />

Generell ist den Fließgewässern e<strong>in</strong> Gewässerschutzstreifen zugeord-<br />

net. Diese Uferstreifen s<strong>in</strong>d von e<strong>in</strong>er Bebauung freizuhalten und sollen<br />

auch von <strong>in</strong>tensiver Nutzung ausgeschlossen werden. Den Uferstreifen<br />

kommt e<strong>in</strong>e Grün-, Freiraum- und Biotopvernetzungsfunktion zu. Die<br />

Breite des Uferstreifens ist entscheidend abhängig vom Gewässertyp,<br />

<strong>der</strong> Verlagerungs<strong>in</strong>tensität des Gewässers, <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> Ufer, <strong>der</strong><br />

Oberflächengestaltung und ihrer Nutzung. Orientiert an <strong>der</strong> Richtl<strong>in</strong>ie für<br />

naturnahen Ausbau und Unterhaltung <strong>der</strong> Fließgewässer <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen* kann als Anhalt für die erfor<strong>der</strong>liche Breite des Uferstreifens<br />

(Gewässerschutzstreifens) die Gewässerbreite zwischen den Böschungs-<br />

oberkanten dienen, sollte jedoch nicht weniger als 5 m auf je<strong>der</strong> Seite ab<br />

Böschungsoberkante betragen.<br />

Für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es e<strong>in</strong> im Jahr 2001 fertig ge-<br />

stelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewässern im<br />

Geme<strong>in</strong>degebiet*. Dieses trifft u.a. Aussagen zur Breite von Uferstreifen<br />

sowie zu Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen. Aufgrund <strong>der</strong> Maß-<br />

stäblichkeit s<strong>in</strong>d die Uferstreifen nicht im Flächennutzungsplan darge-<br />

stellt. Größere Bereiche, die als Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen<br />

im Konzept vorgesehen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d als „Flächen für Maßnahmen zum<br />

Wolters Partner 82<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Fließgewässer<br />

Gewässerschutzstreifen<br />

* M<strong>in</strong>isterium für Umwelt,<br />

Raumordnung und Landwirtschaft<br />

des Landes Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen: Richtl<strong>in</strong>ie für naturnahe<br />

Unterhaltung und<br />

naturnahen Ausbau <strong>der</strong><br />

Fließgewässer <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen, Düsseldorf, 1999<br />

* Ingenieurbüro Schmelzer:<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Konzept<br />

zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern.<br />

Nie<strong>der</strong>schlag-Abfluss-<br />

Modell. Wassertechnische<br />

Berechnung; Ibbenbüren,<br />

2003


Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land-<br />

schaft“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die Maßnahmen zur Ent-<br />

wicklung <strong>der</strong> Fließgewässer, die lediglich den Bachlauf betreffen, s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls aus Gründen <strong>der</strong> Maßstäblichkeit nicht dargestellt worden,<br />

stellen aber dennoch e<strong>in</strong> Ziel dieses Flächennutzungsplanes dar.<br />

Innerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes <strong>Nordwalde</strong> gibt es für die vorhande-<br />

nen Fließgewässer ke<strong>in</strong>e förmlich festgesetzten Überschwemmungsge-<br />

biete. Jedoch verfügt die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> über e<strong>in</strong> im Jahr 2001<br />

fertig gestelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewäs-<br />

sern im Geme<strong>in</strong>degebiet*. Hier<strong>in</strong> enthalten ist e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlags- Ab-<br />

fluss- Modell, e<strong>in</strong>e wassertechnische Berechnung und e<strong>in</strong> Konzept zur<br />

naturnahen Entwicklung von Fließgewässern. Der errechnete Überflu-<br />

tungsbereich für die fünf Fließgewässer im Bereich <strong>der</strong> Ortslage bei ei-<br />

nem 100-jährigen Hochwasserereignis (HQ 100) ist im Flächennutzungs-<br />

plan als sonstige Darstellung aufgenommen worden. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

technisch bed<strong>in</strong>gten Überflutungsbereiche im Siedlungsraum (z.B. durch<br />

verrohrte Fließgewässer mit <strong>der</strong>zeit zu kle<strong>in</strong>en Durchmessern) nicht im<br />

Flächennutzungsplan übernommen worden, da sie kurzfristig behoben<br />

werden sollen.<br />

Bei den dargestellten Überflutungsbereichen handelt es sich nicht um<br />

festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Das bedeutet, dass we<strong>der</strong> nach<br />

dem <strong>der</strong>zeitigen Wasserhaushaltsgesetz noch nach dem <strong>in</strong> Aufstellung<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Artikelgesetz des Bundes zum Hochwasserschutz e<strong>in</strong> weit-<br />

gehendes Verbot <strong>der</strong> Bauleitplanung besteht. Zur Vorsorgeplanung s<strong>in</strong>d<br />

die Umgrenzungen dieser errechneten (aber nicht festgesetzten) Überflu-<br />

tungsbereiche im Flächennutzungsplan aufgenommen und bei <strong>der</strong> Pla-<br />

nung <strong>der</strong> Entwicklungsflächen entsprechend berücksichtigt worden. E<strong>in</strong>e<br />

Errichtung von baulichen Anlagen <strong>in</strong> diesen Bereichen sollte grundsätz-<br />

lich vermieden werden.<br />

In <strong>der</strong> Ortslage <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d bereits aus Gründen des Hochwasser-<br />

schutzes e<strong>in</strong>ige Regenrückhaltebecken vorhanden:<br />

� Regenrückhaltebecken an <strong>der</strong> Altenberger Straße am Höppenbach<br />

� Regenrückhaltebecken am Baugebiet Sievertskamp<br />

� Regenrückhaltebecken am Kirchlarbach<br />

Wolters Partner 83<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Überflutungsbereich<br />

Regenrückhaltebecken<br />

* Ingenieurbüro Schmelzer:<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>. Konzept<br />

zur naturnahen Entwicklung<br />

von Fließgewässern.<br />

Nie<strong>der</strong>schlag-Abfluss-<br />

Modell. Wassertechnische<br />

Berechnung; Ibbenbüren,<br />

2003


� Regenrückhaltebecken Industrie- und Gewerbepark Süd<br />

� Regenrückhaltebecken am Wipperbach<br />

Weitere Regenrückhaltebecken s<strong>in</strong>d im <strong>der</strong>zeit aktuellen Abwasserbe-<br />

seitigungskonzept <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> aus dem Jahre 2001 nicht<br />

vorgesehen. Die Fortschreibung des Abwasserbeseitigungskonzeptes<br />

erfolgt <strong>der</strong>zeit. Zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt stehen zusätzliche Standorte<br />

für Regenrückhaltebecken bzw. Regenklärbecken noch nicht e<strong>in</strong>deutig<br />

fest. Es werden zu gegebener Zeit die weiteren erfor<strong>der</strong>lichen Anlagen<br />

im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />

Zur Anlage von Regenklärbecken vgl. Kap. 7.6.2.<br />

Die Tr<strong>in</strong>kwasserför<strong>der</strong>ungsanlage „Brennheide“ <strong>der</strong> Stadtwerke<br />

Ste<strong>in</strong>furt bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong>nerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes. Daher s<strong>in</strong>d die<br />

gesetzlich festgesetzten Wasserschutzgebiete (I-III) im Nordosten des<br />

Geme<strong>in</strong>degebietes <strong>Nordwalde</strong> nachrichtlich <strong>in</strong> den Flächennutzungsplan<br />

übernommen.<br />

7.9 Flächen für Landwirtschaft und Wald<br />

Flächen im Außenbereich werden als Flächen für die Landwirtschaft o-<br />

<strong>der</strong> als Waldflächen im Flächennutzungsplan dargestellt.<br />

Diese Flächen umfassen <strong>der</strong>zeit zusammen 89,4 % des Geme<strong>in</strong>dege-<br />

bietes, wobei die Waldflächen 12,8% und die landwirtschaftlichen Flä-<br />

chen 75,8% e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe liegen als E<strong>in</strong>zelhofanlagen im<br />

planerischen Außenbereich. Die Darstellungen zukünftiger Bauflächen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ortslage berücksichtigen ausreichend Abstand zu den Hoflagen, um<br />

frühzeitig Immissionskonflikte zwischen Landwirtschaft und Wohnnut-<br />

zung zu vermeiden. Aufgrund <strong>der</strong> bedeutenden Funktion des Waldes und<br />

se<strong>in</strong>es Wertes für die Forstwirtschaft sowie Erholung s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong><br />

den Waldbestand grundsätzlich zu vermeiden. Auf e<strong>in</strong>e Darstellung von<br />

Wallhecken und wegbegleitende Gehölze wurde aus Gründen <strong>der</strong> Plan-<br />

Maßstäblichkeit verzichtet.<br />

Wolters Partner 84<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Regenklärbecken<br />

Gesetzlich festgesetzte<br />

Wasserschutzgebiete


7.10 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur<br />

Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

Die Darstellung neuer Bauflächen bereitet grundsätzlich E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> die<br />

Natur und Landschaft vor. Die Belange von Natur und Landschaft f<strong>in</strong>den<br />

durch den § 1 a BauGB entsprechend Berücksichtigung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flächen-<br />

nutzungsplanung. Dabei s<strong>in</strong>d nach § 18 ff. des Bundesnaturschutzgeset-<br />

zes (BNatSchG) die vorhersehbaren E<strong>in</strong>griffe nach ihrer Intensität zu er-<br />

mitteln und unverhältnismäßige Bee<strong>in</strong>trächtigungen zu vermeiden o<strong>der</strong><br />

zu m<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Für unvermeidbare E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> den Naturhaushalt ist e<strong>in</strong><br />

Ausgleich vorzusehen, ggfs. auch außerhalb des Siedlungsraumes.<br />

Das Ausmaß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffe durch neue Bauflächendarstellungen wird<br />

parallel zum Flächennutzungsplan-Neuaufstellungsverfahren im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Umwelterheblichkeitsprüfung* untersucht und <strong>in</strong> die Abwägung<br />

mit e<strong>in</strong>gestellt.<br />

In e<strong>in</strong>igen Bereichen s<strong>in</strong>d bereits jetzt Flächen für Maßnahmen zum<br />

Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

dargestellt. Dieses s<strong>in</strong>d Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, die <strong>in</strong> rechts-<br />

kräftigen Bebauungsplänen festgesetzt s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> den Flächennut-<br />

zungsplan übernommen wurden.<br />

Es besteht grundsätzlich aber die Möglichkeit, E<strong>in</strong>griffe künftig auf ei-<br />

nem „Ökokonto“ zu bilanzieren und mit Hilfe e<strong>in</strong>es „Ökopools“ als<br />

„Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung<br />

von Boden, Natur und Landschaft“ auszugleichen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großflä-<br />

chigen Konzept e<strong>in</strong>zelne ökologische Aufwertungen bündelt.<br />

Vorschläge für potentielle Ausgleichsflächen im S<strong>in</strong>ne des „Ökokon-<br />

tos“ s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan entlang <strong>der</strong> Fließgewässer Lange-<br />

meersbach und Höppenbach dargestellt.<br />

Weiter gibt es für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> e<strong>in</strong> im Jahr 2001 fer-<br />

tig gestelltes Konzept zur naturnahen Unterhaltung von Fließgewässern<br />

im Geme<strong>in</strong>degebiet. Dieses trifft u.a. Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong><br />

Auen. Größere Bereiche, die als Maßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> Auen<br />

im Konzept vorgesehen s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d als „Flächen für Maßnahmen zum<br />

Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land-<br />

schaft“ im Flächennutzungsplan dargestellt. Die Maßnahmen zur Ent-<br />

wicklung <strong>der</strong> Fließgewässer, die lediglich den Bachlauf betreffen, s<strong>in</strong>d<br />

Wolters Partner 85<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

* Wolters Partner: Umwelterheblichkeitsprüfung<br />

zur Neuaufstellung<br />

des Flächennutzungsplan<br />

<strong>Nordwalde</strong>, März<br />

2005


jedoch aus Gründen <strong>der</strong> Maßstäblichkeit nicht dargestellt worden, stel-<br />

len aber dennoch e<strong>in</strong> Ziel dieses Flächennutzungsplanes dar.<br />

E<strong>in</strong>e Abstimmung zu den Flächen für Ausgleichsmaßnahmen, die im<br />

Zuge des Planfeststellungsverfahrens zur L 555 n erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d, wird<br />

noch erfolgen.<br />

7.11 Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonsti-<br />

gen Nutzungsregelungen<br />

Der Flächennutzungsplan übernimmt nach § 5 Abs. 4 BauGB Planun-<br />

gen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach an<strong>der</strong>en gesetzlichen<br />

Vorschriften festgesetzt s<strong>in</strong>d. In den Flächennutzungsplan von Nordwal-<br />

de wurden, neben den bereits <strong>in</strong> den vorangegangenen Kapiteln ge-<br />

nannten nachrichtlichen Übernahmen folgende Weitere nachrichtlich<br />

übernommen:<br />

7.11.1 Schutzausweisungen gemäß Bundesnaturschutzgesetz<br />

und Landschaftsgesetz NW<br />

Der Flächennutzungsplan kann Fragen <strong>der</strong> Landschaftsplanung (außer-<br />

halb <strong>der</strong> Siedlungsbereiche) lediglich nachrichtlich übernehmen, da <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen das eigenständige und rechtlich wirksame Instru-<br />

ment des Landschaftsplanes vorgesehen ist.<br />

Für das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> gibt es jedoch ke<strong>in</strong>en Landschafts-<br />

plan.<br />

Die per Verordnung festgesetzten Naturdenkmale und geschützten<br />

Landschaftsbestandteile s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan nachrichtlich ü-<br />

bernommen worden. Sie s<strong>in</strong>d nicht von neu dargestellten Bauflächen be-<br />

troffen, so dass e<strong>in</strong>e Entlassung <strong>der</strong> Schutzgebiete aus <strong>der</strong> Verordnung<br />

für die Genehmigung des Flächennutzungsplanes nicht erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Landschaftschutz- sowie Naturschutzgebiete s<strong>in</strong>d im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

<strong>Nordwalde</strong> nicht festgesetzt.<br />

Wolters Partner 86<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.11.2 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete<br />

Bei <strong>der</strong> Aufstellung von Bauleitplänen s<strong>in</strong>d die Gebiete von geme<strong>in</strong>-<br />

schaftlicher Bedeutung, die gemäß Flora-Fauna-Habitat-Richtl<strong>in</strong>ie vom<br />

21.05.1992 (FFH-RL) und Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie vom 02.04.1979 (V-RL)<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union das Schutzgebietsnetz Natura 2000 bilden sol-<br />

len, zu berücksichtigen. Diese Regelungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die bundesdeutschen<br />

Fachgesetze (Baugesetzbuch und Bundesnaturschutzgesetz) übernom-<br />

men worden. Die Landesregierung hat im Rahmen e<strong>in</strong>es Meldeverfah-<br />

rens Listen <strong>der</strong> Gebiete von geme<strong>in</strong>schaftlicher Bedeutung erarbeitet<br />

und <strong>der</strong> Bundesregierung die Tranchen 1a, 1b und 2 vorgelegt. Im Nord-<br />

wal<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>degebiet s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Bereiche als FFH-Gebiete gemeldet<br />

und im Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen.<br />

Wolters Partner 87<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


7.11.3 Festsetzungen nach dem Denkmalschutzgesetz<br />

Für das Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> werden 46 Gebäude und son-<br />

stige denkmalgeschützte Objekte gem. § 3 Denkmalschutzgesetz NRW<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Denkmalliste aufgeführt. Diese s<strong>in</strong>d im e<strong>in</strong>zelnen:<br />

Wolters Partner 88<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

� Speicher Bisp<strong>in</strong>ghof, Bisp<strong>in</strong>gallee 31 � Speicher Pröbst<strong>in</strong>ghof, Pröbst<strong>in</strong>gstraße 22<br />

� Kornspeicher Tageserholungsanlage, Bahnhofstraße � Tore<strong>in</strong>fahrt Bisp<strong>in</strong>ghof, Bisp<strong>in</strong>gallee 31<br />

� Rittergut Althaus, Westerode 35 � Bildstock, Kirchbauernschaft 12<br />

� Bildstock, Kirchbauernschaft 32 � Bildstock, Feldstraße 62<br />

� Bildstock, Westerode 4 � Bildstock, Suttorf 68<br />

� Bildstock, Suttorf 81 � Bildstock, Kirchbauernschaft 17<br />

� Bildstock, Grevener-Straße 9 � Bildstock, Suttorf 75<br />

� Bildstock, Kirchbauernschaft 1 � Bildstock, Westerode 49<br />

� Bildstock, Suttorf 11 � Bildstock, Suttorf 33<br />

� Reliefste<strong>in</strong> mit Uhrdarstellung, Westerode 20 � Bildstock, Westerode 18<br />

� Bildstock, Scheddebrock 24 � Bildstock, Sievertskamp 32<br />

� Ackerbürgerhaus, Amtmann-Daniel-Straße � Wegekreuz, Kirchbauernschaft 19<br />

� Bildstock, Kirchbauernschaft 35 � Bildstock, Scheddebrock 23<br />

� Speicher, Kirchbauernschaft 25 � Feuerwehrgerätehaus, Emsdettener-Straße 18-22<br />

� Bildstock, Emsdettener Straße � Fabrikantenvilla, Bahnhofstraße 45<br />

� Bildstock am Franziskushaus, Pröbst<strong>in</strong>gstraße � Ste<strong>in</strong>kreuz, Amtmann-Daniel-Straße<br />

� Bildstock, Amtmann-Daniel-Straße � Katholische Pfarrkirche, Kirchstraße<br />

� Bildstock an <strong>der</strong> Kirche, Kirchstraße � Holzkruzifix, Kirchbauernschaft 28<br />

� Doppelkotten, Suttorf 50 � Bildstock, Westerode 66<br />

� Heiligenhäuschen, Scheddebrock 66 � Hofanlage Reckfort, Westerode 33<br />

� Villa Haus Hörsten, Scheddebrock 74 � Bildstock, Pröbst<strong>in</strong>gstraße<br />

� Orgel und Brüstung, Kirchstraße � ehem. Fabrikantenvilla, Bahnhofstraße 36<br />

� Speicher, Feldbauernschaft 35 � ehem. Schafstall, Westerode 66<br />

Die aufgeführten Denkmäler s<strong>in</strong>d im Flächennutzungsplan mit dem<br />

entsprechenden Planzeichen "D" nachrichtlich übernommen.<br />

Baudenkmäler


Bodendenkmäler s<strong>in</strong>d kultur- o<strong>der</strong> naturgeschichtliche Bodenfunde,<br />

d.h. Mauern, alte Gräben, E<strong>in</strong>zelfunde, sowie Verän<strong>der</strong>ungen und Ver-<br />

färbungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten,<br />

aber auch Zeugnisse tierischen o<strong>der</strong> pflanzlichen Lebens aus erdge-<br />

schichtlicher Zeit. Für das Gebiet <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> s<strong>in</strong>d weiter<br />

Bodendenkmäler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Denkmalliste aufgeführt. Dieses betrifft <strong>in</strong>sge-<br />

samt zwölf Landwehr-Teilstücke sowie den Max-Clemens-Kanal. Sie s<strong>in</strong>d<br />

im Flächennutzungsplan mit dem entsprechenden Planzeichen "BD"<br />

nachrichtlich übernommen.<br />

7.11.4 Richtfunktrassen<br />

Über das Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Nordwalde</strong> verlaufen mehrere Richtfunk-<br />

trassen für den Fernmeldeverkehr, die im Flächennutzungsplan nach-<br />

richtlich übernommen s<strong>in</strong>d:<br />

� Richtfunktrassen Rhe<strong>in</strong>e-Münster, Co<strong>der</strong> Weg, Funkfeld Nr. 80 RWE<br />

� Richtfunktrasse 257 100/016<br />

� Richtfunktrasse 257 300/001<br />

� Richtfunktrasse 257 100/010<br />

� Richtfunktrasse 251 004/211<br />

Die zeichnerische Darstellung umfasst die Trassennummer sowie den<br />

zugehörigen Sicherheitsbereich beidseitig 100 m. Innerhalb dieses Si-<br />

cherheitsbereiches s<strong>in</strong>d maximal zulässige Bauhöhen festgelegt, die<br />

nicht überschritten werden dürfen, um e<strong>in</strong>en störungsfreien Funkverkehr<br />

zu gewährleisten. Auf die E<strong>in</strong>tragung <strong>der</strong> zulässigen Bauhöhe wurde aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit verzichtet. Zum an<strong>der</strong>en betrifft die Trasse<br />

den Außenbereich und führt nicht über e<strong>in</strong>e Bauflächendarstellung.<br />

Wolters Partner 89<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bodendenkmäler


7.12 Kennzeichnung von Flächen<br />

7.12.1 Altlasten, altlastverdächtige Flächen und schädliche<br />

Bodenverän<strong>der</strong>ungen<br />

Altlasten bedeuten Bee<strong>in</strong>trächtigungen für die angrenzenden Flächen<br />

und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer eigenen Nutzung e<strong>in</strong>geschränkt. Daher müssen sie im<br />

Flächennutzungsplan gekennzeichnet werden. Zur Kennzeichnung von<br />

Flächen <strong>in</strong> Flächennutzungsplänen führt <strong>der</strong> „geme<strong>in</strong>same Run<strong>der</strong>lass<br />

zur Berücksichtigung von Flächen mit Bodenbelastungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Altlasten, bei <strong>der</strong> Bauleitplanung und im Baugenehmigungsverfahren“<br />

aus, dass nach § 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB im Flächennutzungsplan für bau-<br />

liche Nutzungen vorgesehene Flächen gekennzeichnet werden sollen,<br />

<strong>der</strong>en Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet s<strong>in</strong>d.<br />

Alle Flächen, die <strong>der</strong>zeit beim Kreis Ste<strong>in</strong>furt im Verzeichnis für schäd-<br />

liche Bodenverän<strong>der</strong>ungen und Verdachtsflächen sowie im Kataster über<br />

altlastverdächtige Flächen und Altlasten geführt werden, s<strong>in</strong>d im Flä-<br />

chennutzungsplan <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> mit e<strong>in</strong>er umlaufenden<br />

Signatur bzw. durch Planzeichen überlagernd hervorgehoben. Abwei-<br />

chend von § 5 Abs. 3 Nr. 3 BauGB s<strong>in</strong>d somit nicht nur Flächen, <strong>der</strong>en<br />

Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet s<strong>in</strong>d (Boden-<br />

belastungen), son<strong>der</strong>n auch altlastenverdächtige Flächen und schädliche<br />

Bodenverän<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet worden.<br />

Wolters Partner 90<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>


8 Anhang<br />

8.1 Abschätzung des zukünftigen Wohnungs- und Wohn-<br />

(bau)flächenbedarfs<br />

Die Abschätzung des Wohn(bau)flächenbedarfs bis zum Jahr 2020 er-<br />

folgt für die gesamte Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> und legt als Ausgangsdatum<br />

den 31.12.2003 zugrunde.<br />

Annahme zur Bevölkerung 2020:<br />

Nach den Schätzungen zur E<strong>in</strong>wohnerentwicklung wird <strong>der</strong> voraus-<br />

sichtliche Höchststand <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong>nerhalb des Prognosezei-<br />

traums bis zum Jahr 2020 erreicht. Dementsprechend ist die Ermittlung<br />

des Wohnflächenbedarfs auf diesen Zeitpunkt zu beziehen.<br />

Die E<strong>in</strong>wohnerzahl liegt im Jahr 2020 bei ca. 9.560 EW.<br />

Annahme zur Haushaltsgröße 2020:<br />

Die künftige Haushaltsgröße ist für die Ermittlung des Wohnflächenbe-<br />

darfs e<strong>in</strong>e wichtige Variable, denn Wohnungen – und damit <strong>der</strong> Wohn-<br />

flächenbedarf – werden nicht durch e<strong>in</strong>zelne Personen, son<strong>der</strong>n durch<br />

Haushalte auf dem Wohnungsmarkt nachgefragt.<br />

Zusätzlicher Wohnflächenbedarf ergibt sich aus e<strong>in</strong>er Zunahme an<br />

Haushalten. Die Zunahme an Haushalten kann e<strong>in</strong>erseits aus e<strong>in</strong>er stei-<br />

genden E<strong>in</strong>wohnerzahl, an<strong>der</strong>erseits aus e<strong>in</strong>em verän<strong>der</strong>ten Haushalts-<br />

bildungsverhalten und verän<strong>der</strong>ten gesellschaftlichen Strukturen, die –<br />

bei gleicher o<strong>der</strong> abnehmen<strong>der</strong> Bevölkerung – zu e<strong>in</strong>er steigenden Zahl<br />

von Haushalten führen, resultieren. Die Fortschreibung <strong>der</strong> durchschnitt-<br />

lichen Haushaltsgröße für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> regionsbezogenen Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und<br />

Raumforschung (BBR) vorgenommen. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> wird<br />

dort <strong>der</strong> „Raumordnungsregion Münster“ zugeordnet. Bis 2015 soll die<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>in</strong> <strong>der</strong> „Raumordnungsregion Mün-<br />

ster“ auf 2,29 Pers./HH zurückgehen (zum Vergleich: Bund 2,09<br />

Pers./HH; Land NRW 2,12 Pers./HH).*<br />

Wolters Partner 91<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

ca. 9.560 EW (2020)<br />

* Bundesamt für Bauwesen<br />

und Raumordnung: Perspektiven<br />

<strong>der</strong> künftigen Raumund<br />

Siedlungsentwicklung,<br />

Heft 11/12; Bonn, 1999, S.<br />

843 ff.


Für <strong>Nordwalde</strong> wird allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e etwas höher gelegenen Haushalts-<br />

größe (2,5 Pers./HH) als die vom Bundesamt für Bauwesen und Raum-<br />

ordnung für 2015 prognostizierte angenommen, um <strong>der</strong> Möglichkeit,<br />

dass <strong>Nordwalde</strong> aufgrund verhältnismäßig großer Wohne<strong>in</strong>heiten es<br />

schafft, e<strong>in</strong>en höheren Anteil an Mehrgenerationenhaushalten als im<br />

Durchschnitt <strong>der</strong> Region zu sichern, Rechnung zu tragen. Außerdem ist<br />

<strong>Nordwalde</strong> typischer Familienwohnsitz im Gegensatz zu e<strong>in</strong>igen städ-<br />

tisch geprägten Gebieten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Raumordnungsregion Münster.<br />

Zu schaffende Wohnungen bis 2020:<br />

Grundsätzlich kann für die Berechnung des Wohnungsbedarfes davon<br />

ausgegangen werden, dass je<strong>der</strong> Haushalt e<strong>in</strong>e Wohnung nachfragt.<br />

Zum 31.12.2003 wurde e<strong>in</strong> Bestand von 3.038 Wohnungen <strong>in</strong> Nordwal-<br />

de festgestellt.<br />

Bei e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>kenden Haushaltsgröße auf 2,5 Pers./HH s<strong>in</strong>d im Jahr 2020<br />

ca. 790 zusätzliche Wohne<strong>in</strong>heiten erfor<strong>der</strong>lich. Die bis zum Jahr 2020<br />

zu schaffenden Wohne<strong>in</strong>heiten s<strong>in</strong>d wie folgt errechnet:<br />

Geschätzte E<strong>in</strong>wohnerzahl im Jahr 2020<br />

/<br />

Angenommene Haushaltsgröße im Jahr 2020<br />

=<br />

Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Wohne<strong>in</strong>heiten im Jahr 2020<br />

-<br />

Anzahl <strong>der</strong> bestehenden Wohne<strong>in</strong>heiten im Jahr 2003<br />

=<br />

Zu schaffende Wohne<strong>in</strong>heiten bis zum Jahr 2020<br />

Annahme zur Wohnungsgröße:<br />

Die durchschnittliche Wohnungsgröße im Jahr 2003 betrug <strong>in</strong> Nord-<br />

walde 110 m 2 (Wohnheimwohnungen nicht e<strong>in</strong>gerechnet); im Regie-<br />

rungsbezirk Münster h<strong>in</strong>gegen 90 m 2 *.<br />

Wolters Partner 92<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

2,5 Pers./HH<br />

ca. 790 neue Wohnungen er-<br />

for<strong>der</strong>lich (2020)<br />

* http://www.lds.nrw.de


Trotz <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit zu verzeichnenden regelmäßigen An-<br />

stiege bei <strong>der</strong> durchschnittlichen Wohnungsgröße wird als künftiger<br />

Standard e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere durchschnittliche Wohnungsgröße von 95 m 2 an-<br />

genommen, da aufgrund <strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Altersstruktur und damit<br />

abnehmen<strong>der</strong> Haushaltsgröße an<strong>der</strong>e Wohnformen bzw. kle<strong>in</strong>ere Woh-<br />

nungen als bisher nachgefragt werden.<br />

Annahme zur Baustruktur:<br />

Es ist e<strong>in</strong>e Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,5 herangezogen und damit<br />

e<strong>in</strong>e Aussage zu künftigen Bauformen und -dichten gemacht worden. Es<br />

ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> Trend zu kle<strong>in</strong>eren Haushalten e<strong>in</strong>e et-<br />

was höhere Baudichte nach sich zieht, da auch aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>-<br />

ten Altersstruktur zunehmend die Nachfrage nach an<strong>der</strong>en Wohnformen<br />

als Zwei- und E<strong>in</strong>familienhäuser erfolgt – z.B. kle<strong>in</strong>ere Wohnungen <strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Wohnformen (betreutes Wohnen) für „Seniorenhaushalte“<br />

<strong>in</strong> Anbetracht <strong>der</strong> steigenden Seniorenanzahl.<br />

Bruttowohnbauland:<br />

Das notwendige zusätzliche Bruttowohnbauland für die Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>Nordwalde</strong> bis zum Jahr 2020 ergibt sich aus folgen<strong>der</strong> Berechnung:<br />

Durchschnittliche Wohnungsgröße<br />

x<br />

Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Wohne<strong>in</strong>heiten<br />

x<br />

30% Zuschlag für Gesamtgeschoßflächenbedarf<br />

(Mauern, Treppenhäuser etc.)<br />

/<br />

Durchschnittliche Geschoßflächenzahl <strong>in</strong> den Siedlungsbereichen<br />

x<br />

30% Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc.<br />

=<br />

Bruttowohnbaulandbedarf<br />

Wolters Partner 93<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

ø Wohnungsgröße ca. 95 m 2<br />

(2020)<br />

GFZ von 0,5 (2020)


Der Bruttowohnbaulandbedarf liegt bei 25 ha.<br />

Planungsspielraum<br />

Zu dem oben ermittelten Bruttobaulandbedarf soll <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong><br />

Planungsspielraum von 15% gegeben werden, um mögliche Abweichun-<br />

gen <strong>der</strong> Ausgangsparameter (Bevölkerung, Haushaltsgröße etc.) auffan-<br />

gen zu können, sowie um als Geme<strong>in</strong>de auf sich än<strong>der</strong>nde Standortan-<br />

for<strong>der</strong>ungen und Verfügbarkeiten zu reagieren und um für unterschiedli-<br />

che Wohnformnachfragen auch die städtebaulich s<strong>in</strong>nvollen Standorte<br />

vorzuhalten.<br />

Wohnbauflächenbedarf:<br />

Nach Berechnung des Wohnbaulandbedarfes anhand <strong>der</strong> beschriebe-<br />

nen Parameter ergibt sich für die gesamte Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> mit ei-<br />

ner angenommenen Haushaltsgröße von 2,5 Pers./HH bis zum Jahr 2020<br />

e<strong>in</strong> Wohnbauflächenbedarf von 29 ha.<br />

Der künftige Wohnbauflächenbedarf hängt im wesentlichen von e<strong>in</strong>er<br />

Variablen – <strong>der</strong> Haushaltsgröße – ab, die faktisch von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

nicht bee<strong>in</strong>flusst werden kann und als gesamtgesellschaftliches „Ereig-<br />

nis“ auch kaum zuverlässig zu prognostizieren ist.<br />

Wolters Partner 94<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

25 ha Bruttowohnbaulandbe-<br />

darf (2020)<br />

Wohnbauflächenbedarf von<br />

29 ha (2020)


Wohnbauflächenbedarfsabschätzung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Wohnungsbedarf<br />

E<strong>in</strong>wohner zum Ausgangsdatum 2003 9.421<br />

E<strong>in</strong>wohner im Zielzeitraum 2020 9.560<br />

Haushaltsgröße<br />

Personen pro Haushalt 1987 3,28<br />

Personen pro Haushalt im Zielzeitraum 2020 2,5<br />

Wohnungen zum Ausgangsdatum 2003 3.038<br />

Wohnungen im Zielzeitraum 2020 3.824<br />

(e<strong>in</strong> Haushalt e<strong>in</strong>e Wohnung)<br />

Wolters Partner 95<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Bedarf an Wohnungen 786 WE<br />

Wohnbauflächenbedarf<br />

Wohnungsgröße im Zielzeitraum 95 qm<br />

Nettogeschossfläche 7,47 ha<br />

Zuschlagfaktor für Mauerwerk. Treppenhäuser etc. 30 %<br />

Bruttogeschossfläche 9,71 ha<br />

realisierte Geschlossflächenzahl im Zielzeitraum 0,50<br />

Nettowohnbauland 19,41 ha<br />

Zuschlag für Erschließung, Grünanlagen etc. 30 %<br />

Bruttowohnbauland 25,24 ha<br />

Planungsspielraum 15 % 3,79 ha<br />

Wohnbauflächenbedarf <strong>in</strong>sgesamt 29,02 ha


8.2 Abschätzung des künftigen Gewerbeflächenbedarfs<br />

Der zukünftige Gewerbeflächenbedarf für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> ist<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> Methode (GIFPRO), die beim Institut für Landes- und Stadt-<br />

entwicklungsforschung NRW (ILS)* Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre entwickelt wur-<br />

de, überschlägig errechnet worden.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung ist auf Geme<strong>in</strong>de- wie auf Bundesebe-<br />

ne außerordentlich schwer vorauszuschätzen. Um zu ermitteln, wie <strong>der</strong><br />

wirtschaftliche Werdegang <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Betriebe Flächen beansprucht,<br />

wird e<strong>in</strong>e Verknüpfung zwischen den Beschäftigten und ihrer Arbeitsflä-<br />

che hergestellt.<br />

Die Ermittlung des voraussichtlich zu erwartenden Gewerbe- und Indu-<br />

strieflächenbedarfs dieser Berechnungsmethode setzt sich aus den Kom-<br />

ponenten Ansiedlungs-, Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf zusam-<br />

men. Hiervon werden die Flächen, die durch Verlagerung o<strong>der</strong> Stillegung<br />

freigesetzt und wie<strong>der</strong> als potentielle Gewerbeflächen genutzt werden,<br />

abgezogen.<br />

Wichtigste Datengrundlage ist die Anzahl <strong>der</strong> gewerbeflächennachfra-<br />

genden Beschäftigten.<br />

Die Berechnungsmethode wird allerd<strong>in</strong>gs mit ger<strong>in</strong>gfügigen Abwand-<br />

lungen herangezogen, da die <strong>der</strong> Methode zugrundeliegenden Basisda-<br />

ten zur Standortmobilität von Betrieben bereits seit vielen Jahren nicht<br />

mehr aktuell erhoben werden. Hierdurch soll sowohl <strong>der</strong> Lage Nordwal-<br />

des außerhalb <strong>der</strong> Ballungszentren als auch den aktuellen Tendenzen<br />

Rechnung getragen werden. Außerdem wird die Methode angereichert<br />

um Zuschlagsfaktoren, die <strong>der</strong> aktuellen und spezifischen Standortsitua-<br />

tion <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> Rechnung tragen sollen. Zur <strong>in</strong>haltlichen Verdichtung<br />

<strong>der</strong> Informationen wird auf die Ergebnisse <strong>der</strong> Betriebsbefragung** von<br />

repräsentativen ortsansässigen Betrieben zurückgegriffen.<br />

Bei <strong>der</strong> Bedarfsermittlung werden nur die Arbeitsplätze <strong>der</strong> sozialversi-<br />

cherungspflichtig Beschäftigten <strong>in</strong> solchen Betrieben berücksichtigt, die<br />

üblicherweise <strong>in</strong> Gewerbegebieten und nicht <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bauflächenka-<br />

tegorien gemäß Baunutzungsverordnung (Son<strong>der</strong>gebiet, Mischgebiet)<br />

unterzubr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d. Entsprechend nicht berücksichtigt werden bspw.<br />

e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Dienstleistungsbetriebe, die ihren Standort <strong>in</strong> Mischgebieten<br />

<strong>in</strong> Ortskernen f<strong>in</strong>den können. Es handelt sich also nur um Arbeitsplätze<br />

<strong>in</strong> Branchen, die schon aufgrund ihrer Immissionen bauplanungs- und<br />

Wolters Partner 96<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Gewerbeflächennachfragende<br />

Beschäftigte<br />

* Institut für Landes- und<br />

Stadtentwicklungsforschung<br />

des Landes NRW (ILS): RegionaleEntwicklungsspielräume<br />

von Gewerbe- und Industrieflächen.Bestandserhebung<br />

und Ansatz für e<strong>in</strong>e<br />

methodische Bedarfsermittlung;<br />

Dortmund, S. 23 ff.<br />

** Stichprobenerhebung zur<br />

Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>;<br />

<strong>Nordwalde</strong>, Mai 2004


auordnungsrechtlich nur <strong>in</strong> Gewerbegebieten zulässig s<strong>in</strong>d, also vor al-<br />

lem Arbeitsplätze des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes.<br />

Der Anteil an solchen Branchen nimmt <strong>in</strong> den letzten Jahren ab. Bed<strong>in</strong>gt<br />

durch die verwobenen Produktionsprozesse und an<strong>der</strong>e Faktoren ist je-<br />

doch auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Branchen, die nicht zwangsläufig auf Gewerbeflä-<br />

chen angewiesen s<strong>in</strong>d (z.B. Handel und Dienstleistung) nach wie vor ei-<br />

ne Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen festzustellen. Die folgende<br />

Aufstellung* zeigt die angenommenen Anteile <strong>der</strong> gewerbeflächenbean-<br />

spruchenden Arbeitsplätze nach Branchen:<br />

Wirtschafts-<br />

abteilung<br />

Land- und Forstwirtschaft,<br />

Fischerei u. Fischzucht<br />

Verarbeitendes u. produzierendes<br />

Gewerbe, Baugewerbe<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

(Stand 2002)<br />

Davon gewerbeflächen-<br />

beanspruchend (<strong>in</strong> %)<br />

Wolters Partner 97<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

absolut<br />

31 0 0<br />

717 100 717<br />

Handel 442 60 265<br />

Gastgewerbe 21 0 0<br />

Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

282 40 113<br />

Sonstige Dienstleistungen 506 40 202<br />

Gesamt 1.999 1.297<br />

Die Aufstellung ergibt rund 2.000 sozialversicherungspflichtig Beschäf-<br />

tigte. Tatsächlich waren im Jahr 2002 jedoch 2.070 sozialversicherungs-<br />

pflichtig Beschäftigte gemeldet. Das bedeutet e<strong>in</strong> Defizit von rund 70<br />

Personen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufstellung aufgrund von unerwünschten Rück-<br />

schlüssen zu e<strong>in</strong>zelnen Betrieben nicht genannt werden. Um diese 70<br />

Personen auch zu berücksichtigen, wird angenommen, dass 50% hier-<br />

von Gewerbeflächen beanspruchen, so dass die Anzahl <strong>der</strong> gewerbeflä-<br />

chenbeanspruchenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf<br />

1.332 ansteigt.<br />

Unter <strong>der</strong> theoretischen Annahme <strong>der</strong> Vollbeschäftigung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die<br />

Bedarfsberechung auch die zur Zeit erwerbslosen Arbeitnehmer zu be-<br />

rücksichtigen. Die Arbeitslosenquote <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> lag im * http://www.lds.nrw.de


Dezember 2002 bei 6,6%*, was 88 Personen (von <strong>in</strong>sgesamt 1.332 ge-<br />

werbeflächenbeanspruchenden Personen) entspricht. Somit steigt die<br />

Zahl <strong>der</strong> zugrundezulegenden gewerbeflächenbeanspruchenden Be-<br />

schäftigten auf <strong>in</strong>sgesamt 1.420 Personen.<br />

Mittels e<strong>in</strong>er Befragung** e<strong>in</strong>er Auswahl an Betrieben ist die für Nord-<br />

walde aufgrund <strong>der</strong> örtlichen Standortbed<strong>in</strong>gungen, Bau- und Branchen-<br />

struktur typische durchschnittliche Flächenkennziffer von rund „417<br />

m 2 /Beschäftigtem“ ermittelt worden. Für die Berechnung <strong>der</strong> durch-<br />

schnittlichen Flächenkennziffer wurden nur die Betriebe zugrunde ge-<br />

legt, für die e<strong>in</strong>e Gewerbefläche zw<strong>in</strong>gend notwendig ist (457 m 2 /Be-<br />

schäftigtem). Cirka 39% <strong>der</strong> befragten Betriebe weisen e<strong>in</strong>e über dem<br />

Durchschnitt von 400 m 2 /Beschäftigtem liegende Flächenkennziffer auf.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> Betriebe <strong>in</strong> <strong>Nordwalde</strong> produziert jedoch <strong>in</strong> räumlich<br />

beengteren Verhältnissen. 61% <strong>der</strong> befragten Betriebe weisen e<strong>in</strong>e Flä-<br />

chenkennziffer von unter 400 m 2 /Beschäftigten.<br />

Die durch die Landesregierung angesetzte Flächenkennziffer geht le-<br />

diglich von 250 m 2 /Beschäftigten aus. Dies reduziert den Bedarf erheb-<br />

lich, ist jedoch angesichts <strong>der</strong> Strukturen im ländlichen Raum e<strong>in</strong>e unan-<br />

gemessene Annahme.<br />

Im S<strong>in</strong>ne des grundsätzlichen geme<strong>in</strong>deentwicklungspolitischen Zieles,<br />

mit dem Grund und Boden <strong>in</strong> Zukunft sparsam umzugehen und die Er-<br />

schließungskosten durch e<strong>in</strong>e bessere Ausnutzung <strong>der</strong> Flächen zu m<strong>in</strong>i-<br />

mieren, wird für die weiteren Berechnungen e<strong>in</strong>e Flächenkennziffer von<br />

400 m 2 /Beschäftigten angenommen.<br />

Der Neuansiedlungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl <strong>der</strong> gewer-<br />

beflächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit <strong>der</strong> Ansiedlungs-<br />

quote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />

Die Ansiedlungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,15<br />

Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte je Jahr,<br />

kann aber angesichts <strong>der</strong> Neuansiedlungsquote <strong>der</strong> letzten Jahre auf 0,3<br />

erhöht werden.<br />

Wolters Partner 98<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Flächenkennziffer<br />

Neuansiedlungsbedarf<br />

* Arbeitsagentur Rhe<strong>in</strong>e: Telefonische<br />

Auskunft vom<br />

01.10.2004<br />

** Stichprobenerhebung zur<br />

Gewerbeflächensituation <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong>;<br />

<strong>Nordwalde</strong>, Mai 2004


Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />

Arbeitslosenquote 2002 6,6%<br />

gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 <strong>in</strong>sg. 1.420<br />

Neuansiedlungsquote<br />

(0,3 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />

Neuanzusiedelnde Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 4,26<br />

Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 77<br />

bei e<strong>in</strong>er FKZ von 400 m 2 /Beschäftigten<br />

benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca. 3,1 ha<br />

Der Verlagerungsbedarf wird ermittelt durch die Anzahl <strong>der</strong> gewerbe-<br />

flächenbeanspruchenden Personen multipliziert mit <strong>der</strong> Verlagerungs-<br />

quote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />

Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />

Arbeitslosenquote 2002 6,6%<br />

gewerbeflächenbeanspruchende Personen 2002 <strong>in</strong>sg. 1.420<br />

Verlagerungsquote<br />

(0,7 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />

verlagerte Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 9,94<br />

Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 179<br />

bei e<strong>in</strong>er FKZ von 400 m 2 /Beschäftigten<br />

benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca. 7,2 ha<br />

Die stillgelegten Gewerbeflächen werden ermittelt durch die Anzahl<br />

<strong>der</strong> gewerbeflächenbeanspruchenden Beschäftigten multipliziert mit <strong>der</strong><br />

Freisetzungsquote, <strong>der</strong> Flächenkennziffer sowie des Planungszeitraums.<br />

Die Freisetzungsquote lag im ursprünglichen GIFPRO-Modell bei 0,7,<br />

kann aber auf 0,5 reduziert werden.<br />

Da aufgegebene Standorte (wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong> die Fir-<br />

mengelände Rettmann und NBS) für potentielle Nutzer oft durch weni-<br />

ger optimale Flächenbed<strong>in</strong>gungen gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, wird die FKZ mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Korrekturfaktors von 0,5 reduziert (also von 400 m 2 auf 200<br />

0,3<br />

0,7<br />

Wolters Partner 99<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Verlagerungsbedarf<br />

Stillgelegte Gewerbeflächen


m 2 ). Da nur e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> freigesetzten Flächen sowohl unter quantitati-<br />

ven, als auch unter qualitativen Gesichtspunkten kurz- und mittelfristig<br />

wie<strong>der</strong>verwendet werden kann, wird e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>verwendungsquote von<br />

50% angenommen.<br />

Im Ergebnis führen Wie<strong>der</strong>verwendungsquote und Korrekturfaktor da-<br />

zu, dass nur e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> stillgelegten Flächen als Reaktivierungsflä-<br />

chen angerechnet werden.<br />

Gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte 2002 1.332<br />

Freisetzungsquote<br />

(0,5 Beschäftigte je 100 gewerbeflächenbeanspruchende Beschäftigte)<br />

freigesetzte Beschäftigte pro Jahr, e<strong>in</strong>schl. Arbeitslose 6,66<br />

Beschäftigte im Planungszeitraum von 18 Jahren bis 2020 120<br />

bei e<strong>in</strong>er FKZ von 200 m 2 /Beschäftigten<br />

benötigte Fläche <strong>in</strong>sg. ca.<br />

0,5<br />

2,4 ha<br />

Davon 50% wie<strong>der</strong>verwertbar 1,2 ha<br />

Insgesamt ergibt sich e<strong>in</strong> Grundbedarf von 9,1 ha. Hierauf wird e<strong>in</strong><br />

Zuschlag von 15% h<strong>in</strong>zuaddiert.<br />

Neuansiedlungsbedarf 3,1 ha<br />

Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf 7,2 ha<br />

Freigesetzte und potentiell wie<strong>der</strong> verwendbare<br />

Gewerbe- und Industriefläche<br />

-1,2 ha<br />

Grundbedarf 9,1 ha<br />

Zuschläge (15%) 1,4 ha<br />

Gesamtbedarf 10,5 ha<br />

Zuschläge sollen dazu dienen, Verfügbarkeitsengpässe sowie topogra-<br />

phisch bed<strong>in</strong>gte Beson<strong>der</strong>heiten zu umgehen und den beson<strong>der</strong>s emp-<br />

f<strong>in</strong>dlichen Landschaftsräumen, die für die Gewerbeflächen <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen werden müssten und e<strong>in</strong>e entsprechende Durchgrünung er-<br />

for<strong>der</strong>n, zu entsprechen. Daher wird e<strong>in</strong> Flexibilitätszuschlag von 10%<br />

und e<strong>in</strong> Freiraumzuschlag von 5% angewendet.<br />

Der Gesamtbedarf beträgt <strong>in</strong>sgesamt 10,5 ha.<br />

Wolters Partner 100<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Grundbedarf<br />

Gesamtbedarf


8.3 Übersicht über die wesentlichen Än<strong>der</strong>ungen durch die<br />

Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes (Entwurf)<br />

Wesentliche Verän<strong>der</strong>ungen durch den Flächennutzungsplan-Entwurf<br />

Bezeichnung <strong>der</strong> Fläche Flächendarstellung im<br />

wirksamen FNP<br />

„Westlich<br />

Hohlweg/Mühlenweg"<br />

Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westlich Feldstraße“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Östlich Sievertskamp“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Nördlich Dömerstiege“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westlich am Tümpel“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Am Sportplatz“ Grünfläche/Gewerbliche<br />

Baufläche<br />

Flächendarstellung<br />

im neuen FNP<br />

Wolters Partner 101<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Flächengröße<br />

Wohnbaufläche 7,2 ha<br />

Wohnbaufläche 0,7 ha<br />

Wohnbaufläche 1,3 ha<br />

Wohnbaufläche 2,2 ha<br />

Wohnbaufläche 5,7 ha<br />

Wohnbaufläche 3,2 ha<br />

„NBS“ Gewerbliche Baufläche Wohnbaufläche 1,5 ha<br />

„Bisp<strong>in</strong>ghof“ Geme<strong>in</strong>bedarfs-<br />

Siedlung<br />

Feldstraße/Dömerstiege<br />

Sportanlagen Amtmann-<br />

Daniel-Straße<br />

fläche<br />

Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Grünfläche<br />

Zweckbestimmung<br />

Tennisanlagen,<br />

Sportplatz<br />

Wohnbaufläche 0,6 ha<br />

Wohnbaufläche 4,3 ha<br />

Wohnbaufläche, Fläche<br />

für die Landwirtschaft<br />

2,6 ha<br />

„NBS“ Gewerbliche Baufläche Gemischte Baufläche 0,6 ha<br />

„Am Sportplatz“ Grünfläche Gemischte Baufläche 1,9 ha<br />

„Tennisplätze<br />

Emsdettener Straße“<br />

Grünfläche<br />

Zweckbestimmung<br />

Tennisplätze<br />

„Nördlich Bahnhofstraße" Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Westr<strong>in</strong>g“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft/<br />

Grünfläche<br />

„Gildestraße“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft/<br />

Grünfläche<br />

Gemischte Baufläche 0,7 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 12,3 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 4,3 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 1,7 ha


„ L 559/L 592 “ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

„Denkerstiege“ Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Gewerbliche Baufläche 1,5 ha<br />

Gewerbliche Baufläche 0,4 ha<br />

Gewerbegebiet Denkerstiege Gewerbliche Baufläche Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche,<br />

Grünfläche<br />

Zweckbestimmung<br />

Sportareal<br />

Gewerbegebiet Sandstiege Gewerbliche Baufläche Fläche für die<br />

Landwirtschaft,<br />

Grünfläche,<br />

Wasserfläche,<br />

Gemischte Baufläche<br />

Sportareal Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Schützenplatz östlich <strong>der</strong><br />

Ortslage an L 555 n<br />

Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Umgehungsstraße L 555 n Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Kläranlage Fläche für die<br />

Landwirtschaft<br />

Grünfläche,<br />

Geme<strong>in</strong>bedarfsfläche<br />

Grünfläche<br />

Zweckbestimmung<br />

Schützenplatz<br />

Straßen des<br />

überörtlichen Verkehrs<br />

Fläche für die Ver- und<br />

Entsorgung<br />

Wolters Partner 102<br />

Neuaufstellung<br />

Flächennutzungsplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

1,4 ha<br />

6,1 ha<br />

14,2 ha<br />

3,0 ha<br />

1,6 ha


GH max<br />

110 m<br />

Planzeichenerläuterung, Aufstellungsverfahren und Rechtsgrundlagen siehe Gesamtplan<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

Flächennutzungsplan – Neuaufstellung<br />

Entwurf für die Beteiligung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB<br />

NORDEN<br />

Maßstab im Orig<strong>in</strong>al<br />

1 : 5.000<br />

Blattgröße<br />

A 3<br />

Bearbeiter<br />

Ho / Ke<br />

Datum<br />

Juni 2005<br />

0 50 100 150 200 400 m<br />

Auftraggeber:<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Nordwalde</strong><br />

06/05<br />

WOLTERS PARTNER<br />

ARCHITEKTEN BDA A · STADTPLA NER<br />

DARUPER STRASSE 15 · 48653 COESFELD<br />

TELEFON (02541) 9408-0 · FAX (02541) 6088

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